Luther1545(i)
1 Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Alle Jahr muß man opfern immer einerlei Opfer und kann nicht, die da opfern, vollkommen machen;
2 sonst hätte das Opfern aufgehöret, wo die, so am Gottesdienst sind, kein Gewissen mehr hätten von den Sünden, wenn sie' einmal gereiniget wären;
3 sondern es geschieht nur durch dieselbigen ein Gedächtnis der Sünden alle Jahr.
4 Denn es ist unmöglich, durch Ochsen - und Bocksblut Sünden wegzunehmen.
5 Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir zubereitet.
6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.
7 Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch stehet vornehmlich von mir geschrieben, daß ich tun soll, Gott, deinen Willen.
8 Droben, als er gesagt hatte: Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt; sie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Gesetz geopfert werden),
9 da sprach er: Siehe, ich komme zu tun, Gott, deinen Willen. Da hebt er das erste auf, daß er das andere einsetze.
10 In welchem Willen wir sind geheiliget, einmal geschehen durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
11 Und ein jeglicher Priester ist eingesetzt, daß er alle Tage Gottesdienst pflege und oftmals einerlei Opfer tue, welche nimmermehr können die Sünden abnehmen.
12 Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt er nun zur Rechten Gottes
13 und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden.
14 Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiliget werden.
15 Es bezeuget uns aber das auch der Heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte:
16 Das ist das Testament, das ich ihnen machen will nach diesen Tagen, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihre Sinne will ich es schreiben,
17 und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.
18 Wo aber derselbigen Vergebung ist, da ist nicht mehr Opfer für die Sünde.