ELB1871(i)
1 Jehova! wie viele sind meiner Bedränger! Viele erheben sich wider mich;
2 Viele sagen von meiner Seele: Es ist keine Rettung für ihn bei Gott! (Sela.)
3 Du aber, Jehova, bist ein Schild um mich her, meine Herrlichkeit, und der mein Haupt emporhebt.
4 Mit meiner Stimme rufe ich zu Jehova, und er antwortet mir von seinem heiligen Berge. (Sela.)
5 Ich legte mich nieder und schlief; ich erwachte, denn Jehova stützt mich.
6 Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum wider mich gesetzt haben.
7 Stehe auf, Jehova! rette mich, mein Gott! denn du hast alle meine Feinde auf den Backen geschlagen; die Zähne der Gesetzlosen hast du zerschmettert.
8 Von Jehova ist die Rettung; dein Segen ist auf deinem Volke. (Sela.)
4 1 Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit! In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht; sei mir gnädig und höre mein Gebet!
2 Ihr Männersöhne, bis wann soll meine Herrlichkeit zur Schande sein? Bis wann werdet ihr Eitles lieben, Lüge suchen? (Sela.)
3 Erkennet doch, daß Jehova den Frommen für sich abgesondert hat! Jehova wird hören, wenn ich zu ihm rufe.
4 Seid erregt, und sündiget nicht! Denket nach in eurem Herzen auf eurem Lager, und seid stille! (Sela.)
5 Opfert Opfer der Gerechtigkeit, und vertrauet auf Jehova!
6 Viele sagen: Wer wird uns Gutes schauen lassen? Erhebe, Jehova über uns das Licht deines Angesichts!
7 Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, da ihres Kornes und ihres Mostes viel war.
8 In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, Jehova, allein lässest mich in Sicherheit wohnen.
5 1 Nimm zu Ohren, Jehova, meine Worte, merke auf mein Nachsinnen!
2 Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein König und mein Gott! denn zu dir bete ich.
3 Frühe wirst du, Jehova, meine Stimme hören, frühe werde ich mein Anliegen dir vorstellen und harren.
4 Denn nicht ein Gott bist du, der an Gesetzlosigkeit Gefallen hat; bei dir wird das Böse nicht weilen.
5 Nicht werden die Toren bestehen vor deinen Augen; du hassest alle, die Frevel tun.
6 Du wirst vertilgen die Lügenredner; den Mann des Blutes und des Truges verabscheut Jehova.
7 Ich aber, ich werde in der Größe deiner Güte eingehen in dein Haus, ich werde anbeten in deiner Furcht gegen deinen heiligen Tempel.
8 Leite mich, Jehova, in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; ebne vor mir deinen Weg.
9 Denn in ihrem Munde ist nichts Zuverlässiges; ihr Inneres ist Verderben, ein offenes Grab ihr Schlund; ihre Zunge glätten sie.
10 Laß sie büßen, o Gott; mögen sie fallen durch ihre Anschläge! Stoße sie hinweg wegen der Menge ihrer Übertretungen! denn sie sind widerspenstig gegen dich gewesen.
11 So werden sich freuen alle, die auf dich trauen: ewig werden sie jubeln, und du wirst sie beschirmen; und in dir werden frohlocken, die deinen Namen lieben.
12 Denn du wirst den Gerechten segnen; Jehova, mit Gunst wirst du ihn umgeben wie mit einem Schilde.
6 1 Jehova, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
2 Sei mir gnädig, Jehova! denn ich bin dahingewelkt; heile mich, Jehova! denn meine Gebeine sind bestürzt.
3 Und sehr bestürzt ist meine Seele… Und du, Jehova, bis wann?
4 Kehre um, Jehova, befreie meine Seele; rette mich um deiner Güte willen!
5 Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; im Scheol, wer wird dich preisen?
6 Müde bin ich durch mein Seufzen; jede Nacht schwemme ich mein Bett, mache mit meinen Tränen mein Lager zerfließen.
7 Verfallen ist mein Auge vor Gram, gealtert ob all meiner Bedränger.
8 Weichet von mir alle, die ihr Frevel tut! denn Jehova hat gehört die Stimme meines Weinens;
9 Jehova hat mein Flehen gehört; mein Gebet nahm Jehova an.
10 Alle meine Feinde werden beschämt und sehr bestürzt werden; sie werden umkehren, sie werden plötzlich beschämt werden.
7 1 Jehova, mein Gott, auf dich traue ich; rette mich von allen meinen Verfolgern und befreie mich!
2 Daß er nicht meine Seele zerreiße wie ein Löwe, sie zermalmend, und kein Erretter ist da.
3 Jehova, mein Gott! wenn ich solches getan habe, wenn Unrecht in meinen Händen ist,
4 wenn ich Böses vergolten dem, der mit mir im Frieden war, -habe ich doch den befreit, der mich ohne Ursache bedrängte, -
5 So verfolge der Feind meine Seele und erreiche sie, und trete mein Leben zu Boden und strecke meine Ehre hin in den Staub. (Sela.)
6 Stehe auf, Jehova, in deinem Zorn! Erhebe dich wider das Wüten meiner Bedränger, und wache auf zu mir: Gericht hast du befohlen.
7 Und die Schar der Völkerschaften wird dich umringen; und ihretwegen kehre wieder zur Höhe!
8 Jehova wird die Völker richten. Richte mich, Jehova, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die bei mir ist.
9 Laß doch ein Ende nehmen die Bosheit der Gesetzlosen, und befestige den Gerechten! Es prüft ja Herzen und Nieren der gerechte Gott.
10 Mein Schild ist bei Gott, der die von Herzen Aufrichtigen rettet.
11 Gott ist ein gerechter Richter, und ein Gott, der jeden Tag zürnt.
12 Wenn er nicht umkehrt, so wetzt er sein Schwert; seinen Bogen hat er gespannt und ihn gerichtet.
13 Und Werkzeuge des Todes hat er für ihn bereitet, seine Pfeile macht er brennend.
14 Siehe, er ist in Geburtswehen mit Unheil; und, schwanger mit Mühsal, gebiert er Falschheit.
15 Er hat eine Grube gegraben und hat sie ausgehöhlt, und er ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat.
16 Seine Mühsal wird zurückkehren auf sein Haupt, und auf seinen Scheitel wird herabstürzen seine Gewalttat.
17 Ich will Jehova preisen nach seiner Gerechtigkeit, und besingen den Namen Jehovas, des Höchsten.
8 1 Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel!
2 Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du Macht gegründet um deiner Bedränger willen, um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen.
3 Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
4 Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achthast?
5 Denn ein wenig hast du ihn unter die Engel erniedrigt; und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt.
6 Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt:
7 Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes,
8 das Gevögel des Himmels und die Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchwandert.
9 Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
9 1 Ich will Jehova preisen mit meinem ganzen Herzen, will erzählen alle deine Wundertaten.
2 In dir will ich mich freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, o Höchster!
3 Als meine Feinde sich zurückwandten, strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.
4 Denn du hast ausgeführt mein Recht und meine Rechtssache; du hast dich auf den Thron gesetzt, ein gerechter Richter.
5 Du hast die Nationen gescholten, den Gesetzlosen vertilgt; ihren Namen hast du ausgelöscht für immer und ewig; -
6 O Feind! zu Ende sind die Trümmer für immer; -auch hast du Städte zerstört: ihr, ja, ihr Gedächtnis ist verschwunden.
7 Jehova aber thront ewiglich; er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.
8 Und er, er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften Gericht halten in Geradheit.
9 Und Jehova wird eine hohe Feste sein dem Unterdrückten, eine hohe Feste in Zeiten der Drangsal.
10 Und auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, Jehova.
11 Singet Psalmen Jehova, der Zion bewohnt, verkündet unter den Völkern seine Taten!
12 Denn der dem vergossenen Blute nachforscht, hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen.
13 Sei mir gnädig, Jehova! sieh an mein Elend von seiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des Todes;
14 Auf daß ich all dein Lob erzähle in den Toren der Tochter Zion, frohlocke über deine Rettung.
15 Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; ihr Fuß ward gefangen in dem Netze, das sie heimlich gelegt haben.
16 Jehova ist bekannt geworden: er hat Gericht ausgeübt, indem er den Gesetzlosen verstrickt hat in dem Werke seiner Hände. (Higgajon, Sela.)
17 Es werden zum Scheol umkehren die Gesetzlosen, alle Nationen, die Gottes vergessen.
18 Denn nicht für immer wird der Arme vergessen sein, noch für ewig verloren die Hoffnung der Sanftmütigen.
19 Stehe auf, Jehova! nicht habe der Mensch die Oberhand; vor deinem Angesicht mögen gerichtet werden die Nationen!
20 Lege Furcht auf sie, Jehova; mögen die Nationen wissen, daß sie Menschen sind! (Sela.)
10 1 Warum, Jehova, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Drangsal?
2 In seinem Hochmut verfolgt der Gesetzlose hitzig den Elenden. Sie werden erhascht werden in den Anschlägen, die sie ersonnen haben.
3 Denn der Gesetzlose rühmt sich des Gelüstes seiner Seele; und er segnet den Habsüchtigen, er verachtet Jehova.
4 Der Gesetzlose spricht nach seinem Hochmut: Er wird nicht nachforschen. Alle seine Gedanken sind: Es ist kein Gott!
5 Es gelingen seine Wege allezeit; hoch sind deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher-er bläst sie an.
6 Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken; von Geschlecht zu Geschlecht werde ich in keinem Unglück sein.
7 Sein Mund ist voll Fluchens und Truges und Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil.
8 Er sitzt im Hinterhalt der Dörfer, an verborgenen Örtern ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen dem Unglücklichen nach.
9 Er lauert im Versteck, wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert, um den Elenden zu erhaschen; er erhascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht.
10 Er duckt sich, bückt sich, und in seine starken Klauen fallen die Unglücklichen.
11 Er spricht in seinem Herzen: Gott vergißt; er verbirgt sein Angesicht, niemals sieht er's!
12 Stehe auf, Jehova! Gott, erhebe deine Hand! vergiß nicht der Elenden!
13 Warum verachtet der Gesetzlose Gott, spricht in seinem Herzen, du werdest nicht nachforschen?
14 Du hast es gesehen, denn du, du schaust auf Mühsal und Gram, um zu vergelten durch deine Hand; dir überläßt es der Unglückliche, der Waise Helfer bist du.
15 Zerbrich den Arm des Gesetzlosen; und der Böse-suche seine Gesetzlosigkeit, bis daß du sie nicht mehr findest!
16 Jehova ist König immer und ewiglich; die Nationen sind umgekommen aus seinem Lande.
17 Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, Jehova; du befestigtest ihr Herz, ließest dein Ohr aufmerken,
18 um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten, daß der Mensch, der von der Erde ist, hinfort nicht mehr schrecke.
11 1 Auf Jehova traue ich; wie saget ihr zu meiner Seele: Fliehet wie ein Vogel nach eurem Berge?
2 Denn siehe, die Gesetzlosen spannen den Bogen, sie haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, um im Finstern zu schießen auf die von Herzen Aufrichtigen.
3 Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was tut dann der Gerechte?
4 Jehova ist in seinem heiligen Palast. Jehova-in den Himmeln ist sein Thron; seine Augen schauen, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.
5 Jehova prüft den Gerechten; und den Gesetzlosen und den, der Gewalttat liebt, haßt seine Seele.
6 Er wird Schlingen regnen lassen auf die Gesetzlosen; Feuer und Schwefel und Glutwind wird das Teil ihres Bechers sein.
7 Denn gerecht ist Jehova, Gerechtigkeiten liebt er. Sein Angesicht schaut den Aufrichtigen an.
12 1 Rette, Jehova! denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern.
2 Sie reden Falschheit, ein jeder mit seinem Nächsten; ihre Lippen schmeicheln, mit doppeltem Herzen reden sie.
3 Jehova wird ausrotten alle schmeichelnden Lippen, die Zunge, die große Dinge redet,
4 Die da sagen: Wir werden überlegen sein mit unserer Zunge, unsere Lippen sind mit uns; wer ist unser Herr?
5 Wegen der gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht Jehova; ich will in Sicherheit stellen den, der danach schmachtet.
6 Die Worte Jehovas sind reine Worte-Silber, das geläutert in dem Schmelztiegel zur Erde fließt, siebenmal gereinigt.
7 Du, Jehova, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich.
8 Die Gesetzlosen wandeln ringsumher, wenn die Gemeinheit erhöht ist bei den Menschenkindern.
13 1 Bis wann, Jehova, willst du meiner vergessen immerdar? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen?
2 Bis wann soll ich Ratschläge hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind über mich erheben?
3 Schaue her, antworte mir, Jehova, mein Gott! erleuchte meine Augen, daß ich nicht entschlafe zum Tode,
4 daß mein Feind nicht sage: Ich habe ihn übermocht! meine Bedränger nicht frohlocken, wenn ich wanke.
5 Ich aber, ich habe auf deine Güte vertraut; mein Herz soll frohlocken über deine Rettung.
6 Ich will Jehova singen, denn er hat wohlgetan an mir.
14 1 Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben verderbt gehandelt, sie haben abscheulich getan; da ist keiner, der Gutes tue.
2 Jehova hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche.
3 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.
4 Haben keine Erkenntnis alle, die Frevel tun, die mein Volk fressen, als äßen sie Brot? Jehova rufen sie nicht an.
5 Da überfiel sie ein Schrecken, denn Gott ist unter dem gerechten Geschlecht.
6 Ihr machet zum Hohn den Ratschlag des Elenden, weil Jehova seine Zuflucht ist.
7 O daß aus Zion die Rettung Israels da wäre! Wenn Jehova die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen.
15 1 Jehova, wer wird in deinem Zelte weilen? Wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge?
2 Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen,
3 Nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein Übel tut seinem Genossen, und keine Schmähung bringt auf seinen Nächsten;
4 In dessen Augen verachtet ist der Verworfene, der aber die ehrt, welche Jehova fürchten; hat er zum Schaden geschworen, so ändert er es nicht:
5 Der sein Geld nicht auf Zins gibt, und kein Geschenk nimmt wider den Unschuldigen. Wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.
16 1 Bewahre mich, Gott, denn ich traue auf dich!
2 Du, meine Seele, hast zu Jehova gesagt: Du bist der Herr; meine Güte reicht nicht hinauf zu dir.
3 Du hast zu den Heiligen gesagt, die auf Erden sind, und zu den Herrlichen: An ihnen ist alle meine Lust.
4 Viele werden der Schmerzen derer sein, die einem anderen nacheilen; ihre Trankopfer von Blut werde ich nicht spenden, und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen.
5 Jehova ist das Teil meines Erbes und meines Bechers; du erhältst mein Los.
6 Die Meßschnüre sind mir gefallen in lieblichen Örtern; ja, ein schönes Erbteil ist mir geworden.
7 Jehova werde ich preisen, der mich beraten hat, selbst des Nachts unterweisen mich meine Nieren.
8 Ich habe Jehova stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken.
9 Darum freut sich mein Herz, und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen.
10 Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, daß dein Frommer die Verwesung sehe.
11 Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.
17 1 Höre, Jehova, die Gerechtigkeit, horche auf mein Schreien; nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen ohne Trug!
2 Von deiner Gegenwart gehe mein Recht aus; laß deine Augen Aufrichtigkeit anschauen!
3 Du hast mein Herz geprüft, hast mich des Nachts durchforscht; du hast mich geläutert-nichts fandest du; mein Gedanke geht nicht weiter als mein Mund.
4 Was das Tun des Menschen anlangt, so habe ich mich durch das Wort deiner Lippen bewahrt vor den Wegen des Gewalttätigen.
5 Meine Schritte hielten fest an deinen Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt.
6 Ich, ich habe dich angerufen, denn du erhörest mich, o Gott. Neige dein Ohr zu mir, höre meine Rede!
7 Erweise wunderbar deine Gütigkeiten, der du durch deine Rechte die auf dich Trauenden rettest vor denen, die sich wider sie erheben.
8 Bewahre mich wie den Augapfel im Auge; birg mich in dem Schatten deiner Flügel
9 Vor den Gesetzlosen, die mich zerstören, meinen Todfeinden, die mich umzingeln.
10 Ihr fettes Herz verschließen sie, mit ihrem Munde reden sie stolz.
11 In allen unseren Schritten haben sie uns jetzt umringt; sie richten ihre Augen, uns zu Boden zu strecken.
12 Er ist gleich einem Löwen, der nach Raub schmachtet, und wie ein junger Löwe, sitzend im Versteck.
13 Stehe auf, Jehova! komm ihm zuvor, wirf ihn nieder! Errette meine Seele von dem Gesetzlosen durch dein Schwert;
14 Von den Leuten durch deine Hand, Jehova, von den Leuten dieses Zeitlaufs! Ihr Teil ist in diesem Leben, und ihren Bauch füllst du mit deinem Schatze; sie haben Söhne die Fülle, und ihren Überfluß lassen sie ihren Kindern.
15 Ich, ich werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bilde.
18 1 Ich liebe dich, Jehova, meine Stärke!
2 Jehova ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste.
3 Ich werde Jehova anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von meinen Feinden.
4 Es umfingen mich die Bande des Todes, und die Ströme Belials erschreckten mich;
5 Die Bande des Scheols umringten mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes.
6 In meiner Bedrängnis rief ich zu Jehova, und ich schrie zu meinem Gott; er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm kam in seine Ohren.
7 Da wankte und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, weil er entbrannt war.
8 Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde; glühende Kohlen brannten aus ihm.
9 Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Füßen.
10 Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes.
11 Finsternis machte er zu seinem Bergungsort, zu seinem Zelte rings um sich her, Finsternis der Wasser, dichtes Himmelsgewölk.
12 Aus dem Glanze vor ihm fuhr sein dichtes Gewölk vorüber, Hagel und feurige Kohlen.
13 Und es donnerte Jehova in den Himmeln, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen, Hagel-und feurige Kohlen.
14 Und er schoß seine Pfeile und zerstreute sie, und er schleuderte Blitze und verwirrte sie.
15 Und es wurden gesehen die Betten der Wasser, und die Grundfesten des Erdkreises wurden aufgedeckt vor deinem Schelten, Jehova, vor dem Schnauben des Hauches deiner Nase.
16 Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus großen Wassern.
17 Er errettete mich von meinem starken Feinde und von meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich.
18 Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber Jehova ward mir zur Stütze.
19 Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Lust an mir hatte.
20 Jehova vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände erstattete er mir.
21 Denn ich habe die Wege Jehovas bewahrt, und bin von meinem Gott nicht frevelhaft abgewichen.
22 Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine Satzungen, ich entfernte sie nicht von mir.
23 Und ich war vollkommen gegen ihn, und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit.
24 Und Jehova erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
25 Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den vollkommenen Mann erzeigst du dich vollkommen;
26 Gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend.
27 Denn du, du wirst retten das elende Volk, und die hohen Augen wirst du erniedrigen.
28 Denn du, du machst meine Leuchte scheinen; Jehova, mein Gott, erhellt meine Finsternis.
29 Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen.
30 Gott, -sein Weg ist vollkommen; Jehovas Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen.
31 Denn wer ist Gott, außer Jehova? und wer ein Fels, als nur unser Gott?
32 Der Gott, der mich mit Kraft umgürtet und vollkommen macht meinen Weg;
33 Der meine Füße denen der Hindinnen gleich macht, und mich hinstellt auf meine Höhen;
34 der meine Hände den Streit lehrt, und meine Arme spannen den ehernen Bogen!
35 Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stützte mich, und deine Herablassung machte mich groß.
36 Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel haben nicht gewankt.
37 Meinen Feinden jagte ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren.
38 Ich zerschmetterte sie, und sie vermochten nicht aufzustehen; sie fielen unter meine Füße.
39 Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streite, beugtest unter mich, die wider mich aufstanden.
40 Und du hast mir gegeben den Rücken meiner Feinde; und meine Hasser, ich vernichtete sie.
41 Sie schrieen, und kein Retter war da-zu Jehova, und er antwortete ihnen nicht.
42 Und ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde; wie Straßenkot schüttete ich sie aus.
43 Du errettetest mich aus den Streitigkeiten des Volkes; du setztest mich zum Haupte der Nationen; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir.
44 Sowie ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit Schmeichelei.
45 Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern.
46 Jehova lebt, und gepriesen sei mein Fels! und erhoben werde der Gott meines Heils!
47 Der Gott, der mir Rache gab und die Völker mir unterwarf,
48 Der mich errettete von meinen Feinden. Ja, du erhöhtest mich über die, welche wider mich aufstanden; von dem Manne der Gewalttat befreitest du mich.
49 Darum, Jehova, will ich dich preisen unter den Nationen, und Psalmen singen deinem Namen,
50 Dich, der groß macht die Rettungen seines Königs, und Güte erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.
19 1 Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk.
2 Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon.
3 Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme.
4 Ihre Meßschnur geht aus über die ganze Erde, und bis an das Ende des Erdkreises ihre Sprache; er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt.
5 Und sie ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach; sie freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn.
6 Vom Ende der Himmel ist ihr Ausgang, und ihr Umlauf bis zu ihren Enden; und nichts ist vor ihrer Glut verborgen.
7 Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen.
8 Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen.
9 Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt;
10 Sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süßer als Honig und Honigseim.
11 Auch wird dein Knecht durch sie belehrt; im Beobachten derselben ist großer Lohn.
12 Verirrungen, wer sieht sie ein? Von verborgenen Sünden reinige mich!
13 Auch von übermütigen halte deinen Knecht zurück; laß sie mich nicht beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von großer Übertretung.
14 Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, Jehova, mein Fels und mein Erlöser!
20 1 Jehova erhöre dich am Tage der Drangsal, der Name des Gottes Jakobs setze dich in Sicherheit;
2 Er sende deine Hülfe aus dem Heiligtum, und von Zion aus unterstütze er dich;
3 Er gedenke aller deiner Speisopfer, und dein Brandopfer wolle er annehmen! (Sela.)
4 Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine Ratschläge erfülle er!
5 Jubeln wollen wir über deine Rettung, und im Namen unseres Gottes das Panier erheben. Jehova erfülle alle deine Bitten!
6 Jetzt weiß ich, daß Jehova seinen Gesalbten rettet; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören durch die Machttaten des Heils seiner Rechten.
7 Diese gedenken der Wagen und jene der Rosse, wir aber gedenken des Namens Jehovas, unseres Gottes.
8 Jene krümmen sich und fallen, wir aber stehen und halten uns aufrecht.
9 Jehova, rette! Der König erhöre uns am Tage unseres Rufens!
21 1 In deiner Kraft, Jehova, freut sich der König, und wie sehr frohlockt er über deine Rettung!
2 Den Wunsch seines Herzens hast du ihm gegeben, und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert. (Sela.)
3 Denn mit Segnungen des Guten kamst du ihm zuvor; auf sein Haupt setztest du eine Krone von gediegenem Golde.
4 Leben erbat er von dir, du hast es ihm gegeben: Länge der Tage immer und ewiglich.
5 Groß ist seine Herrlichkeit durch deine Rettung; Majestät und Pracht legtest du auf ihn.
6 Denn zu Segnungen setztest du ihn ewiglich; du erfreutest ihn mit Freude durch dein Angesicht.
7 Denn auf Jehova vertraut der König, und durch des Höchsten Güte wird er nicht wanken.
8 Deine Hand wird finden alle deine Feinde, finden wird deine Rechte deine Hasser.
9 Wie einen Feuerofen wirst du sie machen zur Zeit deiner Gegenwart; Jehova wird sie verschlingen in seinem Zorn, und Feuer wird sie verzehren.
10 Ihre Frucht wirst du von der Erde vertilgen, und ihren Samen aus den Menschenkindern.
11 Denn sie haben Böses wider dich geplant, einen Anschlag ersonnen: sie werden nichts vermögen.
12 Denn du wirst sie umkehren machen, wirst deine Sehne gegen ihr Angesicht richten.
13 Erhebe dich, Jehova, in deiner Kraft! Wir wollen singen und Psalmen singen deiner Macht.
22 1 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?
2 Mein Gott! ich rufe des Tages, und du antwortest nicht; und des Nachts, und mir wird keine Ruhe.
3 Doch du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels.
4 Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du errettetest sie.
5 Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht beschämt.
6 Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volke Verachtete.
7 Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie reißen die Lippen auf, schütteln den Kopf:
8 Er vertraut auf Jehova! der errette ihn, befreie ihn, weil er Lust an ihm hat!
9 Doch du bist es, der mich aus dem Mutterleibe gezogen hat, der mich vertrauen ließ an meiner Mutter Brüsten.
10 Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoße an, von meiner Mutter Leibe an bist du mein Gott.
11 Sei nicht fern von mir! denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da.
12 Viele Farren haben mich umgeben, Stiere von Basan mich umringt;
13 Sie haben ihr Maul wider mich aufgesperrt, gleich einem reißenden und brüllenden Löwen.
14 Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide.
15 Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich.
16 Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben;
17 Alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie schauen und sehen mich an;
18 Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.
19 Du aber, Jehova, sei nicht fern! meine Stärke, eile mir zur Hülfe!
20 Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige von der Gewalt des Hundes;
21 Rette mich aus dem Rachen des Löwen! Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel.
22 Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben.
23 Ihr, die ihr Jehova fürchtet, lobet ihn; aller Same Jakobs, verherrlichet ihn, und scheuet euch vor ihm, aller Same Israels!
24 Denn nicht verachtet hat er, noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er.
25 Von dir kommt mein Lobgesang in der großen Versammlung; bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten.
26 Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden Jehova loben, die ihn suchen; euer Herz lebe immerdar.
27 Es werden eingedenk werden und zu Jehova umkehren alle Enden der Erde; und vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen.
28 Denn Jehovas ist das Reich, und unter den Nationen herrscht er.
29 Es essen und fallen nieder alle Fetten der Erde; vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und der seine Seele nicht am Leben erhält.
30 Ein Same wird ihm dienen; er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden.
31 Sie werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit einem Volke, welches geboren wird, daß er es getan hat.
23 1 Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
2 Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern.
3 Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
4 Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
6 Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar.
24 1 Jehovas ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen.
2 Denn er, er hat sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt.
3 Wer wird steigen auf den Berg Jehovas, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte?
4 Der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge.
5 Er wird Segen empfangen von Jehova, und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
6 Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen-Jakob. (Sela.)
7 Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit!
8 Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehova, stark und mächtig! Jehova, mächtig im Kampf!
9 Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit!
10 Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Jehova der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit! (Sela.)
25 1 Zu dir, Jehova, erhebe ich meine Seele.
2 Mein Gott, auf dich vertraue ich: laß mich nicht beschämt werden, laß meine Feinde nicht über mich frohlocken!
3 Auch werden alle, die auf dich harren, nicht beschämt werden; es werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache.
4 Deine Wege, Jehova, tue mir kund, deine Pfade lehre mich!
5 Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag.
6 Gedenke deiner Erbarmungen, Jehova, und deiner Gütigkeiten; denn von Ewigkeit her sind sie.
7 Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, noch meiner Übertretungen; gedenke du meiner nach deiner Huld, um deiner Güte willen, Jehova!
8 Gütig und gerade ist Jehova, darum unterweist er die Sünder in dem Wege;
9 Er leitet die Sanftmütigen im Recht, und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg.
10 Alle Pfade Jehovas sind Güte und Wahrheit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren.
11 Um deines Namens willen, Jehova, wirst du ja vergeben meine Ungerechtigkeit; denn sie ist groß.
12 Wer ist nun der Mann, der Jehova fürchtet? Er wird ihn unterweisen in dem Wege, den er wählen soll.
13 Seine Seele wird im Guten wohnen, und sein Same die Erde besitzen.
14 Das Geheimnis Jehovas ist für die, welche ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun.
15 Meine Augen sind stets auf Jehova gerichtet; denn er wird meine Füße herausführen aus dem Netze.
16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und elend bin ich.
17 Die Ängste meines Herzens haben sich vermehrt; führe mich heraus aus meinen Drangsalen!
18 Sieh an mein Elend und meine Mühsal, und vergib alle meine Sünden!
19 Sieh an meine Feinde, denn ihrer sind viele, und mit grausamem Hasse hassen sie mich.
20 Bewahre meine Seele und errette mich! Laß mich nicht beschämt werden, denn ich traue auf dich.
21 Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich.
22 Erlöse Israel, o Gott, aus allen seinen Bedrängnissen!
26 1 Richte mich, Jehova! denn in meiner Lauterkeit habe ich gewandelt; und auf Jehova habe ich vertraut, ich werde nicht wanken.
2 Prüfe mich, Jehova, und erprobe mich; läutere meine Nieren und mein Herz!
3 Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und in deiner Wahrheit wandle ich.
4 Nicht habe ich gesessen bei falschen Leuten, und mit Hinterlistigen ging ich nicht um.
5 Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei Gesetzlosen saß ich nicht.
6 Ich wasche in Unschuld meine Hände, und umgehe deinen Altar, Jehova,
7 Um hören zu lassen die Stimme des Lobes, und um zu erzählen alle deine Wundertaten.
8 Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit.
9 Raffe meine Seele nicht weg mit Sündern, noch mein Leben mit Blutmenschen,
10 In deren Händen böses Vornehmen, und deren Rechte voll Bestechung ist!
11 Ich aber wandle in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig!
12 Mein Fuß steht auf ebenem Boden: Jehova werde ich preisen in den Versammlungen.
27 1 Jehova ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Jehova ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken?
2 Als Übeltäter mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde-sie strauchelten und fielen.
3 Wenn sich ein Heer wider mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz; wenn Krieg sich wider mich erhebt, hierauf vertraue ich:
4 Eines habe ich von Jehova erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Hause Jehovas alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.
5 Denn er wird mich bergen in seiner Hütte am Tage des Übels, er wird mich verbergen in dem Verborgenen seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich erhöhen.
6 Und nun wird mein Haupt erhöht sein über meine Feinde rings um mich her; und Opfer des Jubelschalls will ich opfern in seinem Zelte, ich will singen und Psalmen singen Jehova.
7 Höre, Jehova, mit meiner Stimme rufe ich; und sei mir gnädig und erhöre mich!
8 Von dir hat mein Herz gesagt: Du sprichst: Suchet mein Angesicht! -Dein Angesicht, Jehova, suche ich.
9 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorne deinen Knecht! Du bist meine Hülfe gewesen; laß mich nicht und verlaß mich nicht, Gott meines Heils!
10 Denn hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch Jehova mich auf.
11 Lehre mich, Jehova, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfade um meiner Feinde willen!
12 Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedränger! denn falsche Zeugen sind wider mich aufgestanden und der da Gewalttat schnaubt.
13 Wenn ich nicht geglaubt hätte, das Gute Jehovas zu schauen im Lande der Lebendigen…!
14 Harre auf Jehova! sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf Jehova!
28 1 Zu dir, Jehova rufe ich; mein Fels, wende dich nicht schweigend von mir ab, damit nicht, wenn du gegen mich verstummst, ich denen gleich sei, die in die Grube hinabfahren!
2 Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe gegen deinen heiligen Sprachort.
3 Reiße mich nicht fort mit den Gesetzlosen und mit denen, die Frevel tun, die friedlich reden mit ihren Nächsten, und Böses ist in ihrem Herzen!
4 Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Handlungen; nach dem Werke ihrer Hände gib ihnen, vergilt ihnen ihr Betragen!
5 Denn sie achten nicht auf die Taten Jehovas, noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie zerstören und nicht bauen.
6 Gepriesen sei Jehova! denn er hat die Stimme meines Flehens gehört.
7 Jehova ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihn preisen mit meinem Liede.
8 Jehova ist ihre Stärke, und er ist die Rettungsfeste seines Gesalbten.
9 Rette dein Volk und segne dein Erbteil; und weide sie und trage sie bis in Ewigkeit!
29 1 Gebet Jehova, ihr Söhne der Starken, gebet Jehova Herrlichkeit und Stärke!
2 Gebet Jehova die Herrlichkeit seines Namens; betet Jehova an in heiliger Pracht!
3 Die Stimme Jehovas ist auf den Wassern; der Gott der Herrlichkeit donnert, Jehova auf großen Wassern.
4 Die Stimme Jehovas ist gewaltig, die Stimme Jehovas ist majestätisch.
5 Die Stimme Jehovas zerbricht Cedern, ja, Jehova zerbricht die Cedern des Libanon;
6 Und er macht sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie einen jungen Büffel.
7 Die Stimme Jehovas sprüht Feuerflammen aus;
8 Die Stimme Jehovas erschüttert die Wüste, Jehova erschüttert die Wüste Kades.
9 Die Stimme Jehovas macht Hindinnen kreißen, und entblößt die Wälder; und in seinem Tempel spricht alles: Herrlichkeit!
10 Jehova thront auf der Wasserflut, und Jehova thront als König ewiglich.
11 Jehova wird Stärke geben seinem Volke, Jehova wird sein Volk segnen mit Frieden.
30 1 Ich will dich erheben, Jehova, denn du hast mich emporgezogen und hast nicht über mich sich freuen lassen meine Feinde.
2 Jehova, mein Gott! zu dir habe ich geschrieen, und du hast mich geheilt.
3 Jehova! du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeführt, hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren.
4 Singet Psalmen Jehova, ihr seine Frommen, und preiset sein heiliges Gedächtnis!
5 Denn ein Augenblick ist in seinem Zorn, ein Leben in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da.
6 Ich zwar sagte in meinem Wohlergehen: Ich werde nicht wanken ewiglich.
7 Jehova! in deiner Gunst hattest du festgestellt meinen Berg; du verbargst dein Angesicht, ich ward bestürzt.
8 Zu dir, Jehova, rief ich, und zum Herrn flehte ich:
9 Was für Gewinn ist in meinem Blute, in meinem Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er deine Wahrheit verkünden?
10 Höre, Jehova, und sei mir gnädig! Jehova, sei mein Helfer!
11 Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst, und mit Freude mich umgürtet;
12 auf daß meine Seele dich besinge und nicht schweige. Jehova, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich preisen!