Psalms 71:1-119:176

Luther1545(i) 1 HERR, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zuschanden werden! 2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir und hilf mir! 3 Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg. 4 Mein Gott, hilf mir aus der Hand des Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen. 5 Denn du bist meine Zuversicht, HERR HERR, meine Hoffnung von meiner Jugend an. 6 Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an; du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen. Mein Ruhm ist immer von dir. 7 Ich bin vor vielen wie ein Wunder; aber du bist meine starke Zuversicht. 8 Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich. 9 Verwirf mich nicht in meinem Alter; verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde. 10 Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele halten, beraten sich miteinander 11 und sprechen: Gott hat ihn verlassen; jaget nach und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter! 12 Gott, sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile mir zu helfen! 13 Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele wider sind; mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen. 14 Ich aber will immer harren und will immer deines Ruhmes mehr machen. 15 Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich dein Heil, die ich nicht alle zählen kann. 16 Ich gehe einher in der Kraft des HERRN HERRN; ich preise deine Gerechtigkeit allein. 17 Gott, du hast mich von Jugend auf gelehret; darum verkündige ich deine Wunder. 18 Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen. 19 Gott, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge tust. Gott, wer ist dir gleich? 20 Denn du lässest mich erfahren viel und große Angst und machst mich wieder lebendig und holest mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf. 21 Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder. 22 So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein Gott; ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel. 23 Meine Lippen und meine Seele, die du erlöset hast, sind fröhlich und lobsingen dir. 24 Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit. Denn schämen müssen sich und zuschanden werden, die mein Unglück suchen. 72 1 Des Salomo. Gott, gib dein Gericht dem Könige und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne, 2 daß er dein Volk bringe zur Gerechtigkeit und deine Elenden rette. 3 Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit. 4 Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zerschmeißen. 5 Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währet, von Kind zu Kindeskindern. 6 Er wird herabfahren, wie der Regen auf das Fell, wie die Tropfen, die das Land feuchten. 7 Zu seinen Zeiten wird blühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei. 8 Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Wasser an bis zur Welt Ende. 9 Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste; und seine Feinde werden Staub lecken. 10 Die Könige am Meer und in den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen. 11 Alle Könige werden ihn anbeten, alle Heiden werden ihm dienen. 12 Denn er wird den Armen erretten, der da schreiet, und den Elenden, der keinen Helfer hat. 13 Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen. 14 Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm. 15 Er wird leben, und man wird ihm vom Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar vor ihm beten, täglich wird man ihn loben. 16 Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird beben wie Libanon und wird grünen in den Städten wie Gras auf Erden. 17 Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währet, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen. 18 Gelobet sei Gott der HERR, der Gott Israels, der alleine Wunder tut; 19 und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, Amen. 20 Ein Ende haben die Gebete Davids, des Sohns Isais. 73 1 Ein Psalm Assaphs. Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist. 2 Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen, mein Tritt hätte beinahe geglitten. 3 Denn es verdroß mich auf die Ruhmredigen, da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging. 4 Denn sie sind in keiner Fahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast. 5 Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. 6 Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein, und ihr Frevel muß wohlgetan heißen. 7 Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst; sie tun, was sie nur gedenken. 8 Sie vernichten alles und reden übel davon, und reden und lästern hoch her. 9 Was sie reden, das muß vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das muß gelten auf Erden. 10 Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser 11 und sprechen: Was sollte Gott nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten? 12 Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glückselig in der Welt und werden reich. 13 Soll's denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche 14 und bin geplagt täglich, und meine Strafe ist alle Morgen da? 15 Ich hätte auch schier so gesagt wie sie; aber siehe, damit hätte ich verdammt alle deine Kinder, die je gewesen sind. 16 Ich gedacht ihm nach, daß ich's begreifen möchte; aber es war mir zu schwer 17 bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. 18 Aber du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden. 19 Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. 20 Wie ein Traum, wenn einer erwachet, so machst du, HERR, ihr Bild in der Stadt verschmähet. 21 Aber es tut mir wehe im Herzen und sticht mich in meinen Nieren, 22 daß ich muß ein Narr sein und nichts wissen und muß wie ein Tier sein vor dir. 23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, 24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an. 25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. 27 Denn, siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringest um alle, die wider dich huren. 28 Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den HERRN HERRN, daß ich verkündige all dein Tun. 74 1 Eine Unterweisung Assaphs. Gott, warum verstößest du uns so gar und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide? 2 Gedenk an deine Gemeine, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöset hast, an den Berg Zion, da du auf wohnest. 3 Tritt auf sie mit Füßen und stoße sie gar zu Boden. Der Feind hat alles verderbet im Heiligtum. 4 Deine Widerwärtigen brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen drein. 5 Man siehet die Äxte oben her blicken, wie man in einen Wald hauet, 6 und zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barten. 7 Sie verbrennen dein Heiligtum, sie entweihen die Wohnung deines Namens zu Boden. 8 Sie sprechen in ihrem Herzen: Laßt uns sie plündern! Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande. 9 Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr, und kein Lehrer lehret uns mehr. 10 Ach, Gott, wie lange soll der Widerwärtige schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern? 11 Warum wendest du deine Hand ab und deine Rechte von deinem Schoß so gar? 12 Aber Gott ist mein König von alters her, der alle Hilfe tut, so auf Erden geschieht. 13 Du zertrennest das Meer durch deine Kraft und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser. 14 Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde. 15 Du lässest quellen Brunnen und Bäche; du lässest versiegen starke Ströme. 16 Tag und Nacht ist dein; du machest, daß beide Sonn und Gestirn ihren gewissen Lauf haben. 17 Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze; Sommer und Winter machest du. 18 So gedenke doch des, daß der Feind den HERRN schmähet, und ein töricht Volk lästert deinen Namen. 19 Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube und deiner elenden Tiere nicht so gar vergessen. 20 Gedenk an den Bund; denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheeret, und die Häuser sind zerrissen. 21 Laß den Geringen nicht mit Schanden davongehen, denn die Armen und Elenden rühmen deinen Namen. 22 Mache dich auf, Gott, und führe aus deine Sache; gedenk an die Schmach, die dir täglich von den Toren widerfähret. 23 Vergiß nicht des Geschreies deiner Feinde; das Toben deiner Widerwärtigen wird je länger je größer. 75 1 Ein Psalm und Lied Assaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen. 2 Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist. 3 Denn zu seiner Zeit so werde ich recht richten. 4 Das Land zittert und alle, die drinnen wohnen; aber ich halte seine Säulen fest. Sela. 5 Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmet nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt! 6 Pochet nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht halsstarrig, 7 es habe keine Not, weder von Aufgang noch von Niedergang, noch von dem Gebirge in der Wüste. 8 Denn Gott ist Richter, der diesen niedriget und jenen erhöhet. 9 Denn der HERR hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen. 10 Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs. 76 1 Ein Psalmlied Assaphs, auf Saitenspiel vorzusingen. 2 Gott ist in Juda bekannt, in Israel ist sein Name herrlich. 3 Zu Salem ist sein Gezelt und seine Wohnung zu Zion. 4 Daselbst zerbricht er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streit. Sela. 5 Du bist herrlicher und mächtiger denn die Raubeberge. 6 Die Stolzen müssen beraubet werden und entschlafen, und alle Krieger müssen die Hände lassen sinken. 7 Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinkt in Schlaf beide Roß und Wagen. 8 Du bist erschrecklich. Wer kann vor dir stehen, wenn du zürnest? 9 Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel, so erschrickt das Erdreich und wird still, 10 wenn Gott sich aufmacht, zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden. Sela. 11 Wenn Menschen wider dich wüten, so legest du Ehre ein; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet. 12 Gelobet und haltet dem HERRN eurem Gott, alle, die ihr um ihn her seid; bringet Geschenke dem Schrecklichen, 77 1 Ein Psalm Assaphs für Jeduthun, vorzusingen. 2 Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott; zu Gott schreie ich, und er erhöret mich. 3 In der Zeit meiner Not suche ich den HERRN; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und läßt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen. 4 Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott; wenn mein Herz in Ängsten ist; so rede ich. Sela. 5 Meine Augen hältst du, daß sie wachen; ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann. 6 Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre. 7 Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muß forschen. 8 Wird denn der HERR ewiglich verstoßen und keine Gnade mehr erzeigen? 9 Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Güte? und hat die Verheißung ein Ende? 10 Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? Sela. 11 Aber doch sprach ich: Ich muß das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern. 12 Darum gedenk ich an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder 13 und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun. 14 Gott dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist? 15 Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht beweiset unter den Völkern. 16 Du hast dein Volk erlöset gewaltiglich, die Kinder Jakobs und Josephs. Sela. 17 Die Wasser sahen dich, Gott; die Wasser sahen dich und ängsteten sich, und die Tiefen tobeten. 18 Die dicken Wolken gossen Wasser; die Wolken donnerten, und die Strahlen führen daher. 19 Es donnerte im Himmel; deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden; das Erdreich regte sich und bebete davon. 20 Dein Weg war im Meer und dein Pfad in großen Wassern, und man spürete doch deinen Fuß nicht. 78 1 Eine Unterweisung Assaphs. Höre, mein Volk, mein Gesetz; neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! 2 Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichte aussprechen, 3 die wir gehöret haben und wissen und unsere Väter uns erzählet haben, 4 daß wir's nicht verhalten sollen ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigen den Ruhm des HERRN und seine Macht und Wunder, die er getan hat. 5 Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot, zu lehren ihre Kinder, 6 auf daß die Nachkommen lerneten und die Kinder, die noch sollten geboren werden, wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kindern verkündigten, 7 daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gottes und seine Gebote hielten, 8 und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war, und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott; 9 wie die Kinder Ephraim, so geharnischt den Bogen führeten, abfielen zur Zeit des Streits. 10 Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln, 11 und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeiget hatte. 12 Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan. 13 Er zerteilete das Meer und ließ sie durchhin gehen; und stellete das Wasser wie eine Mauer. 14 Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer. 15 Er riß die Felsen in der Wüste und tränkete sie mit Wasser die Fülle; 16 und ließ Bäche aus dem Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme. 17 Noch sündigten sie weiter wider ihn und erzürneten den höchsten in der Wüste; 18 und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen; 19 und redeten wider Gott und sprachen: Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste! 20 Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen? 21 Da nun das der HERR hörete, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob und Zorn kam über Israel, 22 daß sie nicht glaubeten an Gott und hoffeten nicht auf seine Hilfe. 23 Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels; 24 und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelbrot. 25 Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle. 26 Er ließ weben den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind. 27 Und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer; 28 und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohneten. 29 Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen. 30 Da sie nun ihre Lust gebüßet hatten und sie noch davon aßen, 31 da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgete die Vornehmsten unter ihnen und schlug danieder die Besten in Israel. 32 Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder. 33 Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangeten, und mußten ihr Leben lang geplaget sein. 34 Wenn er sie erwürgete, suchten sie ihn und kehreten sich frühe zu Gott 35 und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist, 36 und heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge. 37 Aber ihr Herz war nicht fest an ihm und hielten nicht treulich an seinem Bunde. 38 Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht; und wendete oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen. 39 Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfähret und nicht wiederkommt. 40 Sie erzürneten ihn gar oft in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde. 41 Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel. 42 Sie dachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlösete von den Feinden, 43 wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan, 44 da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten; 45 da er Ungeziefer unter sie schickte, die sie fraßen, und Kröten, die sie verderbeten, 46 und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken; 47 da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen; 48 da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Strahlen; 49 da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun; 50 da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seelen vor dem Tode nicht verschonete und ließ ihr Vieh an der Pestilenz sterben; 51 da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die ersten Erben in den Hütten Hams. 52 Und ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führete sie wie eine Herde in der Wüste. 53 Und er leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. 54 Und brachte sie in seine heilige Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat. 55 Und vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen. 56 Aber sie versuchten und erzürneten Gott, den Höchsten, und hielten seine Zeugnisse nicht; 57 und fielen zurück und verachteten alles, wie ihre Väter, und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen; 58 und erzürneten ihn mit ihren Höhen und reizeten ihn mit ihren Götzen. 59 Und da das Gott hörete, entbrannte er und verwarf Israel sehr, 60 daß er Seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnete; 61 und gab ihre Macht ins Gefängnis und ihre HERRLIchkeit in die Hand des Feindes; 62 und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe. 63 Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreiet bleiben. 64 Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten. 65 Und der HERR erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzet, der vom Wein kommt, 66 und schlug seine Feinde von hinten und hängete ihnen eine ewige Schande an. 67 Und verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, 68 sondern erwählete den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte. 69 Und bauete sein Heiligtum hoch, wie ein Land, das ewiglich fest stehen soll. 70 Und erwählete seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen; 71 von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel. 72 Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte sie mit allem Fleiß. 79 1 Ein Psalm Assaphs. HERR, es sind Heiden in dein Erbe gefallen, die haben deinen heiligen Tempel verunreiniget und aus Jerusalem Steinhaufen gemacht. 2 Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben und das Fleisch deiner Heiligen den Tieren im Lande. 3 Sie haben Blut vergossen um Jerusalem her wie Wasser; und war niemand, der begrub. 4 Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach worden, ein Spott und Hohn denen, die um uns sind. 5 HERR, wie lange willst du so gar zürnen und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen? 6 Schütte deinen Grimm auf die Heiden, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen. 7 Denn sie haben Jakob aufgefressen und seine Häuser verwüstet. 8 Gedenke nicht unserer vorigen Missetat; erbarm dich unser bald, denn wir sind fast dünne worden. 9 Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen; errette uns und vergib uns unsere Sünde um deines Namens willen! 10 Warum lässest du die Heiden sagen: Wo ist nun ihr Gott? Laß unter den Heiden vor unsern Augen kund werden die Rache des Bluts deiner Knechte, das vergossen ist. 11 Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen; nach deinem großen Arm behalte die Kinder des Todes. 12 Und vergilt unsern Nachbarn siebenfältig in ihren Busen ihre Schmach, damit sie dich, HERR, geschmähet haben. 13 Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, danken dir ewiglich und verkündigen deinen Ruhm für und für. 80 1 Ein Psalm Assaphs von den Spanrosen, vorzusingen. 2 Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie der Schafe; erscheine, der du sitzest über Cherubim! 3 Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist, und komm uns zu Hilfe! 4 Gott, tröste uns und laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. 5 HERR, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen über dem Gebet deines Volks? 6 Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit großem Maß voll Tränen. 7 Du setzest uns unsern Nachbarn zum Zank, und unsere Feinde spotten unser. 8 Gott Zebaoth, tröste uns! Laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir. 9 Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholet und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzet. 10 Du hast vor ihm die Bahn gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, daß er das Land erfüllet hat. 11 Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gottes. 12 Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis ans Meer und seine Zweige bis ans Wasser. 13 Warum hast du denn seinen Zaun zerbrochen, daß ihn zerreißet alles, das vorübergehet? 14 Es haben ihn zerwühlet die wilden Säue, und die wilden Tiere haben ihn verderbet. 15 Gott Zebaoth, wende dich doch, schaue vom Himmel und siehe an und suche heim diesen Weinstock 16 und halt ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzet hat, und den du dir festiglich erwählet hast. 17 Siehe drein und schilt, daß des Brennens und Reißens ein Ende werde! 18 Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten und die Leute, die du dir festiglich erwählet hast, 19 so wollen wir nicht von dir weichen. Laß uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen. 81 1 Auf der Githith vorzusingen: Assaph. 2 Singet fröhlich Gott, der unsere Stärke ist; jauchzet dem Gott Jakobs! 3 Nehmet die Psalmen und gebet her die Pauken, liebliche Harfen mit Psalter. 4 Blaset im Neumonden die Posaunen, in unserm Fest der Laubrüste. 5 Denn solches ist eine Weise in Israel und ein Recht des Gottes Jakobs. 6 Solches hat er zum Zeugnis gesetzt unter Joseph, da sie aus Ägyptenland zogen, und fremde Sprache gehöret hatten, 7 da ich ihre Schulter von der Last entlediget hatte, und ihre Hände der Töpfe los wurden. 8 Da du mich in der Not anriefest, half ich dir aus; und erhörete dich, da dich das Wetter überfiel, und versuchte dich am Haderwasser. Sela. 9 Höre, mein Volk, ich will unter dir zeugen; Israel, du sollst mich hören, 10 daß unter dir kein anderer Gott sei, und du keinen fremden Gott anbetest. 11 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführet hat. Tue deinen Mund weit auf, laß mich ihn füllen! 12 Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme, und Israel will mein nicht. 13 So hab ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel, daß sie wandeln nach ihrem Rat. 14 Wollte mein Volk mir gehorsam sein und Israel auf meinem Wege gehen, 15 so wollte ich ihre Feinde bald dämpfen und meine Hand über ihre Widerwärtigen wenden; 16 und die den HERRN hassen, müßten an ihm fehlen; ihre Zeit aber würde ewiglich währen. 82 1 Ein Psalm Assaphs. Gott stehet in der Gemeine Gottes und ist Richter unter den Göttern. 2 Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? Sela. 3 Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht! 4 den Geringen und Armen und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt! 5 Aber sie lassen ihnen nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes fallen. 6 Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten; 7 aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen. 8 Gott, mache dich auf und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden. 83 1 Ein Psalmlied Assaphs. 2 Gott, schweige doch nicht also und sei doch nicht so stille; Gott, halte doch nicht so inne! 3 Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, richten den Kopf auf. 4 Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und ratschlagen wider deine Verborgenen. 5 Wohl her! sprechen sie, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk seien, daß des Namens Israel nicht mehr gedacht werde! 6 Denn sie haben sich miteinander vereiniget und einen Bund wider dich gemacht: 7 die Hütten der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und Hagariter, 8 der Gebaliter, Ammoniter und Amalekiter, die Philister, samt denen zu Tyrus; 9 Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen und helfen den Kindern Lot. Sela. 10 Tu ihnen wie den Midianitern, wie Sissera, wie Jabin am Bach Kison, 11 die vertilget wurden bei Endor und wurden zu Kot auf Erden. 12 Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebah und Zalmuna, 13 die da sagen: Wir wollen die Häuser Gottes einnehmen. 14 Gott, mache sie wie einen Wirbel, wie Stoppeln vor dem Winde! 15 Wie ein Feuer den Wald verbrennet, und wie eine Flamme, die Berge anzündet, 16 also verfolge sie mit deinem Wetter und erschrecke sie mit deinem Ungewitter. 17 Mache ihr Angesicht voll Schande, daß sie nach deinem Namen fragen müssen. 18 Schämen müssen sie sich und erschrecken immer mehr und mehr und zuschanden werden und umkommen. 84 1 Ein Psalm der Kinder Korah, auf der Githith vorzusingen. 2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth! 3 Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. 4 Denn der Vogel hat ein Haus funden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken, nämlich deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott! 5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela. 6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nach wandeln, 7 die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen. Und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt. 8 Sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion. 9 HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Sela. 10 Gott, unser Schild, schaue doch; siehe an das Reich deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend. Ich will lieber der Tür hüten in meines Gottes Hause, denn lange wohnen in der Gottlosen Hütten. 12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild, der HERR gibt Gnade und Ehre; er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. 85 1 Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen. 2 HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande und hast die Gefangenen Jakobs erlöset; 3 der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk und alle ihre Sünde bedecket, Sela; 4 der du vormals hast all deinen Zorn aufgehoben und dich gewendet von dem Grimm deines Zorns; 5 tröste uns, Gott, unser Heiland, und laß ab von deiner Ungnade über uns! 6 Willst du denn ewiglich über uns zürnen und deinen Zorn gehen lassen immer für und für? 7 Willst du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich dein Volk über dir freuen möge? 8 HERR, erzeige uns deine Gnade und hilf uns! 9 Ach, daß ich hören sollte, das Gott der HERR redet, daß er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf daß sie nicht auf eine Torheit geraten! 10 Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne; 11 daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; 12 daß Treue auf der Erde wachse, und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; 13 daß uns auch der HERR Gutes tue, damit unser Land sein Gewächs gebe; 86 1 Ein Gebet Davids. HERR, neige deine Ohren und erhöre mich; denn ich bin elend und arm. 2 Bewahre meine Seele; denn ich bin heilig. Hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich verläßt auf dich! 3 HERR, sei mir gnädig; denn ich rufe täglich zu dir. 4 Erfreue die Seele deines Knechts; denn nach dir, HERR, verlanget mich. 5 Denn du, HERR, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen. 6 Vernimm, HERR, mein Gebet und merke auf die Stimme meines Flehens. 7 In der Not rufe ich dich an; du wollest mich erhören. 8 HERR, es ist dir keiner gleich unter den Göttern und ist niemand, der tun kann wie du. 9 Alle Heiden, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, HERR, und deinen Namen ehren, 10 daß du so groß bist und Wunder tust und alleine Gott bist. 11 Weise mir, HERR, deinen Weg, daß ich wandele in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte! 12 Ich danke dir, HERR, mein Gott, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich. 13 Denn deine Güte ist groß über mich, und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle. 14 Gott, es setzen sich die Stolzen wider mich, und der Haufe der Tyrannen stehet mir nach meiner Seele und haben dich nicht vor Augen. 15 Du aber, HERR Gott, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue. 16 Wende dich zu mir, sei mir gnädig; stärke deinen Knecht mit deiner Macht und hilf dem Sohn deiner Magd! 17 Tu ein Zeichen an mir, daß mir's wohlgehe, daß es sehen, die mich hassen, und sich schämen müssen, daß du mir beistehest, HERR, und tröstest mich. 87 1 Ein Psalmlied der Kinder Korah. Sie ist fest gegründet auf den heiligen Bergen. 2 Der HERR liebet die Tore Zions über alle Wohnungen Jakobs. 3 HERRLIche Dinge werden in dir geprediget, du Stadt Gottes. Sela. 4 Ich will predigen lassen Rahab und Babel, daß sie mich kennen sollen. Siehe, die Philister und Tyrer samt den Mohren werden daselbst geboren. 5 Man wird zu Zion sagen, daß allerlei Leute drinnen geboren werden, und daß er, der Höchste, sie baue. 6 Der HERR wird predigen lassen in allerlei Sprachen, daß deren etliche auch daselbst geboren werden. Sela. 7 Und die Sänger, wie am Reigen, werden alle in dir singen, eins ums andere. 88 1 Ein Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten. 2 HERR Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir. 3 Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei! 4 Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe bei der Hölle. 5 Ich bin geachtet gleich denen, die zur Hölle fahren; ich bin wie ein Mann, der keine Hilfe hat. 6 Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkest, und sie von deiner Hand abgesondert sind. 7 Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe. 8 Dein Grimm drücket mich, und drängest mich mit allen deinen Fluten. Sela. 9 Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht auskommen. 10 Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. HERR, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir. 11 Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela. 12 Wird man in Gräbern erzählen deine Güte und deine Treue im Verderben? 13 Mögen denn deine Wunder in Finsternis erkannt werden, oder deine Gerechtigkeit im Lande, da man nichts gedenket? 14 Aber ich schreie zu dir, HERR, und mein Gebet kommt frühe vor dich, 15 Warum verstößest du, HERR, meine Seele und verbirgest dein Antlitz vor mir? 16 Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin, und leide dein Schrecken, daß ich schier verzage. 17 Dein Grimm gehet über mich, dein Schrecken drücket mich. 18 Sie umgeben mich täglich wie Wasser und umringen mich miteinander. 89 1 Eine Unterweisung Ethans, des Esrahiten. 2 Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für, 3 und sage also: Daß eine ewige Gnade wird aufgehen, und du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel. 4 Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Auserwählten, ich habe David, meinem Knechte, geschworen: 5 Ich will dir ewiglich Samen verschaffen und deinen Stuhl bauen für und für. Sela. 6 Und die Himmel werden, HERR, deine Wunder preisen und deine Wahrheit in der Gemeine der Heiligen. 7 Denn wer mag in den Wolken dem HERRN gleich gelten und gleich sein unter den Kindern der Götter dem HERRN? 8 Gott ist fast mächtig in der Sammlung der Heiligen und wunderbarlich über alle, die um ihn sind. 9 HERR, Gott, Zebaoth, wer ist wie du, ein mächtiger Gott? Und deine Wahrheit ist um dich her. 10 Du herrschest über das ungestüme Meer; du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben. 11 Du schlägst Rahab zu Tode; du zerstreuest deine Feinde mit deinem starken Arm. 12 Himmel und Erde ist dein; du hast gegründet den Erdboden, und was drinnen ist. 13 Mitternacht und Mittag hast du geschaffen; Thabor und Hermon jauchzen in deinem Namen. 14 Du hast einen gewaltigen Arm; stark ist deine Hand und hoch ist deine Rechte. 15 Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhls Festung; Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesichte. 16 Wohl dem Volk, das jauchzen kann! HERR, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln. 17 Sie werden über deinem Namen täglich fröhlich sein und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein. 18 Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke und durch deine Gnade wirst du unser Horn erhöhen. 19 Denn der HERR ist unser Schild, und der Heilige in Israel ist unser König. 20 Dazumal redetest du im Gesichte zu deinem Heiligen und sprachest: Ich habe einen Held erwecket, der helfen soll; ich habe erhöhet einen Auserwählten aus dem Volk; 21 ich habe funden meinen Knecht David, ich habe ihn gesalbet mit meinem heiligen Öle. 22 Meine Hand soll ihn erhalten, und mein Arm soll ihn stärken. 23 Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen, und die Ungerechten sollen ihn nicht dämpfen, 24 sondern ich will seine Widersacher schlagen vor ihm her, und die ihn hassen, will ich plagen. 25 Aber meine Wahrheit und Gnade soll bei ihm sein, und sein Horn soll in meinem Namen erhaben werden. 26 Ich will seine Hand ins Meer stellen und seine Rechte in die Wasser. 27 Er wird mich nennen also: Du bist mein Vater, mein Gott und Hort, der mir hilft. 28 Und ich will ihn zum ersten Sohn machen, allerhöchst unter den Königen auf Erden. 29 Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 30 Ich will ihm ewiglich Samen geben und seinen Stuhl, solange der Himmel währet, erhalten. 31 Wo aber seine Kinder mein Gesetz verlassen und in meinen Rechten nicht wandeln, 32 so sie meine Ordnungen entheiligen und meine Gebote nicht halten, 33 will ich ihre Sünde mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Plagen. 34 Aber meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Wahrheit nicht lassen fehlen. 35 Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist. 36 Ich habe einst geschworen bei meiner Heiligkeit: Ich will David nicht lügen. 37 Sein Same soll ewig sein und sein Stuhl vor mir wie die Sonne; 38 wie der Mond soll er ewiglich erhalten sein und gleichwie der Zeuge in den Wolken gewiß sein. Sela. 39 Aber nun verstößest du und verwirfest und zürnest mit deinem Gesalbten. 40 Du verstörest den Bund deines Knechtes und trittst seine Krone zu Boden. 41 Du zerreißest alle seine Mauern und lässest seine Festen zerbrechen. 42 Es rauben ihn alle, die vorübergehen; er ist seinen Nachbarn ein Spott worden. 43 Du erhöhest die Rechte seiner Widerwärtigen und erfreuest alle seine Feinde. 44 Auch hast du die Kraft seines Schwerts weggenommen und lässest ihn nicht siegen im Streit. 45 Du zerstörest seine Reinigkeit und wirfest seinen Stuhl zu Boden. 46 Du verkürzest die Zeit seiner Jugend und bedeckest ihn mit Hohn. Sela. 47 HERR, wie lange willst du dich so gar verbergen und deinen Grimm wie Feuer brennen lassen? 48 Gedenke, wie kurz mein Leben ist! Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben? 49 Wo ist jemand, der da lebet und den Tod nicht sehe, der seine Seele errette aus der Hölle Hand? Sela. 50 HERR, wo ist deine vorige Gnade, die du David geschworen hast in deiner Wahrheit? 51 Gedenke, HERR, an die Schmach deiner Knechte, die ich trage in meinem Schoß von so vielen Völkern allen, 52 damit dich, HERR, deine Feinde schmähen, damit sie schmähen die Fußtapfen deines Gesalbten. 90 1 Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes. 2 HERR Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen worden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit, 3 der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. 5 Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, und sind wie ein Schlaf, gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird, 6 das da frühe blühet und bald welk wird und des Abends abgehauen wird und verdorret. 7 Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen, und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen. 8 Denn unsere Missetat stellest du vor dich, unsere unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesichte. 9 Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn; wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz. 10 Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre; und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. 11 Wer glaubt es aber, daß du so sehr zürnest? und wer fürchtet sich vor solchem deinem Grimm? 12 Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. 13 HERR, kehre dich doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig! 14 Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. 15 Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden. 16 Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Ehre ihren Kindern! 17 Und der HERR, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns; ja das Werk unserer Hände wolle er fördern! 91 1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe! 3 Denn er errettet mich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz. 4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5 daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen des Nachts, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, 6 vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die im Mittag verderbet. 7 Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. 8 Ja, du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie es den Gottlosen vergolten wird. 9 Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. 10 Es wird dir kein Übels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen. 11 Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 12 daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest. 13 Auf den Löwen und Ottern wirst du gehen und treten auf den jungen Löwen und Drachen. 14 Er begehrt mein, so will ich ihm aushelfen; er kennet meinen Namen, darum will ich ihn schützen; 15 er rufet mich an, so will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren machen. 16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihm zeigen mein Heil. 92 1 Ein Psalmlied auf den Sabbattag. 2 Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, 3 des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen, 4 auf den zehn Saiten und Psalter, mit Spielen auf der Harfe. 5 Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte deiner Hände. 6 HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind so sehr tief. 7 Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr achtet solches nicht. 8 Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle, bis sie vertilget werden immer und ewiglich. 9 Aber du, HERR, bist der Höchste und bleibest ewiglich. 10 Denn siehe, deine Feinde, HERR, siehe, deine Feinde werden umkommen; und alle Übeltäter müssen zerstreuet werden. 11 Aber mein Horn wird erhöhet werden wie eines Einhorns, und werde gesalbet mit frischem Öle. 12 Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden; und mein Ohr wird seine Lust hören an den Boshaftigen, die sich wider mich setzen. 13 Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum; er wird wachsen wie eine Zeder auf Libanon. 14 Die gepflanzt sind in dem Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsers Gottes grünen. 15 Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, 93 1 Der HERR ist König und herrlich geschmückt; der HERR ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, soweit die Welt ist, und zugerichtet, daß es bleiben soll. 2 Von dem an stehet dein Stuhl fest; du bist ewig. 3 HERR, die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen, die Wasserströme heben empor die Wellen. 4 Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der HERR aber ist noch größer in der Höhe. 5 Dein Wort ist eine rechte Lehre. Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses ewiglich. 94 1 HERR Gott, des die Rache ist, Gott, des die Rache ist, erscheine! 2 Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! 3 HERR, wie lange sollen die Gottlosen, wie lange sollen die Gottlosen prahlen 4 und so trotziglich reden, und alle Übeltäter sich so rühmen? 5 HERR, sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe. 6 Witwen und Fremdlinge erwürgen sie und töten die Waisen 7 und sagen: Der HERR siehet's nicht und der Gott Jakobs achtet's nicht. 8 Merket doch, ihr Narren unter dem Volk, und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden? 9 Der das Ohr gepflanzet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? 10 Der die Heiden züchtiget, sollte der nicht strafen? der die Menschen lehret, was sie wissen. 11 Aber der HERR weiß die Gedanken der Menschen, daß sie eitel sind. 12 Wohl dem, den du, HERR, züchtigest und lehrest ihn durch dein Gesetz, 13 daß er Geduld habe, wenn's übel gehet, bis dem Gottlosen die Grube bereitet werde. 14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen. 15 Denn Recht muß doch Recht bleiben, und dem werden alle frommen Herzen zufallen. 16 Wer stehet bei mir wider die Boshaftigen? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter? 17 Wo der HERR mir nicht hülfe, so läge meine Seele schier in der Stille. 18 Ich sprach: Mein Fuß hat gestrauchelt; aber deine Gnade, HERR, hielt mich. 19 Ich hatte viel Bekümmernisse in meinem Herzen; aber deine Tröstungen ergötzeten meine Seele. 20 Du wirst ja nimmer eins mit dem schädlichen Stuhl, der das Gesetz übel deutet. 21 Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten und verdammen unschuldig Blut. 22 Aber der HERR ist mein Schutz; mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht. 23 Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten und wird sie um ihre Bosheit vertilgen; der HERR, unser Gott, wird sie vertilgen. 95 1 Kommt herzu, laßt uns dem HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils! 2 Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! 3 Denn der HERR ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter. 4 Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringet; und die Höhen der Berge sind auch sein. 5 Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht; und seine Hände haben das Trockne bereitet. 6 Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat! 7 Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret, 8 so verstocket euer Herz nicht, wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste, 9 da mich eure Väter versuchten, fühleten und sahen mein Werk, 10 daß ich vierzig Jahre Mühe hatte mit diesem Volk und sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will, und die meine Wege nicht lernen wollen; 11 daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen! 96 1 Singet dem HERRN ein neues Lied; singet dem HERRN, alle Welt! 2 Singet dem HERRN und lobet seinen Namen; prediget einen Tag am andern sein Heil! 3 Erzählet unter den Heiden seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder! 4 Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, wunderbarlich über alle Götter. 5 Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht. 6 Es stehet herrlich und prächtig vor ihm und gehet gewaltiglich und löblich zu in seinem Heiligtum. 7 Ihr Völker, bringet her dem HERRN, bringet her dem HERRN Ehre und Macht! 8 Bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen; bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! 9 Betet an den HERRN in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt! 10 Sagt unter den Heiden, daß der HERR König sei und habe sein Reich, soweit die Welt ist, bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht 11 Himmel freue sich, und Erde sei fröhlich; das Meer brause, und was drinnen ist; 12 das Feld sei fröhlich und alles, was drauf ist; und lasset rühmen alle Bäume im Walde 13 vor dem HERRN; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. 97 1 Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich, und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer ist. 2 Wolken und Dunkel ist um ihn her. Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhles Festung: 3 Feuer gehet vor ihm her und zündet an umher seine Feinde. 4 Seine Blitze leuchten auf den Erdboden; das Erdreich siehet und erschrickt. 5 Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN, vor dem HERRSCher des ganzen Erdbodens. 6 Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Ehre. 7 Schämen müssen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen. Betet ihn an, alle Götter! 8 Zion höret es und ist froh; und die Töchter Judas sind fröhlich, HERR über deinem Regiment. 9 Denn du, HERR, bist der Höchste in allen Landen; du bist sehr erhöhet über alle Götter. 10 Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge! Der HERR bewahret die Seelen seiner Heiligen; von der Gottlosen Hand wird er sie erretten. 11 Dem Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen. 12 Ihr Gerechten, freuet euch des HERRN; und danket ihm und preiset seine Heiligkeit! 98 1 Ein Psalm. Singet dem HERRN ein neues Lied; denn er tut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. 2 Der HERR läßt sein Heil verkündigen, vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren. 3 Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel. Aller Welt Enden sehen das Heil unsers Gottes. 4 Jauchzet dem HERRN, alle Welt; singet, rühmet und lobet! 5 Lobet den HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Psalmen; 6 mit Trommeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem Könige! 7 Das Meer brause, und was drinnen ist, der Erdboden, und die drauf wohnen. 8 Die Wasserströme frohlocken, und alle Berge seien fröhlich 9 vor dem HERRN; denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit Recht. 99 1 Der HERR ist König, darum toben die Völker; er sitzet auf Cherubim, darum reget sich die Welt. 2 Der HERR ist groß zu Zion und hoch über alle Völker. 3 Man danke deinem großen und wunderbarlichen Namen, der da heilig ist. 4 Im Reich dieses Königs hat man das Recht lieb. Du gibst Frömmigkeit; du schaffest Gericht und Gerechtigkeit in Jakob. 5 Erhebet den HERRN, unsern Gott, betet an zu seinem Fußschemel; denn er ist heilig. 6 Mose und Aaron unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; sie riefen an den HERRN, und er erhörete sie. 7 Er redete mit ihnen durch eine Wolkensäule. Sie hielten seine Zeugnisse und Gebote, die er ihnen gab. 8 HERR, du bist unser Gott, du erhöretest sie; du, Gott, vergabest ihnen und straftest ihr Tun: 9 Erhöhet den HERRN, unsern Gott, und betet an zu seinem heiligen Berge; denn der HERR, unser Gott, ist heilig: 100 1 Ein Dankpsalm. Jauchzet dem HERRN, alle Welt! 2 Dienet dem HERRN mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! 3 Erkennet, daß der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. 4 Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! 5 Denn der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. 101 1 Ein Psalm Davids. Von Gnade und Recht will ich singen und dir, HERR, lobsagen. 2 Ich handle vorsichtig und redlich bei denen, die mir zugehören, und wandle treulich in meinem Hause. 3 Ich nehme mir keine böse Sache vor. Ich hasse den Übertreter und lasse ihn nicht bei mir bleiben. 4 Ein verkehret Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht. 5 Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich. Ich mag des nicht, der stolze Gebärden und hohen Mut hat. 6 Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen, und habe gerne fromme Diener. 7 Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause; die Lügner gedeihen nicht bei mir. 8 Frühe vertilge ich alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des HERRN. 102 1 Ein Gebet des Elenden, so er betrübt ist und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet. 2 HERR, höre mein Gebet und laß mein Schreien zu dir kommen! 3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not; neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald! 4 Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie ein Brand. 5 Mein Herz ist geschlagen und verdorret wie Gras, daß ich auch vergesse, mein Brot zu essen. 6 Mein Gebein klebt an meinem Fleisch vor Heulen und Seufzen. 7 Ich bin gleich wie eine Rohrdommel in der Wüste; ich bin gleich wie ein Käuzlein in den verstörten Stätten. 8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9 Täglich schmähen mich meine Feinde; und die mich spotten, schwören bei mir. 10 Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Weinen 11 vor deinem Dräuen und Zorn, daß du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast. 12 Meine Tage sind dahin wie ein Schatten; und ich verdorre wie Gras. 13 Du aber, HERR, bleibest ewiglich und dein Gedächtnis für und für. 14 Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest, und die Stunde ist kommen. 15 Denn deine Knechte wollten gerne, daß sie gebauet würde, und sähen gerne, daß ihre Steine und Kalk zugerichtet würden; 16 daß die Heiden den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine Ehre; 17 daß der HERR Zion bauet und erscheinet in seiner Ehre. 18 Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmähet ihr Gebet nicht. 19 Das werde geschrieben auf die Nachkommen; und das Volk, das geschaffen soll werden, wird den HERRN loben. 20 Denn er schauet von seiner heiligen Höhe, und der HERR siehet vom Himmel auf Erden, 21 daß er das Seufzen des Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes, 22 auf daß sie zu Zion predigen den Namen des HERRN und sein Lob zu Jerusalem, 23 wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HERRN zu dienen. 24 Er demütiget auf dem Wege meine Kraft; er verkürzet meine Tage. 25 Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für. 26 Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 27 Sie werden vergehen, aber du bleibest. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst. 28 Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. 103 1 Ein Psalm Davids. Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! 2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat, 3 der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 4 der dein Leben vom Verderben erlöset, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, 5 der deinen Mund fröhlich machet, und du wieder jung wirst wie ein Adler. 6 Der HERR schaffet Gerechtigkeit und Gericht allen, die Unrecht leiden. 7 Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun. 8 Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. 9 Er wird nicht immer hadern, noch ewiglich Zorn halten. 10 Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missetat. 11 Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten. 12 So ferne der Morgen ist vom Abend, lässet er unsere Übertretung von uns sein. 13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der HERR über die, so ihn fürchten. 14 Denn er kennet, was für ein Gemächte wir sind; er gedenket daran, daß wir Staub sind. 15 Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde. 16 Wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. 17 Die Gnade aber des HERRN währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind 18 bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, daß sie danach tun. 19 Der HERR hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und sein Reich herrschet über alles. 20 Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, daß man höre die Stimme seines Worts. 21 Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut! 22 Lobet den HERRN, alle seine Werke, an allen Orten seiner HERRSChaft! Lobe den HERRN, meine Seele! 104 1 Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. 2 Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; 3 du wölbest es oben mit Wasser; du fährest auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehest auf den Fittichen des Windes 4 der du machest deine Engel zu Winden und deine Diener zu Feuerflammen; 5 der du das Erdreich gründest auf seinen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. 6 Mit der Tiefe deckest du es wie mit einem Kleid, und Wasser stehen über den Bergen. 7 Aber von deinem Schelten fliehen sie, von deinem Donner fahren sie dahin. 8 Die Berge gehen hoch hervor, und die Breiten setzen sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. 9 Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht, und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken. 10 Du lässest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen, 11 daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. 12 An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. 13 Du feuchtest die Berge von oben her; du machest das Land voll Früchte, die du schaffest. 14 Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde bringest, 15 und daß der Wein erfreue des Menschen Herz und seine Gestalt schön werde von Öl, und das Brot des Menschen Herz stärke; 16 daß die Bäume des HERRN voll Safts stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzet hat. 17 Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen. 18 Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht und die Steinklüfte der Kaninchen. 19 Du machest den Mond, das Jahr danach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang. 20 Du machest Finsternis, daß Nacht wird; da regen sich alle wilden Tiere, 21 die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von Gott. 22 Wenn aber die Sonne aufgehet, heben sie sich davon und legen sich in ihre Löcher. 23 So gehet denn der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den Abend. 24 HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter. 25 Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt's ohne Zahl, beide große und kleine Tiere. 26 Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, daß sie drinnen scherzen. 27 Es wartet alles auf dich, daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. 28 Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättiget. 29 Verbirgest du dein Angesicht, so erschrecken sie; du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub. 30 Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und verneuerst die Gestalt der Erde. 31 Die Ehre des HERRN ist ewig; der HERR hat Wohlgefallen an seinen Werken. 32 Er schauet die Erde an, so bebet sie; er rühret die Berge an, so rauchen sie. 33 Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin. 34 Meine Rede müsse ihm wohlgefallen. Ich freue mich des HERRN. 35 Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein! Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja! 105 1 Danket dem HERRN und prediget seinen Namen; verkündiget sein Tun unter den Völkern; 2 singet von ihm und lobet ihn; redet von allen seinen Wundern; 3 rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen! 4 Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht; suchet sein Antlitz allewege! 5 Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunder und seines Worts, 6 ihr, der Same Abrahams, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten! 7 Er ist der HERR, unser Gott; er richtet in aller Welt. 8 Er gedenket ewiglich an seinen Bund, des Worts, das er verheißen hat auf viel tausend für und für 9 den er gemacht hat mit Abraham, und des Eides mit Isaak, 10 und stellete dasselbige Jakob zu einem Recht und Israel zum ewigen Bunde 11 und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbes, 12 da sie wenig und geringe waren und Fremdlinge drinnen. 13 Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreiche zum andern Volk. 14 Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen. 15 Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten kein Leid! 16 Und er ließ eine Teurung ins Land kommen und entzog allen Vorrat des Brots. 17 Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Joseph ward zum Knechte verkauft. 18 Sie zwangen seine Füße im Stock, sein Leib mußte in Eisen liegen, 19 bis daß sein Wort kam und die Rede des HERRN ihn durchläuterte. 20 Da sandte der König hin und ließ ihn losgeben, der HERR über Völker hieß ihn auslassen. 21 Er setzte ihn zum HERRN über sein Haus, zum HERRSCher über alle seine Güter, 22 daß er seine Fürsten unterweisete nach seiner Weise und seine Ältesten Weisheit lehrete. 23 Und Israel zog nach Ägypten, und Jakob ward ein Fremdling im Lande Hams. 24 Und er ließ sein Volk sehr wachsen und machte sie mächtiger denn ihre Feinde. 25 Er verkehrete jener Herz, daß sie seinem Volk gram wurden und dachten seine Knechte mit List zu dämpfen. 26 Er sandte seinen Knecht Mose, Aaron, den er hatte erwählet. 27 Dieselben taten seine Zeichen unter ihnen und seine Wunder im Lande Hams. 28 Er ließ Finsternis kommen und machte es finster; und waren nicht ungehorsam seinen Worten. 29 Er verwandelte ihre Wasser in Blut und tötete ihre Fische. 30 Ihr Land wimmelte Kröten heraus in den Kammern ihrer Könige. 31 Er sprach, da kam Ungeziefer, Läuse, in allen ihren Grenzen. 32 Er gab ihnen Hagel zum Regen, Feuerflammen in ihrem Lande; 33 und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihren Grenzen. 34 Er sprach, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl. 35 Und sie fraßen alles Gras in ihrem Lande und fraßen die Früchte auf ihrem Felde. 36 Und schlug alle Erstgeburt in Ägypten, alle ihre ersten Erben. 37 Und führete sie aus mit Silber und Golde; und war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen. 38 Ägypten ward froh, daß sie auszogen; denn ihre Furcht war auf sie gefallen. 39 Er breitete eine Wolke aus zur Decke und ein Feuer des Nachts zu leuchten. 40 Sie baten, da ließ er Wachteln kommen; und er sättigte sie mit Himmelbrot. 41 Er öffnete den Felsen, da flossen Wasser aus, daß Bäche liefen in der dürren Wüste. 42 Denn er gedachte an sein heiliges Wort, Abraham, seinem Knechte, geredet. 43 Also führete er sein Volk aus mit Freuden und seine Auserwählten mit Wonne 44 und gab ihnen die Länder der Heiden, daß sie die Güter der Völker einnahmen 45 auf daß sie halten sollten seine Rechte und seine Gesetze bewahren. Halleluja! 106 1 Halleluja! Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 2 Wer kann die großen Taten des HERRN ausreden und alle seine löblichen Werke preisen? 3 Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht! 4 HERR, gedenke mein nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; beweise uns deine Hilfe, 5 daß wir sehen mögen die Wohlfahrt deiner Auserwählten und uns freuen, daß es deinem Volk wohlgehet, und uns rühmen mit deinem Erbteil. 6 Wir haben gesündiget samt unsern Vätern; wir haben mißgehandelt und sind gottlos gewesen. 7 Unsere Väter in Ägypten wollten deine Wunder nicht verstehen; sie gedachten nicht an deine große Güte und waren ungehorsam am Meer, nämlich am Schilfmeer. 8 Er half ihnen aber um seines Namens willen, daß er seine Macht beweisete. 9 Und er schalt das Schilfmeer, da ward's trocken; und führete sie durch die Tiefe wie in einer Wüste; 10 und half ihnen von der Hand des, der, sie hassete, und erlösete sie von der Hand des Feindes 11 Und die Wasser ersäuften ihre Widersacher, daß nicht einer überblieb. 12 Da glaubten sie an seine Worte und sangen sein Lob. 13 Aber sie vergaßen bald seiner Werke; sie warteten nicht seines Rats. 14 Und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott in der Einöde. 15 Er aber gab ihnen ihre Bitte und sandte ihnen genug, bis ihnen davor ekelte. 16 Und sie empörten sich wider Mose im Lager, wider Aaron, den Heiligen des HERRN. 17 Die Erde tat sich auf und verschlang Dathan und deckte zu die Rotte Abirams. 18 Und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet; die Flamme verbrannte die Gottlosen. 19 Sie machten ein Kalb in Horeb und beteten an das gegossene Bild; 20 und verwandelten ihre Ehre in ein Gleichnis eines Ochsen, der Gras isset. 21 Sie vergaßen Gottes, ihres Heilandes, der so große Dinge in Ägypten getan hatte, 22 Wunder im Lande Hams und schreckliche Werke am Schilfmeer. 23 Und er sprach, er wollte sie vertilgen, wo nicht Mose, sein Auserwählter, den Riß aufgehalten hätte, seinen Grimm abzuwenden, auf daß er sie nicht gar verderbete. 24 Und sie verachteten das liebe Land; sie glaubten seinem Wort nicht 25 und murreten in ihren Hütten; sie gehorchten der Stimme des HERRN nicht. 26 Und er hub auf seine Hand wider sie, daß er sie niederschlüge in der Wüste 27 und würfe ihren Samen unter die Heiden und streuete sie in die Länder. 28 Und sie hingen sich an den Baal Peor und aßen von den Opfern der toten Götzen 29 und erzürneten ihn mit ihrem Tun; da riß auch die Plage unter sie. 30 Da trat zu Pinehas und schlichtete die Sache; da ward der Plage gesteuert, 31 und ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit für und für ewiglich. 32 Und sie erzürneten ihn am Haderwasser; und sie zerplagten den Mose übel. 33 Denn sie betrübten ihm sein Herz, daß ihm etliche Worte entfuhren. 34 Auch vertilgten sie die Völker nicht, wie sie doch der HERR geheißen hatte, 35 sondern sie mengeten sich unter die Heiden und lernten derselben Werke 36 und dieneten ihren Götzen, die gerieten ihnen zum Ärgernis. 37 Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Teufeln 38 und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, daß das Land mit Blutschulden befleckt ward; 39 und verunreinigten sich mit ihren Werken und hureten mit ihrem Tun. 40 Da ergrimmete der Zorn des HERRN über sein Volk und gewann einen Greuel an seinem Erbe 41 und gab sie in die Hand der Heiden, daß über sie herrscheten, die ihnen gram waren. 42 Und ihre Feinde ängsteten sie; und wurden gedemütiget unter ihre Hände. 43 Er errettete sie oftmals; aber sie erzürneten ihn mit ihrem Vornehmen und wurden wenig um ihrer Missetat willen. 44 Und er sah ihre Not an, da er ihre Klage hörete, 45 und gedachte an seinen Bund, mit ihnen gemacht. Und reuete ihn nach seiner großen Güte 46 und ließ sie zur Barmherzigkeit kommen vor allen, die sie gefangen hatten. 47 Hilf uns, HERR, unser Gott, und bringe uns zusammen aus den Heiden, daß wir danken deinem heiligen Namen und rühmen dein Lob! 48 Gelobet sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und alles Volk spreche: Amen, Halleluja! 107 1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 2 Saget, die ihr erlöset seid durch den HERRN, die er aus der Not erlöset hat 3 und die er aus den Ländern zusammengebracht hat vom Aufgang, vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer; 4 die irregingen in der Wüste, in ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, da sie wohnen konnten, 5 hungrig und durstig und ihre Seele verschmachtet; 6 und sie zum HERRN riefen in ihrer Not, und er sie errettete aus ihren Ängsten 7 und führete sie einen richtigen Weg, daß sie gingen zur Stadt, da sie wohnen konnten: 8 die sollen dem HERRN danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 9 daß er sättiget die durstige Seele und füllet die hungrige Seele mit Gutem. 10 Die da sitzen mußten in Finsternis und Dunkel, gefangen im Zwang und Eisen, 11 darum daß sie Gottes Geboten ungehorsam gewesen waren und das Gesetz des Höchsten geschändet hatten; 12 darum mußte ihr Herz mit Unglück geplagt werden, daß sie dalagen, und ihnen niemand half; 13 und sie zum HERRN riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten 14 und sie aus der Finsternis und Dunkel führete und ihre Bande zerriß: 15 die sollen dem HERRN danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 16 daß er zerbricht eherne Türen und zerschlägt eiserne Riegel. 17 Die Narren, so geplaget waren um ihrer Übertretung willen und um ihrer Sünde willen, 18 daß ihnen ekelte vor aller Speise und wurden todkrank; 19 und sie zum HERRN riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten; 20 er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, daß sie nicht starben: 21 die sollen dem HERRN danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 22 und Dank opfern und erzählen seine Werke mit Freuden. 23 Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren und trieben ihren Handel in großen Wassern; 24 die des HERRN Werke erfahren haben und seine Wunder im Meer, 25 wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhub, 26 und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund fuhren, daß ihre Seele vor Angst verzagte, 27 daß sie taumelten und wankten wie ein Trunkener und wußten keinen Rat mehr; 28 und sie zum HERRN schrieen in ihrer Not, und er sie aus ihren Ängsten führete 29 und stillete das Ungewitter, daß die Wellen sich legten, 30 und sie froh wurden, daß es stille worden war, und er sie zu Lande brachte nach ihrem Wunsch: 31 die sollen dem HERRN danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, 32 und ihn bei der Gemeine preisen und bei den Alten rühmen. 33 Die, welchen ihre Bäche vertrocknet und die Wasserquellen versieget waren, 34 daß ein fruchtbar Land nichts trug um der Bosheit willen derer, die drinnen wohneten; 35 und er das Trockne wiederum wasserreich machte und im dürren Lande Wasserquellen; 36 und die Hungrigen dahin gesetzt hat, daß sie eine Stadt zurichteten, da sie wohnen könnten, 37 und Acker besäen und Weinberge pflanzen möchten und die jährlichen Früchte kriegten; 38 und er sie segnete, daß sie sich fast mehreten, und ihnen viel Viehes gab; 39 die, welch niedergedrückt und geschwächt waren von dem Bösen, der sie gezwungen und gedrungen hatte, 40 da Verachtung auf die Fürsten geschüttet war, daß alles irrig und wüste stund; 41 und er den Armen schützte vor Elend und sein Geschlecht wie eine Herde mehrete. 42 Solches werden die Frommen sehen und sich freuen; und aller Bosheit wird das Maul gestopft werden. 43 Wer ist weise und behält dies? So werden sie merken, wieviel Wohltat der HERR erzeiget. 108 1 Ein Psalmlied Davids. 2 Gott, es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, meine Ehre auch. 3 Wohlauf, Psalter und Harfen! Ich will früh auf sein. 4 Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten. 5 Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. 6 Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Ehre über alle Lande, 7 auf daß deine lieben Freunde erlediget werden. Hilf mit deiner Rechten und erhöre mich! 8 Gott redet in seinem Heiligtum; des bin ich froh und will Sichem teilen und das Tal Suchoth abmessen. 9 Gilead ist mein, Manasse ist auch mein und Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst, 10 Moab ist mein Waschtöpfen; ich will meinen Schuh über Edom strecken; über die Philister will ich jauchzen. 11 Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer wird mich leiten nach Edom? 12 Wirst du es nicht tun, Gott, der du uns verstößest und zeuchst nicht aus, Gott, mit unserm Heer? 13 Schaffe uns Beistand in der Not, denn Menschenhilfe ist kein nütze. 109 1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Gott, mein Ruhm, schweige nicht! 2 Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan und reden wider mich mit falscher Zunge. 3 Und sie reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Ursache. 4 Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich; ich aber bete. 5 Sie beweisen mir Böses um Gutes und Haß um Liebe. 6 Setze Gottlose über ihn; und der Satan müsse stehen zu seiner Rechten! 7 Wer sich denselben lehren läßt, des Leben müsse gottlos sein, und sein Gebet müsse Sünde sein. 8 Seiner Tage müssen wenig werden, und sein Amt müsse ein anderer empfangen. 9 Seine Kinder müssen Waisen werden und sein Weib eine Witwe. 10 Seine Kinder müssen in der Irre gehen und betteln und suchen, als die verdorben sind. 11 Es müsse der Wucherer aussaugen alles, was er hat; und Fremde müssen seine Güter rauben. 12 Und niemand müsse ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen. 13 Seine Nachkommen müssen ausgerottet werden; ihr Name müsse im andern Glied vertilget werden. 14 Seiner Väter Missetat müsse gedacht werden vor dem HERRN, und seiner Mutter Sünde müsse nicht ausgetilget werden. 15 Der HERR müsse sie nimmer aus den Augen lassen, und ihr Gedächtnis müsse ausgerottet werden auf Erden, 16 darum daß er so gar keine Barmherzigkeit hatte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, daß er ihn tötete. 17 Und er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen; er wollte des Segens nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben. 18 Und zog an den Fluch wie sein Hemd; und ist in sein Inwendiges gegangen wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine. 19 So werde er ihm wie ein Kleid, das er anhabe, und wie ein Gürtel, da er sich allewege mit gürte. 20 So geschehe denen vorn HERRN, die mir wider sind, und reden Böses wider meine Seele. 21 Aber du, HERR HERR, sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost; errette mich! 22 Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist erschlagen in mir. 23 Ich fahre dahin wie ein Schatten, der vertrieben wird, und werde verjaget wie die Heuschrecken. 24 Meine Kniee sind schwach von Fasten; und mein Fleisch ist mager und hat kein Fett. 25 Und ich muß ihr Spott sein; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. 26 Stehe mir bei, HERR, mein Gott; hilf mir nach deiner Gnade, 27 daß sie inne werden, daß dies sei deine Hand, daß du, HERR, solches tust. 28 Fluchen sie, so segne du. Setzen sie sich wider mich, so müssen sie zuschanden werden; aber dein Knecht müsse sich freuen. 29 Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Rock. 30 Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen unter vielen; 31 denn er stehet dem Armen zur Rechten, daß er ihm helfe von denen, die sein Leben verurteilen. 110 1 Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem HERRN: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege. 2 Der HERR wird das Zepter deines Reichs senden aus Zion. HERRSChe unter deinen Feinden! 3 Nach deinem Sieg wird dir dein Volk williglich opfern in heiligem, Schmuck. Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte. 4 Der HERR hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen; Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedechs. 5 Der HERR zu deiner Rechten wird zerschmeißen die Könige zur Zeit seines Zorns. 6 Er wird richten unter den Heiden; er wird große Schlacht tun; er wird zerschmeißen das Haupt über große Lande. 7 Er wird trinken vom Bach auf dem Wege; darum wird er das Haupt emporheben. 111 1 Halleluja! Segen. Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen im Rat der Frommen und in der Gemeine. 2 Groß sind die Werke des HERRN; wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran. 3 Was er ordnet, das ist löblich und herrlich, und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. 4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. 5 Er gibt Speise denen, so ihn fürchten; er gedenket ewiglich an seinen Bund. 6 Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden. 7 Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Gebote sind rechtschaffen. 8 Sie werden erhalten immer und ewiglich und geschehen treulich und redlich. 9 Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name. 10 Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang; das ist eine feine Klugheit; wer danach tut, des Lob bleibet ewiglich. 112 1 Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Lust hat zu seinen Geboten! 2 Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein. 3 Reichtum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich. 4 Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten. 5 Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leihet und richtet seine Sachen aus, daß er niemand unrecht tue! 6 Denn er wird ewiglich bleiben; des Gerechten wird nimmermehr vergessen. 7 Wenn eine Plage kommen will, so fürchtet er sich nicht; sein Herz hoffet unverzagt auf den HERRN. 8 Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht, bis er seine Lust an seinen Feinden siehet. 9 Er streuet aus und gibt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich; sein Horn wird erhöhet mit Ehren. 10 Der Gottlose wird's sehen, und wird ihn verdrießen; seine Zähne wird er zusammenbeißen und vergehen. Denn was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren. 113 1 Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN, lobet den Namen des HERRN! 2 Gelobet sei des HERRN Name von nun an bis in Ewigkeit! 3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN! 4 Der HERR ist hoch über alle Heiden; seine Ehre gehet, soweit der Himmel ist. 5 Wer ist, wie der HERR, unser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat 6 und auf das Niedrige siehet im Himmel und auf Erden; 7 der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöhet den Armen aus dem Kot, 8 daß er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volks; 9 der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht, daß sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja! 114 1 Da Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem fremden Volk, 2 da ward Juda sein Heiligtum, Israel seine HERRSChaft. 3 Das Meer sah und floh; der Jordan wandte sich zurück; 4 die Berge hüpfeten wie die Lämmer, die Hügel wie die jungen Schafe. 5 Was war dir, du Meer, daß du flohest, und du Jordan, daß du dich zurückwandtest; 6 ihr Berge, daß ihr hüpfetet wie die Lämmer, ihr Hügel, wie die jungen Schafe? 7 Vor dem HERRN bebete die Erde, vor dem Gott Jakobs, 8 der den Fels wandelte in Wassersee und die Steine in Wasserbrunnen. 115 1 Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnade und Wahrheit! 2 Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist nun ihr Gott? 3 Aber unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. 4 Jener Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. 5 Sie haben Mäuler und reden nicht; sie haben Augen und sehen nicht; 6 sie haben Ohren und hören nicht; sie haben Nasen und riechen nicht; 7 sie haben Hände und greifen nicht; Füße haben sie und gehen nicht und reden nicht durch ihren Hals. 8 Die solche machen, sind gleich also, und alle, die auf sie hoffen. 9 Aber Israel hoffe auf den HERRN; der ist ihre Hilfe und Schild. 10 Das Haus Aaron hoffe auf den HERRN; der ist ihre Hilfe und Schild. 11 Die den HERRN fürchten, hoffen auch auf den HERRN; der ist ihre Hilfe und Schild. 12 Der HERR denket an uns und segnet uns. Er segnet das Haus Israel; er segnet das Haus Aaron; 13 er segnet, die den HERRN fürchten, beide Kleine und Große. 14 Der HERR segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder! 15 Ihr seid die Gesegneten des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. 16 Der Himmel allenthalben ist des HERRN; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben. 17 Die Toten werden dich, HERR, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille, 18 sondern wir loben den HERRN von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja! 116 1 Das ist mir lieb, daß der HERR meine Stimme und mein Flehen höret, 2 daß er sein Ohr zu mir neiget; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. 3 Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Angst der Hölle hatte mich getroffen; ich kam in Jammer und Not 4 Aber ich rief an den Namen des HERRN: O HERR, errette meine Seele! 5 Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. 6 Der HERR behütet die Einfältigen. Wenn ich unterliege, so hilft er mir. 7 Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes. 8 Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. 9 Ich will wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen. 10 Ich glaube, darum rede ich. Ich werde aber sehr geplagt. 11 Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner. 12 Wie soll ich dem HERRN vergelten alle seine Wohltat, die er an mir tut? 13 Ich will den heilsamen Kelch nehmen und des HERRN Namen predigen. 14 Ich will meine Gelübde dem HERRN bezahlen vor all seinem Volk. 15 Der Tod seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem HERRN. 16 O HERR, ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, deiner Magd Sohn. Du hast meine Bande zerrissen. 17 Dir will ich Dank opfern und des HERRN Namen predigen. 18 Ich will meine Gelübde dem HERRN bezahlen vor all seinem Volk, 19 in den Höfen am Hause des HERRN, in dir, Jerusalem. Halleluja! 117 1 Lobet den HERRN, alle Heiden; preiset ihn, alle Völker! 2 Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja! 118 1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 2 Es sage nun Israel: Seine Güte währet 3 Es sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich. 4 Es sagen nun, die den HERRN fürchten: Seine Güte währet ewiglich. 5 In der Angst rief ich den HERRN an, und der HERR erhörete mich und tröstete mich. 6 Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun? 7 Der HERR ist mit mir, mir zu helfen; und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden. 8 Es ist gut auf den HERRN vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen. 9 Es ist gut auf den HERRN vertrauen und sich nicht verlassen auf Fürsten. 10 Alle Heiden umgeben mich; aber im Namen des HERRN will ich sie zerhauen. 11 Sie umgeben mich allenthalben; aber im Namen des HERRN will ich sie zerhauen. 12 Sie umgeben mich wie Bienen, sie dämpfen wie ein Feuer in Dornen; aber im Namen des HERRN will ich sie zerhauen. 13 Man stößet mich, daß ich fallen soll; aber der HERR hilft mir. 14 Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. 15 Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten. Die Rechte des HERRN behält den Sieg; 16 die Rechte des HERRN ist erhöhet; die Rechte des HERRN behält den Sieg. 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werk verkündigen. 18 Der HERR züchtiget mich wohl, aber er gibt mich dem Tode nicht. 19 Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, daß ich dahin eingehe und dem HERRN danke. 20 Das ist das Tor des HERRN; die Gerechten werden dahin eingehen. 21 Ich danke dir, daß du mich demütigest und hilfst mir. 22 Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein worden. 23 Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. 24 Dies ist der Tag, den der HERR macht; laßt uns freuen und fröhlich drinnen sein! 25 O HERR, hilf, o HERR, laß wohlgelingen! 26 Gelobet sei, der da kommt im Namen des HERRN! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid. 27 Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet. Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars; 28 Du bist mein Gott, und ich danke dir; mein Gott, ich will dich preisen. 29 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 119 1 Wohl denen, die ohne Wandel leben, die im Gesetz des HERRN wandeln! 2 Wohl denen, die seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen! 3 Denn welche auf seinen Wegen wandeln, die tun kein Übels. 4 Du hast geboten, fleißig zu halten deine Befehle. 5 O daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte! 6 Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. 7 Ich danke dir von rechtem Herzen, daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit. 8 Deine Rechte will ich halten; verlaß mich nimmermehr! 9 Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten. 10 Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht fehlen deiner Gebote! 11 Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider dich sündige. 12 Gelobet seiest du, HERR! Lehre mich deine Rechte! 13 Ich will mit meinen Lippen erzählen alle Rechte deines Mundes. 14 Ich freue mich des Weges deiner Zeugnisse als über allerlei Reichtum. 15 Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege. 16 Ich habe Lust zu deinen Rechten und vergesse deine Worte nicht. 17 Tu wohl deinem Knechte, daß ich lebe und dein Wort halte. 18 Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetze. 19 Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir! 20 Meine Seele ist zermalmet vor Verlangen nach deinen Rechten allezeit. 21 Du schiltst die Stolzen; verflucht sind, die deiner Gebote fehlen. 22 Wende von mir Schmach und Verachtung; denn ich halte deine Zeugnisse. 23 Es sitzen auch die Fürsten und reden wider mich; aber dein Knecht redet von deinen Rechten. 24 Ich habe Lust zu deinen Zeugnissen; die sind meine Ratsleute. 25 Meine Seele liegt im Staube; erquicke mich nach deinem Wort! 26 Ich erzähle meine Wege, und du erhörest mich; lehre mich deine Rechte! 27 Unterweise mich den Weg deiner Befehle, so will ich reden von deinen Wundern. 28 Ich gräme mich, daß mir das Herz verschmachtet; stärke mich nach deinem Wort! 29 Wende von mir den falschen Weg und gönne mir dein Gesetz. 30 Ich habe den Weg der Wahrheit erwählet; deine Rechte hab ich vor mich gestellet. 31 ich hange an deinen Zeugnissen; HERR, laß mich nicht zuschanden werden! 32 Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote. 33 Zeige mir, HERR, den Weg deiner Rechte, daß ich sie bewahre bis ans Ende. 34 Unterweise mich, daß ich bewahre dein Gesetz und halte es von ganzem Herzen. 35 Führe mich auf dem Steige deiner Gebote; denn ich habe Lust dazu. 36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Geiz. 37 Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre, sondern erquicke mich auf deinem Wege. 38 Laß deinen Knecht dein Gebot festiglich für dein Wort halten, daß ich dich fürchte! 39 Wende von mir die Schmach, die ich scheue; denn deine Rechte sind lieblich. 40 Siehe, ich begehre deiner Befehle; erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit! 41 HERR, laß mir deine Gnade widerfahren, deine Hilfe nach deinem Wort, 42 daß ich antworten möge meinem Lästerer; denn ich verlasse mich auf dein Wort. 43 Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit; denn ich hoffe auf deine Rechte. 44 Ich will dein Gesetz halten allewege, immer und ewiglich. 45 Und ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle. 46 Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht; 47 und habe Lust an deinen Geboten, und sind mir lieb; 48 und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, die mir lieb sind, und rede von deinen Rechten. 49 Gedenke deinem Knechte an dein Wort, auf welches du mich lässest hoffen: 50 Das ist mein Trost in meinem Elende; denn dein Wort erquicket mich. 51 Die Stolzen haben ihren Spott an mir; dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz. 52 HERR, wenn ich gedenke, wie du von der Welt her gerichtet hast, so werde ich getröstet. 53 Ich bin entbrannt über die Gottlosen, die dein Gesetz verlassen. 54 Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt. 55 HERR, ich gedenke des Nachts an deinen Namen und halte dein Gesetz. 56 Das ist mein Schatz, daß ich deine Befehle halte. 57 Ich habe gesagt, HERR, das soll mein Erbe sein, daß ich deine Wege halte. 58 Ich flehe vor deinem Angesichte von ganzem Herzen; sei mir gnädig nach deinem Wort! 59 Ich betrachte meine Wege und kehre meine Füße zu deinen Zeugnissen. 60 Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote. 61 Der Gottlosen Rotte beraubet mich; aber ich vergesse deines Gesetzes nicht. 62 Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken für die Rechte deiner Gerechtigkeit. 63 Ich halte mich zu denen, die dich fürchten und deine Befehle halten. 64 HERR, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Rechte! 65 Du tust Gutes deinem Knechte, HERR, nach deinem Wort. 66 Lehre mich heilsame Sitten und Erkenntnis; denn ich glaube deinen Geboten. 67 Ehe ich gedemütiget ward, irrete ich; nun aber halte ich dein Wort. 68 Du bist gütig und freundlich; lehre mich deine Rechte! 69 Die Stolzen erdichten Lügen über mich; ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle. 70 Ihr Herz ist dick wie Schmeer; ich aber habe Lust an deinem Gesetz. 71 Es ist mir lieb, daß du mich gedemütiget hast, daß ich deine Rechte lerne. 72 Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber. 73 Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne. 74 Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich; denn ich hoffe auf dein Wort. 75 HERR, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind und hast mich treulich gedemütiget. 76 Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knechte zugesagt hast. 77 Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe; denn ich habe Lust zu deinem Gesetz. 78 Ach, daß die Stolzen müßten zuschanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken! Ich aber rede von deinem Befehl. 79 Ach, daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen! 80 Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten, daß ich nicht zuschanden werde. 81 Meine Seele verlanget nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort. 82 Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich? 83 Denn ich bin wie eine Haut im Rauch; deiner Rechte vergesse ich nicht. 84 Wie lange soll dein Knecht warten? Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger? 85 Die Stolzen graben mir Gruben, die nicht sind nach deinem Gesetz. 86 Deine Gebote sind eitel Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir! 87 Sie haben mich schier umgebracht auf Erden; ich aber verlasse deine Befehle nicht. 88 Erquicke mich durch deine Gnade, daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes. 89 HERR, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist; 90 deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen. 91 Es bleibet täglich nach deinem Wort; denn es muß dir alles dienen. 92 Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elende. 93 Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erquickest mich damit. 94 Ich bin dein, hilf mir; denn ich suche deine Befehle. 95 Die Gottlosen warten auf mich, daß sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse. 96 Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen; aber dein Gebot währet. 97 Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich rede ich davon. 98 Du machst mich mit deinem Gebot weiser, denn meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz. 99 Ich bin gelehrter denn alle meine Lehrer; denn deine Zeugnisse sind meine Rede. 100 Ich bin klüger denn die Alten; denn ich halte deine Befehle. 101 Ich wehre meinem Fuß alle bösen Wege, daß ich dein Wort halte. 102 Ich weiche nicht von deinen Rechten; denn du lehrest mich. 103 Dein Wort ist meinem Munde süßer denn Honig. 104 Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege, 105 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. 106 Ich schwöre und will's halten, daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten will. 107 Ich bin sehr gedemütiget; HERR, erquicke mich nach deinem Wort! 108 Laß dir gefallen, HERR, das willige Opfer meines Mundes und lehre mich deine Rechte. 109 Ich trage meine Seele immer in meinen Händen und ich vergesse deines Gesetzes nicht. 110 Die Gottlosen legen mir Stricke; ich aber irre nicht von deinem Befehl. 111 Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe; denn sie sind meines Herzens Wonne. 112 Ich neige mein Herz, zu tun nach deinen Rechten immer und ewiglich. 113 Ich hasse die Flattergeister und liebe dein Gesetz. 114 Du bist mein Schirm und Schild; ich hoffe auf dein Wort. 115 Weichet von mir, ihr Boshaftigen; ich will halten die Gebote meines Gottes. 116 Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe, und laß mich nicht zuschanden werden über meiner Hoffnung. 117 Stärke mich, daß ich genese, so will ich stets meine Lust haben an deinen Rechten. 118 Du zertrittst alle, die deiner Rechte fehlen; denn ihre Trügerei ist eitel Lüge. 119 Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken; darum liebe ich deine Zeugnisse. 120 Ich fürchte mich vor dir, daß mir die Haut schauert, und entsetze mich vor deinen Rechten. 121 Ich halte über dem Recht und Gerechtigkeit; übergib mich nicht denen, die mir wollen Gewalt tun! 122 Vertritt du deinen Knecht und tröste ihn, daß mir die Stolzen nicht Gewalt tun. 123 Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit. 124 Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade und lehre mich deine Rechte! 125 Ich bin dein Knecht; unterweise mich, daß ich erkenne deine Zeugnisse! 126 Es ist Zeit, daß der HERR dazu tue; sie haben dein Gesetz zerrissen. 127 Darum liebe ich dein Gebot über Gold und über fein Gold. 128 Darum halte ich stracks alle deine Befehle; ich hasse allen falschen Weg. 129 Deine Zeugnisse sind wunderbarlich; darum hält sie meine Seele. 130 Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreuet es und macht klug die Einfältigen. 131 Ich tue meinen Mund auf und begehre deine Gebote; denn mich verlanget danach. 132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie du pflegst zu tun denen, die deinen Namen lieben. 133 Laß meinen Gang gewiß sein in deinem Wort und laß kein Unrecht über mich herrschen! 134 Erlöse mich von der Menschen Frevel, so will ich halten deine Befehle. 135 Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht und lehre mich deine Rechte! 136 Meine Augen fließen mit Wasser, daß man dein Gesetz nicht hält. 137 HERR, du bist gerecht und dein Wort ist recht. 138 Du hast die Zeugnisse deiner Gerechtigkeit und die Wahrheit hart geboten. 139 Ich habe mich schier zu Tode geeifert, daß meine Widersacher deiner Worte vergessen. 140 Dein Wort ist wohl geläutert, und dein Knecht hat es lieb. 141 Ich bin gering und verachtet, ich vergesse aber nicht deines Befehls. 142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. 143 Angst und Not haben mich getroffen; ich habe aber Lust an deinen Geboten. 144 Die Gerechtigkeit deiner Zeugnisse ist ewig; unterweise mich, so lebe ich. 145 Ich rufe von ganzem Herzen; erhöre mich, HERR, daß ich deine Rechte halte! 146 Ich rufe zu dir; hilf mir, daß ich deine Zeugnisse halte! 147 Ich komme frühe und schreie; auf dein Wort hoffe ich. 148 Ich wache frühe auf, daß ich rede von deinem Wort. 149 Höre meine Stimme nach deiner Gnade; HERR, erquicke mich nach deinen Rechten! 150 Meine boshaftigen Verfolger wollen mir zu und sind ferne von deinem Gesetz. 151 HERR, du bist nahe, und deine Gebote sind eitel Wahrheit. 152 Zuvor weiß ich aber, daß du deine Zeugnisse ewiglich gegründet hast. 153 Siehe mein Elend und errette mich; hilf mir aus, denn ich vergesse deines Gesetzes nicht. 154 Führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort! 155 Das Heil ist ferne von den Gottlosen; denn sie achten deine Rechte nicht. 156 HERR, deine Barmherzigkeit ist groß; erquicke mich nach deinen Rechten! 157 Meiner Verfolger und Widersacher ist viel; ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen. 158 Ich sehe die Verächter, und tut mir wehe, daß sie dein Wort nicht halten. 159 Siehe, ich liebe deine Befehle; HERR, erquicke mich nach deiner Gnade! 160 Dein Wort ist nichts denn Wahrheit; alle Rechte deiner Gerechtigkeit währen ewiglich. 161 Die Fürsten verfolgen mich ohne Ursache und mein Herz fürchtet sich vor deinen Worten. 162 ich freue mich über dein Wort wie einer, der eine große Beute kriegt. 163 Lügen bin ich gram und habe Greuel daran; aber dein Gesetz habe ich lieb. 164 Ich lobe dich des Tages siebenmal um der Rechte willen deiner Gerechtigkeit. 165 Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben, und werden nicht straucheln. 166 HERR, ich warte auf dein Heil und tue nach deinen Geboten. 167 Meine Seele hält deine Zeugnisse und liebet sie fast. 168 Ich halte deine Befehle und deine Zeugnisse; denn alle meine Wege sind vor dir. 169 HERR, laß meine Klage vor, dich kommen; unterweise mich nach deinem Wort! 170 Laß mein Flehen vor dich kommen; errette mich nach deinem Wort! 171 Meine Lippen sollen toben, wenn du mich deine Rechte lehrest. 172 Meine Zunge soll ihr Gespräch haben von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind recht. 173 Laß mir deine Hand beistehen; denn ich habe erwählet deine Befehle. 174 HERR, mich verlanget nach deinem Heil und habe Lust an deinem Gesetz. 175 Laß meine Seele leben, daß sie dich lobe, und deine Rechte mir helfen. 176 Ich bin wie ein verirret und verloren Schaf; suche deinen Knecht; denn ich vergesse deiner Gebote nicht.