Psalms 65:1-119:176

ELB1905(i) 1 Dem Vorsänger, ein Psalm. Von David, ein Lied. 2 Deiner harrt schweigend der Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir wird bezahlt werden das Gelübde. 3 Hörer des Gebets! Zu dir wird kommen alles Fleisch. 4 Ungerechtigkeiten dh. Betätigungen der Ungerechtigkeit haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben. 5 Glückselig der, den du erwählst und herzunahen lässest, daß er wohne in deinen Vorhöfen! Wir werden gesättigt werden mit dem Guten deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels. Und. üb.: deines heiligen Tempels 6 Du wirst uns antworten durch furchtbare Dinge in Gerechtigkeit, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere! W. des Meeres der Fernen 7 Der die Berge feststellt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht, 8 der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerschaften. 9 Und es fürchten sich die Bewohner der Enden der Erde, vor deinen Zeichen; du machst jauchzen die Ausgänge des Morgens und des Abends. dh. den Osten und den Westen 10 Du hast die Erde heimgesucht O. dich der Erde fürsorglich angenommen und ihr Überfluß gewährt, du bereicherst sie sehr: Gottes Bach ist voll Wassers. Du bereitest ihr dh. der Menschen Getreide, wenn du sie also bereitest. O. denn also bereitest du sie 11 Du tränkest ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs. 12 Du hast gekrönt das Jahr deiner Güte, und deine Spuren triefen von Fett. 13 Es triefen die Auen der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel. 14 Die Triften bekleiden sich mit Herden, und die Täler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen. 66 1 Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Jauchzet Gott, ganze Erde! 2 Besinget die Herrlichkeit seines Namens, machet herrlich sein Lob! 3 Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei. S. die Anm. zu [Psalm 18,44] 4 Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. [Sela.] 5 Kommet und sehet die Großtaten Gottes; furchtbar ist er in seinem Tun gegen die Menschenkinder. 6 Er wandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom; da O. dort freuten wir uns in ihm. 7 Er herrscht durch seine Macht auf ewig; seine Augen beobachten die Eig. spähen unter den Nationen. Daß sich nicht erheben die Widerspenstigen! [Sela.] 8 Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme seines Lobes; 9 der unsere Seele am Leben erhalten W. ins Leben versetzt und nicht zugelassen hat, daß unsere Füße wankten! 10 Denn du hast uns geprüft, o Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. 11 Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt. 12 Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zu überströmender Erquickung. W. zur Überströmung; and. l.: ins Weite 13 Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde, 14 wozu sich weit aufgetan meine Lippen, und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Bedrängnis. 15 Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern samt Räucherwerk von Widdern; Rinder samt Böcken will ich opfern. [Sela.] 16 Kommet, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat. 17 Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und seine Erhebung war unter meiner Zunge. 18 Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so würde der Herr nicht gehört haben. 19 Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets. 20 Gepriesen sei Gott, der nicht abgewiesen hat mein Gebet, noch von mir abgewandt seine Güte! 67 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm, ein Lied. Eig. Ein Lied-Psalm 2 Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über W. mit, bei uns, [Sela.] 3 daß man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Rettung! 4 Es werden O. mögen; so auch [V. 4.5] dich preisen die Völker, o Gott; es werden O. mögen; so auch [V. 4.5] dich preisen die Völker alle. 5 Es werden sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde, du wirst sie leiten. [Sela.] 6 Es werden dich preisen die Völker, o Gott; es werden dich preisen die Völker alle. 7 Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen. 8 Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fürchten. 68 1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm, ein Lied. Eig. Ein Lied-Psalm 2 Möge Gott aufstehen! Mögen sich zerstreuen seine Feinde, und vor ihm fliehen seine Hasser! Vergl. [4.Mose 10,35] 3 Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gesetzlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. 4 Aber freuen werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem Angesicht Gottes und jubeln in Freude. 5 Singet Gott, besinget seinen Namen! Machet Bahn W. schüttet auf, dh. einen Weg dem, der einherfährt durch die Wüsteneien, Jah ist sein Name, und frohlocket vor ihm! 6 Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. 7 Gott O. ein Gott, der läßt Einsame O. einzeln Zerstreute in einem Hause dh. als Gründer eines Hausstandes wohnen, führt Gefangene hinaus ins Glück; die Widerspenstigen aber wohnen in der Dürre. 8 Gott, als du auszogest vor deinem Volke, als du einherschrittest durch die Wüste, [Sela.] 9 da bebte die Erde, auch troffen die Himmel vor Gott, jener Sinai vor Gott, dem Gott Israels. Vergl. [Ri 5,4.5] 10 Reichlichen Regen gossest du aus, o Gott; dein Erbteil, wenn es ermattet war, richtetest du es auf. 11 Deine Schar hat darin gewohnt; du bereitetest in deiner Güte für den Elenden, o Gott! 12 Der Herr erläßt das Wort; der Siegesbotinnen Eig. Verkündigerinnen froher Botschaft ist eine große Schar. 13 Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen, und die Hausbewohnerin verteilt die Beute. 14 Wenn ihr zwischen den Hürden lieget, werdet ihr sein wie die Flügel einer Taube, die überzogen sind mit Silber, und ihre Schwingen mit grüngelbem Golde. 15 Wenn der Allmächtige Könige darin dh. in dem Lande zerstreut, wird es schneeweiß dh. viell. von den Gebeinen der Erschlagenen auf dem Zalmon. ein Berg bei Sichem; vergl. [Ri 9,48] 16 Der Berg Basans ist ein Berg Gottes, ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. 17 Warum blicket ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrt hat zu seinem Wohnsitz? Auch wird Jahwe daselbst wohnen immerdar. 18 Der Wagen Gottes sind zwei Zehntausende, Tausende und aber Tausende; der Herr ist unter ihnen: ein Sinai an Heiligkeit. 19 Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jahwe, Hebr. Jah Gott, eine Wohnung habe. O. im Menschen, damit Jah, Gott, selbst unter Widerspenstigen wohne 20 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; Eig. trägt er Last für uns Gott El ist unsere Rettung. [Sela.] 21 Gott El ist uns ein Gott El der Rettungen, und bei Jahwe, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tode. 22 Gewiß, Gott wird zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der da wandelt in seinen Vergehungen. 23 Der Herr sprach: Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres, 24 auf daß du deinen Fuß in Blut badest, und die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe. 25 Gesehen haben sie deine Züge, o Gott, die Züge meines Gottes, El meines Königs im O. ins Heiligtum. 26 Voran gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten tamburinschlagender Jungfrauen. 27 »Preiset Gott, den Herrn, in den Versammlungen, die ihr aus der Quelle Israels seid!« 28 Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas, ihr Haufe, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. 29 Geboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, o Gott, das, was du für uns gewirkt hast! 30 Um deines Tempels zu Jerusalem willen werden Könige dir Geschenke bringen. 31 Schilt das Tier des Schilfes, die Schar der Stiere Dasselbe Wort wie [Ps 50,13] mit den Kälbern der Völker; jeder W. er wird sich dir unterwerfen mit Silberbarren. Zerstreue So wahrsch. zu lesen; Text: Er hat zerstreut die Völker, die Lust haben am Kriege! 32 Es werden kommen die Großen aus Ägypten; Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken O. Äthiopien, seine Hände werden eilends Gaben bringen zu Gott. 33 Ihr Königreiche der Erde, singet Gott, besinget den Herrn, [Sela.] 34 den, der da einherfährt auf O. in den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er läßt seine Stimme erschallen, eine mächtige Stimme. 35 Gebet Gott Stärke! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den Wolken. 36 Furchtbar bist du, Gott, O. Furchtbar ist Gott aus deinen Heiligtümern her; der Gott El Israels, er ist es, der Stärke und Kraft Eig. Kraftfülle gibt dem Volke. Gepriesen sei Gott! 69 1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. O. nach: Lilien Von David. 2 Rette mich, o Gott! Denn die Wasser sind bis an die Seele gekommen. 3 Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich. 4 Ich bin müde vom Eig. durch mein Rufen, entzündet ist meine Kehle; meine Augen schwinden hin, harrend auf meinen Gott. 5 Mehr als die Haare meines Hauptes sind derer, die ohne Ursache mich hassen; mächtig O. zahlreich sind meine Vertilger, die ohne Grund mir feind sind; was ich nicht geraubt habe, muß ich alsdann erstatten. 6 Du, o Gott, weißt um meine Torheit, und meine Vergehungen sind dir nicht verborgen. 7 Laß nicht durch mich beschämt werden, die auf dich harren, O. hoffen Herr, Jahwe der Heerscharen! Laß nicht durch mich zu Schanden werden, die dich suchen, Gott Israels! 8 Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. 9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern, und ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. 10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. 11 Als ich weinte, und meine Seele im Fasten war, da wurde es mir zu Schmähungen; 12 als ich mich in Sacktuch kleidete, da ward ich ihnen zum Sprichwort. 13 Die im Tore sitzen, reden über mich, und ich bin das Saitenspiel der Zecher. W. der Trinker starken Getränks 14 Ich aber, mein Gebet ist zu dir, Jahwe, zur Zeit der Annehmung. O. der Huld; eig. der Betätigung des Wohlgefallens O Gott, nach der Größe deiner Güte, erhöre mich nach der Wahrheit deines Heils! 15 Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke! Laß mich errettet werden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen! 16 Laß die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe mich nicht verschlingen; und laß die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen! 17 Erhöre mich, Jahwe! Denn gut ist deine Güte; wende dich zu mir nach der Größe deiner Erbarmungen! 18 Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte! Denn ich bin bedrängt; eilends erhöre mich! 19 Nahe meiner Seele, erlöse sie; erlöse Eig. kaufe mich los mich um meiner Feinde willen! 20 Du, du kennst meinen Hohn und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. 21 Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden. 22 Und sie gaben in O. als meine Speise Galle, O. Gift und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. 23 Es werde zur Schlinge vor ihnen ihr Tisch, und ihnen, den Sorglosen, zum Fallstrick! 24 Laß dunkel werden ihre Augen, daß sie nicht sehen; und laß beständig wanken ihre Lenden! 25 Schütte über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie! 26 Verwüstet sei ihre Wohnung, Eig. ihr Gehöft, Zeltlager in ihren Zelten sei kein Bewohner! 27 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und von dem Schmerze deiner Verwundeten erzählen sie. 28 Füge Ungerechtigkeit zu ihrer Ungerechtigkeit, und laß sie nicht kommen zu Eig. eingehen in deiner Gerechtigkeit! 29 Laß sie ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens, und nicht eingeschrieben mit den Gerechten! 30 Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, setze mich in Sicherheit! 31 Rühmen will ich den Namen Gottes im Liede, und ihn erheben mit Lob. O. Dank 32 Und es wird Jahwe wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Farre mit Hörnern und gespaltenen Hufen. 33 Die Sanftmütigen werden es sehen, sie werden O. Wenn die Sanftmütigen es sehen, so werden sie sich freuen; ihr, die ihr Gott suchet, es lebe euer Herz! O. euer Herz wird leben 34 Denn Jahwe hört auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. 35 Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! 36 Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden daselbst wohnen und es besitzen. 37 Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. 70 1 Dem Vorsänger. Von David, zum Gedächtnis. 2 Eile, Gott, mich zu erretten, Jahwe, zu meiner Hilfe! Vergl. [Ps 40,14-17] 3 Laß beschämt und mit Scham bedeckt werden, die nach meinem Leben trachten! Laß zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! 4 Laß umkehren ob ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! 5 Laß fröhlich sein und in dir sich freuen alle, die dich suchen! Und die deine Rettung lieben, laß stets sagen: Erhoben sei Gott! 6 Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Erretter bist du; Jahwe, zögere nicht! 71 1 Auf dich, Jahwe, traue ich: Laß mich nimmer beschämt werden! 2 In deiner Gerechtigkeit befreie mich und errette mich! Neige dein Ohr zu mir und schaffe mir Rettung! 3 Sei mir ein Fels zur Wohnung, um stets dahin zu gehen! Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Burg. 4 Mein Gott, errette mich aus der Hand des Gesetzlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewaltsamen! 5 Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jahwe; meine Zuversicht von meiner Jugend an. 6 Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschoße an, aus meiner Mutter Leibe zogest du mich hervor; von dir ist stets mein Lobgesang. 7 Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht. 8 Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobe, von deinem Ruhm den ganzen Tag. 9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht! 10 Denn meine Feinde haben von mir geredet, und die auf meine Seele lauern, miteinander geratschlagt; 11 und sie sagen: Gott hat ihn verlassen; verfolget und greifet ihn, denn kein Erretter ist da! 12 O Gott, sei nicht fern von mir; mein Gott, eile zu meiner Hilfe! 13 Laß beschämt werden, laß vergehen, die wider meine Seele sind! Laß mit Hohn und Schande bedeckt werden, Eig. in Hohn und Schande sich hüllen die mein Unglück suchen! 14 Ich aber will beständig harren und all dein Lob vermehren. 15 Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag deine Rettung; denn ich weiß sie nicht zu zählen. W. weiß keine Zahlen 16 Ich werde kommen mit den Machttaten des Herrn Jahwe, werde gedenken dh. rühmend gedenken deiner Gerechtigkeit, deiner allein. 17 Gott! Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis hierher habe ich deine Wundertaten verkündet. 18 Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlaß mich nicht, o Gott, bis ich verkünde deinen Arm dem künftigen Geschlecht, allen, die da kommen werden, deine Macht! 19 Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du große Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du? 20 Du, der du uns viele Bedrängnisse und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben, und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde. 21 Du wirst meine Größe mehren, und du wirst dich wenden und mich trösten. 22 Auch will ich dich preisen mit der Harfe, ja, deine Wahrheit, mein Gott! Ich will dir Psalmen singen mit der Laute, du Heiliger Israels! 23 Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast; 24 auch meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen. 72 1 Für O. von Salomo. O Gott, gib dem Könige deine Gerichte, O. Rechte, Urteile und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs! 2 Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine Elenden nach Recht. 3 Es werden dem Volke Frieden O. Wohlfahrt tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit. 4 Er wird Recht schaffen den Elenden des Volkes; er wird retten die Kinder des Armen, und den Bedrücker wird er zertreten. 5 Man wird dich fürchten von Geschlecht zu Geschlecht, so lange Sonne und Mond bestehen. 6 Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. 7 In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden O. Wohlfahrt wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. 8 Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde. O. des Landes 9 Vor ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub lecken; 10 die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die Könige von Scheba und Seba. 11 Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen. 12 Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der O. und den, der keinen Helfer hat; 13 Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. 14 Von Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer sein in seinen Augen. 15 Und er wird leben, und von dem Golde Schebas wird man O. er ihm geben; und man O. er wird beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 16 Es wird Überfluß an Getreide sein im Lande, O. auf der Erde auf dem Gipfel der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde. 17 Sein Name wird ewig sein; so lange die Sonne besteht, wird fortdauern sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen werden O. in ihm werden sich segnen alle Nationen, sie werden ihn glücklich preisen. 18 Gepriesen sei Jahwe, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! 19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen. 20 Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais. 73 1 Ein Psalm; von Asaph. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. 2 Ich aber, wenig fehlte, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären ausgeglitten meine Schritte. 3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich sah die Wohlfahrt der Gesetzlosen. 4 Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tode, und Wahrsch. ist zu lesen: Denn keine Qualen haben sie, vollkräftig wohlgenährt ist ihr Leib. 5 Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt. 6 Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. 7 Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens. 8 Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie. 9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde. 10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft. O. für sie ausgepreßt 11 Und sie sprechen: Wie wüßte es Gott, El und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten? 12 Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos, O. sicher ruhig erwerben sie sich Vermögen. 13 Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände. 14 Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war. 15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne. 16 Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen; 17 bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes El und jener Ende gewahrte. 18 Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern. 19 Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse! 20 Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten. 21 Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach, 22 da war ich dumm und wußte nichts; ein Tier Eig. Vieh war ich bei dir. 23 Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand; 24 durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit O. und nachher, in Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen. 25 Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. 26 Vergeht mein Fleisch und mein Herz, meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. 27 Denn siehe, es werden umkommen, die dir ferne sind; du vertilgst alle, die buhlerisch von dir abweichen. 28 Ich aber, Gott zu nahen ist mir gut; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, Jahwe, gesetzt, um zu erzählen alle deine Taten. 74 1 Ein Maskil; S. die Anm. zu [Ps 32] von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn wider die Herde deiner Weide? 2 Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil, W. als Stamm deines Erbes des Berges Zion, auf welchem du gewohnt hast! 3 Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt. 4 Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen O. Wunder; so auch [V. 9] als Zeichen O. Wunder; so auch [V. 9] gesetzt. 5 Sie erscheinen W. Er [dh. jeder einzelne von ihnen] wird wahrgenommen; od.: Es sieht sich an, wie wenn einer wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes; 6 und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern. 7 Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens. 8 Sie sprachen in ihrem Herzen: Laßt uns sie niederzwingen allesamt! Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes El im Lande. 9 Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, welcher weiß, bis wann. 10 Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? 11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende! O. vernichte sie 12 Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes. O. der Erde 13 Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. 14 Du zerschmettertest die Häupter des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volke, den Bewohnern der Wüste. dh. den Wüstentieren 15 Du ließest Quell und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus. 16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond Eig. die Leuchte und die Sonne hast du bereitet. 17 Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet. 18 Gedenke dessen: der Feind hat Jahwe gehöhnt, und ein törichtes O. gemeines, gottloses Volk hat deinen Namen verachtet. 19 Gib nicht dem Raubtiere hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiß nicht für immer! 20 Schaue hin auf den Bund! Denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat. 21 Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; laß den Elenden und Armen deinen Namen loben! 22 Stehe auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung von den Toren wie [Ps 14,1] den ganzen Tag! 23 Vergiß nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich wider dich erheben, steigt auf beständig. O. das beständig aufsteigt 75 1 Dem Vorsänger, »Verdirb nicht!« Ein Psalm von Asaph, ein Lied. 2 Wir preisen dich, o Gott, wir preisen dich; und nahe ist dein Name, deine Wundertaten verkündigen es. O. ihn; od. man erzählt deine Wundertaten 3 »Wenn ich die Versammlung empfangen werde, O. Wenn ich die bestimmte Zeit erreichen [W. erfassen] werde will ich in Geradheit richten. 4 Zerschmolzen sind die Erde und alle ihre Bewohner: Ich habe ihre Säulen festgestellt.« [Sela.] 5 Ich sprach zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig! und zu den Gesetzlosen: Erhebet nicht das Horn! 6 Erhebet nicht hoch euer Horn; redet nicht Freches mit gerecktem Halse! 7 Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her W. von der Wüste her; die Wüste liegt südlich von Palästina kommt Erhöhung. 8 Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er. 9 Denn ein Becher ist in der Hand Jahwes, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus: ja, seine Hefen müssen schlürfend trinken alle Gesetzlosen der Erde. 10 Ich aber, ich will es verkünden ewiglich, will Psalmen singen dem Gott Jakobs. 11 Und alle Hörner der Gesetzlosen werde ich abhauen; es werden erhöht werden die Hörner der Gerechten. 76 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaph, ein Lied. 2 Bekannt ist Gott in Juda, in Israel groß sein Name. 3 Und in Salem ist Eig. ward seine Hütte, und seine Wohnung in Zion. 4 Dort zerbrach er des Bogens Blitze, Schild und Schwert und Krieg. [Sela.] 5 Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes. O. Glanzvoll bist du, herrlich von den Bergen des Raubes her 6 Zur Beute sind geworden die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der tapferen Männer fand seine Hände. 7 Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind in tiefen Schlaf gesunken sowohl Wagen als Roß. 8 Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst! 9 Du ließest Gericht hören dh. kündigtest Gericht an von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und ward stille. 10 Als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes. O. der Erde [Sela.] 11 Denn der Grimm des Menschen wird dich preisen; mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. 12 Tut und bezahlet Gelübde Jahwe, eurem Gott; mögen alle, die rings um ihn her sind, Geschenke bringen dem Furchtbaren! 13 Er wird abmähen den Geist O. das Schnauben der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde. 77 1 Dem Vorsänger, für Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm. 2 Meine Stimme ist zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme ist zu Gott, und er wird mir Gehör schenken. 3 Am Tage meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war des Nachts ausgestreckt und ließ nicht ab; O. erschlaffe nicht meine Seele weigerte sich getröstet zu werden. 4 Ich gedachte Gottes, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. [Sela.] 5 Du hieltest fest dh. offen die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht. 6 Ich durchdachte die Tage vor alters, die Jahre der Urzeit. 7 Ich gedachte meines Saitenspiels in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und es forschte mein Geist. 8 Wird der Herr auf ewig verwerfen, und hinfort keine Gunst mehr erweisen? 9 Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort dh. die Zusage, Verheißung aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? 10 Hat Gott El vergessen gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? [Sela.] 11 Da sprach ich: Das ist mein Kranksein. O. Weh Der Jahre der Rechten des Höchsten, 12 will ich gedenken, dh. rühmend gedenken. O. Das ist mein Kranksein: die Jahre der Rechten des Höchsten. Gedenken will ich usw der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; 13 und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. 14 Gott! Dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein großer Gott El wie Gott? 15 Du bist der Gott, El der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern. 16 Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. [Sela.] 17 Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es erzitterten die Tiefen. 18 Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk S. die Anm. zu [Hiob 35,6] ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. 19 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde. 20 Im Meere ist O. war dein Weg, und deine Pfade in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind O. waren nicht bekannt. 21 Du hast dein Volk geleitet wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons. 78 1 Ein Maskil; S. die Anm. zu [Ps 32] von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! O. meine Lehre Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes! 2 Ich will meinen Mund auftun zu W. mit einem Spruche, will Rätsel S. die Anm. zu [Ps 49,4] hervorströmen lassen aus der Vorzeit. 3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, 4 wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm O. die Ruhmestaten Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat. 5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun; 6 damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten; 7 und auf Gott El ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten; 8 und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, O. richtete, dh. ihm die rechte Richtung gab und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. El 9 Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes. 10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln; 11 und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen. 12 Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans. Eine Stadt in Unter-Ägypten 13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, und ließ die Wasser stehen wie einen Damm. 14 Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers. 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen. O. wie mit Fluten 16 Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen. 17 Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste. 18 Und sie versuchten Gott El in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst. Eig. ihre Gier 19 Und sie redeten wider Gott; El sie sprachen: Sollte Gott El in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen? 20 Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen? 21 Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel; 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. 23 Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet 24 und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. 25 Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. 26 Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind; 27 und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere, 28 und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. 29 Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu. 30 Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde, 31 da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen O. Jünglinge Israels streckte er nieder. 32 Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch O. an seine Wunderwerke. 33 Da ließ er in Eitelkeit Eig. im Hauch hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken. 34 Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott El eifrig; 35 und sie gedachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, El der Höchste, ihr Erlöser. 36 Und sie heuchelten ihm Eig. betrogen ihn mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm; 37 denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde. 38 Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte O. ist... vergibt... verderbt sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. 39 Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! 41 Und sie versuchten Gott El wiederum und kränkten den Heiligen Israels. 42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, 43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans: 44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so daß sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten. 45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie fraßen, und Frösche, die sie verderbten. 46 Und er gab der Grille Eig. dem Vertilger; eine Heuschreckenart ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke. 47 Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen. 48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen. 49 Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar Eig. Sendung von Unglücksengeln. 50 Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis. 51 Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. 52 Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste; 53 und er führte sie sicher, so daß sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. 54 Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, dh. in sein heiliges Land zu diesem Berge, den seine Rechte erworben. 55 Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. 56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht. 57 Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen. 58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. 59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete O. verwarf Israel sehr. 60 Und er verließ O. gab auf die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. 61 Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers. 62 Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. 63 Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen; dh. in Hochzeitsliedern 64 seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht. dh. konnten keine Totenklage halten 65 Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein; 66 und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach. 67 Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht; 68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. 69 Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. 70 Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe; 71 hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil. 72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. 79 1 Ein Psalm; von Asaph. Gott! Die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. 2 Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. 3 Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub. 4 Wir sind ein Hohn geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. 5 Bis wann, Jahwe? Willst du immerfort zürnen, soll wie Feuer brennen dein Eifer? 6 Schütte deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen! 7 Denn man hat Jakob aufgezehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet. 8 Gedenke uns nicht die Ungerechtigkeiten der Vorfahren; laß eilends uns entgegenkommen deine Erbarmungen! Denn sehr gering O. schwach sind wir geworden. 9 Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit O. Ehre deines Namens willen; und errette uns, und vergib unsere Sünden um deines Namens willen! 10 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Laß unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte! 11 Laß vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes laß übrigbleiben die Kinder des Todes! 12 Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, gehöhnt haben, siebenfach in ihren Busen zurück! 13 So werden wir, dein Volk, und die Herde deiner Weide, dich preisen O. dir danken ewiglich, dein Lob erzählen von Geschlecht zu Geschlecht. 80 1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim-Eduth. Von Asaph, O. nach Schoschannim [Lilien]. Ein Zeugnis von Asaph ein Psalm. 2 Hirte Israels, nimm zu Ohren! Der du Joseph leitest wie eine Herde, der du thronst zwischen O. über; vergl. [1.Chr 28,18]; [Hes 10,1] den Cherubim, strahle hervor! 3 Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung! 4 O Gott! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 5 Jahwe, Gott der Heerscharen! Bis wann raucht dein Zorn wider das O. beim Gebet deines Volkes? 6 Du hast sie mit Tränenbrot gespeist, und sie maßweise getränkt mit Zähren. 7 Du setztest uns zum Streit dh. zum Gegenstand des Streites, der Anfeindung unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten untereinander. 8 O Gott der Heerscharen! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 9 Einen Weinstock zogest du Eig. rissest du heraus aus Ägypten, vertriebest Nationen und pflanztest ihn. 10 Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfüllte das Land; 11 die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, und seine Äste waren gleich Zedern Gottes; Und. üb.: und von seinen Ästen Zedern Gottes dh. mächtige Zedern 12 er streckte seine Reben aus bis ans Meer, und bis zum Strome hin seine Schößlinge. 13 Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so daß ihn berupfen alle, die des Weges vorübergehen? 14 Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Walde, und das Wild des Gefildes weidet ihn ab. 15 Gott der Heerscharen! Kehre doch wieder; schaue vom Himmel und sieh, und suche heim diesen Weinstock, O. nimm dich dieses Weinstocks an 16 und den Setzling, den Und. üb.: und beschütze was deine Rechte gepflanzt, und das Reis, das du dir gestärkt hattest! 17 Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen O. kamen sie um. 18 Deine Hand sei auf dem Manne deiner Rechten, auf dem Menschensohne, den du dir gestärkt hast! 19 So werden wir nicht von dir abweichen; belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen. 20 Jahwe, Gott der Heerscharen! Führe uns zurück; laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 81 1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von Asaph. 2 Jubelt Gott, unserer Stärke! Jauchzet dem Gott Jakobs! 3 Erhebet Gesang und lasset das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe! 4 Stoßet am Neumonde in die Posaune, am Vollmonde zum Tage unseres Festes! 5 Denn eine Satzung für Israel ist es, eine Verordnung des Gottes Jakobs. 6 Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten, wo ich eine Sprache hörte, die ich nicht kannte. 7 Ich entzog der Last seine Schulter, seine Hände entgingen dem Tragkorbe. 8 In der Bedrängnis riefest du, und ich befreite dich; ich antwortete dir in des Donners Hülle; Eig. Verborgenheit ich prüfte dich an den Wassern von Meriba. [Sela.] 9 Höre, mein Volk, und ich will wider dich zeugen. O Israel, wenn du mir gehorchtest! 10 Es soll kein fremder Gott El unter dir sein, und du sollst dich nicht bücken vor einem Gott El des Auslandes. 11 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat; tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen. 12 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist nicht willig gegen mich gewesen. 13 Und ich gab sie dahin der Verstocktheit ihres Herzens; sie wandelten nach ihren Ratschlägen. 14 O daß mein Volk auf mich gehört, daß Israel in meinen Wegen gewandelt hätte! 15 Bald würde ich ihre Feinde gebeugt und meine Hand gewendet haben gegen ihre Bedränger. 16 Die Hasser Jahwes würden sich ihm mit Schmeichelei unterworfen haben, und S. die Anm. zu [Ps 18,44] ihre Zeit würde ewig gewesen sein; 17 und mit dem Fette des Weizens würde er Und. l.: ich es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich gesättigt haben. 82 1 Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung Anderswo üb.: Gemeinde Gottes, El inmitten der Götter dh. der Richter; vergl. [2.Mose 21,6] richtet er. 2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Person der Gesetzlosen ansehen? [Sela.] 3 Schaffet Recht dem Geringen und der Waise; dem Elenden und dem Armen lasset Gerechtigkeit widerfahren! 4 Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen! 5 Sie wissen nichts und verstehen nichts, in Finsternis wandeln sie einher: es wanken alle Grundfesten der Erde. O. des Landes 6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle! 7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen. 8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du wirst zum Erbteil haben alle Nationen. 83 1 Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Von Asaph. 2 Gott, schweige nicht; verstumme nicht und sei nicht Eig. sei nicht ruhig, untätig stille, o Gott! El 3 Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. 4 Wider dein Volk machen sie listige Anschläge, und beraten sich wider deine Geborgenen. O. Schützlinge 5 Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, daß sie keine Nation mehr seien, daß nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! 6 Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wider dich gemacht: 7 Die Zelte Edoms und die O. der Ismaeliter, Moab und die Hageriter, 8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus; 9 auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. [Sela.] 10 Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bache Kison; 11 die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden! 12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Herrscher! Eig. Eingesetzte 13 Weil sie O. Welche gesagt haben: Lasset uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes! 14 Mein Gott, mache sie gleich einem Staubwirbel, gleich Stoppeln vor dem Winde! 15 Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie eine Flamme die Berge entzündet, 16 also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg! 17 Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jahwe, suchen! 18 Laß sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer, und mit Scham bedeckt werden und umkommen, 19 und erkennen, O. damit sie erkennen daß du allein, dessen Name Jahwe ist, der Höchste bist über die ganze Erde! 84 1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, Jahwe der Heerscharen! 3 Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwes; mein Herz und mein Fleisch rufen laut nach dem lebendigen Gott. El 4 Selbst der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt... deine Altäre, Jahwe der Heerscharen, mein König und mein Gott! 5 Glückselig, die da wohnen in deinem Hause! Stets werden sie dich loben. [Sela.] 6 Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! 7 Durch das Tränental Hebr. Bakatal gehend, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. 8 Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion. 9 Jahwe, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet; nimm zu Ohren, du Gott Jakobs! [Sela.] 10 Du, unser Schild, sieh, o Gott; und schaue an das Antlitz deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen. Eig. der Gesetzlosigkeit 12 Denn Jahwe, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jahwe geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit O. Vollkommenheit, Tadellosigkeit wandeln. 13 Jahwe der Heerscharen! Glückselig der Mensch, der auf dich vertraut! 85 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Jahwe, du hast Gunst erzeigt deinem Lande, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet; 3 du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. [Sela.] 4 Du hast zurückgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewendet von der Glut deines Zornes. 5 Führe uns zurück, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende! 6 Willst du ewiglich wider uns zürnen? Willst du deinen Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht? 7 Willst du uns nicht wieder beleben, daß dein Volk sich in dir erfreue? 8 Laß uns, Jahwe, deine Güte sehen, und dein Heil gewähre uns! 9 Hören will ich, was Gott, El Jahwe, reden wird; denn O. ja Frieden wird er reden zu seinem Volke und zu seinen Frommen, nur daß sie nicht zur Torheit zurückkehren! 10 Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit wohne in unserem Lande. 11 Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt. 12 Wahrheit wird sprossen aus der Erde, und Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel. 13 Auch wird Jahwe das Gute geben, und unser Land wird darreichen seinen Ertrag. 14 Die Gerechtigkeit wird vor ihm einhergehen und ihre Tritte zu seinem Wege machen. O. seine Tritte zu ihrem Wege machen, dh. ihm nachfolgen 86 1 Ein Gebet. Von David. Neige, Jahwe, dein Ohr, erhöre mich! Denn ich bin elend und arm. 2 Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm; rette du, mein Gott, deinen Knecht, der auf dich vertraut! 3 Sei mir gnädig, Herr! Denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. 4 Erfreue die Seele deines Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. 5 Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, W. vergebend und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen. 6 Nimm zu Ohren, Jahwe, mein Gebet, und horche auf die Stimme meines Flehens! 7 Am Tage meiner Bedrängnis werde ich dich anrufen, denn du wirst mich erhören. 8 Keiner ist wie du, Herr, unter den Göttern, und nichts gleich deinen Werken. 9 Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. 10 Denn groß bist du und Wunder tuend, du bist Gott, du allein. 11 Lehre mich, Jahwe, deinen Weg: ich werde wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens. 12 Ich will dich priesen, O. dir danken Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich. 13 Denn deine Güte ist groß gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem untersten Scheol. 14 Gott! Übermütige sind wider mich aufgestanden, und der Gewalttätigen Rotte trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt. 15 Du aber, Herr, bist ein Gott, El barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit. 16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem Knechte deine Kraft und rette den Sohn deiner Magd! 17 Erweise mir ein Zeichen zum Guten, daß meine Hasser es sehen und beschämt werden, weil du, Jahwe, mir geholfen und mich getröstet hast. 87 1 Von den Söhnen Korahs, ein Psalm, ein Lied. Eig. ein Lied-Psalm Seine Gründung dh. das was Jahwe gegründet hat ist auf den Bergen der Heiligkeit; 2 Jahwe liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs. 3 Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. [Sela.] 4 Erwähnen will ich Rahabs dh. Ägyptens und Babels bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus samt Äthiopien: dieser ist daselbst geboren. 5 Und von Zion wird gesagt werden: Der und der ist darin geboren; und der Höchste, er wird es befestigen. 6 Jahwe wird schreiben beim Verzeichnen O. aufzählen beim Einschreiben der Völker: Dieser ist daselbst geboren. [Sela.] 7 Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir! 88 1 Ein Lied, ein Psalm Eig. Psalm-Lied von den Söhnen Korahs; dem Vorsänger, nach Machalath Leannoth; Leannoth bedeutet wahrsch.: mit gedämpfter Stimme vorzutragen; zu Machalath s. die Anm. zu [Ps 53] ein Maskil, S. die Anm. zu [Ps 32] von Heman, dem Esrachiter. 2 Jahwe, Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrieen O. schreie ich und des Nachts vor dir. 3 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! 4 Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol. Eig. am Scheol angelangt 5 Ich bin gerechnet zu denen, O. denen gleich geachtet die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat; 6 unter den Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst; denn sie sind von deiner Hand Eig. von deiner Hand weg abgeschnitten. 7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. 8 Auf mir liegt schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. [Sela.] 9 Meine Bekannten O. Vertrauten; so auch [V. 18] hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Greuel gesetzt; ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen. 10 Mein Auge verschmachtet vor Elend; zu dir, Jahwe, habe ich jeden Tag gerufen, zu dir habe ich meine Hände ausgebreitet. 11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Schatten Eig. die hingestreckten, Schlaffen; daher: die Abgeschiedenen aufstehen, dich preisen? [Sela.] 12 Wird deine Güte erzählt werden im Grabe, im Abgrund Eig. Verlorensein, Untergang; dann: Ort des verlorenseins; Untergangs; Hebr. Abaddon. Vergl. [Hiob 26,6]; [28,22]; [Off. 9,11] deine Treue? 13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit in dem Lande der Vergessenheit? 14 Ich aber, Jahwe, schreie zu dir, und am Morgen kommt mein Gebet dir zuvor. O. entgegen 15 Warum, Jahwe, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir? 16 Elend bin ich und verscheidend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin verwirrt. Und. l.: erstarrt 17 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet. 18 Sie haben mich umringt wie Wasser den ganzen Tag, sie haben mich umgeben allesamt. 19 Freund und Genossen hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis. 89 1 Ein Maskil; von Ethan, dem Esrachiter. 2 Die Gütigkeiten Jahwes will ich besingen ewiglich, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde kundmachen deine Treue. 3 Denn ich sagte: Auf ewig wird die Güte gebaut werden; die Himmel, in ihnen wirst du feststellen deine Treue. 4 Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten gemacht, habe David, meinem Knechte, geschworen: 5 »Bis in Ewigkeit will ich feststellen deinen Samen, und auf alle Geschlechter hin bauen deinen Thron.« [Sela.] 6 Und die Himmel werden deine Wunder preisen, Jahwe, und deine Treue in der Versammlung der Heiligen. 7 Denn wer in den Wolken ist mit Jahwe zu vergleichen? Wer ist Jahwe gleich unter den Söhnen der Starken? 8 Er ist ein Gott, El gar erschrecklich in der Versammlung Eig. im vertrauten Kreise der Heiligen, und furchtbar über alle, die rings um ihn her sind. 9 Jahwe, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, o Jah? Und deine Treue ist rings um dich her. 10 Du beherrschest des Meeres Toben; Eig. Übermut erheben sich seine Wogen, du stillest sie. 11 Du hast Rahab dh. Ägypten zertreten wie einen Erschlagenen; mit deinem starken Arme hast du deine Feinde zerstreut. 12 Dein sind die Himmel und dein die Erde; der Erdkreis und seine Fülle, du hast sie gegründet. 13 Norden und Süden, du hast sie erschaffen; Tabor und Hermon jubeln in deinem Namen. O. wegen deines Namens 14 Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, hoch deine Rechte. 15 Gerechtigkeit und Gericht O. Recht sind deines Thrones Grundfeste; Güte und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her. 16 Glückselig das Volk, das den Jubelschall kennt! Jahwe, im Lichte deines Angesichts wandeln sie. 17 In deinem Namen O. wegen deines Namens frohlocken sie den ganzen Tag, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht. 18 Denn die Zierde O. der Ruhm, Stolz ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird erhöht werden Nach and. Lesart: wirst du erhöhen unser Horn. 19 Denn Jahwe O. Jahwes ist unser Schild, und der Heilige O. des Heiligen Israels unser König. 20 Dazumal redetest du im Gesicht von deinem Frommen Nach and. Lesart: zu deinen Frommen und sagtest: Hilfe habe ich auf einen Mächtigen O. Helden gelegt, ich habe einen Auserwählten erhöht aus dem Volke. 21 Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit meinem heiligen Öle habe ich ihn gesalbt 22 mit welchem fest bleiben soll meine Hand, und mein Arm soll ihn stärken. 23 Nicht soll ihn drängen O. überfallen der Feind, und der Sohn der Ungerechtigkeit ihn nicht bedrücken; 24 und ich will seine Bedränger vor ihm zerschmettern, und seine Hasser will ich schlagen. 25 Und meine Treue und meine Güte werden mit ihm sein, und durch meinen Namen wird sein Horn erhöht werden. 26 Und ich will seine Hand an das Meer legen, und seine Rechte an die Ströme. 27 Er wird mir zurufen: Mein Vater bist du, mein Gott, El und der Fels meiner Rettung! 28 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige der Erde. 29 Ewig will ich ihm meine Güte bewahren, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 30 Und ich will seinen Samen einsetzen für immer, und seinen Thron wie die Tage der Himmel. 31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in meinen Rechten, 32 wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten, 33 so werde ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung, und mit Schlägen ihre Ungerechtigkeit. 34 Aber meine Güte werde ich nicht von ihm weichen lassen, und nicht verleugnen meine Treue. 35 Nicht werde ich entweihen meinen Bund, und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen. 36 Einmal O. Eines habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit: Wenn ich dem David lüge! 37 Sein Same wird ewig sein, und sein Thron wie die Sonne vor mir; 38 ewiglich wird er feststehen wie der Mond; und der Zeuge in den Wolken ist treu. [Sela.] 39 Du aber hast verworfen und verstoßen, bist sehr zornig gewesen gegen deinen Gesalbten; 40 Du hast verworfen den Bund deines Knechtes, hast zu Boden entweiht seine Krone; 41 Du hast niedergerissen alle seine Mauern, hast seine Festen in Trümmer gelegt. 42 Es haben ihn beraubt alle, die des Weges vorübergehen; er ist zum Hohn geworden seinen Nachbarn. 43 Du hast erhöht die Rechte seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde; 44 auch hast du zurückgewandt die Schärfe seines Schwertes, und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampfe; 45 Du hast aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron; 46 Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach hast du ihn bedeckt. [Sela.] 47 Bis wann, Jahwe, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm? 48 Gedenke, was meine Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! 49 Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird seine Seele befreien von der Gewalt des Scheols? [Sela.] 50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gütigkeiten, die du David zugeschworen hast in deiner Treue? 51 Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, daß ich in meinem Busen trage den Hohn all der vielen Und. l.: trage den Schimpf vieler Völker, 52 womit deine Feinde gehöhnt haben, Jahwe, womit sie gehöhnt haben die Fußstapfen deines Gesalbten! 53 Gepriesen sei Jahwe ewiglich! Amen, ja, Amen! 90 1 Ein Gebet von Mose, dem Manne Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. 2 Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen Eig. geboren hattest ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott. El 3 Du lässest zum Staube Eig. zur Zermalmung zurückkehren den Menschen, und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. 5 Du schwemmst sie hinweg, sie sind wie ein Schlaf, am Morgen wie Gras, das aufsproßt; Eig. nachsproßt; so auch [V. 6] 6 am Morgen blüht es und sproßt auf; am Abend wird es abgemäht O. welkt es und verdorrt. 7 Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt. O. bestürzt 8 Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm, wir bringen unsere Jahre zu wie einen Gedanken. O. ein Lispeln 10 Die Tage unserer Jahre, ihrer sind siebzig Jahre, und, wenn in Kraft, Und.: wenn vollzählig achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin. 11 Wer erkennt die Stärke deines Zornes, und, deiner Furcht gemäß, deinen Grimm? 12 So lehre uns denn zählen unsere Tage, auf daß wir ein weises Herz erlangen! 13 Kehre wieder, Jahwe! Bis wann? Und laß dich's gereuen O. erbarme dich über deine Knechte! 14 Sättige uns früh W. am Morgen mit deiner Güte, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen. 15 Erfreue uns nach den Tagen, da du uns gebeugt hast, nach den Jahren, da wir Übles gesehen! 16 Laß deinen Knechten erscheinen dein Tun, und deine Majestät ihren Söhnen! Eig. über ihren Söhnen 17 Und die Huld O. Lieblichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! Und befestige über uns das Werk unserer Hände; ja, das Werk unserer Hände, befestige es! 91 1 Wer im Schirm Eig. im Verborgenen des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. 2 Ich sage von O. zu Jahwe: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen. O. auf den ich vertraue 3 Denn er wird dich erretten von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. 4 Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirst Zuflucht finden unter seinen Flügeln; Schild und Tartsche ist seine Wahrheit. 5 Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern wandelt, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet. 7 Tausend werden fallen an deiner Seite, und zehntausend an deiner Rechten, dich wird es nicht erreichen. 8 Nur schauen wirst du es mit deinen Augen, und wirst sehen die Vergeltung der Gesetzlosen. 9 Weil du Jahwe, meine Zuflucht, den Höchsten, gesetzt hast O. Denn du, Jahwe, bist meine Zuflucht. Du hast den Höchsten gesetzt zu deiner Wohnung, 10 so wird dir kein Unglück widerfahren, und keine Plage deinem Zelte nahen; 11 denn er wird seinen Engeln über dir befehlen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. 12 Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 13 Auf Löwen und Ottern wirst du treten, junge Löwen und Schlangen wirst du niedertreten. 14 Weil er Wonne an mir hat, W. Weil er an mir hängt will ich ihn erretten; ich will ihn in Sicherheit setzen, weil er meinen Namen kennt. 15 Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis; ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen. 16 Ich werde ihn sättigen mit Länge des Lebens W. der Tage und ihn schauen lassen meine Rettung. O. mein Heil 92 1 Ein Psalm, ein Lied. Für den Tag des Sabbaths. 2 Es ist gut, Jahwe zu preisen, O. zu danken und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster! 3 Am Morgen zu verkünden deine Güte, und deine Treue in den Nächten, 4 zum Zehnsait und zur Harfe, zum Saitenspiel mit der Laute. 5 Denn du hast mich erfreut, Jahwe, durch dein Tun; über die Werke deiner Hände will ich jubeln. 6 Wie groß sind deine Werke, Jahwe! Sehr tief sind deine Gedanken. 7 Ein unvernünftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht solches nicht. 8 Wenn die Gesetzlosen sprossen wie Gras, Eig. Kraut und alle, die Frevel tun, blühen, so geschieht es, damit sie vertilgt werden für immer. 9 Du aber bist erhaben auf ewig, Jahwe! 10 Denn siehe, deine Feinde, Jahwe, denn siehe, deine Feinde werden umkommen; es werden zerstreut werden alle, die Frevel tun. 11 Aber du wirst mein Horn erhöhen gleich dem eines Wildochsen; mit frischem Öle werde ich übergossen werden. 12 Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden, Eig. Laurern meine Ohren werden ihre Lust hören an den Übeltätern, die wider mich aufstehen. 13 Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. 14 Die gepflanzt sind in dem Hause Jahwes, werden blühen O. Gepflanzt in... werden sie blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. 15 Noch im Greisenalter treiben sie, sind saftvoll und grün, 16 um zu verkünden, daß Jahwe gerecht Eig. gerade ist. Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist in ihm. 93 1 Jahwe regiert, er hat sich bekleidet mit Hoheit; Jahwe hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Stärke; auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. 2 Dein Thron steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. 3 Ströme erhoben, Jahwe, Ströme erhoben ihre Stimme, Ströme erhoben ihre Brandung. 4 Jahwe in der Höhe ist gewaltiger als die Stimmen großer Wasser, als die gewaltigen Wogen des Meeres. 5 Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Hause geziemt Heiligkeit, Jahwe, auf immerdar. W. auf Länge der Tage 94 1 Gott El der Rache, Eig. der Rache, dh. der Rache-Vollstreckungen Jahwe, Gott El der Rache, strahle hervor! 2 Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen ihr Tun! 3 Bis wann werden die Gesetzlosen, Jahwe, bis wann werden die Gesetzlosen frohlocken, 4 werden übersprudeln, Freches reden, sich rühmen alle, die Frevel tun? 5 Dein Volk, Jahwe, zertreten und dein Erbteil bedrücken sie. 6 Sie töten die Witwe und den Fremdling, und sie ermorden die Waisen, 7 und sagen: Jah sieht es nicht, und der Gott Jakobs merkt es nicht. 8 Habet Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volke! Und ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? 9 Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gebildet, sollte er nicht sehen? 10 Der die Nationen zurechtweist, O. züchtigt, wie [V. 12] sollte er nicht strafen, er, der Erkenntnis lehrt den Menschen? 11 Jahwe kennt die Gedanken des Menschen, daß sie Eitelkeit Eig. ein Hauch sind. 12 Glückselig der Mann, den du züchtigst, Jahwe, Hebr. Jah und den du belehrst aus deinem Gesetz, 13 um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem Gesetzlosen die Grube gegraben wird! 14 Denn Jahwe wird sein Volk nicht verstoßen, und nicht verlassen sein Erbteil; 15 denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Gericht, und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm dh. dem Gericht folgen. 16 Wer wird für mich aufstehen wider die Übeltäter? Wer wird für mich auftreten wider die, welche Frevel tun? 17 Wäre nicht Jahwe mir eine Hilfe gewesen, wenig fehlte, so hätte im Schweigen gewohnt meine Seele. 18 Wenn ich sagte: Mein Fuß wankt, so unterstützte mich deine Güte, Jahwe. 19 Bei der Menge meiner Gedanken O. Sorgen, Kümmernisse in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. 20 Sollte mit dir vereint sein der Thron des Verderbens, der aus Frevel eine Satzung macht? 21 Sie dringen ein auf die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie. 22 Doch Jahwe ist meine hohe Feste, und mein Gott der Fels meiner Zuflucht. 23 Und er läßt ihre Ungerechtigkeit auf sie zurückkehren, und durch O. für ihre Bosheit wird er sie vertilgen; vertilgen wird sie Jahwe, unser Gott. 95 1 Kommet, lasset uns Jahwe zujubeln, lasset uns zujauchzen dem Felsen unseres Heils! 2 Lasset uns ihm entgegengehen mit Lob, O. Dank lasset uns mit Psalmen ihm zujauchzen! 3 Denn ein großer Gott El ist Jahwe, und ein großer König über alle Götter; 4 in dessen Hand die Tiefen der Erde, und dessen die Höhen der Berge sind; 5 dessen das Meer ist, er hat es ja gemacht; und das Trockene, seine Hände haben es gebildet. 6 Kommet, lasset uns anbeten und uns niederbeugen, lasset uns niederknien vor Jahwe, der uns gemacht hat! 7 Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme höret, 8 verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste; 9 als eure Väter mich versuchten, mich prüften, und sie sahen doch mein Werk! 10 Vierzig Jahre hatte ich Ekel an dem Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie. Aber sie haben meine Wege nicht erkannt; 11 so daß ich schwur in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden! 96 1 Singet Jahwe ein neues Lied, singet Jahwe, ganze Erde! Vergl. [1.Chr 16,23-33] 2 Singet Jahwe, preiset seinen Namen, verkündet Eig. verkündet als frohe Botschaft von Tag zu Tag seine Rettung! 3 Erzählet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! 4 Denn groß ist Jahwe und sehr zu loben, furchtbar ist er über alle Götter. 5 Denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten, O. Götzen aber Jahwe hat die Himmel gemacht. 6 Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. 7 Gebet Jahwe, ihr Völkerstämme, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! 8 Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; bringet eine Opfergabe und kommet in seine Vorhöfe! 9 Betet Jahwe an in heiliger Pracht! Erzittert vor ihm, ganze Erde! 10 Saget unter den Nationen: Jahwe regiert! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker richten in Geradheit. 11 Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fülle! 12 Es frohlocke das Gefilde und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln alle Bäume des Waldes 13 vor Jahwe; denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, und die Völker in seiner Treue. 97 1 Jahwe regiert. Es frohlocke die Erde, mögen sich freuen die vielen Inseln! 2 Gewölk und Dunkel sind um ihn her; Gerechtigkeit und Gericht O. Recht sind seines Thrones Grundfeste. 3 Feuer geht vor ihm her und entzündet seine Feinde ringsum. 4 Seine Blitze erleuchteten den Erdkreis: die Erde sah es und bebte. 5 Die Berge zerschmolzen wie Wachs, vor Jahwe, vor dem Herrn der ganzen Erde. 6 Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit. 7 Mögen beschämt werden alle Diener der Bilder, die der Nichtigkeiten O. Götzen sich rühmen; fallet vor ihm nieder, ihr Götter O. Engel; wie [Ps 8,5] alle! 8 Zion hörte es und freute sich, und es frohlockten die Töchter Judas, wegen deiner Gerichte, Jahwe. 9 Denn du, Jahwe, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr erhaben über alle Götter. 10 Die ihr Jahwe liebet, hasset das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen; aus der Hand der Gesetzlosen errettet er sie. 11 Licht ist gesät dem Gerechten, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. 12 Freuet euch, ihr Gerechten, in Jahwe, und preiset sein heiliges Gedächtnis! S. die Anm. zu [Ps 30,4] 98 1 Ein Psalm. Singet Jahwe ein neues Lied! Denn er hat Wunder getan; Rettung hat ihm verschafft seine Rechte und sein heiliger Arm. 2 Jahwe hat kundgetan seine Rettung, vor den Augen der Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. 3 Er hat seiner Güte und seiner Treue gedacht dem Hause Israel; alle Enden der Erde haben die Rettung unseres Gottes gesehen. 4 Jauchzet Jahwe, ganze Erde! Brechet in Jubel aus und singet Psalmen! 5 Singet Psalmen Jahwe mit der Laute mit der Laute und der Stimme des Gesanges! 6 Mit Trompeten und dem Schall der Posaune jauchzet vor dem König Jahwe! 7 Es brause das Meer und seine Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen! 8 Mögen die Ströme in die Hände klatschen, mögen jubeln die Berge allzumal 9 vor Jahwe! Denn er kommt, die Erde zu richten: Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit. 99 1 Jahwe regiert: es zittern die Völker; er thront zwischen O. über den Cherubim: es wankt die Erde. 2 Groß ist Jahwe in Zion, und hoch ist er über alle Völker. 3 Preisen sollen sie deinen Namen, den großen und furchtbaren, heilig ist er! 4 Und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du stellst fest die Geradheit, du übst Recht und Gerechtigkeit in Jakob. 5 Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füße! Heilig ist er. 6 Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen, riefen zu Jahwe, und er antwortete ihnen. 7 In der Wolkensäule redete er zu ihnen; sie bewahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gegeben. 8 Jahwe, unser Gott, du hast ihnen geantwortet! Ein vergebender Gott El warst du ihnen, und ein Rächer ihrer Taten. 9 Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder an seinem heiligen Berge! Denn heilig ist Jahwe, unser Gott. 100 1 Ein Lobpsalm. O. Ein Psalm beim Dankopfer Jauchzet Jahwe, ganze Erde! 2 Dienet Jahwe mit Freuden; kommet vor sein Angesicht mit Jubel! 3 Erkennet, daß Jahwe Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, Nach and. Lesart: und wir sind sein sein Volk und die Herde seiner Weide. 4 Kommet in seine Tore mit Lob, O. Dank in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Lobet ihn, O. Danket ihm preiset seinen Namen! 5 Denn gut ist Jahwe; seine Güte währt ewiglich, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. 101 1 Von David; ein Psalm. Von Güte und Recht will ich singen; dir, Jahwe, will ich Psalmen singen. 2 Ich will weislich handeln auf vollkommenem Wege; O. achtsam sein auf den Weg der Vollkommenheit wann wirst du zu mir kommen? im Innern meines Hauses will ich wandeln in Lauterkeit meines Herzens. 3 Ich will kein Belialsstück vor meine Augen stellen; das Tun der Abtrünnigen O. Übertretungen zu begehen hasse ich: es soll mir nicht ankleben. 4 Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen, den Bösen O. das Böse will ich nicht kennen. 5 Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und hochmütigen Eig. aufgeblasenen Herzens ist, den will ich nicht dulden. 6 Meine Augen werden gerichtet sein auf die Treuen im Lande, damit sie bei mir wohnen; wer auf vollkommenem Wege wandelt, der soll mir dienen. 7 Nicht soll wohnen im Innern meines Hauses, wer Trug übt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 8 Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gesetzlosen des Landes, um aus der Stadt Jahwes auszurotten alle, die Frevel tun. 102 1 Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor Jahwe ausschüttet. 2 Jahwe, höre mein Gebet, und laß zu dir kommen mein Schreien! 3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! 4 Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. 5 Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, daß ich vergessen habe, O. denn ich habe vergessen mein Brot zu essen. 6 Ob der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische. 7 Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden. O. der Trümmer 8 Ich wache, und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die wider mich rasen, schwören bei mir. 10 Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen 11 vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen. 12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut. 13 Du aber, Jahwe, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis Vergl. [2.Mose 3,15] ist von Geschlecht zu Geschlecht. 14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit; 15 denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt. 16 Und die Nationen werden den Namen Jahwes fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. 17 Denn Jahwe wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit; 18 Er wird sich wenden zum Gebete des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. 19 Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jahwe Hebr. Jah loben. 20 Denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, Jahwe hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, 21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes; 22 damit man den Namen Jahwes verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob, 23 wenn die Völker sich versammeln werden allzumal, und die Königreiche, um Jahwe zu dienen. 24 Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Wege, hat verkürzt meine Tage. 25 Ich sprach: Mein Gott, El nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre. 26 Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 27 Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln, O. wechseln und sie werden verwandelt werden; 28 Du aber bist derselbe, O. er; od.: der da ist, dh. der unveränderlich in sich selbst ewig besteht; vergl. [5.Mose 32,39]; [Neh 9,6] und deine Jahre enden nicht. 29 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen, dh. im Lande und ihr Same wird vor dir feststehen. 103 1 Von David. Preise Jahwe, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! 2 Preise Jahwe, meine Seele, und vergiß nicht alle seine Wohltaten! 3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten; 4 der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen; 5 der mit Gutem O. mit Gütern sättigt dein Alter; Eig. deine Zierde; der Sinn des hebr. Wortes ist hier ungewiß deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers. W. wie der Adler 6 Jahwe übt Gerechtigkeit Eig. Gerechtigkeiten; vergl. [Ps 11,7] und schafft Recht allen, die bedrückt werden. 7 Er tat seine Wege kund dem Mose, den Kindern Israel seine Taten. 8 Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langsam zum Zorn und groß an Güte; 9 Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen. 10 Er hat uns nicht getan nach unseren Sünden, und nach unseren Ungerechtigkeiten uns nicht vergolten. 11 Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über die, welche ihn fürchten; 12 so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen. 13 Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jahwe über die, welche ihn fürchten. 14 Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, daß wir Staub sind. 15 Der Mensch, wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, also blüht er. 16 Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. 17 Die Güte Jahwes aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, welche ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin; 18 für die, welche seinen Bund halten, und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun. 19 Jahwe hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles. 20 Preiset Jahwe, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes! 21 Preiset Jahwe, alle seine Heerscharen, ihr seine Diener, Täter seines Wohlgefallens! 22 Preiset Jahwe, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise Jahwe, meine Seele! 104 1 Preise Jahwe, meine Seele! Jahwe, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet; 2 Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke; 3 der seine Obergemächer bälkt in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Gefährt, der da einherzieht auf den Fittichen des Windes; 4 der seine Engel zu Winden Und.: zu Geistern macht, seine Diener zu flammendem Feuer. 5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich. 6 Mit der Tiefe S. die Anm. zu [Ps 33,7] hattest du sie bedeckt wie mit einem Gewande; die Wasser standen über den Bergen. 7 Vor deinem Schelten flohen sie, vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg 8 die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler an den Ort, den du ihnen festgesetzt. 9 Du hast ihnen eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten werden; sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. 10 Du, der Quellen entsendet in die Täler; zwischen den Bergen fließen sie dahin; 11 sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst; 12 An denselben wohnen die Vögel des Himmels, zwischen den Zweigen hervor lassen sie ihre Stimme erschallen. 13 Du, der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern; von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt. 14 Der Gras hervorsprossen läßt für das Vieh, und Kraut zum Dienste der Menschen: um Brot O. Speise hervorzubringen aus der Erde. 15 und damit Wein des Menschen Herz erfreue; um das Angesicht glänzen zu machen von Öl, und damit Brot des Menschen Herz stärke. 16 Es werden gesättigt die Bäume Jahwes, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, 17 woselbst die Vögel nisten; der Storch, Zypressen sind sein Haus. 18 Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht für die Klippendächse. 19 Er hat den Mond gemacht für die bestimmten Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang. 20 Du machst Finsternis, und es wird Nacht; in ihr regen sich alle Tiere des Waldes; 21 die jungen Löwen brüllen nach Raub und fordern von Gott El ihre Speise. 22 Die Sonne geht auf: sie ziehen sich zurück und lagern sich in ihre Höhlen. 23 Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend. 24 Wie viele sind deiner Werke, Jahwe! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, voll ist die Erde deiner Reichtümer. O. Geschöpfe 25 Dieses Meer, groß und ausgedehnt nach allen Seiten hin: daselbst wimmelt's, ohne Zahl, von Tieren klein und groß. 26 Daselbst ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du gebildet hast, um sich darin zu tummeln. 27 Sie alle warten auf dich, daß du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit. 28 Du gibst ihnen: sie sammeln ein; du tust deine Hand auf: sie werden gesättigt mit Gutem. O. mit Gütern 29 Du verbirgst dein Angesicht: sie erschrecken; du nimmst ihren Odem hinweg: sie hauchen aus und kehren zurück zu ihrem Staube. 30 Du sendest deinen Odem Eig. Hauch, od. Geist aus: sie werden erschaffen, und du erneuerst die Fläche O. das Aussehen des Erdbodens. 31 Jahwes Herrlichkeit wird ewig sein, Jahwe wird sich freuen seiner Werke; 32 der die Erde anschaut, und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. 33 Singen will ich Jahwe mein Leben lang, will meinem Gott Psalmen singen, solange ich bin. 34 Möge ihm angenehm sein mein Sinnen! O. mein Gedicht, meine Rede Ich, ich werde mich in Jahwe erfreuen. 35 Die Sünder werden O. mögen sollen schwinden von der Erde, und die Gesetzlosen nicht mehr sein. Preise Jahwe, meine Seele! Lobet Jahwe! Hebr. Jah [Hallelu-Jah] 105 1 Preiset O. Danket Jahwe, rufet an seinen Namen, machet kund unter den Völkern seine Taten! Vergl. [1.Chr 16,8-22] 2 Singet ihm, singet ihm Psalmen; sinnet über alle O. redet von allen seine Wunderwerke! 3 Rühmet euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! 4 Trachtet nach Jahwe und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig! 5 Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunderzeichen und der Gerichte O. Urteile, Rechte seines Mundes! 6 Du Same Abrahams, seines Knechtes, O. sein Knecht ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! 7 Er, Jahwe, ist unser Gott; seine Gerichte sind auf der ganzen Erde. 8 Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin, 9 Den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat. W. seines Eides an Isaak 10 Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, 11 indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils; 12 als sie ein zählbares Häuflein Eig. eine zählbare Mannschaft waren, gar wenige und Fremdlinge darin; 13 und als sie wanderten von Nation zu Nation, von einem Reiche zu einem anderen Volke. 14 Er ließ keinem Menschen zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige: 15 »Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!« 16 Und er rief eine Hungersnot über das Land herbei; jede Stütze des Brotes zerbrach er. 17 Er sandte einen Mann vor ihnen her, Joseph wurde zum Knechte verkauft. 18 Man preßte seine Füße in den Stock, Eig. in das Fußeisen er W. seine Seele kam in das Eisen. 19 Bis zur Zeit, da sein Wort eintraf; das Wort Jahwes läuterte ihn. O. ihn geläutert hatte 20 Der König sandte hin und ließ ihn los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn; 21 er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, und zum Herrscher über all sein Besitztum, 22 um seine Fürsten zu fesseln nach seiner Lust, und daß er seine Ältesten Weisheit lehre. 23 Und Israel kam nach Ägypten, und Jakob hielt sich auf im Lande Hams. 24 Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, und machte es stärker O. zahlreicher als seine Bedränger. 25 Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten. 26 Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwählt hatte. 27 Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und Wunder im Lande Hams. 28 Er sandte Finsternis und machte finster; und sie waren nicht widerspenstig gegen seine Worte. 29 Er verwandelte ihre Wasser in Blut, und ließ sterben ihre Fische. 30 Es wimmelte ihr Land von Fröschen, in den Gemächern ihrer Könige. 31 Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmücken in alle ihre Grenzen. 32 Er gab ihnen Hagel als Regen, flammendes Feuer in ihrem Lande; 33 und er schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume, und zerbrach die Bäume ihres Landes. Eig. ihrer Grenzen 34 Er sprach, und es kamen Heuschrecken und Grillen Eig. Abfresser; eine Heuschreckenart ohne Zahl; 35 und sie fraßen alles Kraut in ihrem Lande und fraßen die Frucht ihres Bodens. 36 Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge all ihrer Kraft. 37 Und er führte sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war in seinen Stämmen. 38 Froh war Ägypten, daß O. als sie auszogen; denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. 39 Er breitete eine Wolke aus zur Decke, und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. 40 Sie forderten, und er ließ Wachteln kommen; und mit Himmelsbrot sättigte er sie. 41 Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus; sie liefen in den dürren Örtern wie ein Strom. 42 Denn er gedachte seines heiligen Wortes, Abrahams, seines Knechtes; 43 und er führte sein Volk heraus mit Freuden, mit Jubel seine Auserwählten. 44 Und er gab ihnen die Länder der Nationen, und das von den Völkerschaften Errungene Eig. die Mühe der Völkerschaften nahmen sie in Besitz; 45 damit sie seine Satzungen beobachteten und seine Gesetze bewahrten. Lobet Jahwe! Hallelujah 106 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Preiset O. Danket Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 2 Wer wird aussprechen die Machttaten Gottes, hören lassen all sein Lob? O. all seinen Ruhm 3 Glückselig die das Recht bewahren, der Gerechtigkeit übt zu aller Zeit! 4 Gedenke meiner, Jahwe, mit der Gunst gegen dein Volk; suche mich heim mit deiner Rettung! 5 Daß ich anschaue die Wohlfahrt deiner Auserwählten, mich erfreue an O. mit der Freude deiner Nation, mich rühme mit deinem Erbteil. 6 Wir haben gesündigt samt unseren Vätern, O. wie unsere Väter haben unrecht getan, Eig. verkehrt gehandelt haben gesetzlos gehandelt. 7 Unsere Väter in Ägypten beachteten nicht deine Wundertaten, gedachten nicht der Menge deiner Gütigkeiten und waren widerspenstig am Meere, beim Schilfmeere. 8 Aber er rettete sie um seines Namens willen, um kundzutun seine Macht. 9 Und er schalt das Schilfmeer, und es ward trocken; und er ließ sie durch die Tiefen O. Fluten; s. die Anm. zu [Ps 33,7] gehen wie durch eine Wüste. 10 Und er rettete sie aus der Hand des Hassers, und erlöste sie aus der Hand des Feindes. 11 Und die Wasser bedeckten ihre Bedränger, nicht einer von ihnen blieb übrig. 12 Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein Lob. 13 Schnell vergaßen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Rat; Hier in dem Sinne von Plan, Ratschluß 14 und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott El in der Einöde. 15 Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen. 16 Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen Jahwes. 17 Die Erde tat sich auf, und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams; 18 und ein Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die Gesetzlosen. 19 Sie machten ein Kalb am Horeb und bückten sich vor einem gegossenen Bilde; 20 und sie vertauschten ihre Herrlichkeit gegen das Bild eines Stieres, der Gras frißt. 21 Sie vergaßen Gottes, El ihres Retters, der Großes getan in Ägypten, 22 Wundertaten im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer. 23 Da sprach er, daß er sie vertilgen wollte, wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in dem Riß gestanden hätte, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. 24 Und sie verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Worte; 25 und sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme Jahwes. 26 Da schwur er ihnen, Eig. erhob er ihnen seine Hand sie niederzuschlagen in der Wüste, 27 und ihren Samen niederzuschlagen unter den Und. l.: zu vertreiben unter die Nationen und sie zu zerstreuen in die Länder. 28 Und sie hängten sich an Baal-Peor und aßen Schlachtopfer der Toten; dh. der toten Götzen 29 und sie erbitterten ihn durch ihre Handlungen, und eine Plage brach unter sie ein. 30 Da stand Pinehas auf und übte Gericht, und der Plage ward gewehrt. 31 Und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. 32 Und sie erzürnten ihn an dem Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen; 33 denn sie reizten seinen Geist, so daß er O. weil sie widerspenstig waren gegen seinen Geist, und er unbedacht redete mit seinen Lippen. 34 Sie vertilgten die Völker nicht, wie doch W. welche Jahwe ihnen gesagt hatte; 35 und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke; 36 und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick. 37 Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen. 38 Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, welche sie den Götzen Kanaans opferten; und das Land wurde durch Blut entweiht. 39 Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke und hurten durch ihre Handlungen. 40 Da entbrannte der Zorn Jahwes wider sein Volk, und er verabscheute sein Erbteil; 41 und er gab sie in die Hand der Nationen, und ihre Hasser herrschten über sie; 42 und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden gebeugt unter ihre Hand. 43 Oftmals errettete er sie; sie aber waren widerspenstig in ihren Anschlägen, Eig. in ihrem Ratschlag und sie sanken hin durch ihre Ungerechtigkeit. 44 Und er sah an ihre Bedrängnis, wenn er ihr Schreien hörte; 45 und er gedachte ihnen zugut an seinen Bund, und es reute ihn nach der Menge seiner Gütigkeiten. 46 Und er ließ sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangen weggeführt hatten. 47 Rette uns, Jahwe, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daß wir deinen heiligen Namen preisen, daß wir uns rühmen deines Lobes! 48 Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Lobet Jahwe! Hallelujah 107 1 Preiset O. Danket Jahwe, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich! 2 So sollen sagen die Erlösten Jahwes, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst, 3 und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meere. 4 Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Wege, sie fanden keine Wohnstadt. 5 Hungrig waren sie und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. 6 Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen errettete er sie. 7 Und er leitete sie auf rechtem Wege, daß sie zu einer Wohnstadt gelangten. 8 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! 9 Denn er hat die durstende Seele gesättigt und die hungernde Seele mit Gutem O. mit Gütern erfüllt. 10 Die Bewohner der Finsternis und des Todesschattens, gefesselt in Elend und Eisen: 11 Weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte Gottes El und verachtet hatten den Rat des Höchsten, 12 so beugte er ihr Herz durch Mühsal; sie strauchelten, und kein Helfer war da. 13 Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie. 14 Er führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten, und zerriß ihre Fesseln. 15 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! 16 Denn er hat zerbrochen die ehernen Türen und die eisernen Riegel zerschlagen. 17 Die Toren leiden ob des Weges ihrer Übertretung und ob ihrer Ungerechtigkeiten. 18 Ihre Seele verabscheut jede Speise, und sie kommen bis an die Pforten des Todes. 19 Dann schreien O. litten... verabscheute... kamen.... Da schrieen usw. bis [V. 21] sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettet er sie. 20 Er sendet sein Wort und heilt sie, und er errettet sie aus ihren Gruben. 21 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern; 22 und Opfer des Lobes O. Dankopfer; wie [3.Mose 7,12] opfern und mit Jubel erzählen seine Taten! 23 Die sich auf Schiffen aufs Meer hinabbegeben, auf großen Wassern Handel treiben, 24 diese sehen die Taten Jahwes und seine Wunderwerke in der Tiefe: 25 Er spricht O. sich hinabbegaben... trieben... sahen... sprach und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen. 26 Sie fahren hinauf zum Himmel, sinken hinab in die Tiefen; es zerschmilzt in der Not ihre Seele. 27 Sie taumeln und schwanken wie ein Trunkener, und zunichte wird alle ihre Weisheit. 28 Dann schreien sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und er führt sie heraus aus ihren Drangsalen. 29 Er verwandelt den Sturm in Stille, O. Säuseln und es legen sich die W. ihre Wellen. 30 Und sie freuen sich, daß sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen. 31 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte, und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern. 32 Und ihn erheben in der Versammlung des Volkes, und in der Sitzung der Ältesten ihn loben! 33 Er macht O. machte; so auch [V. 35] Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürrem Lande, 34 fruchtbares Land zur Salzsteppe wegen der Bosheit der darin Wohnenden. 35 Er macht zum Wasserteich die Wüste und dürres Land zu Wasserquellen; 36 und er läßt Hungrige daselbst wohnen und sie gründen eine Wohnstadt. 37 Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, welche Frucht bringen als Ertrag; 38 und er segnet sie, und sie mehren sich sehr, und ihres Viehes läßt er nicht wenig sein. 39 Und sie vermindern sich und werden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Jammer. 40 Er schüttet Verachtung auf Fürsten, und läßt sie umherirren in pfadloser Einöde; 41 und er hebt den Armen empor aus dem Elend, und macht Herden gleich seine Geschlechter. 42 Die Aufrichtigen werden es sehen und sich freuen, O. sehen es und freuen sich und alle Ungerechtigkeit wird ihren Mund verschließen. 43 Wer weise ist, der wird dieses beachten, und verstehen werden sie O. der beachte dieses, und verstehen mögen sie die Gütigkeiten Jahwes. 108 1 Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Von David. 2 Befestigt O. Fest; vergl. [Ps 57,7-11] ist mein Herz, o Gott! Ich will singen und Psalmen singen; auch meine Seele. S. die Anm. zu [Ps 16,9] 3 Wachet auf, Harfe und Laute! Ich will aufwecken die Morgenröte. 4 Ich will dich preisen unter den Völkern, Jahwe, und dich besingen unter den Völkerschaften; 5 denn groß ist deine Güte über die Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. 6 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! 7 Damit Vergl. [Ps 60,5-12] befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns! 8 Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen, und das Tal Sukkoth ausmessen. 9 Mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. Und. üb.: Gesetzgeber 10 Moab ist mein Waschbecken; auf Edom will ich meine Sandale werfen, über Philistäa will ich jauchzen. 11 Wer wird mich führen in die befestigte Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? 12 Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren? 13 Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! O. vom Bedränger Menschenrettung ist ja eitel. 14 Mit Gott werden wir mächtige Taten Eig. Mächtiges tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten. 109 1 Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Gott meines Lobes, O. Ruhmes schweige nicht! 2 Denn der Mund des Gesetzlosen und der Mund des Truges haben sich wider mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet; 3 Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben wider mich gestritten ohne Ursache. 4 Für meine Liebe feindeten sie mich an; ich aber bin stets im Gebet. 5 Und sie haben mir Böses Eig. haben Böses... auf mich gelegt für Gutes erwiesen und Haß für meine Liebe. 6 Bestelle einen Gesetzlosen über ihn, und ein Widersacher O. Satan; dasselbe Wort wie in [V. 20] und [29] stehe zu seiner Rechten! 7 Wenn er gerichtet wird, gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde! dh. werde ihm als Sünde angerechnet 8 Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! 9 Seine Söhne seien Waisen, und sein Weib eine Witwe! 10 Und mögen seine Söhne umherschweifen und betteln und fern von ihren verwüsteten Wohnungen W. ihren Trümmern nach Brot suchen! 11 Der Wucherer umgarne alles, was er hat, und Fremde mögen rauben seine Arbeit! S. die Anm. zu [Ps 105,44] 12 Er habe niemand, der ihm Güte bewahre, Eig. fortdauern lasse und es sei niemand, der seinen Waisen gnädig sei! O. und seine Waisen niemand, der ihnen gnädig sei 13 Seine Nachkommen mögen ausgerottet werden; im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name! 14 Gedacht werde vor Jahwe der Ungerechtigkeit seiner Väter, und nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter! 15 Sie seien beständig vor Jahwe, und er rotte ihr Gedächtnis aus von der Erde! 16 Darum daß er nicht gedachte, Güte zu üben, und verfolgte den elenden und armen Mann, und den, der verzagten Herzens war, um ihn zu töten. 17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! 18 Und er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er O. und er kam auf ihn... und er war fern von ihm... und er drang usw wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! 19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet! 20 Das sei der Lohn meiner Widersacher von seiten Jahwes, und derer, die Böses reden wider meine Seele! 21 Du aber, Jahwe, Herr, wirke für mich W. tue mit mir um deines Namens willen; weil deine Güte gut ist, errette mich! 22 Denn ich, ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. 23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde hinweggescheucht wie die Heuschrecke. 24 Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert. Eig. hat an Fett abgenommen 25 Und ich, ich bin ihnen zum Hohn geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. 26 Hilf mir, Jahwe, mein Gott! Rette mich nach deiner Güte! 27 Damit sie wissen, daß dies deine Hand ist, daß du, Jahwe, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so laß sie beschämt werden, und deinen Knecht sich freuen! 29 Laß meine Widersacher bekleidet werden O. Meine Widersacher werden bekleidet werden mit Schande, und in ihre Schmach sich hüllen wie in einen Mantel! Eig. ein Oberkleid 30 Ich werde Jahwe sehr preisen mit meinem Munde, und inmitten vieler werde ich ihn loben. 31 Denn er stand zur Rechten des Armen, um ihn zu retten von denen, die seine Seele richteten. 110 1 Von David. Ein Psalm. Jahwe sprach Eig. Spruch Jahs zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße! 2 Den Stab deiner Macht wird Jahwe aus Zion senden; O. weithin strecken herrsche inmitten deiner Feinde! 3 Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht; O. deines Heerzuges in heiliger Pracht, aus dem Schoße der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend dh. deiner jungen Manschaft kommen. 4 Geschworen hat Jahwe, und es wird ihn nicht gereuen: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!« 5 Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. 6 Er wird richten unter den Nationen, er füllt alles mit O. voll ist es von Leichen; das Haupt über ein großes Land zerschmettert er. 7 Auf dem Wege wird er trinken aus dem Bache, O. Aus dem Bache am Wege darum wird er das Haupt erheben. 111 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Preisen will ich Jahwe von ganzem Herzen im Kreise Dasselbe Wort wie [Ps 89,7] der Aufrichtigen O. Rechtschaffenen; so auch [Ps 112,2.4] und in der Gemeinde. Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung 2 Groß sind die Taten Jahwes, sie werden erforscht von allen, die Lust an ihnen haben. 3 Majestät und Pracht ist sein Tun; und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. 4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seinen Wundertaten; gnädig und barmherzig ist Jahwe. 5 Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten; er gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. 6 Er hat seinem Volke kundgemacht die Kraft seiner Taten, um ihnen zu geben O. indem er ihnen gab das Erbteil der Nationen. 7 Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht; zuverlässig sind alle seine Vorschriften, 8 festgestellt auf immer, auf ewig, ausgeführt in Wahrheit und Geradheit. 9 Er hat Erlösung gesandt seinem Volke, seinen Bund verordnet auf ewig; heilig und furchtbar ist sein Name. 10 Die Furcht Jahwes ist der Weisheit Anfang; gute Einsicht haben alle, die sie dh. die Vorschriften [V. 7] ausüben. Sein Lob O. Ruhm besteht ewiglich. 112 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Glückselig der Mann, der Jahwe fürchtet, der große Lust hat an seinen Geboten! Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung 2 Sein Same wird mächtig sein im Lande; O. auf Erden es wird gesegnet werden das Geschlecht der Aufrichtigen. 3 Vermögen und Reichtum wird in seinem Hause sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. 4 Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis; er ist gnädig und barmherzig und gerecht. 5 Wohl dem Manne, der gnädig ist und leiht! Er wird seine Sachen durchführen im Gericht; 6 denn in Ewigkeit wird er nicht wanken. Zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein. 7 Nicht wird er sich fürchten vor böser Kunde; fest ist sein Herz, vertrauend auf Jahwe. 8 Befestigt O. Gestützt ist sein Herz; er fürchtet sich nicht, bis er seine Lust sieht an seinen Bedrängern. 9 Er streut aus, gibt den Armen; seine Gerechtigkeit besteht ewiglich; sein Horn wird erhöht werden in Ehre. 10 Der Gesetzlose wird es sehen und sich ärgern; mit seinen Zähnen wird er knirschen und vergehen; das Begehren der Gesetzlosen wird untergehen. 113 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobet, ihr Knechte Jahwes, lobet den Namen Jahwes! 2 Gepriesen sei der Name Jahwes von nun an bis in Ewigkeit! 3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name Jahwes! 4 Hoch über alle Nationen ist Jahwe, über die Himmel seine Herrlichkeit. 5 Wer ist wie Jahwe, unser Gott, der hoch oben thront; 6 der sich herabneigt, um auf die Himmel und auf die Erde zu schauen? 7 Der aus dem Staube emporhebt den Geringen, aus dem Kote erhöht den Armen, 8 um ihn sitzen zu lassen bei den Edlen, Vergl. [1.Sam 2,8] bei den Edlen seines Volkes. 9 Der die Unfruchtbare des Hauses dh. das unfruchtbare Eheweib wohnen läßt als eine fröhliche Mutter von Söhnen. Lobet Jahwe! Hallelujah 114 1 Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volke fremder Sprache, 2 da war Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. 3 Das Meer sah es und floh, der Jordan wandte sich zurück; 4 die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe. 5 Was war dir, du Meer, daß du flohest? Du Jordan, daß du dich zurückwandtest? 6 Ihr Berge, daß ihr hüpftet wie Widder? ihr Hügel, wie junge Schafe? 7 Erbebe vor dem Herrn, du Erde, vor dem Gott Eloah Jakobs, 8 Der den Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in einen Wasserquell! 115 1 Nicht uns, Jahwe, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Güte, um deiner Wahrheit willen! 2 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist denn ihr Gott? 3 Aber unser Gott ist in den Himmeln; alles was ihm wohlgefällt, tut er. 4 Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. 5 Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; 6 Ohren haben sie und hören nicht; eine Nase haben sie und riechen nicht; 7 sie haben Hände und tasten nicht, Füße, und sie gehen nicht; keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. 8 Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. 9 Israel, vertraue auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 10 Haus Aaron, vertrauet auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 11 Ihr, die ihr Jahwe fürchtet, vertrauet auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 12 Jahwe hat unser gedacht, er wird segnen; er wird segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. 13 Er wird segnen, die Jahwe fürchten, die Kleinen mit den Großen. 14 Jahwe wird zu euch hinzufügen, zu euch und zu euren Kindern. 15 Gesegnet seid ihr von Jahwe, der Himmel und Erde gemacht hat. 16 Die Himmel sind die Himmel Jahwes, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. 17 Die Toten werden Jahwe Hebr. Jah nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabfahren; 18 wir aber, wir werden Jahwe Hebr. Jah preisen von nun an bis in Ewigkeit. Lobet Jahwe! Hallelujah 116 1 Ich liebe Jahwe; denn er hörte O. hört meine Stimme, mein Flehen; 2 denn er hat zu mir geneigt sein Ohr; und ich will ihn anrufen in allen meinen Tagen. 3 Es umfingen mich die Bande des Todes, und die Bedrängnisse des Scheols erreichten mich; ich fand Drangsal und Kummer. 4 Und ich rief an den Namen Jahwes: Bitte, Jahwe, errette meine Seele! 5 Gnädig ist Jahwe und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. 6 Jahwe bewahrt die Einfältigen; ich war elend, O. schwach und er hat mich gerettet. 7 Kehre wieder, meine Seele, zu deiner Ruhe! Eig. vollen Ruhe Denn Jahwe hat wohlgetan an dir. 8 Denn du hast meine Seele errettet vom Tode, meine Augen von Tränen, meinen Fuß vom Sturz. 9 Ich werde wandeln vor Jahwe in dem Lande W. den Ländern der Lebendigen. 10 Ich glaubte, darum redete ich. Eig. denn ich redete Ich bin sehr gebeugt gewesen. 11 Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner! 12 Wie soll ich Jahwe alle seine Wohltaten an mir vergelten? 13 Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jahwes. 14 Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. 15 Kostbar ist in den Augen Jahwes der Tod seiner Frommen. 16 Bitte, Jahwe! Denn ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; gelöst hast du meine Bande. 17 Dir will ich Opfer des Lobes S. die Anm. zu [Ps 107,22] opfern, und anrufen den Namen Jahwes. 18 Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. 19 In den Vorhöfen des Hauses Jahwes, in deiner Mitte, Jerusalem. Lobet Jahwe! Hallelujah 117 1 Lobet Jahwe, alle Nationen! Rühmet ihn, alle Völker! 2 Denn mächtig über uns ist seine Güte; und die Wahrheit Jahwes währt ewiglich. Lobet Jahwe! Hallelujah 118 1 Preiset O. Danket Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 2 Es sage doch Israel: denn seine Güte währt ewiglich. 3 Es sage doch das Haus Aaron: denn seine Güte währt ewiglich. 4 Es sagen doch, die Jahwe fürchten: denn seine Güte währt ewiglich. 5 Aus der Bedrängnis rief ich zu Jah; Jah erhörte mich und setzte mich in einen weiten Raum. 6 Jahwe ist für mich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? 7 Jahwe ist für mich unter meinen Helfern, S. die Anm. zu [Ps 54,4] und ich werde meine Lust sehen an meinen Hassern. 8 Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf den Menschen. 9 Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf Fürsten. 10 Alle Nationen hatten mich umringt; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 11 Sie hatten mich umringt, ja, mich umringt; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 12 Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 13 Hart hast du mich gestoßen, um mich zu Fall zu bringen; aber Jahwe hat mir geholfen. 14 Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, und er ist mir zur Rettung geworden. 15 Die Stimme des Jubels und der Rettung ist in den Zelten der Gerechten; die Rechte Jahwes tut mächtige Taten. Eig. Mächtiges 16 Die Rechte Jahwes ist erhoben, die Rechte Jahwes tut mächtige Taten. Eig. Mächtiges 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. 18 Hart O. Wohl hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tode hat er mich nicht übergeben. 19 Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. O. danken; so auch [V. 21.28.29] 20 Dies ist das Tor Jahwes: Die Gerechten werden durch dasselbe eingehen. 21 Ich will dich preisen, denn O. daß du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden. 22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein W. Haupt der Ecke, dh. Eck- und Hauptstein; ein Ausdruck, der nur hier vorkommt geworden. 23 Von Jahwe ist dies geschehen; wunderbar ist es O. er in unseren Augen. 24 Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht hat; frohlocken wir und freuen wir uns in ihm. 25 Bitte, Jahwe, rette doch! Bitte, Jahwe, gib doch Wohlfahrt! 26 Gesegnet, der da kommt im Namen Jahwes! Von dem Hause Jahwes aus haben wir euch gesegnet. O. segnen wir euch 27 Jahwe ist Gott, El und er hat uns Licht gegeben; bindet das Festopfer mit Stricken bis an die O. und führet es bis zu den Hörner des Altars. 28 Du bist mein Gott, und ich will dich preisen; mein Gott, ich will dich erheben. 29 Preiset Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 119 1 Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jahwes! Die Anfangsbuchstaben der Abteilungen dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung, und zwar beginnen alle 8 Verse jeder Abteilung mit demselben Buchstaben 2 Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen, 3 Die auch kein Unrecht tun, in seinen Wegen wandeln! 4 Du hast deine Vorschriften geboten, um sie fleißig zu beobachten. 5 O daß meine Wege gerichtet wären, dh. daß ihnen die rechte Richtung gegeben wäre; vergl. [Hiob 11,13] um deine Satzungen zu beobachten! 6 Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote. 7 Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit O. Geradheit des Herzens, wenn ich gelernt habe die Rechte dh. die Urteile, Entscheidungen; so auch [V. 43.52.62] deiner Gerechtigkeit. 8 Deine Satzungen werde ich beobachten; verlaß mich nicht ganz und gar! 9 Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Eig. reinigen od. rein erhalten Indem er sich bewahrt Eig. auf der Hut ist nach deinem Worte. 10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: laß mich nicht abirren von deinen Geboten! 11 In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf daß ich nicht wider dich sündige. 12 Gepriesen seiest du, Jahwe! Lehre mich deine Satzungen! 13 Mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechte deines Mundes. 14 An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum. 15 Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade. 16 An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen. 17 Tue wohl an deinem Knechte, so werde ich leben; und ich will dein Wort bewahren. 18 Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in Eig. aus deinem Gesetz! Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz. 19 Ein Fremdling bin ich im Lande, O. auf Erden verbirg nicht vor mir deine Gebote! 20 Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit. 21 Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, welche abirren von deinen Geboten. 22 Wälze von mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. O. bewahre ich 23 Sitzen auch Fürsten und bereden sich wider mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen. 24 Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber. 25 Am Staube klebt meine Seele; belebe mich nach deinem Worte! 26 Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich erhört; lehre mich deine Satzungen! 27 Laß mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und sinnen will ich über deine Wundertaten. 28 Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen meine Seele; richte mich auf O. halte mich aufrecht nach deinem Worte! 29 Wende von mir ab den Weg der Lüge O. Falschheit; so auch [V. 104] und [128] und gewähre mir dein Gesetz! 30 Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich gestellt deine Rechte. 31 Ich hange an deinen Zeugnissen; Jahwe, laß mich nicht beschämt werden! 32 Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, wenn du Raum gemacht haben wirst meinem Herzen. 33 Lehre mich, Jahwe, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. 34 Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen. 35 Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! Denn an ihm habe ich meine Lust. 36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn! 37 Wende meine Augen ab, daß sie Eitles nicht sehen! Belebe mich in deinen Wegen! 38 Bestätige O. Halte aufrecht deinem Knechte deine Zusage, welche deiner Furcht entspricht! 39 Wende ab meinen Hohn, den ich fürchte! Denn deine Rechte sind gut. 40 Siehe, ich verlange nach deinen Vorschriften; belebe mich in deiner Gerechtigkeit! 41 Und laß über mich kommen deine Gütigkeiten, Jahwe, deine Rettung nach deiner Zusage! 42 So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf dein Wort. 43 Und entziehe meinem Munde nicht gänzlich das Wort der Wahrheit! Denn ich harre auf deine Rechte. 44 Und halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich. 45 Und ich werde wandeln in weitem Raume; denn nach deinen Vorschriften habe ich getrachtet. 46 Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen. 47 Und ich werde meine Wonne haben an deinen Geboten, die ich liebe, 48 und werde meine Hände aufheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und über deine Satzungen will ich sinnen. 49 Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hast harren lassen! 50 Dies ist mein Trost in meinem Elende, daß deine Zusage mich belebt hat. O. Das ist..., denn deine Zusage hat mich belebt 51 Die Übermütigen haben mich über die Maßen verspottet; von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. 52 Ich gedachte, Jahwe, deiner Rechte von alters her, und ich tröstete mich. 53 Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gesetzlosen, die dein Gesetz verlassen. 54 Deine Satzungen sind meine Gesänge gewesen im Hause meiner Fremdlingschaft. 55 Des Nachts habe ich deines Namens gedacht, Jahwe, und ich habe dein Gesetz gehalten. 56 Dies ist mir geschehen, weil O. mir geworden, daß ich deine Vorschriften bewahrt habe. 57 Mein Teil, Jahwe, habe ich gesagt, ist, deine Worte zu bewahren. O. Mein Teil ist Jahwe, habe ich gesagt, um deine Worte zu bewahren 58 Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage! 59 Ich habe meine Wege überdacht, und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen. 60 Ich habe geeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu halten. 61 Die Bande der Gesetzlosen haben mich umgeben; dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Rechte deiner Gerechtigkeit. 63 Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten. 64 Von deiner Güte, Jahwe, ist die Erde erfüllt; lehre mich deine Satzungen! 65 Du hast Gutes getan an deinem Knechte, Jahwe, nach deinem Worte. 66 Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! Denn ich habe deinen Geboten geglaubt. 67 Bevor ich gedemütigt ward, irrte ich; jetzt aber bewahre ich dein Wort. 68 Du bist gut und guttätig; lehre mich deine Satzungen! 69 Lügen haben die Übermütigen wider mich erdichtet; ich bewahre O. werde bewahren deine Vorschriften von ganzem Herzen. 70 Ihr Herz ist dick geworden wie Fett; ich habe meine Wonne an deinem Gesetz. 71 Es ist gut für mich, daß ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte. 72 Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. 73 Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Einsicht, und ich will deine Gebote lernen. 74 Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen; denn ich habe auf dein Wort geharrt. 75 Ich weiß, Jahwe, daß deine Gerichte Gerechtigkeit sind und daß du mich gedemütigt hast in Treue. 76 Laß doch deine Güte mir zum Troste sein, nach deiner Zusage an deinen Knecht! 77 Laß deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben; denn dein Gesetz ist meine Wonne. 78 Laß beschämt werden die Übermütigen! Denn sie haben mich gebeugt dh. in meinem Rechte ohne Grund; ich, ich sinne über deine Vorschriften. 79 Laß sich zu mir kehren, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen! 80 Laß mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde! 81 Meine Seele schmachtet nach deiner Rettung, ich harre auf dein Wort. 82 Meine Augen schmachten nach deiner Zusage, indem ich spreche: Wann wirst du mich trösten? 83 Denn wie ein Schlauch im Rauche bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen. 84 Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern? 85 Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind. 86 Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund: hilf mir! 87 Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; O. im Lande ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen. 88 Belebe mich nach deiner Güte, und ich will bewahren das Zeugnis deines Mundes. 89 In Ewigkeit, Jahwe, steht dein Wort fest in den Himmeln; 90 von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht. 91 Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge Eig. das Ganze, dh. das ganze Weltall dienen dir. 92 Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann würde ich umgekommen sein in meinem Elende. 93 Nimmermehr werde ich deine Vorschriften vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. 94 Ich bin dein, rette mich! Denn ich habe nach deinen Vorschriften getrachtet. 95 Die Gesetzlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen; ich achte auf deine Zeugnisse. 96 Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen; sehr ausgedehnt ist dein Gebot. 97 Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag. 98 Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. W. denn ewiglich sind sie mein 99 Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen. 100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt. 101 Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. 102 Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen. 103 Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde! 104 Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad. 105 Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad. 106 Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Rechte deiner Gerechtigkeit. 107 Ich bin über die Maßen gebeugt; Jahwe, belebe mich nach deinem Worte! 108 Laß dir doch wohlgefallen, Jahwe, die freiwilligen Opfer meines Mundes, lehre mich deine Rechte! 109 Mein Leben ist stets in meiner Hand, dh. stets in Gefahr aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 110 Die Gesetzlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt. 111 Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil genommen auf ewig, denn meines Herzens Freude sind sie. 112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende. 113 Die Doppelherzigen hasse ich, und ich liebe dein Gesetz. 114 Mein Bergungsort und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich. 115 Weichet von mir, ihr Übeltäter: ich will die Gebote meines Gottes bewahren. 116 Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und laß mich nicht beschämt werden in meiner Hoffnung! 117 Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen. 118 Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug. 119 Wie Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum liebe ich deine Zeugnisse. 120 Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten. O. Urteilen, Rechten 121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlaß mich nicht meinen Bedrückern! 122 Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten; laß die Übermütigen mich nicht bedrücken! 123 Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit. 124 Handle mit deinem Knechte nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen! 125 Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen. 126 Es ist Zeit für Jahwe zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen. 127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold; 128 darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich. 129 Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. 130 Die Eröffnung Und. übers.: Der Eingang deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen. 131 Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten. 132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, nach dem Rechte derer, O. wie es denen gebührt die deinen Namen lieben! 133 Befestige meine Schritte in deinem Worte, O. durch dein Wort und laß kein Unrecht mich beherrschen! Und.: über mich herrschen 134 Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten. 135 Laß dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen! 136 Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten. 137 Gerecht bist du, Jahwe, und gerade sind deine Gerichte. O. Urteile, Rechte 138 Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr. 139 Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen. 140 Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht hat es lieb. 141 Gering bin ich und verachtet; deine Vorschriften habe ich nicht vergessen. 142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. 143 Angst und Bedrängnis haben mich erreicht; deine Gebote sind meine Wonne. 144 Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse ewiglich; gib mir Einsicht, so werde ich leben. 145 Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jahwe! Ich will deine Satzungen beobachten. 146 Zu dir habe ich gerufen, rette mich! Und ich will deine Zeugnisse bewahren. 147 Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe geschrieen; auf dein Wort habe ich geharrt. 148 Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um zu sinnen über dein Wort. 149 Höre meine Stimme nach deiner Güte; Jahwe, belebe mich nach deinen Rechten! 150 Es haben sich genaht, die bösen Plänen O. Schandbarem nachjagen; fern sind sie von deinem Gesetz. 151 Du bist nahe, Jahwe; und alle deine Gebote sind Wahrheit. 152 Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen gewußt, daß du sie gegründet hast auf ewig. 153 Sieh an mein Elend und befreie mich! Denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 154 Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! Belebe mich nach deiner Zusage! 155 Fern ist von den Gesetzlosen Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht. 156 Deiner Erbarmungen sind viele, Jahwe; belebe mich nach deinen Rechten! 157 Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen. 158 Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten. 159 Sieh, daß ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jahwe, belebe mich! 160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht O. jede Entscheidung, Verordnung deiner Gerechtigkeit währt ewiglich. 161 Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet. 162 Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet. 163 Lüge O. Falschheit hasse und verabscheue ich; ich liebe dein Gesetz. 164 Siebenmal des Tages lobe ich dich um der Rechte deiner Gerechtigkeit willen. 165 Große Wohlfahrt O. Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie. 166 Ich habe auf deine Rettung gewartet, O. gehofft Jahwe; und deine Gebote habe ich getan. 167 Meine Seele hat deine Zeugnisse bewahrt, und ich liebe sie sehr. 168 Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich bewahrt, denn alle meine Wege sind vor dir. 169 Laß mein Schreien nahe vor dich kommen, Jahwe; gib mir Einsicht nach deinem Worte! 170 Laß vor dich kommen mein Flehen; errette mich nach deiner Zusage! 171 Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen, wenn du mich gelehrt hast O. weil du mich lehrst deine Satzungen. 172 Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte, Eig. dein Wort anheben, anstimmen denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. 173 Laß deine Hand mir zu Hilfe kommen! Denn ich habe deine Vorschriften erwählt. 174 Ich sehne mich nach deiner Rettung, Jahwe; und dein Gesetz ist meine Wonne. 175 Laß meine Seele leben, und sie wird dich loben; O. daß sie dich lobe und deine Rechte mögen mir helfen! 176 Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht! Denn ich habe deine Gebote nicht vergessen.