Job 41

Luther1545(i) 1 Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Hamen und seine Zunge mit einem Strick fassen? 2 Kannst du ihm eine Angel in die Nase legen und mit einem Stachel ihm die Backen durchbohren? 3 Meinest du, er werde dir viel Flehens machen oder dir heucheln? 4 Meinest du, daß er einen Bund mit dir machen werde, daß du ihn immer zum Knecht habest? 5 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel, oder ihn deinen Dirnen binden? 6 Meinest du, die Gesellschaften werden ihn zerschneiden, daß er unter die Kaufleute zerteilet wird? 7 Kannst du das Netz füllen mit seiner Haut und die Fischreusen mit seinem Kopf? 8 Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, daß ein Streit sei, den du nicht ausführen wirst. 9 Siehe, seine Hoffnung wird ihm fehlen; und wenn er sein ansichtig wird, schwinget er sich dahin. 10 Niemand ist so kühn, der ihn reizen darf; wer ist denn, der vor mir stehen könne? 11 Wer hat mir was zuvor getan, daß ich's ihm vergelte? Es ist mein, was unter allen Himmeln ist. 12 Dazu muß ich nun sagen, wie groß, wie mächtig und wohl geschaffen er ist. 13 Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? Und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen? 14 Wer kann die Kinnbacken seines Antlitzes auftun? Schrecklich stehen seine Zähne umher. 15 Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und enge ineinander. 16 Eine rührt an die andere, daß nicht ein Lüftlein dazwischengehet. 17 Es hängt eine an der andern, und halten sich zusammen, daß sie sich nicht voneinander trennen. 18 Sein Niesen glänzet wie ein Licht; seine Augen sind wie die Augenlider der Morgenröte. 19 Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. 20 Aus seiner Nase gehet Rauch wie von heißen Töpfen und Kessel. 21 Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Munde gehen Flammen. 22 Er hat einen starken Hals; und ist seine Lust, wo er etwas verderbet. 23 Die Gliedmaßen seines Fleisches hangen aneinander und halten hart an ihm, daß er nicht zerfallen kann. 24 Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie ein Stück vom untersten Mühlstein. 25 Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken; und wenn er daherbricht, so ist keine Gnade da. 26 Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht; oder mit Spieß, Geschoß und Panzer. 27 Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faul Holz. 28 Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind wie Stoppeln. 29 Den Hammer achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze. 30 Unter ihm liegen scharfe Steine und fährt über die scharfen Felsen wie über Kot. 31 Er macht, daß das tiefe Meer siedet wie ein Topf, und rührt es ineinander, wie man eine Salbe menget. 32 Nach ihm leuchtet der Weg, er macht die Tiefe ganz grau. 33 Auf Erden ist ihm niemand zu gleichen; er ist gemacht ohne Furcht zu sein. 34 Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alle Stolzen.