Psalms 3:1-30:12

Luther1545(i) 1 Ein Psalm Davids, da er floh vor seinem Sohn Absalom. 2 Ach, HERR, wie ist meiner Feinde so viel, und setzen sich so viele wider mich! 3 Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott. Sela. 4 Aber du, HERR, bist der Schild für mich, und der mich zu Ehren setzet und mein Haupt aufrichtet. 5 Ich rufe an mit meiner Stimme den HERRN, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge. Sela. 6 Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich. 7 Ich fürchte mich nicht vor viel Hunderttausenden, die sich umher wider mich legen. 8 Auf HERR, und hilf mir, mein Gott; denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne. 4 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen auf Saitenspielen. 2 Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet! 3 Liebe HERREN, wie lange soll meine Ehre geschändet werden? Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lügen so gerne! Sela. 4 Erkennet doch daß der HERR seine Heiligen wunderlich führet! Der HERR höret, wenn ich ihn anrufe. 5 Zürnet ihr, sündiget nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und harret. Sela. 6 Opfert Gerechtigkeit und hoffet auf den HERRN. 7 Viele sagen: Wie sollt uns dieser weisen, was gut ist? Aber, HERR, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes! 8 Du erfreuest mein Herz, ob jene gleich viel Wein und Korn haben. 5 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen für das Erbe. 2 HERR, höre meine Worte, merke auf meine Rede! 3 Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten. 4 HERR, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und drauf merken. 5 Denn du bist nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibet nicht vor dir. 6 Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern. 7 Du bringest die Lügner um; der HERR hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen. 8 Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht. 9 HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her. 10 Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses, ihr Inwendiges ist Herzeleid, ihr Rachen ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen heucheln sie. 11 Schuldige sie, Gott, daß sie fallen von ihrem Vornehmen! Stoße sie aus um ihrer großen Übertretung willen; denn sie sind dir widerspenstig. 12 Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmest sie; fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben! 6 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten. 2 Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! 3 HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken, 4 und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach, du HERR, wie lange! 5 Wende dich, HERR, und errette meine Seele; hilf mir um deiner Güte willen! 6 Denn im Tode gedenkt man dein nicht; wer will dir in der Hölle danken? 7 Ich bin so müde vom Seufzen, ich schwemme mein Bette die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager. 8 Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern und ist alt worden; denn ich allenthalben geängstet werde. 9 Weichet von mir, alle Übeltäter; denn der HERR höret mein Weinen, 10 der HERR höret mein Flehen, mein Gebet nimmt der HERR an. 7 1 Die Unschuld Davids, davon er sang dem HERRN von wegen der Worte des Mohren, des Jeminiten. 2 Auf dich, HERR, traue ich, mein Gott! Hilf mir von allen meinen Verfolgern und errette mich, 3 daß sie nicht wie Löwen meine Seele erhaschen und zerreißen, weil kein Erretter da ist. 4 HERR, mein Gott, hab ich solches getan, und ist Unrecht in meinen Händen; 5 hab ich Böses vergolten denen, so friedlich mit mir lebten, oder die, so mir ohne Ursache feind waren, beschädiget, 6 so verfolge mein Feind meine Seele und ergreife sie und trete mein Leben zu Boden und lege meine Ehre in den Staub. Sela. 7 auf, HERR, in deinem Zorn, erhebe dich über den Grimm meiner Feinde und hilf mir wieder in das Amt, das du mir befohlen hast, 8 daß sich die Leute wieder zu dir sammeln; und um derselben willen komm wieder empor. 9 Der HERR ist Richter über die Leute. Richte mich, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und Frömmigkeit. 10 Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du, gerechter Gott, prüfest Herzen und Nieren. 11 Mein Schild ist bei Gott, der den frommen Herzen hilft. 12 Gott ist ein rechter Richter und ein Gott, der täglich dräuet. 13 Will man sich nicht bekehren, so hat er sein Schwert gewetzt und seinen Bogen gespannet und zielet, 14 und hat drauf gelegt tödlich Geschoß; seine Pfeile hat er zugerichtet zu verderben. 15 Siehe, der hat Böses im Sinn, mit Unglück ist er schwanger; er wird aber einen Fehl gebären. 16 Er hat eine Grube gegraben und ausgeführt und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. 17 Sein Unglück wird auf seinen Kopf kommen und sein Frevel auf seine Scheitel fallen. 8 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen auf der Githith. 2 HERR, unser HERRSCher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, da man dir danket im Himmel! 3 dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. 4 Denn ich werde sehen die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitest. 5 Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest; und des Menschen Kind, daß du dich sein annimmst? 6 Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein. Aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn krönen. 7 Du wirst ihn zum HERRN machen über deiner Hände Werk; alles hast du unter seine Füße getan: 8 Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere, 9 die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und was im Meer gehet. 9 1 Ein Psalm Davids von der schönen Jugend, vorzusingen. 2 Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. 3 Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster, 4 daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast; sie sind gefallen und umkommen vor dir. 5 Denn du führest mein Recht und Sache aus; du sitzest auf dem Stuhl ein rechter Richter. 6 Du schiltst die Heiden und bringest die Gottlosen um; ihren Namen vertilgest du immer und ewiglich. 7 Die Schwerter des Feindes haben ein Ende; die Städte hast du umgekehret; ihr Gedächtnis ist umkommen samt ihnen. 8 Der HERR aber bleibt ewiglich; er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht. 9 Und er wird den Erdboden recht richten und die Leute regieren rechtschaffen. 10 Und der HERR ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not. 11 Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen. 12 Lobet den HERRN, der zu Zion wohnet; verkündiget unter den Leuten sein Tun! 13 Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut; er vergisset nicht des Schreiens der Armen. 14 HERR, sei mir gnädig; siehe an mein Elend unter den Feinden, der du mich erhebest aus den Toren des Todes, 15 auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Toren der Tochter Zion, daß ich fröhlich sei über deine Hilfe. 16 Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten; ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellet hatten. 17 So erkennet man, daß der HERR Recht schaffet. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände durchs Wort. Sela. 18 Ach, daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehret werden, alle Heiden, die Gottes vergessen! 19 Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen, und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich. 20 HERR, stehe auf, daß Menschen nicht Überhand kriegen; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden! 10 1 HERR, warum trittst du so ferne, verbirgest dich zur Zeit der Not? 2 Weil der Gottlose Übermut treibet, muß der Elende leiden. Sie hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke. 3 Denn der Gottlose rühmet sich seines Mutwillens, und der Geizige segnet sich und lästert den HERRN. 4 Der Gottlose ist so stolz und zornig, daß er nach niemand fraget; in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts. 5 Er fähret fort mit seinem Tun immerdar; deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden. 6 Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nimmermehr daniederliegen; es wird für und für keine Not haben. 7 Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Trugs; seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an. 8 Er sitzt und lauert in den Höfen; er erwürget die Unschuldigen heimlich; seine Augen halten auf die Armen. 9 Er lauert im Verborgenen, wie ein Löwe in der Höhle; er lauert, daß er den Elenden erhasche, und erhaschet ihn, wenn er ihn in sein Netz zeucht. 10 Er zerschlägt und drücket nieder und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt. 11 Er spricht in seinem Herzen: Gott hat's vergessen; er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen. 12 Stehe auf, HERR Gott, erhebe deine Hand; vergiß der Elenden nicht! 13 Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen sprechen: Du fragst nicht danach? 14 Du siehest ja, denn du schauest das Elend und Jammer; es stehet in deinen Händen. Die Armen befehlen's dir; du bist der Waisen Helfer. 15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und suche das Böse, so wird man sein gottlos Wesen nimmer finden. 16 Der HERR ist König immer und ewiglich; die Heiden müssen aus seinem Land umkommen. 17 Das Verlangen der Elenden hörest du, HERR; ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr drauf merket, 18 daß du Recht schaffest dem Waisen und Armen, daß der Mensch nicht mehr trotze auf Erden. 11 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Ich traue auf den HERRN. Wie saget ihr denn zu meiner Seele, sie soll fliegen wie ein Vogel auf eure Berge? 2 Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen und legen ihre Pfeile auf die Sehne, damit heimlich zu schießen die Frommen. 3 Denn sie reißen den Grund um; was soll der Gerechte ausrichten? 4 Der HERR ist in seinem heiligen Tempel, des HERRN Stuhl ist im Himmel; seine Augen sehen drauf, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder. 5 Der HERR prüfet den Gerechten; seine Seele hasset den Gottlosen und die gerne freveln. 6 Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitz, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zu Lohn geben. 7 Der HERR ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb, darum daß ihre Angesichte schauen auf das da recht ist. 12 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten. 2 Hilf, HERR, die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern. 3 Einer redet mit dem andern unnütze Dinge und heucheln und lehren aus uneinigem Herzen. 4 Der HERR wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet, 5 die da sagen: Unsere Zunge soll überhand haben, uns gebührt zu reden; wer ist unser HERR? 6 Weil denn die Elenden verstöret werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HERR; ich will eine Hilfe schaffen, daß man getrost lehren soll. 7 Die Rede des HERRN ist lauter, wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal. 8 Du, HERR, wollest sie bewahren und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich. 13 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2 HERR, wie lange willst du mein so gar vergessen? Wie lange verbirgest du dein Antlitz vor mir? 3 Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben? 4 Schaue doch und erhöre mich, HERR, mein Gott! Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tode entschlafe, 5 daß nicht mein Feind rühme, er sei mein mächtig worden, und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich niederliege. 6 Ich hoffe aber darauf, daß du so gnädig bist; mein Herz freuet sich, daß du so gerne hilfest. Ich will dem HERRN singen, daß er so wohl an mir tut. 14 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel mit ihrem Wesen. Da ist keiner, der Gutes tue. 2 Der HERR schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. 3 Aber sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. 4 Will denn der Übeltäter keiner das merken, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren, aber den HERRN rufen sie nicht an? 5 Daselbst fürchten sie sich; aber Gott ist bei dem Geschlecht der Gerechten. 6 Ihr schändet des Armen Rat; aber Gott ist seine Zuversicht. 7 Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und der HERR sein gefangen Volk erlösete! So würde Jakob fröhlich sein und Israel sich freuen. 15 1 Ein Psalm Davids. HERR, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge? 2 Wer ohne Wandel einhergehet und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; 3 wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinem Nächsten kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmähet; 4 wer die Gottlosen nichts achtet, sondern ehret die Gottesfürchtigen; wer seinem Nächsten schwöret und hält es; 5 wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und nimmt nicht Geschenke über den Unschuldigen: wer das tut, der wird wohl bleiben. 16 1 Ein gülden Kleinod Davids. Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich. 2 Ich habe gesagt zu dem HERRN: Du bist ja der HERR, ich muß um deinetwillen leiden. 3 Für die Heiligen, so auf Erden sind, und für die HERRLIchen; an denen habe ich all mein Gefallen. 4 Aber jene, die einem andern nacheilen, werden groß Herzeleid haben. Ich will ihres Trankopfers mit dem Blut nicht opfern, noch ihren Namen in meinem Munde führen. 5 Der HERR aber ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mein Erbteil. 6 Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche; mir ist ein schön Erbteil worden. 7 Ich lobe den HERRN, der mir geraten hat; auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts. 8 Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; denn er ist mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben. 9 Darum freuet sich mein Herz, und meine Ehre ist fröhlich, auch mein Fleisch wird sicher liegen. 10 Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger verwese. 11 Du tust mir kund den Weg zum Leben; vor dir ist Freude die Fülle und lieblich Wesen zu deiner Rechten ewiglich. 17 1 Ein Gebet Davids. HERR, erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Geschrei, vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde gehet. 2 Sprich du in meiner Sache und schaue du aufs Recht! 3 Du prüfest mein Herz und besuchest es des Nachts und läuterst mich und findest nichts. Ich habe mir vorgesetzt, daß mein Mund nicht soll übertreten. 4 Ich bewahre mich in dem Wort deiner Lippen vor Menschenwerk auf dem Wege des Mörders. 5 Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, daß meine Tritte nicht gleiten! 6 Ich rufe zu dir, daß du, Gott, wollest mich erhören; neige deine Ohren zu mir, höre meine Rede! 7 Beweise deine wunderliche Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen, wider die, so sich wider deine rechte Hand setzen. 8 Behüte mich wie einen Augapfel im Auge; beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel 9 vor den Gottlosen, die mich verstören, vor meinen Feinden, die um und um nach meiner Seele stehen. 10 Ihre Fetten halten zusammen; sie reden mit ihrem Munde stolz. 11 Wo wir gehen so umgeben sie uns; ihre Augen richten sie dahin, daß sie uns zur Erde stürzen, 12 gleichwie ein Löwe, der des Raubes begehrt, wie ein junger Löwe, der in der Höhle sitzt. 13 HERR, mache dich auf, überwältige ihn und demütige ihn; errette meine Seele von dem Gottlosen mit deinem Schwert, 14 von den Leuten deiner Hand, HERR, von den Leuten dieser Welt, welche ihr Teil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz, die da Kinder die Fülle haben und lassen ihr übriges ihren Jungen. 15 Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde. 18 1 Ein Psalm vorzusingen, Davids, des HERRN Knechts, welcher hat dem HERRN die Worte dieses Liedes geredet zur Zeit, da ihn der HERR errettet hatte von der Hand seiner Feinde und von der Hand Sauls, 2 und sprach: Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke, 3 HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, und mein Schutz! 4 Ich will den HERRN loben und anrufen, so werde ich von meinen Feinden erlöset. 5 Denn es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche Belials erschreckten mich; 6 der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. 7 Wenn mir angst ist, so rufe ich den HERRN an und schreie zu meinem Gott, so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Geschrei kommt vor ihn zu seinen Ohren. 8 Die Erde bebete und ward bewegt, und die Grundfesten der Berge regeten sich und bebeten, da er zornig war. 9 Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzete. 10 Er neigete den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen. 11 Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; er schwebete auf den Fittichen des Windes. 12 Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze dicke Wolken, darin er verborgen war. 13 Vom Glanz vor ihm trenneten sich die Wolken mit Hagel und Blitzen. 14 Und der HERR donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen. 15 Er schoß seine Strahlen und zerstreuete sie; er ließ sehr blitzen und schreckte sie. 16 Da sah man Wassergüsse, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt, HERR, von deinem Schelten, von dem Odem und Schnauben deiner Nase. 17 Er schickte aus von der Höhe und holete mich und zog mich aus großen Wassern. 18 Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren, 19 Die mich überwältigten zur Zeit meines Unfalls; und der HERR ward meine Zuversicht. 20 Und er führete mich aus in den Raum, er riß mich heraus; denn er hatte Lust zu mir. 21 Der HERR tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände. 22 Denn ich halte die Wege des HERRN und bin nicht gottlos wider meinen Gott. 23 Denn alle seine Rechte hab ich vor Augen und seine Gebote werfe ich nicht von mir, 24 sondern ich bin ohne Wandel vor ihm und hüte mich vor Sünden. 25 Darum vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinigkeit meiner Hände vor seinen Augen. 26 Beiden Heiligen bist du heilig und bei den Frommen bist du fromm 27 und bei den Reinen bist du rein und bei den Verkehrten bist du verkehrt. 28 Denn du hilfst dem elenden Volk und die hohen Augen niedrigest du. 29 Denn du erleuchtest meine Leuchte; der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht. 30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen und mit meinem Gott über die Mauern springen. 31 Gottes Wege sind ohne Wandel; die Reden des HERRN sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. 32 Denn wo ist ein Gott ohne dem HERRN? oder ein Hort ohne unsern Gott? 33 Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Wandel. 34 Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellet mich auf meine Höhe. 35 Er lehret meine Hand streiten und lehret meinen Arm einen ehernen Bogen spannen. 36 Und gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärket mich; und wenn du mich demütigest, machst du mich groß. 37 Du machst unter mir Raum zu gehen, daß meine Knöchel nicht gleiten. 38 Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe. 39 Ich will sie zerschmeißen, und sollen mir nicht widerstehen; sie müssen unter meine Füße fallen. 40 Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen: 41 Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, daß ich meine Hasser verstöre. 42 Sie rufen, aber da ist kein Helfer; zum HERRN, aber er antwortet ihnen nicht. 43 Ich will sie zerstoßen wie Staub vor dem Winde; ich will sie wegräumen wie den Kot auf der Gasse. 44 Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und machst mich ein Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dienet mir. 45 Es gehorchet mir mit gehorsamen Ohren; ja, den fremden Kindern hat's wider mich gefehlet. 46 Die fremden Kinder verschmachten und zappeln in ihren Banden: 47 Der HERR lebet, und gelobet sei mein Hort; und der Gott meines Heils müsse erhaben werden, 48 der Gott, der mir Rache gibt und zwinget die Völker unter mich, 49 der mich errettet von meinen Feinden und erhöhet mich aus denen, die sich wider mich setzen. Du hilfst mir von den Frevlern. 50 Darum will ich dir danken, HERR, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen, 19 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2 Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündiget seiner Hände Werk. 3 Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern. 4 Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. 5 Ihre Schnur gehet aus in alle Lande und ihre Rede an der Welt Ende; er hat der Sonne eine Hütte in denselben gemacht. 6 Und dieselbe gehet heraus, wie ein Bräutigam aus seiner Kammer, und freuet sich wie ein Held, zu laufen den Weg. 7 Sie gehet auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an dasselbe Ende; und bleibt nichts vor ihrer Hitze verborgen. 8 Das Gesetz des HERRN ist ohne Wandel und erquicket die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewiß und macht die Albernen weise. 9 Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen. 10 Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich. Die Rechte des HERRN sind wahrhaftig, allesamt gerecht. 11 Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim. 12 Auch wird dein Knecht durch sie erinnert; und wer sie hält, der hat großen Lohn. 13 Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle! 14 Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, daß sie nicht über mich herrschen; so werde ich ohne Wandel sein und unschuldig bleiben großer Missetat. 20 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2 Der HERR erhöre dich in der Not; der Name des Gottes Jakobs schütze dich! 3 Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stärke dich aus Zion! 4 Er gedenke all deines Speisopfers, und dein Brandopfer müsse fett sein. Sela. 5 Er gebe dir, was dein Herz begehret, und erfülle alle deine Anschläge! 6 Wir rühmen, daß du uns hilfst; und im Namen unsers Gottes werfen wir Panier auf. Der HERR gewähre dir alle deine Bitte! 7 Nun merke ich, daß der HERR seinem Gesalbten hilft und erhöret ihn in seinem heiligen Himmel; seine rechte Hand hilft gewaltiglich. 8 Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsers Gottes. 9 Sie sind niedergestürzt und gefallen; wir aber stehen aufgerichtet. 21 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. 2 HERR, der König freuet sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hilfe! 3 Du gibst ihm seines Herzens Wunsch und weigerst nicht, was sein Mund bittet. Sela. 4 Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen; du setzest eine güldene Krone auf sein Haupt. 5 Er bittet dich ums Leben, so gibst du ihm langes Leben immer und ewiglich. 6 Er hat große Ehre an deiner Hilfe; du legest Lob und Schmuck auf ihn. 7 Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich, du erfreuest ihn mit Freuden deines Antlitzes. 8 Denn der König hoffet auf den HERRN und wird durch die Güte des Höchsten festbleiben. 9 Deine Hand wird finden alle deine Feinde; deine Rechte wird finden, die dich hassen. 10 Du wirst sie machen wie einen Feuerofen, wenn du dreinsehen wirst; der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen. 11 Ihre Frucht wirst du umbringen vom Erdboden und ihren Samen von den Menschenkindern. 12 Denn sie gedachten dir Übels zu tun, und machten Anschläge, die sie; nicht konnten ausführen. 13 Denn du wirst sie zur Schulter machen; mit deiner Sehne wirst du gegen ihr Antlitz zielen. 22 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen, von der Hindin, die frühe gejagt wird. 2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich heule, aber meine Hilfe ist ferne. 3 Mein Gott, des Tages rufe ich, so antwortest du nicht; und des Nachts schweige ich auch nicht. 4 Aber du bist heilig, der du wohnest unter dem Lob Israels. 5 Unsere Väter hofften auf dich, und da sie hofften, halfest du ihnen aus. 6 Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und nicht zuschanden. 7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks. 8 Alle, die mich sehen, spotten mein, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf 9 Er klage es dem HERRN, der helfe ihm aus und errette ihn, hat er Lust zu ihm! 10 Denn du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du warest meine Zuversicht, da ich, noch an meiner Mutter Brüsten war. 11 Auf dich bin ich geworfen aus Mutterleibe; du bist mein Gott von meiner Mutter Leib an. 12 Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hie kein Helfer. 13 Große Farren haben mich umgeben, fette Ochsen haben mich umringet; 14 ihren Rachen sperren sie auf wider mich wie ein brüllender und reißender Löwe. 15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser; alle meine Gebeine haben sich zertrennet; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzen Wachs. 16 Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebet an meinem Gaumen; und du legest mich in des Todes Staub. 17 Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat sich um mich gemacht; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. 18 Ich möchte alle meine Beine zählen. Sie aber schauen und sehen ihre Lust an mir. 19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. 20 Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! 21 Errette meine Seele vom Schwert, meine Einsame von den Hunden! 22 Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und errette mich von den Einhörnern. 23 Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeine rühmen. 24 Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; es ehre ihn aller Same Jakobs, und vor ihm scheue sich aller Same Israels! 25 Denn er hat nicht verachtet noch verschmähet das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, und da er zu ihm schrie hörete er's. 26 Dich will ich preisen in der großen Gemeine; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten. 27 Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden, und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. 28 Es werde gedacht aller Welt Ende, daß sie sich zum HERRN bekehren, und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden. 29 Denn der HERR hat ein Reich, und er herrschet unter den Heiden. 30 Alle Fetten auf Erden werden essen und anbeten; vor ihm werden Kniee beugen alle, die im Staube liegen, und die, so kümmerlich leben. 31 Er wird einen Samen haben, der ihm dienet; vom HERRN wird man verkündigen zu Kindeskind. 23 1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. 24 1 Ein Psalm Davids. Die Erde ist des HERRN, und was drinnen ist, der Erdboden, und was drauf wohnet. 2 Denn er hat ihn an die Meere gegründet und an den Wassern bereitet. 3 Wer wird auf des HERRN Berg gehen? und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? 4 Der unschuldige Hände hat und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwöret nicht fälschlich. 5 Der wird den Segen vom HERRN empfahen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. 6 Das ist das Geschlecht, das nach ihm fraget, das da suchet dein Antlitz, Jakob. Sela. 7 Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! 8 Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit. 9 Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe! 10 Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der HERR Zebaoth, er ist der König der Ehren. Sela. 25 1 Ein Psalm Davids. Nach dir, HERR, verlanget mich. 2 Mein Gott, ich hoffe auf dich. Laß mich nicht zuschanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich! 3 Denn keiner wird zuschanden, der dein harret; aber zuschanden müssen sie werden, die losen Verächter. 4 HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! 5 Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich; denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich dein. 6 Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist. 7 Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretung; gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen! 8 Der HERR ist gut und fromm, darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege. 9 Er leitet die Elenden recht und lehret die Elenden seinen Weg. 10 Die Wege des HERRN sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und Zeugnis halten. 11 Um deines Namens willen, HERR, sei gnädig meiner Missetat, die da groß ist! 12 Wer ist der, der den HERRN fürchtet? Er wird ihn unterweisen den besten Weg. 13 Seine Seele wird im Guten wohnen, und sein Same wird das Land besitzen. 14 Das Geheimnis des HERRN ist unter denen, die ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie wissen. 15 Meine Augen sehen stets zu dem HERRN denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. 16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. 17 Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! 18 Siehe an meinen Jammer und Elend und vergib mir alle meine Sünde! 19 Siehe, daß meiner Feinde so viel ist und hassen mich aus Frevel. 20 Bewahre meine Seele und errette mich; laß mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich. 21 Schlecht und recht, das behüte mich; denn ich harre dein. 22 Gott, erlöse Israel aus aller, seiner Not! 26 1 Ein Psalm Davids. HERR, schaffe mir Recht, denn ich bin unschuldig. Ich hoffe auf den HERRN, darum werde ich nicht fallen. 2 Prüfe mich, HERR, und versuche mich; läutere meine Nieren und mein Herz! 3 Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und ich wandele in deiner Wahrheit. 4 Ich sitze nicht bei den eiteln Leuten und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen. 5 Ich hasse die Versammlung der Boshaftigen und sitze nicht bei den Gottlosen. 6 Ich wasche meine Hände mit Unschuld und halte mich, HERR, zu deinem Altar, 7 da man höret die Stimme des Dankens und da man prediget alle deine Wunder. 8 HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet. 9 Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern, noch mein Leben mit den Blutdürstigen, 10 welche mit bösen Tücken umgehen und nehmen gerne Geschenke. 11 Ich aber wandele unschuldig. Erlöse mich und sei mir gnädig! 12 Mein Fuß gehet richtig. Ich will dich loben, HERR, in den Versammlungen. 27 1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollt ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? 2 Darum, so die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, mein Fleisch zu fressen, müssen sie anlaufen und fallen. 3 Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. 4 Eins bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne, daß ich im Hause des HERRN bleiben möge mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu besuchen. 5 Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt und erhöhet mich auf einem Felsen; 6 und wird nun erhöhen mein Haupt über meine Feinde, die um mich sind; so will ich in seiner Hütte Lob opfern, ich will singen und lobsagen dem HERRN. 7 HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und erhöre mich! 8 Mein Herz hält dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlitz suchen. Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz. 9 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir und verstoße nicht im Zorn deinen Knecht; denn du bist meine Hilfe. Laß mich nicht und tu nicht von mir die Hand ab, Gott, mein Heil! 10 Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich; aber der HERR nimmt mich auf. 11 HERR weise mir deinen Weg und leite mich auf richtiger Bahn um meiner Feinde willen. 12 Gib mich nicht in den Willen meiner Feinde; denn es stehen falsche Zeugen wider mich und tun mir unrecht ohne Scheu. 13 Ich glaube aber doch, daß ich sehen werde das Gute des HERRN im Lande der Lebendigen. 14 Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN! 28 1 Ein Psalm Davids. Wenn ich rufe zur dir, HERR, mein Hort, so schweige mir nicht, auf daß nicht, wo du schweigest, ich gleich werde denen, die in die Hölle fahren. 2 Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Chor. 3 Zeuch mich nicht hin unter den Gottlosen und unter den Übeltätern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten und haben Böses im Herzen. 4 Gib ihnen nach ihrer Tat und nach ihrem bösen Wesen; gib ihnen, nach den Werken ihrer Hände; vergilt ihnen, was sie verdienet haben! 5 Denn sie wollen nicht achten auf das Tun des HERRN noch auf die Werke seiner Hände; darum wird er sie zerbrechen und nicht bauen. 6 Gelobet sei der HERR; denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens. 7 Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hoffet mein Herz, und mir ist geholfen; und mein Herz ist fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Liede. 8 Der HERR ist ihre Stärke; er ist die Stärke, die seinem Gesalbten hilft. 9 Hilf deinem Volk und segne dein Erbe; und weide sie und erhöhe sie ewiglich! 29 1 Ein Psalm Davids. Bringet her dem HERRN, ihr Gewaltigen bringet her dem HERRN Ehre und Stärke! 2 Bringet dem HERRN Ehre seines Namens; betet an den HERRN in heiligem Schmuck! 3 Die Stimme des HERRN gehet auf den Wassern; der Gott der Ehren donnert, der HERR auf großen Wassern. 4 Die Stimme des HERRN gehet mit Macht; die Stimme des HERRN gehet herrlich. 5 Die Stimme des HERRN zerbricht die Zedern; der HERR zerbricht die Zedern im Libanon 6 und machet sie löcken wie ein Kalb, Libanon und Sirion wie ein junges Einhorn. 7 Die Stimme des HERRN häuet wie Feuerflammen. 8 Die Stimme des HERRN erreget die Wüste; die Stimme des HERRN erreget die Wüste Kades. 9 Die Stimme des HERRN erreget die Hindinnen und entblößet die Wälder. Und in seinem Tempel wird ihm jedermann Ehre sagen. 10 Der HERR sitzt, eine Sintflut anzurichten. Und der HERR bleibt ein König in Ewigkeit. 11 Der HERR wird seinem Volk Kraft geben; der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden. 30 1 Ein Psalm, zu singen von der Einweihung des Hauses Davids. 2 Ich preise dich, HERR, denn du hast mich erhöhet und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen. 3 HERR, mein Gott, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund. 4 HERR, du hast meine Seele aus der Hölle geführet; du hast mich lebendig behalten, da die in die Hölle fuhren. 5 Ihr Heiligen, lobsinget dem HERRN; danket und preiset seine Heiligkeit! 6 Denn sein Zorn währet einen Augenblick, und er hat Lust zum Leben; den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens die Freude. 7 Ich aber sprach, da mir's wohl ging: Ich werde nimmermehr daniederliegen. 8 Denn, HERR, durch dein Wohlgefallen hast du meinen Berg stark gemacht. Aber da du dein Antlitz verbargest, erschrak ich. 9 Ich will, HERR, rufen zu dir; dem HERRN will ich flehen. 10 Was ist nütze an meinem Blut, wenn ich tot bin? Wird dir auch der Staub danken und deine Treue verkündigen? 11 HERR, höre und sei mir gnädig; HERR, sei mein Helfer! 12 Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen; du hast meinen Sack ausgezogen und mich mit Freuden gegürtet,