Ephesians -1 Timothy

Luther1545(i) 1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes: Den Heiligen zu Ephesus und Gläubigen an Christo Jesu. 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! 3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum; 4 wie er uns denn erwählet hat durch denselbigen, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe; 5 und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst durch Jesum Christum, nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zu Lob seiner herrlichen Gnade, durch welche er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten, 7 an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 welche uns reichlich widerfahren ist durch allerlei Weisheit und Klugheit. 9 Und hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Wohlgefallen und hat dasselbige hervorgebracht durch ihn, 10 daß es geprediget würde, da die Zeit erfüllet war, auf daß alle Dinge zusammengefasset würden in Christo, beide, das im Himmel und auch auf Erden ist, durch ihn selbst, 11 durch welchen wir auch zum Erbteil kommen sind, die wir zuvor verordnet sind nach dem Vorsatz des, der alle Dinge wirket nach dem Rat seines Willens, 12 auf daß wir etwas seien zu Lob seiner HERRLIchkeit, die wir zuvor auf Christum hoffen; 13 durch welchen auch ihr gehöret habt das Wort der Wahrheit, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit; durch welchen ihr auch, da ihr glaubetet, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung, 14 welcher ist das Pfand unsers Erbes zu unserer Erlösung, daß wir sein Eigentum würden zu Lob seiner HERRLIchkeit. 15 Darum auch ich, nachdem ich gehöret habe von dem Glauben bei euch an den HERRN Jesum und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, 17 daß der Gott unsers HERRN Jesu Christi, der Vater der HERRLIchkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis 18 und erleuchtete Augen eures Verständnisses, daß ihr erkennen möget, welche da sei die Hoffnung eurer Berufung, und welcher sei der Reichtum seines herrlichen Erbes an seinen Heiligen, 19 und welche da sei die überschwengliche Größe seiner Kraft an uns, die wir glauben nach der Wirkung seiner mächtigen Stärke, 20 welche er gewirket hat in Christo, da er ihn von den Toten auferwecket hat und gesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, HERRSChaft und alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, 23 welche da ist sein Leib, nämlich die Fülle des, der alles in allen erfüllet. 2 1 Und auch euch, da ihr tot waret durch Übertretungen und Sünden, 2 in welchen ihr weiland gewandelt habt nach dem Lauf dieser Welt und nach dem Fürsten, der in der Luft herrschet, nämlich nach dem Geist, der zu dieser Zeit sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens, 3 unter welchen wir auch alle weiland unsern Wandel gehabt haben in den Lüsten unsers Fleisches, und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren auch Kinder des Zorns von Natur, gleichwie auch die andern; 4 aber Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebet hat: 5 da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht (denn aus Gnaden seid ihr selig worden) 6 und hat uns samt ihm auferwecket und samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christo Jesu, 7 auf daß er erzeigete in den zukünftigen Zeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte über uns in Christo Jesu. 8 Denn aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, und dasselbige nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen. 11 Darum gedenket daran, daß ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heiden gewesen seid und die Vorhaut genannt wurdet von denen, die genannt sind die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht, 12 daß ihr zu derselbigen Zeit waret ohne Christum, fremd und außer der Bürgerschaft Israels und fremd von den Testamenten der Verheißung; daher ihr keine Hoffnung hattet und waret ohne Gott in der Welt. 13 Nun aber, die ihr in Christo Jesu seid und weiland ferne gewesen, seid nun nahe worden durch das Blut Christo. 14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins hat gemacht und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, in dem, daß er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, 15 nämlich das Gesetz, so in Geboten gestellet war, auf daß er aus zweien einen neuen Menschen in ihm selber schaffete und Frieden machete, 16 und daß er beide versöhnete mit Gott in einem Leibe durch das Kreuz; und hat die Feindschaft getötet durch sich selbst 17 und ist kommen, hat verkündiget im Evangelium den Frieden euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir den Zugang alle beide in einem Geiste zum Vater. 19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbauet auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist 21 auf welchem der ganze Bau, ineinandergefüget, wächset zu, einem heiligen Tempel in dem HERRN, 22 auf welchem auch ihr mit erbauet werdet zu einer Behausung Gottes. im Geist. 3 1 Derhalben ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch Heiden, 2 nachdem ihr gehöret habt von dem Amt der Gnade Gottes, die mir an euch gegeben ist, 3 daß mir ist kund worden dieses Geheimnis durch Offenbarung, wie ich droben aufs kürzeste geschrieben habe, 4 daran ihr, so ihr's leset, merken könnet meinen Verstand an dem Geheimnis Christi, 5 welches nicht kundgetan ist in den vorigen Zeiten den Menschenkindern, als es nun offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist, 6 nämlich daß die Heiden Miterben seien und mit eingeleibet und Mitgenossen seiner Verheißung in Christo durch das Evangelium, 7 des ich ein Diener worden bin nach der Gabe aus der Gnade Gottes, die mir nach seiner mächtigen Kraft gegeben ist: 8 mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist gegeben diese Gnade, unter den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen hat durch Jesum Christum, 10 auf daß jetzt kund würde den Fürstentümern und HERRSChaften in dem Himmel an der Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes 11 nach dem Vorsatz von der Welt her, welche er beweiset hat in Christo Jesu, unserm HERRN, 12 durch welchen wir haben Freudigkeit und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Darum bitte ich, daß ihr nicht müde werdet um meiner Trübsal willen, die ich für euch leide, welche euch eine Ehre sind. 14 Derhalben beuge ich meine Kniee gegen den Vater unsers HERRN Jesu Christi, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 daß er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner HERRLIchkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 und Christum zu wohnen durch den Glauben in euren Herzen, und durch die Liebe eingewurzelt und gegründet zu werden, 18 auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe, 19 auch erkennen, daß Christum liebhaben viel besser ist denn alles Wissen, auf daß ihr erfüllet werdet mit allerlei Gottesfülle. 20 Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 4 1 So ermahne nun euch ich Gefangener in dem HERRN, daß ihr wandelt, wie sich's gebührt eurer Berufung, darinnen ihr berufen seid, 2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld und vertraget einer den andern in der Liebe 3 und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. 4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung. 5 Ein HERR, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater (unser) aller, der da ist über euch alle und durch euch alle und in euch allen. 7 Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi. 8 Darum spricht er: Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangen geführet und hat den Menschen Gaben gegeben. 9 Daß er aber aufgefahren ist, was ist's, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? 10 Der hinuntergefahren ist, das ist derselbige, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllete. 11 Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, 12 daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Amts, dadurch der Leib Christi erbauet werde, 13 bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi, 14 auf daß wir nicht mehr Kinder seien und uns wägen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre durch Schalkheit der Menschen und Täuscherei, damit sie uns erschleichen zu verführen. 15 Lasset uns aber rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus, 16 aus welchem der ganze Leib zusammengefüget, und ein Glied am andern hanget durch alle Gelenke, dadurch eines dem andern Handreichung tut nach dem Werk eines jeglichen Gliedes in seinem Maße und machet, daß der Leib wächset zu seiner selbst Besserung; und das alles in der Liebe: 17 So sage ich nun und zeuge in dem HERRN, daß ihr nicht mehr wandelt, wie die andern Heiden wandeln der Eitelkeit ihres Sinnes, 18 welcher Verstand verfinstert ist, und sind entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, so in ihnen ist, durch die Blindheit ihres Herzens. 19 welche ruchlos sind und ergeben sich der Unzucht und treiben allerlei Unreinigkeit samt dem Geiz. 20 Ihr aber habt Christum nicht also gelernet, 21 so ihr anders von ihm gehöret habt und in ihm gelehret seid, wie in Jesu ein rechtschaffen Wesen ist. 22 So leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste in Irrtum sich verderbet. 23 Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts 24 und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit. 25 Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind. 26 Zürnet, und sündiget nicht; lasset die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. 27 Gebet auch nicht Raum dem Lästerer! 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe, zu geben dem Dürftigen. 29 Lasset kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was nützlich zur Besserung ist, da es not tut, daß es holdselig sei zu hören. 30 Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, damit ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem andern, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christo. 5 1 So seid nun Gottes Nachfolger als die lieben Kinder! 2 Und wandelt in der Liebe, gleichwie Christus uns hat geliebet und sich selbst dargegeben für uns zur Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch. 3 Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Geiz lasset nicht von euch gesagt werden, wie den Heiligen zustehet, 4 auch schandbare Worte und Narrenteidinge oder Scherz, welche euch nicht ziemen, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger (welcher ist ein Götzendiener) Erbe hat an dem Reich Christi und Gottes. 6 Lasset euch niemand verführen mit vergeblichen Worten! Denn um dieser willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen! 8 Denn ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in, dem HERRN. 9 Wandelt wie die Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Und prüfet, was da sei wohlgefällig dem HERRN. 11 Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; strafet sie aber vielmehr. 12 Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch schändlich zu sagen. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht gestraft wird. Denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. 14 Darum spricht er: Wache auf, der du schläfest, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. 15 So sehet nun zu, wie ihr vorsichtiglich wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen. 16 Und schicket euch in die Zeit; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des HERRN Wille. 18 Und saufet euch nicht voll Weins, daraus ein unordentlich Wesen folget, sondern werdet voll Geistes 19 und redet untereinander von Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singet und spielet dem HERRN in euren Herzen. 20 Und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi. 21 Und seid untereinander untertan in der Furcht Gottes. 22 Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN. 23 Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland. 24 Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebet hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, 26 auf daß er sie heiligte, und hat sie gereiniget durch das Wasserbad im Wort, 27 auf daß er sie sich selbst darstellete als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich. 28 Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben als ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebet, der liebet sich selbst. 29 Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehasset, sondern er nähret es und pfleget sein, gleichwie auch der HERR die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebeine. 31 Um deswillen wird ein Mensch verlassen Vater und Mutter und seinem Weibe anhangen, und werden zwei ein Fleisch sein. 32 Das Geheimnis ist groß; ich sage aber von Christo und der Gemeinde; 33 Doch auch ihr, ja ein jeglicher habe lieb sein Weib als sich selbst; das Weib aber fürchte den Mann. 6 1 Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem HERRN; denn das ist billig. 2 Ehre Vater und Mutter; das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: 3 Auf daß dir's wohl gehe, und du lange lebest auf Erden. 4 Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Vermahnung zu dem HERRN. 5 Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen HERREN mit Furcht und Zittern, in Einfältigkeit eures Herzens, als Christo; 6 nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen. 7 Lasset euch dünken, daß ihr dem HERRN dienet und nicht den Menschen; 8 und wisset, was ein jeglicher Gutes tun wird, das wird er von dem HERRN empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier. 9 Und ihr HERREN, tut auch dasselbige gegen sie und lasset das Dräuen; und wisset, daß auch euer HERR im Himmel ist, und ist bei ihm kein Ansehen der Person. 10 Zuletzt meine Brüder, seid stark in dem HERRN und in der Macht seiner Stärke! 11 Ziehet an den Harnisch Gottes, daß ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den HERREN der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Um deswillen so ergreifet den Harnisch Gottes, auf daß ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. 14 So stehet nun, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angezogen mit dem Krebs der Gerechtigkeit 15 und an den Beinen gestiefelt, als fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens, damit ihr bereitet seid. 16 Vor allen Dingen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösewichts. 17 Und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. 18 Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen 19 und für mich, auf daß mir gegeben werde das Wort mit freudigem Auftun meines Mundes, daß ich möge kundmachen das Geheimnis des Evangeliums, 20 welches Bote ich bin in der Kette, auf daß ich darinnen freudig handeln möge und reden, wie sich's gebührt. 21 Auf daß aber ihr auch wisset, wie es um mich stehet, und was ich schaffe, wird's euch alles kundtun Tychikus, mein lieber Bruder und getreuer Diener in dem HERRN 22 welchen ich gesandt habe zu euch um desselbigenwillen, daß ihr erfahret, wie es um mich stehet, und daß er eure Herzen tröste. 23 Friede sei den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott dem Vater und dem HERRN Jesu Christo! 24 Gnade sei mit allen, die da liebhaben unsern HERRN Jesum Christum unverrückt! Amen.

Philippians

1 1 Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi: Allen Heiligen in Christo Jesu zu Philippi samt den Bischöfen und Dienern. 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! 3 Ich danke meinem Gott, so oft ich euer gedenke 4 (welches ich allezeit tue in allem meinem Gebet für euch alle, und tue das Gebet mit Freuden), 5 über eurer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis her. 6 Und bin desselbigen in guter Zuversicht, daß, der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi. 7 Wie es denn mir billig ist, daß ich dermaßen von euch allen halte, darum daß ich euch in meinem Herzen habe in diesem meinem Gefängnis, darin ich das Evangelium verantworte und bekräftige, als die ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid. 8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlanget von Herzensgrund in Jesu Christo. 9 Und darum bete ich, daß eure Liebe je mehr und mehr reich werde in allerlei Erkenntnis und Erfahrung, 10 daß ihr prüfen möget, was das Beste sei, auf daß ihr seid lauter und unanstößig bis auf den Tag Christi, 11 erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesum Christum geschehen (in euch) zu Ehre und Lobe Gottes.] 12 Ich lasse euch aber wissen, liebe Brüder, daß, wie es um mich stehet, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten, 13 also daß meine Bande offenbar worden sind in Christo in dem ganzen Richthause und bei den andern allen, 14 und viel Brüder in dem HERRN aus meinen Banden Zuversicht gewonnen, desto türstiger worden sind, das Wort zu reden ohne Scheu. 15 Etliche zwar predigen Christum auch um Hasses und Haders willen, etliche aber aus guter Meinung. 16 Jene verkündigen Christum aus Zank und nicht lauter; denn sie meinen, sie wollen eine Trübsal zuwenden meinen Banden. 17 Diese aber aus Liebe; denn sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums hier liege. 18 Was ist ihm aber denn? Daß nur Christus verkündiget werde allerlei Weise, es geschehe Zufalles oder rechter Weise; so freue ich mich doch darinnen und will mich auch freuen. 19 Denn ich weiß, daß mir dasselbige gelinget zur Seligkeit durch euer Gebet und durch Handreichung des Geistes Jesu Christi 20 wie ich endlich warte und hoffe, daß ich in keinerlei Stück zuschanden werde, sondern daß mit aller Freudigkeit, gleichwie sonst allezeit, also auch jetzt, Christus hoch gepreiset werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. 21 Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. 22 Sintemal aber im Fleisch leben dienet, mehr Frucht zu schaffen, so weiß ich nicht, welches ich erwählen soll. 23 Denn es liegt mir beides hart an: Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein, welches auch viel besser wäre: 24 Aber es ist nötiger, im Fleisch bleiben um euretwillen. 25 Und in guter Zuversicht weiß ich, daß ich bleiben und bei euch allen sein werde euch zur Förderung und zur Freude des Glaubens, 26 auf daß ihr euch sehr rühmen möget in Christo Jesu an mir durch meine Ankunft wieder zu euch. 27 Wandelt nur würdiglich dem Evangelium Christi, auf daß, ob ich komme und sehe euch oder abwesend von, euch höre, daß ihr stehet in einem Geist und einer Seele und samt uns kämpfet für den Glauben des Evangeliums 28 und euch in keinem Wege erschrecken lasset von den Widersachern, welches ist ein Anzeichen, ihnen der Verdammnis euch aber der Seligkeit, und dasselbige von Gott. 29 Denn euch ist gegeben, um Christi willen zu tun, daß ihr nicht allein an ihn glaubet, sondern auch um seinetwillen leidet, 30 und habet denselbigen Kampf, welchen ihr an mir gesehen habt und nun von mir höret. 2 1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so erfüllet meine Freude, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habet, einmütig und einhellig seid, 3 nichts tut durch Zank oder eitle Ehre, sondern durch Demut achtet euch untereinander einer den andern höher denn sich selbst. 4 Und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auf das, was des andern ist. 5 Ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war, 6 welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden, 8 erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöhet und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der HERR sei, zur Ehre Gottes des Vaters.] 12 Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit: Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern! 13 Denn Gott ist's, der in euch wirket beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. 14 Tut alles ohne Murmeln und ohne Zweifel, 15 auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt 16 damit, daß ihr haltet ob dem Wort des Lebens, mir zu einem Ruhm an dem Tage Christi, als der ich nicht vergeblich gelaufen noch vergeblich gearbeitet habe. 17 Und ob ich geopfert werde über dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. 18 Desselbigen sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen. 19 Ich hoffe aber in dem HERRN Jesu, daß ich Timotheus bald werde zu euch senden, daß ich auch erquicket werde, wenn ich erfahre, wie es um euch stehet. 20 Denn ich habe keinen, der so gar meines Sinnes sei, der so herzlich für euch sorget. 21 Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das Christi Jesu ist. 22 Ihr aber wisset, daß er rechtschaffen ist; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir gedienet am Evangelium. 23 Denselbigen, hoffe ich, werde ich senden von Stund' an, wenn ich erfahren habe, wie es um mich stehet. 24 Ich vertraue aber in dem HERRN, daß auch ich selbst bald kommen werde. 25 Ich hab's aber für nötig angesehen, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Gehilfe und Mitstreiter und euer Apostel und meiner Notdurft Diener ist, 26 sintemal er nach euch allen Verlangen hatte und war hoch bekümmert darum, daß ihr gehöret hattet, daß er krank war gewesen. 27 Und er war zwar todkrank, aber Gott hat sich über ihn erbarmet, nicht allein aber über ihn, sondern auch über mich, auf daß ich, nicht eine Traurigkeit über die andere hätte. 28 Ich habe ihn aber desto eilender gesandt, auf daß ihr ihn sehet und wieder fröhlich werdet, und ich auch der Traurigkeit weniger habe. 29 So nehmet ihn nun auf in dem HERRN mit allen Freuden und habt solche in Ehren. 30 Denn um des Werks Christi willen ist er dem Tode so nahe kommen, da er sein Leben gering bedachte, auf daß er mir dienete an eurer Statt. 3 1 Weiter, liebe Brüder, freuet euch in dem HERRN! Daß ich euch immer einerlei schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch desto gewisser. 2 Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung! 3 Denn wir sind die Beschneidung; die wir Gott im Geist dienen und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch. 4 Wiewohl ich auch habe, daß ich mich Fleisches rühmen möchte. So ein anderer sich dünken lässet, er möge sich Fleisches rühmen, ich viel mehr, 5 der ich am achten Tage beschnitten bin, einer aus dem Volk von Israel, des Geschlechts Benjamin, ein Ebräer aus den Ebräern und nach dem Gesetz ein Pharisäer, 6 nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit im Gesetz gewesen unsträflich. 7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. 8 Denn ich achte es alles für Schaden gegen die überschwengliche Erkenntnis Christi Jesu, meines HERRN, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet und achte es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne 9 und in ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird, 10 zu erkennen ihn und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich seinem Tode ähnlich werde, 11 damit ich entgegenkomme zur Auferstehung der Toten. 12 Nicht daß ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin. 13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht, daß ich's ergriffen habe. Eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, 14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu. 15 Wieviel nun unser vollkommen sind, die lasset uns also gesinnet sein. Und sollt ihr sonst etwas halten, das lasset euch Gott offenbaren, 16 doch so ferne, daß wir nach einer Regel, darein wir kommen sind, wandeln und gleichgesinnet seien. 17 Folget mir, liebe Brüder, und sehet auf die, die also wandeln, wie ihr uns habt zum Vorbilde. 18 Denn viele wandeln, von welchen ich euch oft gesagt habe, nun aber sage ich auch mit Weinen: Die Feinde des Kreuzes Christi; 19 welcher Ende ist die Verdammnis, welchen der Bauch ihr Gott ist, und ihre Ehre zuschanden wird, derer, die irdisch gesinnet sind. 20 Unser Wandel aber ist im Himmel von dannen wir auch warten des Heilandes Jesu Christi, des HERRN, 21 welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm untertänig machen.] 4 1 Also, meine lieben und gewünschten Brüder, meine Freude und meine Krone, bestehet also in dem HERRN, ihr Lieben! 2 Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, daß sie eines Sinnes seien in dem HERRN. 3 Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Geselle, stehe ihnen bei, die samt mir über dem Evangelium gekämpft haben mit Clemens und den andern meinen Gehilfen, welcher Namen sind in dem Buch des Lebens. 4 Freuet euch in dem HERRN allewege; und abermal sage ich: Freuet euch! 5 Eure Lindigkeit lasset kund sein allen Menschen. Der HERR ist nahe. 6 Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. 7 Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu!] 8 Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach. 9 Welches ihr auch gelernet und empfangen und gehöret und gesehen habt an mir, das tut, so wird der HERR des Friedens mit euch sein. 10 Ich bin aber hoch erfreuet in dem HERRN, daß ihr wieder wacker worden seid, für mich zu sorgen, wiewohl ihr allewege gesorget habt; aber die Zeit hat's nicht wollen leiden. 11 Nicht sage ich das des Mangels halben; denn ich habe gelernet, bei welchen ich bin, mir genügen lassen. 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; ich bin in allen Dingen und bei allen geschickt, beide, satt sein und hungern, beide, übrig haben und Mangel leiden. 13 Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. 14 Doch ihr habt wohl getan, daß ihr euch meiner Trübsal angenommen habt. 15 Ihr aber von Philippi wisset, daß von Anfang des Evangeliums, da ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir geteilet hat nach der Rechnung der Ausgabe und Einnahme denn ihr alleine. 16 Denn gen Thessalonich sandtet ihr zu meiner Notdurft einmal und danach aber einmal. 17 Nicht, daß ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht daß sie überflüssig in eurer Rechnung sei. 18 Denn ich habe alles und habe überflüssig. Ich bin erfüllet, da ich empfing durch Epaphroditus, was von euch kam, ein süßer Geruch, ein angenehm Opfer, Gott gefällig. 19 Mein Gott aber erfülle alle eure Notdurft nach seinem Reichtum in der HERRLIchkeit in Christo Jesu! 20 Dem Gott aber und unserm Vater sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 21 Grüßet alle Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. 22 Es grüßen euch alle Heiligen, sonderlich aber die von des Kaisers Hause. 23 Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch allen! Amen.

Colossians

1 1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus: 2 Den Heiligen zu Kolossä und den gläubigen Brüdern in Christo. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! 3 Wir danken Gott und dem Vater unsers HERRN Jesu Christi und beten allezeit für euch, 4 nachdem wir gehöret haben von eurem Glauben an Christum Jesum und von der Liebe zu allen Heiligen, 5 um der Hoffnung willen, die euch beigelegt ist im Himmel, von welcher ihr zuvor gehöret habt durch das Wort der Wahrheit im Evangelium, 6 das zu euch kommen ist wie auch in alle Welt und ist fruchtbar wie auch in euch von dem Tage an, da ihr's gehöret habt und erkannt die Gnade Gottes in der Wahrheit. 7 Wie ihr denn gelernet habt von Epaphras, unserm lieben Mitdiener, welcher ist ein treuer Diener Christi für euch, 8 der uns auch eröffnet hat eure Liebe im Geist. 9 Derhalben auch wir von dem Tage an, da wir's gehöret haben, hören wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllet werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verstand, 10 daß ihr wandelt würdiglich dem HERRN zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken 11 und wachset in der Erkenntnis Gottes und gestärket werdet mit aller Kraft nach seiner herrlichen Macht in aller Geduld und Langmütigkeit mit Freuden; 12 und danksaget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht, 13 welcher uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, 14 an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, 15 welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen. 16 Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, beide, die Thronen und HERRSChaften und Fürstentümer und Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. 17 Und er ist vor allen; und es bestehet alles in ihm. 18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf daß, er in allen Dingen den Vorrang habe. 19 Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte, 20 und alles durch ihn versöhnet würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit, daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst. 21 Und euch, die ihr weiland Fremde und Feinde waret durch die Vernunft in bösen Werken, 22 nun aber hat er euch versöhnet mit dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, auf daß er euch darstellete heilig und unsträflich und ohne Tadel vor ihm selbst, 23 so ihr anders bleibet im Glauben gegründet und fest und unbeweglich von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehöret habt, welches geprediget ist unter aller Kreatur, die unter dem Himmel ist, welches ich, Paulus, Diener worden bin. 24 Nun freue ich mich in meinem Leiden, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen in Christo für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, 25 welcher ich ein Diener worden bin nach dem göttlichen Predigtamt, das mir gegeben ist unter euch, daß ich das Wort Gottes reichlich predigen soll, 26 nämlich das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her, nun aber offenbaret ist seinen Heiligen, 27 welchen Gott gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der HERRLIchkeit, 28 den wir verkündigen, und vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu, 29 daran ich auch arbeite und ringe nach der Wirkung des, der in mir kräftiglich wirket. 2 1 Ich lasse euch aber wissen, welch einen Kampf ich habe um euch und um die zu Laodicea und alle, die meine Person im Fleisch nicht gesehen haben, 2 auf daß ihre Herzen ermahnet und zusammengefasset werden in der Liebe zu allem Reichtum des gewissen Verstandes, zu erkennen das Geheimnis Gottes und des Vaters und Christi, 3 in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. 4 Ich sage aber davon, daß euch niemand betrüge mit vernünftigen Reden. 5 Denn ob ich wohl nach dem Fleisch nicht da bin, so bin ich aber im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und euren festen Glauben an Christum. 6 Wie ihr nun angenommen habt den HERRN Christum Jesum, so wandelt in ihm 7 und seid gewurzelt und erbauet in ihm und seid fest im Glauben, wie ihr gelehret seid, und seid in demselbigen reichlich dankbar. 8 Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen und nicht nach Christo. 9 Denn in ihm wohnet die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. 10 Und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeit, 11 in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung ohne Hände, durch Ablegung des sündlichen Leibes im Fleisch, nämlich mit der Beschneidung Christi, 12 in dem, daß ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe; in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirket, welcher ihn auferweckt hat von den Toten 13 und hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Sünden und in der Vorhaut eures Fleisches, und hat uns geschenket alle Sünden 14 und ausgetilget die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstund und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet. 15 Und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewaltigen und sie Schau getragen öffentlich und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. 16 So lasset nun niemand euch Gewissen machen über Speise oder über Trank oder über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder Sabbate, 17 welches ist der Schatten von dem, was zukünftig war; aber der Körper selbst ist in Christo. 18 Lasset euch niemand das Ziel verrücken, der nach eigener Wahl einhergehet in Demut und Geistlichkeit der Engel, des er nie keines gesehen hat, und ist ohne Sache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn 19 und hält sich nicht an dem Haupt, aus welchem der ganze Leib durch Gelenk und Fugen Handreichung empfänget, und aneinander sich enthält und also wächset zur göttlichen Größe. 20 So ihr denn nun abgestorben seid mit Christo den Satzungen der Welt, was lasset ihr euch denn fangen mit Satzungen, als lebetet ihr noch in der Welt? 21 Die da sagen: Du sollst das nicht angreifen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren, 22 welches sich doch alles, unter Händen verzehret, und ist Menschengebot und - lehre; 23 welche haben einen Schein der Weisheit durch selbsterwählte Geistlichkeit und Demut und dadurch, daß sie des Leibes nicht verschonen und dem Fleisch nicht seine Ehre tun zu seiner Notdurft. 3 1 Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. 2 Trachtet nach dem, was droben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist! 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. 4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der HERRLIchkeit. 5 So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind: Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei, 6 um welcher willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens; 7 in welchen auch ihr weiland gewandelt habt, da ihr darin lebetet. 8 Nun aber leget alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde. 9 Lüget nicht untereinander! Ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus 10 und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn geschaffen hat, 11 da nicht ist Grieche, Jude, Beschneidung, Vorhaut, Ungrieche, Scythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus. 12 So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld 13 und vertrage einer den andern, und vergebet euch untereinander, so jemand Klage hat wider den andern; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. 14 Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15 Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe; und seid dankbar. 16 Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit. Lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern und singet dem HERRN in eurem Herzen. 17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des HERRN Jesu und danket Gott und dem Vater durch ihn. 18 Ihr Weiber, seid untertan euren Männern in dem HERRN, wie sich's gebührt. 19 Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie! 20 Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist dem HERRN gefällig. 21 Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, auf daß sie nicht scheu werden. 22 Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen HERREN, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfältigkeit des Herzens und mit Gottesfurcht. 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als dem HERRN und nicht den Menschen; 24 und wisset, daß ihr von dem HERRN empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn ihr dienet dem HERRN Christo. 25 Wer aber unrecht tut, der wird empfangen; was er unrecht getan hat; und gilt kein Ansehen der Person. 4 1 Ihr HERREN, was recht und gleich ist, das beweiset den Knechten und wisset, daß ihr auch einen HERRN im Himmel habt. 2 Haltet an am Gebet und wachet in demselbigen mit Danksagung! 3 Und betet zugleich auch für uns, auf daß Gott uns die Tür des Worts auftue, zu reden das Geheimnis Christi, darum ich auch gebunden bin, 4 auf daß ich dasselbige offenbare, wie ich soll reden. 5 Wandelt weislich gegen die, die draußen sind, und schicket euch in die Zeit! 6 Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzet, daß ihr wisset, wie ihr einem jeglichen antworten sollt. 7 Wie es um mich stehet, wird euch alles kundtun Tychikus, der liebe Bruder und getreue Diener und Mitknecht in dem HERRN, 8 welchen ich habe darum zu euch gesandt, daß er erfahre, wie es sich mit euch verhält, und daß er eure Herzen ermahne, 9 samt Onesimus, dem getreuen und lieben Bruder, welcher von den Euren ist. Alles, wie es hier zustehet, werden sie euch kundtun. 10 Es grüßet euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe Barnabas, von welchem ihr etliche Befehle empfangen habt (so er zu euch kommt, nehmet ihn auf); 11 Und Jesus, der da heißt Just, die aus der Beschneidung sind. Diese sind allein meine Gehilfen am Reich Gottes, die mir ein Trost worden sind. 12 Es grüßet euch Epaphras, der von den Euren ist, ein Knecht Christi, und allezeit ringet für euch mit Gebeten, auf daß ihr bestehet vollkommen und erfüllet mit allem Willen Gottes. 13 Ich gebe ihm Zeugnis, daß er großen Fleiß hat um euch und um die zu Laodicea und zu Hierapolis. 14 Es grüßet euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. 15 Grüßet die Brüder zu Laodicea und den, Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. 16 Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so schaffet, daß er auch in der Gemeinde zu Laodicea gelesen werde, und daß ihr den von Laodicea leset. 17 Und saget dem Archippus: Siehe auf das Amt, das du empfangen hast in dem HERRN, daß du dasselbige ausrichtest! 18 Mein Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenket meiner Bande! Die Gnade sei mit euch! Amen.

1 Thessalonians

1 1 Paulus und Silvanus und Timotheus: der Gemeinde zu Thessalonich, in Gott dem Vater und dem HERRN Jesu Christo. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! 2 Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unserm Gebet ohne Unterlaß. 3 Und denken an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung, welche ist unser HERR Jesus Christus vor Gott und unserm Vater. 4 Denn, liebe Brüder, von Gott geliebet, wir wissen, wie ihr auserwählet seid, 5 daß unser Evangelium ist bei euch gewesen nicht allein im Wort, sondern beide, in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Gewißheit; wie ihr wisset, welcherlei wir gewesen sind unter euch um euretwillen. 6 Und ihr seid unsere Nachfolger worden und des HERRN und habt das Wort aufgenommen unter vielen Trübsalen mit Freuden im Heiligen Geist, 7 also daß ihr worden seid ein Vorbild allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja. 8 Denn von euch ist auserschollen das Wort des HERRN nicht allein in Mazedonien und Achaja, sondern an allen Orten ist auch euer Glaube an Gott ausgebrochen, also daß nicht not ist, euch etwas zu sagen. 9 Denn sie selbst verkündigen von euch, was für einen Eingang wir zu euch gehabt haben, und wie ihr bekehret seid zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott 10 und zu warten seines Sohns vom Himmel, welchen er auferwecket hat von den Toten, Jesum, der uns von dem zukünftigen Zorn erlöset hat. 2 1 Denn auch ihr wisset, liebe Brüder, von unserm Eingange zu euch, daß er nicht vergeblich gewesen ist, 2 sondern als wir zuvor gelitten hatten und geschmähet gewesen waren zu Philippi, wie ihr wisset, waren wir dennoch freudig in unserm Gott, bei euch zu sagen das Evangelium Gottes mit großem Kämpfen. 3 Denn unsere Ermahnung ist nicht gewesen zu Irrtum noch zu Unreinigkeit noch mit List, 4 sondern wie wir von Gott bewähret sind, daß uns das Evangelium vertrauet ist zu predigen, also reden wir, nicht als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unser Herz prüfet. 5 Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisset, noch dem Geiz gestellet, Gott ist des Zeuge. 6 Haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern. 7 Hätten euch auch mögen schwer sein als Christi Apostel; sondern wir sind mütterlich gewesen bei euch, gleichwie eine Amme ihrer Kinder pfleget. 8 Also hatten wir Herzenslust an euch und waren willig, euch mitzuteilen nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser Leben, darum daß wir euch liebgewonnen haben. 9 Ihr seid wohl eingedenk, liebe Brüder, unserer Arbeit und unserer Mühe; denn Tag und Nacht arbeiteten wir, daß wir niemand unter euch beschwerlich wären, und predigten unter euch das Evangelium Gottes. 10 Des seid ihr Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und unsträflich wir bei euch, die ihr gläubig waret, gewesen sind. 11 Wie ihr denn wisset, daß wir, als ein Vater seine Kinder, einen jeglichen unter euch ermahnet und getröstet 12 und bezeuget haben, daß ihr wandeln solltet würdiglich vor Gott, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner HERRLIchkeit. 13 Darum auch wir ohne Unterlaß Gott danken, daß ihr, da ihr empfinget von uns das Wort göttlicher Predigt, nahmet ihr's auf nicht als Menschenwort, sondern (wie es denn wahrhaftig ist) als Gottes Wort; welcher auch wirket in euch, die ihr glaubet. 14 Denn ihr seid Nachfolger worden, liebe Brüder, der Gemeinden Gottes in Judäa in Christo Jesu, daß ihr ebendasselbige erlitten habt von euren Blutsfreunden, das jene von den Juden, 15 welche auch den HERRN Jesum getötet haben und ihre eigenen Propheten und haben uns verfolget und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen wider, 16 wehren uns, zu sagen den Heiden, damit sie selig würden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen allewege; denn der Zorn ist schon endlich über sie kommen. 17 Wir aber, liebe Brüder, nachdem wir euer eine Weile beraubet gewesen sind nach dem Angesichte, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilet,euer Angesicht zu sehen, mit großem Verlangen. 18 Darum haben wir wollen zu euch kommen (ich, Paulus) zweimal; und Satanas hat uns verhindert. 19 Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr's vor unserm HERRN Jesu Christo zu seiner Zukunft? 20 Ihr seid ja unsere Ehre und Freude. 3 1 Darum haben wir's nicht weiter wollen vertragen und haben uns lassen wohlgefallen, daß wir zu Athen allein gelassen würden, 2 und haben Timotheus gesandt, unsern Bruder und Diener Gottes und unsern Gehilfen am Evangelium Christi, euch zu stärken und zu ermahnen in eurem Glauben, 3 daß nicht jemand weich würde in diesen Trübsalen; denn ihr wisset, daß wir dazu gesetzt sind. 4 Und da wir bei euch waren, sagten wir's euch zuvor, wir würden Trübsal haben müssen; wie denn auch geschehen ist, und ihr wisset. 5 Darum ich's auch nicht länger vertragen, hab' ich ausgesandt, daß ich erführe euren Glauben, auf daß nicht euch vielleicht versucht hätte der Versucher, und unsere Arbeit vergeblich würde. 6 Nun aber, so Timotheus zu uns von euch kommen ist und uns verkündiget hat euren Glauben und Liebe, und daß ihr unser gedenket allezeit zum besten und verlanget nach uns zu sehen, wie denn auch uns nach euch, 7 da sind wir, liebe Brüder, getröstet worden an euch in aller unserer Trübsal und Not durch euren Glauben. 8 Denn nun sind wir lebendig, dieweil ihr stehet in dem HERRN. 9 Denn was für einen Dank können wir Gott vergelten um euch für alle diese Freude, die wir haben von euch vor unserm Gott? 10 Wir bitten Tag und Nacht fast sehr, daß wir sehen mögen euer Angesicht und erstatten, so etwas mangelt an eurem Glauben. 11 Er aber, Gott, unser Vater, und unser HERR Jesus Christus schicke unsern Weg zu euch. 12 Euch aber vermehre der HERR und lasse die Liebe völlig werden untereinander und gegen jedermann (wie denn auch wir sind gegen euch), 13 daß eure Herzen, gestärket, unsträflich seien in der Heiligkeit vor Gott und unserm Vater auf die Zukunft unsers HERRN Jesu Christi samt allen seinen Heiligen. 4 1 Weiter, liebe Brüder, bitten wir euch und ermahnen in dem HERRN Jesu (nachdem ihr von uns empfangen habt, wie ihr sollet wandeln und Gott gefallen), daß ihr immer völliger werdet. 2 Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den HERRN Jesum. 3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, daß ihr meidet die Hurerei, 4 und ein jeglicher unter euch wisse sein Faß zu behalten in Heiligung und Ehren, 5 nicht in der Lustseuche wie die Heiden, die von Gott nichts wissen; 6 und daß niemand zu weit greife noch übervorteile seinen Bruder im Handel; denn der HERR ist der Rächer über das alles, wie wir euch zuvor gesagt und bezeuget haben. 7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinigkeit, sondern zur Heiligung. 8 Wer nun verachtet, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der seinen Heiligen Geist gegeben hat in euch. 9 Von der brüderlichen Liebe aber ist nicht not, euch zu schreiben; denn ihr seid selbst von Gott gelehret euch untereinander zu lieben. 10 Und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, daß ihr noch völliger werdet. 11 Und ringet danach, daß ihr stille seid und das Eure schaffet und arbeitet mit euren eigenen Händen, wie wir euch geboten haben, 12 auf daß ihr ehrbarlich wandelt gegen die, die draußen sind, und ihrer keines bedürfet. 13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten von denen, die da schlafen, auf daß ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn so wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, also wird Gott auch, die da entschlafen sind durch Jesum, mit ihm führen. 15 Denn das sagen wir euch als ein Wort des HERRN, daß wir, die wir leben und überbleiben in der Zukunft des HERRN, werden denen nicht zuvorkommen, die da schlafen 16 Denn er selbst, der HERR, wird mit einem Feldgeschrei und Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. 17 Danach wir, die wir leben und überbleiben, werden zugleich mit denselbigen hingerückt werden in den Wolken dem HERRN entgegen in der Luft; und werden also bei dem HERRN sein allezeit. 18 So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander! 5 1 Von den Zeiten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht not, euch zu schreiben. 2 Denn ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des HERRN wird kommen wie ein Dieb in der Nacht. 3 Denn wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr! so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleich wie der Schmerz ein schwanger Weib, und werden nicht entfliehen. 4 Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife. 5 Ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. 6 So lasset uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein. 7 Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken. 8 Wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. 9 Denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern HERRN Jesum Christum, 10 der für uns gestorben ist, auf daß, wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben sollen. 11 Darum ermahnet euch untereinander und bauet einer den andern, wie ihr denn tut. 12 Wir bitten euch aber, liebe Brüder, daß ihr erkennet, die an euch arbeiten und euch vorstehen in dem HERRN und euch vermahnen. 13 Habt sie desto lieber um ihres Werks willen und seid friedsam mit ihnen. 14 Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, vermahnet die Ungezogenen, tröstet die Kleinmütigen, traget die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. 15 Sehet zu, daß niemand Böses mit Bösem jemand vergelte, sondern allezeit jaget dem Guten nach, beide, untereinander und gegen jedermann. 16 Seid allezeit fröhlich! 17 Betet ohne Unterlaß! 18 Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch. 19 Den Geist dämpfet nicht! 20 Die Weissagung verachtet nicht! 21 prüfet aber alles und das Gute behaltet! 22 Meidet allen bösen Schein! 23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz samt der Seele und Leib müsse behalten werden unsträflich auf die Zukunft unsers HERRN Jesu Christi. 24 Getreu ist er, der euch rufet, welcher wird's auch tun. 25 Liebe Brüder, betet für uns! 26 Grüßet alle Brüder mit dem heiligen Kuß. 27 Ich beschwöre euch bei dem HERRN, daß ihr diesen Brief lesen lasset allen heiligen Brüdern. 28 Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch! Amen.

2 Thessalonians

1 1 Paulus und Silvanus und Timotheus: Der Gemeinde zu Thessalonich in Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo. 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesu Christo! 3 Wir sollen Gott danken allezeit um euch, liebe Brüder, wie es billig ist. Denn euer Glaube wächset sehr, und die Liebe eines jeglichen unter euch allen nimmt zu gegeneinander, 4 also daß wir uns euer rühmen unter den Gemeinden Gottes von eurer Geduld und Glauben in allen euren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr duldet, 5 welches anzeiget, daß Gott recht richten wird, und ihr würdig werdet zum Reich Gottes, über welchem ihr auch leidet, 6 nachdem es recht ist bei Gott, zu vergelten Trübsal denen, die euch Trübsal anlegen, 7 euch aber, die ihr Trübsal leidet, Ruhe mit uns, wenn nun der HERR Jesus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft 8 und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers HERRN Jesu Christi; 9 welche werden Pein leiden, das ewige Verderben, von dem Angesichte des HERRN und von seiner herrlichen Macht, 10 wenn er kommen wird, daß er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen. Denn unser Zeugnis an euch von demselbigen Tage habt ihr geglaubet. 11 Und derhalben beten wir auch allezeit für euch, daß unser Gott euch würdig mache der Berufung und erfülle alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in der Kraft, 12 auf daß an euch gepreiset werde der Name unsers HERRN Jesu Christi und ihr an ihm nach der Gnade unsers Gottes und des HERRN Jesu Christi. 2 1 Aber der Zukunft halben unseres HERRN Jesu Christi und unserer Versammlung zu ihm bitten wir euch, liebe Brüder, 2 daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Briefe, als von uns gesandt, daß der Tag Christi vorhanden sei. 3 Lasset euch niemand verführen in keinerlei Weise! Denn er kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme, und offenbaret werde der Mensch der Sünde und das Kind des Verderbens, 4 der da ist ein Widerwärtiger und sich überhebet über alles, was Gott oder Gottesdienst heißet, also daß er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott und gibt sich vor, er sei Gott. 5 Gedenket ihr nicht daran, daß ich euch solches sagte, da ich noch bei euch war? 6 Und was es noch aufhält, wisset ihr, daß er offenbaret werde zu seiner Zeit. 7 Denn es reget sich schon bereits die Bosheit heimlich, ohne daß, der es jetzt aufhält, muß hinweggetan werden. 8 Und alsdann wird der Boshaftige offenbaret werden, welchen der HERR umbringen wird mit dem Geist seines Mundes, und wird sein ein Ende machen durch die Erscheinung seiner Zukunft, 9 des, welches Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern 10 und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, daß sie selig würden. 11 Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, 12 auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit. 13 Wir aber sollen Gott danken allezeit um euch, geliebte Brüder von dem HERRN, daß euch Gott erwählet hat von Anfang zur Seligkeit in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, 14 darein er euch berufen hat durch unser Evangelium zum herrlichen Eigentum unsers HERRN Jesu Christi. 15 So stehet nun, liebe Brüder, und haltet an den Satzungen, die ihr gelehret seid, es sei durch unser Wort oder Brief. 16 Er aber, unser HERR Jesus Christus, und Gott und unser Vater, der uns hat geliebet und gegeben einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung durch Gnade, 17 der ermahne eure Herzen und stärke euch in allerlei Lehre und gutem Werk! 3 1 Weiter, liebe Brüder, betet für uns, daß das Wort des HERRN laufe und gepreiset werde wie bei euch, 2 und daß wir erlöset werden von den unartigen und argen Menschen. Denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. 3 Aber der HERR ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. 4 Wir versehen uns aber zu euch in dem HERRN, daß ihr tut und tun werdet, was wir euch gebieten. 5 Der HERR aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi! 6 Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi, daß ihr euch entziehet von jedem Bruder, der da unordentlich wandelt und nicht nach der Satzung, die er von uns empfangen hat. 7 Denn ihr wisset, wie ihr uns sollt nachfolgen. Denn wir sind nicht unordentlich unter euch gewesen, 8 haben auch nicht umsonst das Brot genommen von jemand, sondern mit Arbeit und Mühe Tag und Nacht haben wir gewirket, daß wir nicht jemand unter euch beschwerlich wären; 9 nicht darum, daß wir des nicht Macht haben, sondern daß wir uns selbst zum Vorbilde euch geben, uns nachzufolgen. 10 Und da wir bei euch waren, geboten wir euch solches, daß, so jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen. 11 Denn wir hören, daß etliche unter euch wandeln unordentlich und arbeiten nichts, sondern treiben Vorwitz. 12 Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie durch unsern HERRN Jesum Christum, daß sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigen Brot essen. 13 Ihr aber, liebe Brüder, werdet nicht verdrossen, Gutes zu tun! 14 So aber jemand nicht gehorsam ist unserm Wort, den zeichnet an durch einen Brief und habt nichts mit ihm zu schaffen, auf daß er schamrot werde. 15 Doch haltet ihn nicht als einen Feind, sondern vermahnet ihn als einen Bruder. 16 Er aber, der HERR des Friedens, gebe euch Frieden allenthalben und auf allerlei Weise. Der HERR sei mit euch allen! 17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist das Zeichen in allen Briefen; also schreibe ich. 18 Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch allen! Amen.

1 Timothy

1 1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi, nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, und des HERRN Jesu Christi, der unsere Hoffnung ist: 2 Timotheus, meinem rechtschaffenen Sohn im Glauben. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserm Vater, und unserm HERRN Jesu Christo. 3 Wie ich dich ermahnet habe, daß du zu Ephesus bliebest, da ich nach Mazedonien zog, und gebötest etlichen, daß sie nicht anders lehreten, 4 auch nicht achthätten auf die Fabeln und der Geschlechtsregister, die kein Ende haben, und bringen Fragen auf, mehr denn Besserung zu Gott im Glauben. 5 Denn die Hauptsumme des Gebots ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben, 6 welcher haben etliche gefehlet und sind umgewandt zu unnützem Geschwätz, 7 wollen der Schrift Meister sein und verstehen nicht, was sie sagen, oder was sie setzen. 8 Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so sein jemand recht brauchet, 9 und weiß solches, daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, 10 den Hurern, den Knabenschändern, den Menschendieben, den Lügnern, den Meineidigen, und so etwas mehr der heilsamen Lehre wider ist, 11 nach dem herrlichen Evangelium des seligen Gottes, welches mir vertrauet ist. 12 Und ich danke unserm HERRN Christo Jesu, der mich stark gemacht und treu geachtet hat und gesetzt in das Amt, 13 der ich zuvor war ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher. Aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren; denn ich hab's unwissend getan, im Unglauben. 14 Es ist aber desto reicher gewesen die Gnade unsers HERRN samt dem Glauben und der Liebe, die in Christo Jesu ist. 15 Denn das ist je gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. 16 Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir vornehmlich Jesus Christus erzeigete alle Geduld zum Exempel denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. 17 Aber Gott, dem ewigen Könige, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen. 18 Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorigen Weissagungen über dir, daß du in denselbigen eine gute Ritterschaft übest 19 und habest den Glauben und gut Gewissen, welches etliche von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben; 20 unter welchen ist Hymenäus und Alexander, welche ich habe dem Satan übergeben, daß sie gezüchtiget werden, nicht mehr zu lästern. 2 1 So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und für alle Obrigkeit, auf daß wir ein ruhig und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. 3 Denn solches ist gut, dazu auch angenehm vor Gott, unserm Heilande, 4 welcher will, daß allen Menschen geholfen werde, und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, 6 der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, daß solches zu seiner Zeit geprediget würde; 7 dazu ich gesetzt bin ein Prediger und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christo und lüge nicht), ein Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. 8 So will ich nun, daß die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände, ohne Zorn und Zweifel. 9 Desselbigengleichen die Weiber, daß sie in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, 10 sondern wie sich's ziemet den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen durch gute Werke. 11 Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit. 12 Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes HERR sei, sondern stille sei. 13 Denn Adam ist am ersten gemacht, danach Eva. 14 Und Adam ward nicht verführet; das Weib aber ward verführet und hat die Übertretung eingeführet. 15 Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, so sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht. 3 1 Das ist je gewißlich wahr, so jemand ein Bischofsamt begehret, der begehret ein köstlich Werk. 2 Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaftig, 3 nicht ein Weinsäufer, nicht pochen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht haderhaftig, nicht geizig, 4 der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit 5 (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?), 6 nicht ein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase und dem Lästerer ins Urteil falle. 7 Er muß aber auch ein gut Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht falle dem Lästerer in die Schmach und Strick. 8 Desselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben 9 die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. 10 Und dieselbigen lasse man zuvor versuchen; danach lasse man sie dienen, wenn sie unsträflich sind. 11 Desselbigengleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Lästerinnen, nüchtern, treu in allen Dingen. 12 Die Diener laß einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Häusern. 13 Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine große Freudigkeit im Glauben in Christo Jesu. 14 Solches schreibe ich dir und hoffe, aufs schierste zu dir zu kommen. 15 So ich aber verzöge, daß du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause Gottes, welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. 16 Und kündlich groß ist das gottselige Geheimnis: Gott ist offenbaret im Fleisch, gerechtfertiget im Geist, erschienen den Engeln, geprediget den Heiden, geglaubet von der Welt, aufgenommen in die HERRLIchkeit. 4 1 Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel 2 durch die, so in Gleisnerei Lügenredner sind und Brandmal in ihrem Gewissen haben 3 und verbieten, ehelich zu werden und zu meiden die Speisen, die Gott geschaffen hat, zu nehmen mit Danksagung, den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. 4 Denn alle Kreatur Gottes ist gut und nichts verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. 5 Denn es wird geheiliget durch das Wort Gottes und Gebet. 6 Wenn du den Brüdern solches vorhältst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, bei welcher du immerdar gewesen bist. 7 Der ungeistlichen aber und altvettelischen Fabeln entschlage dich. Übe dich selbst aber an der Gottseligkeit. 8 Denn die leibliche Übung ist wenig nütz; aber die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. 9 Das ist je gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort. 10 Denn dahin arbeiten wir auch und werden geschmähet, daß wir auf den lebendigen Gott gehoffet haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, sonderlich aber der Gläubigen. 11 Solches gebiete und lehre! 12 Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. 13 Halt an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme! 14 Laß nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. 15 Solches warte, damit gehe um auf daß dein Zunehmen in allen Dingen offenbar sei. 16 Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen, und die dich hören. 5 1 Einen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater, die Jungen als die Brüder, 2 die alten Weiber als die Mütter, die jungen als die Schwestern mit aller Keuschheit. 3 Ehre die Witwen, welche rechte Witwen sind. 4 So aber eine Witwe Kinder oder Neffen hat, solche laß zuvor lernen ihre eigenen Häuser göttlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten; denn das ist wohl getan und angenehm vor Gott. 5 Das ist aber eine rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf Gott stellet und bleibet am Gebet und Flehen Tag und Nacht. 6 Welche aber in Wollüsten lebet, die ist lebendig tot. 7 Solches gebiete, auf daß sie untadelig seien. 8 So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorget, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger denn ein Heide. 9 Laß keine Witwe erwählet werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, 10 und die ein Zeugnis habe guter Werke, so sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Füße gewaschen hat, so sie den Trübseligen Handreichung getan hat, so sie allem guten Werk nachkommen ist. 11 Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil worden sind wider Christum, so wollen sie freien 12 und haben ihr Urteil, daß sie den ersten Glauben gebrochen haben. 13 Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Häuser; nicht allein aber sind sie faul, sondern auch schwätzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. 14 So will ich nun, daß die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. 15 Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. 16 So aber ein Gläubiger oder Gläubigin Witwen hat, der versorge dieselbigen und lasse die Gemeinde nicht beschweret werden, auf daß die, so rechte Witwen sind, mögen genug haben. 17 Die Ältesten, die wohl vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. 18 Denn es spricht die Schrift: Du sollst nicht dem Ochsen das Maul verbinden, der da drischt, und: Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. 19 Wider einen Ältesten nimm keine Klage auf außer zweien oder dreien Zeugen. 20 Die da sündigen, die strafe vor allen, auf daß sich auch die andern fürchten. 21 Ich bezeuge vor Gott und dem HERRN Jesu Christo und den auserwählten Engeln, daß du solches haltest ohne eigen Gutdünken und nichts tuest nach Gunst. 22 Die Hände lege niemand bald auf; mache dich auch nicht teilhaftig fremder Sünden. Halte dich selber keusch! 23 Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig Wein um deines Magens willen, und daß du oft krank bist. 24 Etlicher Menschen Sünden sind offenbar, daß man sie vorhin richten kann; etlicher aber werden hernach offenbar. 25 Desselbigengleichen auch etlicher gute Werkes sind zuvor offenbar; und die andern bleiben auch nicht verborgen. 6 1 Die Knechte, so unter dem Joch sind, sollen ihre HERREN aller Ehren wert halten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde. 2 Welche aber gläubige HERREN haben, sollen dieselbigen nicht verachten (mit dem Schein), daß sie Brüder sind, sondern sollen vielmehr dienstbar sein, dieweil sie gläubig und geliebt und der Wohltat teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne! 3 So jemand anders lehret und bleibet nicht bei den heilsamen Worten unsers HERRN Jesu Christi und bei der Lehre von der Gottseligkeit, 4 der ist verdüstert und weiß nichts, sondern ist seuchtig in Fragen und Wortkriegen, aus welchen entspringet Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, 5 Schulgezänke solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen! 6 Es ist aber ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet sich genügen. 7 Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. 8 Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns begnügen. 9 Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichter und schädlicher Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. 10 Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels, welches hat etliche gelüstet, und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen, 11 Aber du, Gottesmensch, flieh solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut. 12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gut Bekenntnis vor vielen Zeugen. 13 Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo Jesu, der unter Pontius Pilatus bezeuget hat ein gut Bekenntnis, 14 daß du haltest das Gebot ohne Flecken, untadelig, bis auf die Erscheinung unsers HERRN Jesu Christi, 15 welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige, und HERR aller HERREN, 16 der allein Unsterblichkeit hat; der da wohnet in einem Licht, da niemand zukommen kann; welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann: dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen. 17 Den Reichen von dieser Welt gebeut, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dar gibt reichlich, allerlei zu genießen, 18 daß sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, daß sie ergreifen das ewige Leben. 20 O Timotheus, bewahre, was dir vertrauet ist, und meide die ungeistlichen losen Geschwätze und das Gezänke der falschberühmten Kunst, 21 welche etliche vorgeben und fehlen des Glaubens. Die Gnade sei mir dir! Amen.