ELB1871(i)
1 (40:20) Ziehst du den Leviathan herbei mit der Angel, und senkst du seine Zunge in die Angelschnur?
2 (40:21) Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen, und seinen Kinnbacken mit einem Ringe durchbohren?
3 (40:22) Wird er viel Flehens an dich richten, oder dir sanfte Worte geben?
4 (40:23) Wird er einen Bund mit dir machen, daß du ihn zum ewigen Knechte nehmest?
5 (40:24) Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel, und ihn anbinden für deine Mädchen?
6 (40:25) Werden die Fischergenossen ihn verhandeln, ihn verteilen unter Kaufleute?
7 (40:26) Kannst du seine Haut mit Spießen füllen, und seinen Kopf mit Fischharpunen?
8 (40:27) Lege deine Hand an ihn, - gedenke des Kampfes, tue es nicht wieder!
9 (41:1) Siehe, eines jeden Hoffnung wird betrogen: wird man nicht schon bei seinem Anblick niedergeworfen? Niemand ist so kühn, daß er ihn aufreize. Und wer ist es, der sich vor mein Angesicht stellen dürfte?
10 (41:2) Wer hat mir zuvor gegeben? und ich werde ihm vergelten. Was unter dem ganzen Himmel ist, ist mein.
11 (41:3) Nicht schweigen will ich von seinen Gliedern und von seiner Kraftfülle und von der Schönheit seines Baues.
12 (41:4) Wer deckte die Oberfläche seines Gewandes auf? In sein Doppelgebiß, wer dringt da hinein?
13 (41:5) Wer tat die Pforte seines Angesichts auf? Der Kreis seiner Zähne ist ein Schrecken.
14 (41:6) Ein Stolz sind seine starken Schilder, jedes einzelne verschlossen mit festem Siegel.
15 (41:7) Eines fügt sich ans andere, und keine Luft dringt dazwischen;
16 (41:8) Stück an Stück hangen sie fest zusammen, greifen ineinander und trennen sich nicht.
17 (41:9) Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröte.
18 (41:10) Aus seinem Rachen gehen Fackeln, sprühen feurige Funken hervor.
19 (41:11) Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus einem siedenden Topfe und Kessel.
20 (41:12) Sein Hauch entzündet Kohlen, und eine Flamme fährt aus seinem Rachen.
21 (41:13) In seinem Halse wohnt Stärke, und die Angst hüpft vor ihm her.
22 (41:14) Die Wampen seines Fleisches schließen an, sind ihm fest angegossen, unbeweglich.
23 (41:15) Sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie ein unterer Mühlstein.
24 (41:16) Vor seinem Erheben fürchten sich Starke, vor Verzagtheit geraten sie außer sich.
25 (41:17) Trifft man ihn mit dem Schwerte, es hält nicht stand, noch Speer, noch Wurfspieß, noch Harpune.
26 (41:18) Das Eisen achtet er für Stroh, das Erz für faules Holz.
27 (41:19) Der Pfeil jagt ihn nicht in die Flucht, Schleudersteine verwandeln sich ihm in Stoppeln.
28 (41:20) Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er verlacht das Sausen des Wurfspießes.
29 (41:21) Unter ihm sind scharfe Scherben; einen Dreschschlitten breitet er hin auf den Schlamm.
30 (41:22) Er macht die Tiefe sieden wie einen Topf, macht das Meer wie einen Salbenkessel.
31 (41:23) Hinter ihm leuchtet der Pfad, man könnte die Tiefe für graues Haar halten.
32 (41:24) Auf Erden ist keiner ihm gleich, der geschaffen ist ohne Furcht.
33 (41:25) Alles Hohe sieht er an; er ist König über alle wilden Tiere.
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