Luther1912(i)
6 Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!
7 Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,
8 bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
9 Wie lange liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest,
11 so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.
12 Ein heilloser Mensch, ein schädlicher Mann geht mit verstelltem Munde,
13 winkt mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern,
14 trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an.
15 Darum wird ihm plötzlich sein Verderben kommen, und er wird schnell zerbrochen werden, da keine Hilfe dasein wird.
16 Diese sechs Stücke haßt der HERR, und am siebenten hat er einen Greuel:
17 hohe Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldig Blut vergießen,
18 Herz, das mit böser Tücke umgeht, Füße, die behend sind, Schaden zu tun,
19 falscher Zeuge, der frech Lügen redet und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.