Luther1545(i)
1 Woher kommt Streit und Krieg unter euch? Kommt's nicht daher, aus euren Wollüsten, die da streiten in euren Gliedern?
2 Ihr seid begierig und erlanget es damit nicht; ihr hasset und neidet und gewinnet damit nichts; ihr streitet und krieget. Ihr habt nicht, darum daß ihr nicht bittet.
3 Ihr bittet und krieget nicht, darum daß ihr übel bittet, nämlich dahin, daß ihr's mit euren Wollüsten verzehret.
4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freund schaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.
5 Oder lasset ihr euch dünken, die Schrift sage umsonst: Den Geist, der in euch wohnet, gelüstet wider den Haß?
6 Und gibt reichlich Gnade, sintemal die Schrift sagt: Gott widerstehet den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
7 So seid nun Gott untertänig. Wider stehet dem Teufel, so flieht er von euch.
8 Nahet euch zu Gott, so nahet er sich zu euch. Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen!
9 Seid elend und traget Leid und weinet! Euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit.
10 Demütiget euch vor Gott, so wird er euch erhöhen.