Psalms 22:1-150:6

ELB1905(i) 1 Dem Vorsänger, nach: »Hindin der Morgenröte.« Ein Psalm von David. 2 Mein Gott, El mein Gott, El warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns? 3 Mein Gott! Ich rufe des Tages, und du antwortest nicht; und des Nachts, und mir wird keine Ruhe. 4 Doch du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels. 5 Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du errettetest sie. 6 Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht beschämt. 7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volke Verachtete. 8 Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie reißen die Lippen auf, schütteln den Kopf: 9 Er vertraut Eig. Er wälzt seinen Weg auf O. Vertraue auf Jahwe! Der errette ihn, befreie ihn, weil er Lust an ihm hat!« 10 Doch O. Denn du bist es, der mich aus dem Mutterleibe gezogen hat, der mich vertrauen O. sorglos ruhen ließ an meiner Mutter Brüsten. 11 Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoße an, von meiner Mutter Leibe an bist du mein Gott. El 12 Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da. 13 Viele O. Große mächtige Farren haben mich umgeben, Stiere Eig. Starke; vergl. [Ps 50,13] von Basan mich umringt; 14 sie haben ihr Maul wider mich aufgesperrt, gleich einem reißenden und brüllenden Löwen. 15 Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide. 16 Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. 17 Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben; 18 alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie schauen und sehen mich an; O. sehen ihre Lust an mir 19 Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. 20 Du aber, Jahwe, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zur Hilfe! 21 Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige O. meine einsame, verlassene von der Gewalt O. Tatze des Hundes; 22 rette mich aus dem Rachen des Löwen! Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel. Eig. Wildochsen 23 Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben. 24 Ihr, die ihr Jahwe fürchtet, lobet ihn; aller Same Jakobs, verherrlichet ihn, und scheuet euch vor ihm, aller Same Israels! 25 Denn nicht verachtet hat er, noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er. 26 Von dir kommt mein Lobgesang in der großen Versammlung; bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten. 27 Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden Jahwe loben, die ihn suchen; euer Herz lebe O. wird leben immerdar. 28 Es werden eingedenk werden und zu Jahwe umkehren alle Enden der Erde; und vor dir werden niederfallen dh. in Huldigung, Anbetung alle Geschlechter der Nationen. 29 Denn Jahwes ist das Reich, und unter den O. über die Nationen herrscht er. 30 Es essen und fallen nieder dh. in Huldigung, Anbetung alle Fetten der Erde; vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und der seine Seele nicht am Leben erhält. dh. erhalten kann 31 Ein Same wird ihm dienen; er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden. O. Es wird vom Herrn erzählt werden dem künftigen Geschlecht 32 Sie werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit einem Volke, welches geboren wird, daß er es getan hat. 23 1 Ein Psalm von David. Jahwe ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu O. an stillen Wassern. 3 Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. 4 Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. 6 Fürwahr, O. Nur Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jahwes auf immerdar. W. auf Länge der Tage 24 1 Von David. Ein Psalm. Jahwes ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. 2 Denn er, er hat sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt. 3 Wer wird steigen auf den Berg Jahwes, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? 4 Der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit O. Eitelkeit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge. 5 Er wird Segen empfangen von Jahwe, und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. 6 Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen Jakob. [Sela.] 7 Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit! 8 Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jahwe, stark und mächtig! Jahwe, mächtig im Kampf! 9 Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit! 10 Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Jahwe der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit! [Sela.] 25 1 Von David. Zu dir, Jahwe, erhebe ich meine Seele. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Abteilungen dieses Psalmes folgen im Hebräischen [mit geringen Abweichungen] der alphabetischen Ordnung 2 Mein Gott, auf dich vertraue ich: Laß mich nicht beschämt werden, laß meine Feinde nicht über mich frohlocken! 3 Auch werden alle, die auf dich harren, nicht beschämt werden; es werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache. 4 Deine Wege, Jahwe, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! 5 Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag. 6 Gedenke deiner Erbarmungen, Jahwe, und deiner Gütigkeiten; denn von Ewigkeit her sind sie. 7 Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, noch meiner Übertretungen; gedenke du meiner nach deiner Huld, um deiner Güte willen, Jahwe! 8 Gütig und gerade ist Jahwe, darum unterweist er die Sünder in dem Wege; 9 Er leitet die Sanftmütigen im Recht, und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg. 10 Alle Pfade Jahwes sind Güte und Wahrheit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. 11 Um deines Namens willen, Jahwe, wirst du ja vergeben O. vergib; wie [2.Mose 34,9] meine Ungerechtigkeit; denn sie ist groß. 12 Wer ist nun der Mann, der Jahwe fürchtet? Er wird ihn unterweisen in dem Wege, den er wählen soll. 13 Seine Seele wird im Guten O. im Glück wohnen, und sein Same die Erde O. das Land besitzen. 14 Das Geheimnis Eig. Die vertraute Mitteilung, od. der vertraute Umgang Jahwes ist für die, welche ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun. 15 Meine Augen sind stets auf Jahwe gerichtet; denn er wird meine Füße herausführen aus dem Netze. 16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und elend bin ich. 17 Die Ängste meines Herzens haben sich vermehrt; führe Wahrsch. ist zu lesen: Mach Raum den Ängsten meines Herzens, und führe mich heraus aus meinen Drangsalen! 18 Sieh an mein Elend und meine Mühsal, und vergib alle meine Sünden! 19 Sieh an meine Feinde, denn ihrer sind viele, O. daß ihrer viele sind und mit grausamem Hasse hassen sie mich. 20 Bewahre meine Seele und errette mich! Laß mich nicht beschämt werden, denn ich traue auf dich. 21 Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich. 22 Erlöse Israel, o Gott, aus allen seinen Bedrängnissen! 26 1 Von David. Richte mich, dh. Urteile über mich Jahwe! Denn in meiner Lauterkeit habe ich gewandelt; und auf Jahwe habe ich vertraut, ich werde nicht wanken. 2 Prüfe mich, Jahwe, und erprobe mich; läutere meine Nieren und mein Herz! 3 Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und in deiner Wahrheit wandle ich. 4 Nicht habe ich gesessen bei falschen Leuten, und mit Hinterlistigen ging ich nicht um. 5 Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei Gesetzlosen saß ich nicht. 6 Ich wasche in Unschuld meine Hände, und umgehe O. will [möchte] umgehen deinen Altar, Jahwe, 7 um hören zu lassen die Stimme des Lobes, O. Dankes und um zu erzählen alle deine Wundertaten. 8 Jahwe, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. 9 Raffe meine Seele nicht weg mit O. Sammle... nicht zu Sündern, noch mein Leben mit Blutmenschen, 10 in deren Händen böses Vornehmen, O. Schandtat und deren Rechte voll Bestechung ist! 11 Ich aber wandle O. werde wandeln in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! 12 Mein Fuß steht auf ebenem Boden: Jahwe werde ich preisen in den Versammlungen. 27 1 Von David. Jahwe ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Jahwe ist meines Lebens Stärke, Eig. Feste, Schutzwehr vor wem sollte ich erschrecken? 2 Als Übeltäter mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde, sie strauchelten und fielen. 3 Wenn ein Heer sich wider mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz; wenn Krieg sich wider mich erhebt, hierauf vertraue ich: 4 Eines habe ich von Jahwe erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Hause Jahwes alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit O. Huld; wie [Sach 11,7.10] Jahwes und nach ihm zu forschen in seinem Tempel. 5 Denn er wird mich bergen in seiner Nach and. Lesart: in einer; wie [Ps 31,20] Hütte am Tage des Übels, er wird mich verbergen in dem Verborgenen O. Schirm, Schutz seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich erhöhen. 6 Und nun wird mein Haupt erhöht sein über meine Feinde rings um mich her; und Opfer des Jubelschalls will ich opfern in seinem Zelte, ich will singen und Psalmen singen Eig. singspielen Jahwe. 7 Höre, Jahwe, mit meiner Stimme rufe ich; und sei mir gnädig und erhöre mich! 8 Von dir O. Zu dir; and.: Für dich hat mein Herz gesagt: Du sprichst: Suchet mein Angesicht! Dein Angesicht, Jahwe, suche ich. O. will ich suchen 9 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorne deinen Knecht! Du bist meine Hilfe gewesen; laß mich nicht und verlaß mich nicht, Gott meines Heils! 10 Denn hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch Jahwe mich auf. 11 Lehre mich, Jahwe, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfade um meiner Feinde Eig. Nachsteller willen! 12 Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedränger! Denn falsche Zeugen sind wider mich aufgestanden und der da Gewalttat schnaubt. 13 Wenn ich nicht geglaubt hätte, O. glaubte das Gute O. die Güte Jahwes zu schauen im Lande der Lebendigen...! 14 Harre auf Jahwe! Sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf Jahwe! 28 1 Von David. Zu dir, Jahwe rufe ich; mein Fels, wende dich nicht schweigend von mir ab, damit nicht, wenn du gegen mich verstummst, ich denen gleich sei, die in die Grube hinabfahren! 2 Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe gegen deinen heiligen Sprachort. S. die Anm. zu [1.Kön 6,5] 3 Reiße mich nicht fort mit den Gesetzlosen und mit denen, die Frevel tun, die friedlich reden mit ihrem Nächsten, und Böses ist in ihrem Herzen! 4 Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Handlungen; nach dem Werke ihrer Hände gib ihnen, vergilt ihnen ihr Betragen! 5 Denn sie achten nicht auf die Taten Jahwes, noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie zerstören und nicht bauen. 6 Gepriesen sei Jahwe! Denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. 7 Jahwe ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihn preisen O. ihm danken mit meinem Liede. 8 Jahwe ist ihre Stärke, und er ist die Rettungsfeste W. die Feste der Rettungen seines Gesalbten. 9 Rette dein Volk und segne dein Erbteil; und weide sie und trage sie bis in Ewigkeit! 29 1 Ein Psalm; von David. Gebet Jahwe, ihr Söhne der Starken, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! 2 Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; betet Jahwe an in heiliger Pracht! 3 Die Stimme Jahwes ist auf O. über den Wassern; der Gott El der Herrlichkeit donnert, Jahwe auf O. über großen Wassern. 4 Die Stimme Jahwes ist gewaltig, die Stimme Jahwes ist majestätisch. 5 Die Stimme Jahwes zerbricht Zedern, ja, Jahwe zerbricht die Zedern des Libanon; 6 und er macht sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon der zidonische Name für den Berg Hermon; vergl. [5.Mose 3,9] wie einen jungen Wildochsen. 7 Die Stimme Jahwes sprüht Feuerflammen aus; W. spaltet Feuerflammen 8 Die Stimme Jahwes erschüttert die Wüste, Jahwe erschüttert die Wüste Kades. 9 Die Stimme Jahwes macht Hindinnen kreißen, und entblößt die Wälder; und in seinem Tempel spricht alles: W. sein Alles, dh. alles was darin ist Herrlichkeit! 10 Jahwe thront auf O. thronte bei der Wasserflut, Dasselbe Wort wie [1.Mose 6,17] und Jahwe thront als König ewiglich. 11 Jahwe wird Stärke geben seinem Volke, Jahwe wird sein Volk segnen mit Frieden. 30 1 Ein Psalm, ein Einweihungslied des Hauses. Von David. 2 Ich will dich erheben, Jahwe, denn O. daß du hast mich emporgezogen und hast nicht über mich sich freuen lassen meine Feinde. 3 Jahwe, mein Gott! Zu dir habe ich geschrieen, und du hast mich geheilt. 4 Jahwe! Du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeführt, hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren. 5 Singet Psalmen Eig. Singspielte; so auch [V. 12]; [33,2] Jahwe, ihr seine Frommen, und preiset sein heiliges Gedächtnis! dh. seinen heiligen Namen; vergl. [2.Mose 3,15] 6 Denn ein Augenblick ist in seinem Zorn, ein Leben in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. 7 Ich zwar sagte in meinem Wohlergehen: Eig. in meiner Ruhe, Sorglosigkeit Ich werde nicht wanken ewiglich. 8 Jahwe! In deiner Gunst hattest du festgestellt meinen Berg; Eig. Stärke bestellt meinem Berge du verbargst dein Angesicht, ich ward bestürzt. 9 Zu dir, Jahwe, rief ich, und zum Herrn flehte ich: 10 Was für Gewinn ist in meinem Blute, in meinem Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er deine Wahrheit verkünden? 11 Höre, Jahwe, und sei mir gnädig! Jahwe, sei mein Helfer! 12 Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sacktuch dh. mein Trauerkleid hast du gelöst, und mit Freude mich umgürtet; 13 auf daß meine Seele W. Ehre; wie [Ps 7,5]; [16,9] dich besinge und nicht schweige. Jahwe, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich preisen! 31 1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. 2 Auf dich, Jahwe, traue ich; laß mich nimmer beschämt werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit! 3 Neige zu mir dein Ohr, eilends errette mich! Sei mir ein Fels der Zuflucht, ein befestigtes Haus, Eig. ein Haus der Berghöhen um mich zu retten! 4 Denn mein Fels und meine Burg bist du; und um deines Namens willen führe mich und leite mich. 5 Ziehe mich aus dem Netze, das sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist meine Stärke. Eig. Feste, Schutzwehr 6 In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Jahwe, du Gott El der Wahrheit! 7 Gehaßt habe ich die, welche auf nichtige Götzen achten, und ich, ich habe auf Jahwe vertraut. 8 Ich will frohlocken und mich freuen in deiner Güte; denn O. daß du hast mein Elend angesehen, hast Kenntnis genommen von den Bedrängnissen meiner Seele, 9 und hast mich nicht überliefert in die Hand des Feindes, hast in weiten Raum gestellt meine Füße. 10 Sei mir gnädig, Jahwe! Denn ich bin in Bedrängnis; vor Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Bauch. 11 Denn vor O. in Kummer schwindet mein Leben dahin, und meine Jahre vor O. in Seufzen; meine Kraft wankt durch meine Ungerechtigkeit, und es verfallen meine Gebeine. 12 Mehr als allen Und. üb.: Wegen aller meinen Bedrängern bin ich auch meinen Nachbarn zum Hohn geworden gar sehr, und zum Schrecken meinen Bekannten; die auf der Straße mich sehen, fliehen vor mir. 13 Meiner ist im W. aus dem Herzen vergessen wie eines Gestorbenen; ich bin geworden wie ein zertrümmertes Gefäß. 14 Denn ich habe die Verleumdung O. Schmähung vieler gehört, Schrecken ringsum; indem sie zusammen wider mich ratschlagten, sannen sie darauf, mir das Leben zu nehmen. 15 Ich aber, ich habe auf dich vertraut, Jahwe; ich sagte: Du bist mein Gott! 16 In deiner Hand sind meine Zeiten; O. Geschicke errette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! 17 Laß dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, rette mich in deiner Huld! 18 Jahwe, laß mich nicht beschämt werden! Denn ich habe dich angerufen; laß beschämt werden die Gesetzlosen, laß sie schweigen im Scheol! 19 Laß verstummen die Lügenlippen, die in Hochmut und Verachtung Freches reden wider den Gerechten! 20 Wie groß ist deine Güte, welche du aufbewahrt hast denen, die dich fürchten, gewirkt für die, die auf dich trauen, angesichts der Menschenkinder! 21 Du verbirgst sie in dem Schirme deiner Gegenwart O. in dem Schutze [eig. dem Verborgenen] deines Angesichts vor den Verschwörungen Eig. Zusammenrottungen der Menschen; du birgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zunge. 22 Gepriesen sei Jahwe! Denn wunderbar hat er seine Güte an mir erwiesen in einer festen Stadt. 23 Ich zwar sagte in meiner Bestürzung: Ich bin abgeschnitten von Eig. von vor deinen Augen; dennoch hörtest du die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. 24 Liebet Jahwe, ihr seine Frommen alle! Die Treuen behütet Jahwe, und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. 25 Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf Jahwe harret! 32 1 Von David. Ein Maskil. Wahrsch. eine Betrachtung, od. eine Unterweisung; and.: ein kunstvolles Lied Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! 2 Glückselig der Mensch, dem Jahwe die Ungerechtigkeit nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist! 3 Als ich schwieg, verzehrten sich Eig. zerfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. 4 Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt ward mein Saft in O. wie durch Sommerdürre. [Sela.] 5 Ich tat dir kund meine Sünde und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sagte: Ich will Jahwe meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde. [Sela.] 6 Deshalb wird O. möge jeder Fromme zu dir beten, zur Zeit, wo du zu finden bist; gewiß, bei Flut großer Wasser, ihn werden sie nicht erreichen. 7 Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. [Sela.] 8 Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten. 9 Seid nicht wie ein Roß, wie ein Maultier, das keinen Verstand hat; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmucke, Und. üb.: Geschirr mußt du sie bändigen, sonst nahen sie dir nicht. 10 Viele Schmerzen hat der Gesetzlose; wer aber auf Jahwe vertraut, den wird Güte umgeben. O. den wird er mit Güte umgeben 11 Freuet euch in Jahwe und frohlocket, ihr Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen! 33 1 Jubelt, ihr Gerechten, in Jahwe! Den Aufrichtigen geziemt Lobgesang. 2 Preiset Jahwe mit der Laute; Nicht unsere heutige Laute, sondern eine Art Leier singet ihm Psalmen mit der Harfe von zehn Saiten! 3 Singet ihm ein neues Lied; spielet wohl mit Jubelschall! 4 Denn gerade ist das Wort Jahwes, und all sein Werk in Wahrheit. O. Treue 5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte Jahwes. 6 Durch Jahwes Wort sind die Himmel gemacht, und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. 7 Er sammelt die Wasser des Meeres wie einen Haufen, legt in Behälter die Fluten. O. Tiefen; eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge 8 Es fürchte sich vor Jahwe die ganze Erde; mögen sich vor ihm scheuen alle Bewohner des Erdkreises! 9 Denn er sprach, und es war; er gebot, und es stand da. 10 Jahwe macht zunichte den Ratschluß der Nationen, er vereitelt die Gedanken der Völker. 11 Der Ratschluß Jahwes besteht ewiglich, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. 12 Glückselig die Nation, deren Gott Jahwe ist, das Volk, das er sich erkoren zum Erbteil! 13 Jahwe blickt von den Himmeln herab, er sieht alle Menschenkinder. 14 Von der Stätte seiner Wohnung schaut er auf alle Bewohner der Erde; 15 Er, der da bildet ihr Herz allesamt, der da merkt auf alle ihre Werke. 16 Ein König wird nicht gerettet durch die Größe seines Heeres; ein Held wird nicht befreit durch die Größe der Kraft. 17 Ein Trug ist das Roß zur Rettung, und durch die Größe seiner Stärke läßt es nicht entrinnen. 18 Siehe, das Auge Jahwes ist gerichtet auf die, so ihn fürchten, auf die, welche auf seine Güte harren, 19 um ihre Seele vom Tode zu erretten und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot. 20 Unsere Seele wartet auf Jahwe; unsere Hilfe und unser Schild ist er. 21 Denn in ihm wird unser Herz sich freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertraut haben. 22 Deine Güte, Jahwe, sei über uns, gleichwie wir auf dich geharrt haben. 34 1 Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech Abimelech war der Titel der Philisterkönige verstellte, und dieser ihn wegtrieb, und er fortging. S. die Anm. zu [Ps 25] 2 Jahwe will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde sein. 3 In Jahwe soll sich rühmen meine Seele; hören werden es die Sanftmütigen und sich freuen. 4 Erhebet W. Machet groß Jahwe mit mir, und lasset uns miteinander erhöhen seinen Namen! 5 Ich suchte Jahwe, und er antwortete mir; und aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich. 6 Sie blickten auf ihn und wurden erheitert, und ihre Angesichter wurden nicht beschämt. 7 Dieser Elende rief, und Jahwe hörte, und aus allen seinen Bedrängnissen rettete er ihn. 8 Der Engel Jahwes lagert sich um die her, welche ihn fürchten, und er befreit sie. 9 Schmecket und sehet, daß Jahwe gütig ist! Glückselig der Mann, der auf ihn traut! 10 Fürchtet Jahwe, ihr seine Heiligen! Denn keinen Mangel haben, die ihn fürchten. 11 Junge Löwen darben und hungern, aber die Jahwe suchen, ermangeln keines Guten. 12 Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: Die Furcht Jahwes will ich euch lehren. 13 Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? 14 Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden; 15 weiche vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach! 16 Die Augen Jahwes sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien; 17 das Angesicht Jahwes ist wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. 18 Sie dh. die Gerechten schreien, und Jahwe hört, und aus allen ihren Bedrängnissen errettet O. schrieen... hörte... errettete er sie. 19 Nahe ist Jahwe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. 20 Viele sind der Widerwärtigkeiten Eig. Übel des Gerechten, aber aus allen denselben errettet ihn Jahwe; 21 Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen. 22 Den Gesetzlosen wird das Böse töten; und die den Gerechten hassen, werden büßen. O. für schuldig gehalten werden 23 Jahwe erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden nicht büßen. O. für schuldig gehalten werden 35 1 Von David. Streite, Jahwe, mit denen, die wider mich streiten, kämpfe mit denen, die mich bekämpfen! 2 Ergreife Tartsche und Schild, S. die Anm. zu [Ps 5,12] und stehe auf zu meiner Eig. als meine Hilfe! 3 Und zücke den Speer und versperre den Weg wider Und. üb.: Und zücke Speer und Streitaxt wider meine Verfolger; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung! 4 Laß beschämt und zu Schanden werden, die nach meinem Leben trachten; laß zurückweichen und mit Scham bedeckt werden, die Übles wider mich ersinnen! 5 Laß sie sein wie Spreu vor dem Winde, und der Engel Jahwes treibe sie fort! Eig. indem der Engel... sie hinwegstoße... sie verfolge 6 Ihr Weg sei finster und schlüpfrig, und der Engel Jahwes verfolge sie! Eig. indem der Engel... sie hinwegstoße... sie verfolge 7 Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Ursache meiner Seele eine Grube gegraben. 8 Über ihn komme Verderben, ohne daß er es wisse, und sein Netz, das er heimlich gelegt hat, fange ihn; zum Eig. mit od. ins Verderben falle er hinein! 9 Und meine Seele wird frohlocken in Jahwe, sich freuen in seiner Rettung. 10 Alle meine Gebeine werden sagen: Jahwe, wer ist wie du! Der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt. 11 Es treten ungerechte Zeugen auf; was ich nicht weiß, fragen sie mich. 12 Sie vergelten mir Böses für Gutes; verwaist ist meine Seele. 13 Ich aber, als sie krank waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte in meinen Busen zurück; 14 als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich einhergegangen; wie leidtragend um die Mutter habe ich mich trauernd niedergebeugt. 15 Aber sie haben sich über mein Hinken O. bei meinem Falle gefreut und sich versammelt; Schmäher O. pöbelhafte Menschen haben sich wider mich versammelt, und ich kannte sie nicht; O. und solche, die ich nicht kannte sie haben gelästert Eig. zerrissen und nicht aufgehört. 16 Gleich ruchlosen O. den ruchlosesten Schmarotzern knirschten sie wider mich mit ihren Zähnen. 17 Herr, wie lange willst du zusehen? Bringe meine Seele zurück aus ihren Verwüstungen, von den jungen Löwen meine einzige! S. die Anm. zu [Ps 22,20] 18 Ich werde dich preisen in der großen Versammlung, unter zahlreichem Volke dich loben. 19 Laß sich nicht über mich freuen, die ohne Grund mir feind sind, nicht zwinken mit den Augen, die ohne Ursache mich hassen! 20 Denn nicht von Frieden reden sie; und wider die Stillen im Lande ersinnen sie trügerische Dinge. 21 Und sie haben ihr Maul wider mich aufgesperrt; sie haben gesagt: Haha! Haha! Unser Auge hat's gesehen! 22 Du hast es gesehen, Jahwe; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! 23 Wache auf und erwache zu meinem Rechte, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! 24 Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Jahwe, mein Gott! Und laß sie sich nicht über mich freuen! 25 Laß sie nicht in ihrem Herzen sagen: Haha, so wollten wir's! Eig. unser Begehr! od. unsere Gier Laß sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen! 26 Laß sie beschämt und mit Scham bedeckt werden allesamt, die meines Unglücks sich freuen! Laß mit Scham und Schande bekleidet werden, die wider mich großtun! 27 Laß jubeln und sich freuen, die Lust haben an meiner Gerechtigkeit, und laß sie stets sagen: Erhoben sei Jahwe, der Lust hat an seines Knechtes Wohlfahrt! 28 Und meine Zunge wird reden von deiner Gerechtigkeit, von deinem Lobe den ganzen Tag. 36 1 Dem Vorsänger. Von dem Knechte Jahwes, von David. 2 Die Übertretung des Gesetzlosen spricht Eig. Spruch der Übertretung im Innern meines Herzens: Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen. 3 Denn es O. sie schmeichelt ihm in seinen eigenen Augen, seine Ungerechtigkeit zu erreichen, Haß auszuüben. 4 Frevel O. Unheil und Trug sind die Worte seines Mundes; er hat es aufgegeben, verständig zu sein, Gutes zu tun. 5 Frevel O. Unheil ersinnt er auf seinem Lager; er stellt sich auf einen O. er steht auf einem Weg, der nicht gut ist; das Böse verabscheut er nicht. 6 Jahwe! An die Himmel reicht deine Güte, bis zu den Wolken deine Treue. 7 Deine Gerechtigkeit ist gleich Bergen Gottes, El; dh. gleich hohen Bergen deine Gerichte O. Urteile, Rechte sind eine große Tiefe; S. die Anm. zu [Ps 33,7] Menschen und Vieh rettest du, Jahwe. 8 Wie köstlich ist deine Güte, o Gott! Und Menschenkinder nehmen Zuflucht zu deiner Flügel Schatten; 9 sie werden reichlich trinken von der Fettigkeit deines Hauses, und mit dem Strome deiner Wonnen wirst du sie tränken. 10 Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Lichte werden wir das Licht sehen. 11 Laß deine Güte fortdauern denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen! 12 Nicht erreiche mich der Fuß der Hochmütigen, W. des Hochmuts und die Hand der Gesetzlosen vertreibe mich nicht! 13 Da O. Dort, dann sind gefallen, die Frevel tun; sie wurden niedergestoßen, und vermochten nicht aufzustehen. 37 1 Von David. S. die Anm. zu [Ps 25] Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die, welche Unrecht tun! 2 Denn wie das Gras werden sie schnell vergehen, und wie das grüne Kraut verwelken. Eig. hinwelken 3 Vertraue auf Jahwe und tue Gutes; wohne im Lande und weide dich an Treue; Eig. weide, od. pflege [übe] Treue 4 und ergötze dich an Jahwe: so wird er dir geben die Bitten deines Herzens. 5 Befiehl W. Wälze auf Jahwe deinen Weg und vertraue auf ihn! Und er wird handeln; 6 und er wird deine Gerechtigkeit hervorkommen lassen wie das Licht, und dein Recht wie den Mittag. 7 Vertraue still W. sei still dem Jahwe und harre auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der böse Anschläge ausführt! 8 Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm! Erzürne dich nicht! Nur zum Übeltun verleitet es. 9 Denn die Übeltäter werden ausgerottet werden; aber die auf Jahwe hoffen, diese werden das Land besitzen. 10 Und noch um ein Kleines, und der Gesetzlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach seiner Stätte, so ist er O. sie nicht da. 11 Aber die Sanftmütigen werden das Land besitzen, und werden sich ergötzen an Fülle von Wohlfahrt. 12 Der Gesetzlose sinnt wider den Gerechten, und mit seinen Zähnen knirscht er wider ihn. 13 Der Herr lacht seiner, denn er sieht, daß sein Tag kommt. 14 Die Gesetzlosen haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen den Elenden und den Armen, hinzuschlachten, die in Geradheit wandeln. 15 Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrochen werden. 16 Besser das Wenige des Gerechten als der Überfluß vieler Gesetzlosen. 17 Denn die Arme der Gesetzlosen werden zerbrochen werden, aber Jahwe stützt die Gerechten. 18 Jahwe kennt dh. nimmt Kenntnis von die Tage derer, die lauter O. vollkommen, tadellos sind, und ihr Erbteil wird ewig sein; 19 sie werden nicht beschämt werden in der Zeit des Übels, und in den Tagen des Hungers werden sie gesättigt werden. 20 Denn die Gesetzlosen werden umkommen, und die Feinde Jahwes sind wie die Pracht der Auen; Und.: wie das Fett der Lämmer sie schwinden, sie schwinden dahin wie Rauch. 21 Der Gesetzlose borgt und erstattet nicht wieder; der Gerechte aber ist gnädig und gibt. 22 Denn die von ihm Gesegneten werden das Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet werden. 23 Von Jahwe werden befestigt des Mannes Schritte, und an seinem Wege hat er Wohlgefallen; 24 wenn er fällt, wird er nicht hingestreckt werden, denn Jahwe stützt seine Hand. 25 Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen; 26 den ganzen Tag ist er gnädig und leiht, und sein Same wird gesegnet sein. W. ist für Segen 27 Weiche vom Bösen und tue Gutes, und bleibe O. so wirst du bleiben; im Lande wohnen ewiglich! 28 Denn Jahwe liebt das Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden sie bewahrt, aber der Same der Gesetzlosen wird ausgerottet. 29 Die Gerechten werden das Land besitzen und werden darin wohnen immerdar. 30 Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus, und seine Zunge redet das Recht; 31 das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht wanken. 32 Der Gesetzlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu töten; 33 Jahwe wird ihn nicht in seiner Hand lassen, und ihn nicht verdammen, wenn er gerichtet wird. 34 Harre auf Jahwe und bewahre seinen Weg, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gesetzlosen ausgerottet werden, wirst du zusehen. O. An der Ausrottung der Gesetzlosen wirst du deine Lust sehen 35 Ich habe einen Gesetzlosen gesehen, der gewaltig Zugleich: gewalttätig war, und der sich ausbreitete wie ein nicht verpflanzter grüner O. saftvoller Baum; 36 und man ging vorbei, und siehe, er war nicht mehr; und ich suchte ihn, und er ward nicht gefunden. 37 Achte auf den Unsträflichen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft. O. Nachkommenschaft; wie [Ps 109,13] 38 Die Übertreter aber werden vertilgt allesamt, es wird abgeschnitten die Zukunft O. Nachkommenschaft; wie [Psalm 109,13] der Gesetzlosen. 39 Aber die Rettung der Gerechten ist von Jahwe, der ihre Stärke Eig. Feste, Schutzwehr ist zur Zeit der Bedrängnis; 40 und Jahwe wird ihnen helfen und sie erretten; er wird sie erretten von den Gesetzlosen und ihnen Rettung verschaffen, denn sie trauen auf ihn. 38 1 Ein Psalm von David zum Gedächtnis. 2 Jahwe, strafe mich nicht in deinem Zorn, noch züchtige mich in deinem Grimm! 3 Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. 4 Nichts Heiles ist an meinem Fleische wegen deines Zürnens, kein Frieden O. nichts Unversehrtes in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. 5 Denn meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich. 6 Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit. 7 Ich bin gekrümmt, über die Maßen gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher. 8 Denn voll Brand sind meine Lenden, und nichts Heiles ist an meinem Fleische. 9 Ich bin ermattet und über die Maßen zerschlagen, ich heule vor Gestöhn meines Herzens. 10 Herr, vor dir ist all mein Begehr, und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen. 11 Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das ist nicht bei mir. 12 Meine Lieben und meine Genossen stehen fernab von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. 13 Und die nach meinem Leben trachten, legen mir Schlingen; und die mein Unglück suchen, reden von Schadentun O. Verderben und sinnen auf O. sprechen Trug den ganzen Tag. 14 Ich aber, wie ein Tauber, höre nicht, und bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. 15 Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört, und in dessen Munde keine Gegenreden O. Rechtfertigungsgründe sind. 16 Denn auf dich, Jahwe, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott. 17 Denn ich sprach: Daß sie sich nicht über mich freuen! Beim Wanken meines Fußes tun sie groß wider mich. O. die beim Wanken meines Fußes wider mich großtun 18 Denn ich bin nahe daran zu hinken, O. zu fallen und mein Schmerz ist beständig vor mir. 19 Denn ich tue kund meine Ungerechtigkeit; ich bin bekümmert wegen meiner Sünde. 20 Meine Feinde aber leben, sind stark, O. zahlreich und viele sind derer, die ohne Grund mich hassen; 21 und Böses für Gutes vergeltend, feinden sie mich an, weil ich dem Guten nachjage. 22 Verlaß mich nicht, Jahwe; mein Gott, sei nicht fern von mir! 23 Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung! 39 1 Dem Vorsänger, dem Jeduthun. Vergl. [1.Chr 16,41.42]; [25,1.3] Ein Psalm von David. 2 Ich sprach: Ich will meine Wege bewahren, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund mit einem Maulkorbe verwahren, solange der Gesetzlose vor mir ist. 3 Ich verstummte in Stille, ich schwieg vom Guten, Eig. vom Guten weg; daher viell.: fern vom Guten und mein Schmerz ward erregt. 4 Mein Herz brannte in meinem Innern, bei meinem Nachsinnen entzündete sich Feuer; ich sprach mit meiner Zunge: 5 Tue mir kund, Jahwe, mein Ende, und das Maß meiner Tage, welches es ist, daß ich wisse, wie vergänglich ich bin! 6 Siehe, Handbreiten gleich hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, eitel Hauch ist jeder Mensch, der dasteht. O. feststeht [Sela.] 7 Ja, als ein Schattenbild wandelt der Mensch einher; ja, vergebens ist er Eig. sind sie voll Unruhe; er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammeln wird. 8 Und nun, auf was harre ich, Herr? Meine Hoffnung ist auf dich! 9 Errette mich von allen meinen Übertretungen, mache mich nicht zum Hohne des Toren! S. die Anm. zu [Ps 14,1] 10 Ich bin verstummt, ich tue meinen Mund nicht auf; denn du, du hast es getan. 11 Entferne von mir deine Plage! Durch die Schläge Eig. die Befehdung, den Angriff deiner Hand vergehe ich. 12 Strafst du einen Mann mit Züchtigungen für die Ungerechtigkeit, so machst du, gleich der Motte, seine Schönheit zergehen; ja, ein Hauch sind alle Menschen. [Sela.] 13 Höre mein Gebet, Jahwe, und nimm zu Ohren mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Väter. 14 Blicke von mir ab, daß ich mich erquicke, Eig. erheitere bevor ich dahingehe und nicht mehr bin! 40 1 Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. 2 Beharrlich habe ich auf Jahwe geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört. 3 Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt; 4 und in meinen Mund hat er gelegt ein neues Lied, einen Lobgesang unserem Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf Jahwe vertrauen. 5 Glückselig der Mann, der Jahwe zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Stolzen Eig. Ungestümen, Übermütigen und zu denen, die zur Lüge abweichen! 6 Vielfach hast du deine Wundertaten und deine Gedanken gegen uns erwiesen, Jahwe, mein Gott; nicht kann man sie der Reihe nach dir vorstellen. Wollte ich davon berichten und reden, es sind ihrer zu viele, um sie aufzuzählen. 7 An Schlacht- und Speisopfern hattest du keine Lust; Ohren hast du mir bereitet: W. gegraben Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert. 8 Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. 9 Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens. W. meiner Eingeweide 10 Ich habe die Gerechtigkeit verkündet Eig. als frohe Botschaft verkündet in der großen Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht Jahwe, du weißt es! 11 Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens; deine Treue und deine Rettung habe ich ausgesprochen, deine Güte und deine Wahrheit nicht verhehlt vor der großen Versammlung. 12 Du, Jahwe, halte deine Erbarmungen nicht von mir zurück; deine Güte und deine Wahrheit laß beständig mich behüten! 13 Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, daß ich nicht sehen kann; O. daß ich sie nicht übersehen kann zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen. 14 Laß dir gefallen, Jahwe, mich zu erretten! Jahwe, eile zu meiner Hilfe! 15 Laß sie beschämt und mit Scham bedeckt werden allesamt, die nach meinem Leben trachten, es wegzuraffen; laß zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! 16 Laß sich entsetzen ob ihrer Schande, die von mir sagen: Haha! Haha! 17 Laß fröhlich sein und sich freuen in dir alle, die dich suchen; die deine Rettung lieben, laß stets sagen: Erhoben sei Jahwe! 18 Ich aber bin elend und arm, der Herr denkt an mich. Meine Hilfe und mein Erretter bist du; mein Gott, zögere nicht! 41 1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. 2 Glückselig, wer achthat auf den Armen! Am Tage des Übels wird Jahwe ihn erretten. 3 Jahwe wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird glücklich sein auf Erden, O. im Lande und nicht wirst du ihn preisgeben der Gier seiner Feinde. 4 Jahwe wird ihn stützen auf dem Siechbett, all sein Lager wandelst du um in seiner Krankheit. 5 Ich sprach: Jahwe, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. 6 Meine Feinde wünschen mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name vergehen? 7 Und wenn einer kommt, um mich zu sehen, so redet er Falschheit; sein Herz sammelt sich Unheil, er geht hinaus, redet davon. 8 Miteinander raunen wider mich alle meine Hasser; Böses Eig. mir Böses ersinnen sie wider mich: 9 Ein Belialsstück klebt ihm an; Eig. ist ihm angegossen und weil er nun daliegt, wird er nicht wieder aufstehen. 10 Selbst der Mann meines Friedens, dh. mein Freund auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse wider mich erhoben. 11 Du aber, Jahwe, sei mir gnädig und richte mich auf, daß ich es ihnen vergelte! 12 Daran erkenne ich, daß du Gefallen an mir hast, daß mein Feind nicht über mich jauchzt. 13 Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrecht gehalten und mich vor dich gestellt auf ewig. 14 Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit! Amen, ja, Amen. 42 1 Dem Vorsänger. Ein Maskil Siehe die Anm. zu [Ps 32] von den Söhnen Korahs. 2 Wie ein Hirsch Eig. wie eine Hindin, die lechzt nach Wasserbächen, also lechzt meine Seele nach dir, o Gott! 3 Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: El Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? 4 Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? 5 Daran will ich gedenken und in mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes, O. Dankes eine feiernde Menge. 6 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig O. stöhnst; so auch [V. 11]; [43,5] in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen O. ihm noch danken für das Heil W. die Rettungen seines Angesichts. W. preisen, Heil sein Angesicht 7 Mein Gott, Viell. ist zu lesen wie [V. 11] und [43,5]: der das Heil meines Angesichts und mein Gott ist es beugt sich nieder in mir meine Seele; darum gedenke ich deiner aus dem Lande des Jordan und des Hermon, vom Berge Mizhar. 8 Tiefe O. Flut ruft der Tiefe O. Flut beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. 9 Des Tages wird Jahwe seine Güte entbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott El meines Lebens. 10 Sagen will ich zu Gott, El meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes? 11 Wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? 12 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil W. die Rettungen meines Angesichts und mein Gott ist. 43 1 Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit wider eine Eig. von einer, dh. indem du mich von ihr befreist lieblose Nation! Eig. eine Nation ohne Güte Von dem Manne des Trugs und des Unrechts errette mich! 2 Denn du bist der Gott meiner Stärke. Eig. Feste, Schutzwehr Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes? 3 Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und zu deinen Wohnungen. 4 So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott, El der meine Jubelfreude ist, und werde dich preisen mit der Laute, Gott, mein Gott! 5 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil W. die Rettungen meines Angesichts und mein Gott ist. 44 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Maskil. S. die Anm. zu [Ps 32] 2 Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen vor alters. 3 Du, mit deiner Hand hast du Nationen ausgetrieben, und sie dh. unsere Väter hast du gepflanzt, Völkerschaften hast du verderbt, und sie dh. unsere Väter hast du ausgebreitet. 4 Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat sie gerettet; sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. 5 Du selbst bist O. viell.: Du bist derselbe; vergl. [Ps 102,27] mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs! 6 Durch dich werden wir niederstoßen unsere Bedränger; durch deinen Namen werden wir zertreten, die wider uns aufstehen. 7 Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und nicht wird mein Schwert mich retten. 8 Denn du rettest uns von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du beschämt. O. Du hast gerettet... hast beschämt gemacht 9 In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir preisen ewiglich. [Sela.] 10 Doch du hast uns verworfen und zu Schanden gemacht, und zogest nicht aus mit unseren Heeren. 11 Du ließest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser haben für sich geraubt. 12 Du gabst uns hin wie Schlachtschafe, Eig. Speiseschafe und unter die Nationen hast du uns zerstreut. 13 Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast nicht hochgestellt ihren Preis. 14 Du machtest uns zum Hohne unseren Nachbarn, zum Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. 15 Du machtest uns zum Sprichwort unter den Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften. 16 Den ganzen Tag ist vor mir meine Schande, und die Scham meines Angesichts hat mich bedeckt, 17 wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen. 18 Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund. 19 Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade; 20 obgleich O. daß du uns zermalmt hast am Orte der Schakale, und uns bedeckt mit dem Schatten des Todes. 21 Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott, El 22 würde Gott das nicht erforschen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens. 23 Doch O. Denn um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet. 24 Erwache! Warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig! 25 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrückung? 26 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. 27 Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen! 45 1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der Lieblichkeiten. Und.: ein Lied von dem Geliebten 2 Es wallt mein Herz von gutem Worte. Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge O. ist sei der Griffel eines fertigen dh. geübten Schreibers! 3 Du bist schöner als die Menschensöhne, Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet ewiglich. 4 Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held, deine Pracht und deine Majestät! 5 Und in deiner Majestät ziehe Eig. fahre dh. auf dem Streitwagen glücklich hin um der Wahrheit willen Und.: wegen des Wortes der Wahrheit und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; und Furchtbares wird dich lehren deine Rechte. 6 Deine Pfeile sind scharf, Völker fallen unter dir, im Herzen der Feinde des Königs. O. den Feinden des Königs ins Herz 7 Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit Anderswo üb.: Geradheit ist das Zepter deines Reiches. 8 Gerechtigkeit hast du geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Genossen. 9 Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel. 10 Königstöchter sind unter deinen Herrlichen; dh. herrlichen Frauen die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir. 11 Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiß deines Volkes und deines Vaters Hauses! 12 Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm! 13 Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, O. der Völker werden deine Gunst suchen mit Geschenken. 14 Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, dh. in den königlichen Gemächern von Goldwirkerei ihr Gewand; 15 in buntgewirkten Kleidern wird sie zum König geführt werden; Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen, werden zu dir gebracht werden. 16 Sie werden geführt werden unter Freude und Jubel, sie werden einziehen in den Palast des Königs. 17 An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen im ganzen Lande. O. auf der ganzen Erde 18 Ich will deines Namens gedenken lassen alle Geschlechter hindurch; darum werden die Völker dich preisen immer und ewiglich. 46 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs; auf Alamoth, Vergl. [1.Chr 15,20.21] ein Lied. 2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden O. leicht zu finden; eig. sich finden lassend, wie [2.Chr 15,4] in Drangsalen. 3 Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres, 4 wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm. [Sela.] 5 Ein Strom, seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. 6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen beim Anbruch des Morgens. 7 Es toben die Nationen, die Königreiche wanken; er läßt seine Stimme erschallen: die Erde zerschmilzt. 8 Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. [Sela.] 9 Kommet, schauet die Großtaten Jahwes, der O. wie er Verheerungen angerichtet hat auf der Erde! 10 Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. 11 Lasset ab und erkennet, daß ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden. 12 Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. [Sela.] 47 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall! 3 Denn Jahwe, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. 4 Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füße. 5 Er erwählte für uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. [Sela.] 6 Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, Jahwe unter Posaunenschall. 7 Singet Gott Psalmen, Eig. Singspielet singet Psalmen; singet Psalmen unserem König, singet Psalmen! 8 Denn Gott ist König der ganzen Erde; singet Psalmen mit Einsicht! Eig. Singet Maskil. S. die Anm. zu [Ps 32] 9 Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt. 10 Die Edlen der Völker haben sich versammelt und das Volk O. als ein Volk des Gottes Abrahams; denn die Schilde dh. die Fürsten, die Schirmherren der Erde sind Gottes; er ist sehr erhaben. 48 1 Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Von den Söhnen Korahs. 2 Groß ist Jahwe und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. 3 Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des großen Königs. 4 Gott ist bekannt in ihren Palästen als eine hohe Feste. 5 Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt, waren herangezogen allesamt. 6 Sie sahen, da erstaunten sie; sie wurden bestürzt, flohen ängstlich hinweg. 7 Beben ergriff sie daselbst, Angst, der Gebärenden gleich. 8 Durch den Ostwind zertrümmertest du die Tarsisschiffe. 9 Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jahwes der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. [Sela.] 10 Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels. 11 Wie dein Name, Gott, also ist dein Lob O. Ruhm bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte. 12 Es freue sich der Berg Zion, es mögen frohlocken die Töchter Judas um deiner Gerichte willen! 13 Umgehet Zion und umkreiset es, zählet seine Türme; 14 betrachtet genau seine Wälle, mustert O. durchschreitet seine Paläste, damit ihr's erzählet dem künftigen Geschlecht! 15 Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewiglich! Er wird uns leiten bis an den Tod. 49 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Höret dies, ihr Völker alle; nehmet es zu Ohren, alle Bewohner der Welt; 3 sowohl Menschensöhne als Männersöhne, Reiche und Arme allzumal! 4 Mein Mund soll Weisheit Eig. Weisheiten... Einsichten reden, und das Sinnen meines Herzens soll Einsicht Eig. Weisheiten... Einsichten sein. 5 Neigen will ich zu einem Spruche mein Ohr, mein Rätsel Eig. Verschlungenes, dh. rätselhafte, verschlungene Rede eröffnen bei der Laute. 6 Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Ungerechtigkeit derer, die mir auf der Ferse sind, mich umringt. 7 Welche auf ihr Vermögen vertrauen und der Größe ihres Reichtums sich rühmen? 8 Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld Eig. seine Sühne geben, 9 [Denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muß davon abstehen auf ewig] 10 daß er fortlebe immerdar, die Grube nicht sehe. 11 Denn er sieht, daß die Weisen sterben, daß der Tor und der Unvernünftige miteinander umkommen und anderen ihr Vermögen lassen. 12 Ihr Gedanke W. Ihr Inneres ist, daß ihre Häuser stehen in Ewigkeit, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. 13 Doch der Mensch, der in Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. 14 Dieser ihr Weg ist ihre Torheit; O. ihre Zuversicht. O. Dies ist ihr Weg, derer, die Torheit haben und die nach ihnen kommen, haben Wohlgefallen an ihren Worten. Eig. an ihrem Munde [Sela.] 15 Man legt sie in den Scheol wie Schafe, der Tod weidet sie; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; und ihre Gestalt wird der Scheol verzehren, fern von ihrer Wohnung. O. ohne daß sie eine Wohnung hat 16 Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen. O. hinwegnehmen; wie [1.Mose 5,24] [Sela.] 17 Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergrößert die Herrlichkeit seines Hauses. 18 Denn wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit. 19 Ob er auch seine Seele segnete in seinem Leben und man wird dich loben, wenn du dir selbst Gutes tust 20 sie wird kommen zu dem Geschlecht seiner Väter; nimmermehr werden sie das Licht sehen. 21 Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. 50 1 Ein Psalm; von Asaph. Der Mächtige, El Gott, Jahwe, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. 2 Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt. 3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frißt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig. 4 Er ruft dem Himmel droben und der Erde, um sein Volk zu richten: 5 »Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!« 6 Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet. O. denn Gott steht im Begriff zu richten [Sela.] 7 »Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will wider dich zeugen! Ich, ich bin Gott, dein Gott.« 8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir. 9 Nicht werde ich Farren nehmen aus deinem Hause, noch Böcke aus deinen Hürden. 10 Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. 11 Ich kenne alles Gevögel der Berge, und das Wild Eig. was sich tummelt; so auch [Ps 80,13] des Gefildes ist mir bekannt. 12 Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen: denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle. 13 Sollte ich das Fleisch von Stieren Eig. von Starken essen und das Blut von Böcken trinken? 14 Opfere Gott Lob, O. Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde; 15 und rufe mich an am Tage der Bedrängnis: ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!« 16 Zu dem Gesetzlosen aber spricht Gott: »Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen«? 17 Du hast ja die Zucht O. Unterweisung, Zurechtweisung gehaßt und hinter dich geworfen meine Worte. 18 Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern. 19 Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge. 20 Du saßest da, redetest wider deinen Bruder, wider den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus. 21 Solches hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen O. überführen und es dir vor Augen stellen.« 22 Merket doch dieses, die ihr Gottes Eloah vergesset, damit ich nicht zerreiße, und kein Erretter sei da! 23 Wer Lob O. Dank opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen. 51 1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David, 2 als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bathseba eingegangen war. 3 Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte: nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! 4 Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! 5 Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. 6 Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest. 7 Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter. 8 Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, Eig. in den Nieren und im Verborgenen dh. im Innern des Herzens wirst du mich Weisheit kennen lehren. O. lehre mich Weisheit kennen 9 Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee. 10 Laß mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. 11 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Ungerechtigkeiten! 12 Schaffe Eig. Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist! 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! 14 Laß mir wiederkehren die Freude deines Heils, und mit einem willigen Geiste stütze mich! 15 Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren. 16 Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit. 17 Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkünden. 18 Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich sie; an Brandopfern hast du kein Wohlgefallen. 19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. 20 Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems! 21 Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar. 52 1 Dem Vorsänger. Ein Maskil S. die Anm. zu [Ps 32] von David, 2 als Doeg, der Edomiter, kam und Saul berichtete und ihm sagte: David ist in das Haus Abimelechs gekommen. 3 Was rühmst du dich des Bösen, O. der Bosheit du Gewaltiger? Die Güte Gottes El währt den ganzen Tag. 4 Verderben sinnt deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser Trug übend. O. du Trug Übender 5 Du hast das Böse mehr geliebt, als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden. [Sela.] 6 Du hast alle Vertilgungsworte geliebt, du Zunge des Trugs! 7 Gott El wird dich auch zerstören für immerdar; er wird dich fassen und herausreißen aus dem Zelte und auswurzeln aus dem Lande der Lebendigen. [Sela.] 8 Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen: 9 »Sieh den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke Eig. die Feste, Schutzwehr machte, sondern auf die Größe seines Reichtums vertraute, durch sein Schadentun stark war!« 10 Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewiglich. 11 Ich werde dich preisen ewiglich, weil O. dir danken, daß du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren, denn er ist gut, vor deinen Frommen. 53 1 Dem Vorsänger, nach Machalath. Viell.: nach schwermütiger Weise Ein Maskil S. die Anm. zu [Ps 32] von David. Vergleiche [Ps 14], auch bezüglich der Anmerkungen 2 Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben verderbt gehandelt und haben abscheulich das Unrecht geübt; da ist keiner, der Gutes tue. 3 Gott hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. 4 Alle sind Eig. Ein jeder ist abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. 5 Haben keine Erkenntnis die, welche Frevel tun, die mein Volk fressen, als äßen sie Brot? Gott rufen sie nicht an. 6 Da überfiel sie ein Schrecken, ohne daß ein Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen, der dich belagerte. Du hast sie beschämt gemacht, denn Gott hat sie verworfen. 7 O daß aus Zion die Rettungen Israels da wären! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen. 54 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil S. die Anm. zu [Ps 32] von David, 2 als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält David sich nicht bei uns verborgen? 3 Gott, durch deinen Namen rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht! 4 Gott, höre mein Gebet, nimm du Ohren die Reden meines Mundes! 5 Denn Fremde sind wider mich aufgestanden, und Gewalttätige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht vor sich gestellt. [Sela.] 6 Siehe, Gott ist mein Helfer; der Herr ist unter denen, dh. ist der Inbegriff aller derer usw.; eine hebräische Ausdrucksweise die meine Seele stützen. 7 Er wird das Böse zurückerstatten meinen Feinden; Eig. Nachstellern; so auch [Ps 56,2]; [59,10] nach deiner Wahrheit vertilge sie! 8 Opfern will ich dir mit Freiwilligkeit; deinen Namen will ich preisen, Jahwe, denn er ist gut. 9 Denn aus aller Bedrängnis hat er mich errettet; und mein Auge hat seine Lust gesehen an meinen Feinden. 55 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil S. die Anm. zu [Ps 32] von David. 2 Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen! 3 Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muß stöhnen 4 vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gesetzlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an. 5 Mein Herz ängstigte sich in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. 6 Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich. 7 Und ich sprach: O daß ich Flügel hätte wie die Taube! Ich wollte hinfliegen und ruhen. 8 Siehe, weithin entflöhe ich, würde weilen in der Wüste. [Sela.] 9 Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Winde, vor dem Sturme. 10 Vernichte, Herr, zerteile ihre Zunge! dh. vereitle ihren Ratschlag Denn Gewalttat und Hader habe ich in der Stadt gesehen. 11 Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal O. Frevel und Unrecht sind in ihrer Mitte. 12 Schadentun ist in ihrer Mitte, und Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrer Straße. O. ihrem Markte 13 Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser ist es, der wider mich großgetan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen; 14 sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter; 15 die wir trauten Umgang miteinander pflogen, ins Haus Gottes wandelten mit der Menge. 16 Der Tod überrasche sie, Nach and. Lesart: Verwüstung über sie lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol! Denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern. 17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und Jahwe rettet mich. 18 Abends und morgens und mittags muß ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme. 19 Er hat meine Seele in Frieden erlöst aus dem Kampfe wider mich; O. daß sie mir nicht nahten denn ihrer sind viele gegen mich gewesen. 20 Hören wird Gott El und sie demütigen, O. ihnen antworten er thront ja von alters her [Sela.]; weil es keine Änderung bei ihnen O. sie, bei denen es keine gibt und sie Gott nicht fürchten. 21 Er dh. der Gesetzlose hat seine Hände ausgestreckt gegen die, welche mit ihm in Frieden waren; seinen Bund hat er gebrochen. Eig. entweiht 22 Glatt sind die Milchworte seines Mundes, und Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, und sie sind gezogene Schwerter. 23 Wirf auf Jahwe, was dir auferlegt O. beschieden ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, daß der Gerechte wanke! 24 Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in die Grube des Verderbens; die Männer des Blutes und des Truges werden nicht zur Hälfte bringen ihre Tage. Ich aber werde auf dich vertrauen. 56 1 Dem Vorsänger, nach: »Die Taube der fernen Terebinthen.« Von David, ein Gedicht, Hebr. Miktam; so auch [Ps 57.58.59.60] als die Philister ihn zu Gath ergriffen. 2 Sei mir gnädig, o Gott! Denn es schnaubt O. schnappt nach mir der Mensch; den ganzen Tag mich befehdend, bedrückt er mich. 3 Es schnauben O. schnappen meine Feinde den ganzen Tag; denn viele befehden mich in Hochmut. 4 An dem Tage, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. 5 In O. Durch; so auch [V. 10] Gott werde ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte das Fleisch mir tun? 6 Meine Worte verdrehen Eig. kränken sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind wider mich zum Bösen. 7 Sie rotten sich zusammen, verstecken sich, Nach and. Lesart: legen einen Hinterhalt sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. 8 Sollte bei ihrem Frevel Rettung für sie sein? Im Zorn stürze nieder die Völker, o Gott! 9 Mein Umherirren O. Klagen zählst du. Lege O. hast du gezählt. Gelegt sind in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buche? O. Verzeichnis 10 Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tage, da ich rufe; dieses weiß ich, daß Gott für mich ist. O. denn Gott ist für mich 11 In Gott werde ich rühmen das Wort, in Jahwe werde ich rühmen das Wort. 12 Auf Gott vertraue ich; ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? 13 Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde, dh. die ich dir gelobt habe ich werde dir Dankopfer entrichten. 14 Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, ja, meine Füße vom Sturz, um zu wandeln vor dem Angesicht Gottes im Lichte der Lebendigen. 57 1 Dem Vorsänger. »Verdirb nicht!« Von David, ein Gedicht, als er vor Saul in die Höhle floh. 2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn zu dir nimmt Zuflucht meine Seele, und ich will Zuflucht nehmen zu dem Schatten deiner Flügel, bis vorübergezogen das Verderben. 3 Zu Gott, dem Höchsten, will ich rufen, zu dem Gott, El der es für mich vollendet. 4 Vom Himmel wird er senden und mich retten; er macht zum Hohn den, der nach mir schnaubt. O. schnappt [Sela.] Senden wird Gott seine Güte und seine Wahrheit. 5 Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist. 6 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! 7 Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet, es beugte sich nieder O. er ]der Feind] beugte nieder meine Seele; eine Grube haben sie vor mir gegraben, sie sind mitten hineingefallen. [Sela.] 8 Befestigt O. fest; vergl. [Ps 108,1-5] ist mein Herz, o Gott, befestigt O. fest; vergl. [Ps 108,1-5] ist mein Herz! Ich will singen und Psalmen singen. Eig. singspielen 9 Wache auf, meine Seele! Vergl. [Ps 7,5]; [16,9] Wachet auf, Harfe und Laute! Ich will aufwecken die Morgenröte. 10 Ich will dich preisen, Herr, unter den Völkern, will dich besingen unter den Völkerschaften. 11 Denn groß bis zu den Himmeln ist deine Güte, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. 12 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! 58 1 Dem Vorsänger. »Verdirb nicht!« Von David, ein Gedicht. 2 Redet ihr wirklich Gerechtigkeit durch Verstummen? Und. l. mit veränderten Vokalen: Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, ihr Richter? Der hebr. Text scheint fehlerhaft zu sein Richtet ihr in Geradheit, ihr Menschenkinder? O. die Menschenkinder 3 Ja, im Herzen übet ihr Ungerechtigkeiten; eurer Hände Gewalttat wäget ihr dar im Lande. 4 Abgewichen sind die Gesetzlosen von Mutterschoße an, es irren von Mutterleibe an die Lügenredner. 5 Gift haben sie gleich Schlangengift, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt, 6 die nicht hört auf die O. daß sie nicht höre die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der der Zaubersprüche kundig ist. 7 Zerschmettere, o Gott, ihre Zähne in ihrem Maule, brich aus das Gebiß der jungen Löwen, Jahwe! 8 Laß sie zergehen wie Wasser, die zerfließen! Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie abgestumpft! 9 Laß sie sein gleich der Schnecke, die zerschmelzend dahingeht, gleich der Fehlgeburt eines Weibes, welche die Sonne nie erblickt hat! 10 Bevor eure Töpfe den Dorn merken, dh. bevor sie erhizt werden möge O. wird er ihn, frisch oder brennend, hinwegstürmen! 11 Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er wird seine Füße W. Schritte baden im Blute des Gesetzlosen. 12 Und der Mensch wird sagen: Fürwahr, es gibt Lohn Eig. Frucht für den Gerechten; fürwahr, es gibt einen Gott, der auf Erden richtet. 59 1 Dem Vorsänger, »Verdirb nicht!« Von David, ein Gedicht, als Saul sandte, und sie sein Haus bewachten, um ihn zu töten. 2 Befreie mich von meinen Feinden, o mein Gott! Setze mich in Sicherheit vor denen, die sich wider mich erheben! 3 Befreie mich von denen, die Frevel tun, und rette mich von den Blutmenschen! 4 Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Starke rotten sich wider mich ohne meine Übertretung und ohne meine Sünde, Jahwe! 5 Ohne eine Schuld meinerseits laufen und bereiten sie sich; wache auf, mir entgegen, und sieh! 6 Ja, du, Jahwe, Gott der Heerscharen, Gott Israels, erwache, um heimzusuchen alle Nationen! Sei keinem gnädig von den treulos Frevelnden! [Sela.] 7 Am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt. 8 Siehe, aus ihrem Munde sprudeln sie Böses hervor, Schwerter sind auf ihren Lippen, denn »wer hört«? 9 Du aber, Jahwe, wirst ihrer lachen, wirst spotten aller Nationen. 10 Meine Eig. Seine; wahrsch. ein Fehler, vergl. [V. 17] Stärke, auf dich will ich achten; denn Gott ist meine hohe Feste. 11 Mein Gott wird mir mit seiner Güte zuvorkommen; Nach and. Lesart: Der Gott meiner Güte wird mir zuvorkommen Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden. 12 Töte sie nicht, damit mein Volk es nicht vergesse; laß sie umherirren durch deine Macht, und stürze sie nieder, Herr, unser Schild! 13 Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so laß sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen! 14 Mache ein Ende im Grimm, mache ein Ende, daß sie nicht mehr seien, und erkennen, O....seien; damit sie erkennen daß Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde! [Sela.] 15 Und am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt. 16 Sie schweifen umher nach Speise; sie übernachten, wenn sie auch nicht satt sind. 17 Ich aber will singen von deiner Stärke, und des Morgens jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Feste gewesen und ein Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis. 18 Dir, meine Stärke, will ich Psalmen singen; Eig. will ich singspielen denn Gott ist meine hohe Feste, der Gott meiner Güte. dh. der mir Güte erweist 60 1 Dem Vorsänger; nach Schuschan-Eduth. Ein Gedicht von David, zum Lehren, 2 als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztale schlug, zwölftausend Mann. 3 Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut, bist zornig gewesen; führe uns wieder zurück! 4 Du hast das Land O. die Erde erschüttert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es wankt! 5 Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit Taumelwein hast du uns getränkt. 6 Denen, die dich fürchten, hast du ein Panier gegeben, daß es sich erhebe um der Wahrheit willen. [Sela.] 7 Damit befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns! Nach and. Lesart: mich; vergl. [Ps 108,6-13] 8 Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen. 9 Mein ist Gilead, und mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. Und. üb.: mein Gesetzgeber 10 Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will ich meine Sandale werfen; Philistäa, jauchze mir zu! 11 Wer wird mich führen in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? 12 Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast, und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren? 13 Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! O. vom Bedränger Menschenrettung ist ja eitel. 14 Mit Gott werden wir mächtige Taten Eig. Mächtiges tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten. 61 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Von David. 2 Höre, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! 3 Vom Ende der Erde werde ich zu dir rufen, wenn mein Herz verschmachtet; du wirst mich auf einen Felsen leiten, der mir zu hoch ist. 4 Denn du bist mir eine Zuflucht gewesen, ein starker Turm, vor dem Feinde. 5 Ich werde O. will weilen in deinem Zelte in Ewigkeit, werde Zuflucht O. will nehmen zu dem Schutze deiner Flügel. [Sela.] 6 Denn du, Gott, hast auf meine Gelübde gehört, hast mir gegeben das Erbteil derer, die deinen Namen fürchten. 7 Du wirst Tage hinzufügen zu den Tagen des Königs; seine Jahre werden sein wie Geschlechter und Geschlechter. 8 Er wird ewiglich bleiben O. thronen vor dem Angesicht Gottes. Bestelle Güte und Wahrheit, daß sie ihn behüten! 9 Also werde ich deinen Namen besingen immerdar, indem ich meine Gelübde bezahle Tag für Tag. 62 1 Dem Vorsänger; für O. nach Jeduthun. Ein Psalm von David. 2 Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung. 3 Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht viel wanken. 4 Bis wann wollt ihr gegen einen Mann anstürmen, ihr alle ihn niederreißen wie eine überhängende Wand, eine angestoßene Mauer? 5 Sie ratschlagen nur, ihn von seiner Höhe zu stoßen; sie haben Wohlgefallen an der Lüge; mit ihrem Munde segnen sie, und in ihrem Innern fluchen sie. [Sela.] 6 Nur auf Gott vertraue still meine Seele! Denn von ihm kommt meine Erwartung. 7 Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht wanken. 8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott. 9 Vertrauet auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist unsere Zuflucht. [Sela.] 10 Nur Eitelkeit O. ein Hauch; dasselbe Wort wie am Ende des Verses sind die Menschensöhne, Lüge die Männersöhne. Auf der Waagschale steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch. Und. üb.: sie sind allesamt ein Hauch 11 Vertrauet nicht auf Erpressung, und setzet nicht eitle Hoffnung auf Raub; Eig. werdet nicht betört durch Raub wenn der Reichtum wächst, so setzet euer Herz nicht darauf! 12 Einmal hat Gott geredet, zweimal habe ich dieses gehört, daß die Stärke Gottes sei. 13 Und dein, o Herr, ist die Güte; denn du, du vergiltst einem jeden nach seinem Werke. 63 1 Ein Psalm von David, als er in der Wüste Juda war. 2 Gott, du bist mein Gott! El Frühe suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und lechzenden Lande ohne Wasser, 3 gleichwie ich dich angeschaut habe im Heiligtum, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen. 4 Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen werden dich rühmen. 5 Also werde ich dich preisen während meines Lebens, meine Hände aufheben in deinem Namen. 6 Wie von Mark und Fett wird gesättigt werden meine Seele, und mit jubelnden Lippen wird loben mein Mund, 7 Wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich sinne O. sinne ich über dich in den Nachtwachen. 8 Denn du bist mir zur Hilfe gewesen, und ich werde jubeln in dem Schatten deiner Flügel. 9 Meine Seele hängt dir nach, dh. folgt dir unmittelbar nach es hält mich aufrecht deine Rechte. 10 Jene aber, die nach meinem Leben trachten, um es zu verderben, werden hineingehen in die untersten Örter der Erde. 11 Man wird sie preisgeben der Gewalt des Schwertes, das Teil der Schakale werden sie sein. 12 Und der König wird sich freuen in Gott; es wird sich rühmen ein jeder, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden. 64 1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. 2 Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage; vor dem Schrecken des Feindes behüte mein Leben! 3 Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Übeltäter, vor der Rotte derer, die Frevel tun! 4 Welche ihre Zunge geschärft haben gleich einem Schwerte, ihren Pfeil angelegt, bitteres Wort, 5 um im Versteck zu schießen auf den Unsträflichen: plötzlich schießen sie auf ihn und scheuen sich nicht. 6 Sie stärken sich in einer bösen Sache; sie reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: Wer wird uns sehen? Eig. wer ihnen zusehen könnte 7 Sie denken Schlechtigkeiten aus: »Wir haben's fertig, der Plan ist ausgedacht!« O: Wir haben fertig gebracht den ausgedachten Plan Und eines jeden Inneres und Herz ist tief. 8 Aber Gott schießt auf sie, plötzlich kommt ein Pfeil: Und. üb.: auf sie einem plötzlichen Pfeil ihre Wunden sind da. 9 Und sie werden zu Fall gebracht, ihre Zunge dh. ihr Ratschlag, das was sie anderen zu tun gedachten kommt über sie; alle, die sie sehen, werden den Kopf schütteln. Und. üb.: werden sich flüchten 10 Und es werden sich fürchten alle Menschen, und das Tun Gottes verkünden und sein Werk erwägen. 11 Der Gerechte wird sich in Jahwe freuen und auf ihn trauen; und es werden sich rühmen alle von Herzen Aufrichtigen. 65 1 Dem Vorsänger, ein Psalm. Von David, ein Lied. 2 Deiner harrt schweigend der Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir wird bezahlt werden das Gelübde. 3 Hörer des Gebets! Zu dir wird kommen alles Fleisch. 4 Ungerechtigkeiten dh. Betätigungen der Ungerechtigkeit haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben. 5 Glückselig der, den du erwählst und herzunahen lässest, daß er wohne in deinen Vorhöfen! Wir werden gesättigt werden mit dem Guten deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels. Und. üb.: deines heiligen Tempels 6 Du wirst uns antworten durch furchtbare Dinge in Gerechtigkeit, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere! W. des Meeres der Fernen 7 Der die Berge feststellt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht, 8 der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerschaften. 9 Und es fürchten sich die Bewohner der Enden der Erde, vor deinen Zeichen; du machst jauchzen die Ausgänge des Morgens und des Abends. dh. den Osten und den Westen 10 Du hast die Erde heimgesucht O. dich der Erde fürsorglich angenommen und ihr Überfluß gewährt, du bereicherst sie sehr: Gottes Bach ist voll Wassers. Du bereitest ihr dh. der Menschen Getreide, wenn du sie also bereitest. O. denn also bereitest du sie 11 Du tränkest ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs. 12 Du hast gekrönt das Jahr deiner Güte, und deine Spuren triefen von Fett. 13 Es triefen die Auen der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel. 14 Die Triften bekleiden sich mit Herden, und die Täler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen. 66 1 Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Jauchzet Gott, ganze Erde! 2 Besinget die Herrlichkeit seines Namens, machet herrlich sein Lob! 3 Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei. S. die Anm. zu [Psalm 18,44] 4 Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. [Sela.] 5 Kommet und sehet die Großtaten Gottes; furchtbar ist er in seinem Tun gegen die Menschenkinder. 6 Er wandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom; da O. dort freuten wir uns in ihm. 7 Er herrscht durch seine Macht auf ewig; seine Augen beobachten die Eig. spähen unter den Nationen. Daß sich nicht erheben die Widerspenstigen! [Sela.] 8 Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme seines Lobes; 9 der unsere Seele am Leben erhalten W. ins Leben versetzt und nicht zugelassen hat, daß unsere Füße wankten! 10 Denn du hast uns geprüft, o Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. 11 Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt. 12 Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zu überströmender Erquickung. W. zur Überströmung; and. l.: ins Weite 13 Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde, 14 wozu sich weit aufgetan meine Lippen, und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Bedrängnis. 15 Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern samt Räucherwerk von Widdern; Rinder samt Böcken will ich opfern. [Sela.] 16 Kommet, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat. 17 Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und seine Erhebung war unter meiner Zunge. 18 Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so würde der Herr nicht gehört haben. 19 Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets. 20 Gepriesen sei Gott, der nicht abgewiesen hat mein Gebet, noch von mir abgewandt seine Güte! 67 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm, ein Lied. Eig. Ein Lied-Psalm 2 Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über W. mit, bei uns, [Sela.] 3 daß man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Rettung! 4 Es werden O. mögen; so auch [V. 4.5] dich preisen die Völker, o Gott; es werden O. mögen; so auch [V. 4.5] dich preisen die Völker alle. 5 Es werden sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde, du wirst sie leiten. [Sela.] 6 Es werden dich preisen die Völker, o Gott; es werden dich preisen die Völker alle. 7 Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen. 8 Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fürchten. 68 1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm, ein Lied. Eig. Ein Lied-Psalm 2 Möge Gott aufstehen! Mögen sich zerstreuen seine Feinde, und vor ihm fliehen seine Hasser! Vergl. [4.Mose 10,35] 3 Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gesetzlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. 4 Aber freuen werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem Angesicht Gottes und jubeln in Freude. 5 Singet Gott, besinget seinen Namen! Machet Bahn W. schüttet auf, dh. einen Weg dem, der einherfährt durch die Wüsteneien, Jah ist sein Name, und frohlocket vor ihm! 6 Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. 7 Gott O. ein Gott, der läßt Einsame O. einzeln Zerstreute in einem Hause dh. als Gründer eines Hausstandes wohnen, führt Gefangene hinaus ins Glück; die Widerspenstigen aber wohnen in der Dürre. 8 Gott, als du auszogest vor deinem Volke, als du einherschrittest durch die Wüste, [Sela.] 9 da bebte die Erde, auch troffen die Himmel vor Gott, jener Sinai vor Gott, dem Gott Israels. Vergl. [Ri 5,4.5] 10 Reichlichen Regen gossest du aus, o Gott; dein Erbteil, wenn es ermattet war, richtetest du es auf. 11 Deine Schar hat darin gewohnt; du bereitetest in deiner Güte für den Elenden, o Gott! 12 Der Herr erläßt das Wort; der Siegesbotinnen Eig. Verkündigerinnen froher Botschaft ist eine große Schar. 13 Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen, und die Hausbewohnerin verteilt die Beute. 14 Wenn ihr zwischen den Hürden lieget, werdet ihr sein wie die Flügel einer Taube, die überzogen sind mit Silber, und ihre Schwingen mit grüngelbem Golde. 15 Wenn der Allmächtige Könige darin dh. in dem Lande zerstreut, wird es schneeweiß dh. viell. von den Gebeinen der Erschlagenen auf dem Zalmon. ein Berg bei Sichem; vergl. [Ri 9,48] 16 Der Berg Basans ist ein Berg Gottes, ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. 17 Warum blicket ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrt hat zu seinem Wohnsitz? Auch wird Jahwe daselbst wohnen immerdar. 18 Der Wagen Gottes sind zwei Zehntausende, Tausende und aber Tausende; der Herr ist unter ihnen: ein Sinai an Heiligkeit. 19 Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jahwe, Hebr. Jah Gott, eine Wohnung habe. O. im Menschen, damit Jah, Gott, selbst unter Widerspenstigen wohne 20 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; Eig. trägt er Last für uns Gott El ist unsere Rettung. [Sela.] 21 Gott El ist uns ein Gott El der Rettungen, und bei Jahwe, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tode. 22 Gewiß, Gott wird zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der da wandelt in seinen Vergehungen. 23 Der Herr sprach: Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres, 24 auf daß du deinen Fuß in Blut badest, und die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe. 25 Gesehen haben sie deine Züge, o Gott, die Züge meines Gottes, El meines Königs im O. ins Heiligtum. 26 Voran gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten tamburinschlagender Jungfrauen. 27 »Preiset Gott, den Herrn, in den Versammlungen, die ihr aus der Quelle Israels seid!« 28 Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas, ihr Haufe, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. 29 Geboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, o Gott, das, was du für uns gewirkt hast! 30 Um deines Tempels zu Jerusalem willen werden Könige dir Geschenke bringen. 31 Schilt das Tier des Schilfes, die Schar der Stiere Dasselbe Wort wie [Ps 50,13] mit den Kälbern der Völker; jeder W. er wird sich dir unterwerfen mit Silberbarren. Zerstreue So wahrsch. zu lesen; Text: Er hat zerstreut die Völker, die Lust haben am Kriege! 32 Es werden kommen die Großen aus Ägypten; Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken O. Äthiopien, seine Hände werden eilends Gaben bringen zu Gott. 33 Ihr Königreiche der Erde, singet Gott, besinget den Herrn, [Sela.] 34 den, der da einherfährt auf O. in den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er läßt seine Stimme erschallen, eine mächtige Stimme. 35 Gebet Gott Stärke! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den Wolken. 36 Furchtbar bist du, Gott, O. Furchtbar ist Gott aus deinen Heiligtümern her; der Gott El Israels, er ist es, der Stärke und Kraft Eig. Kraftfülle gibt dem Volke. Gepriesen sei Gott! 69 1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. O. nach: Lilien Von David. 2 Rette mich, o Gott! Denn die Wasser sind bis an die Seele gekommen. 3 Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich. 4 Ich bin müde vom Eig. durch mein Rufen, entzündet ist meine Kehle; meine Augen schwinden hin, harrend auf meinen Gott. 5 Mehr als die Haare meines Hauptes sind derer, die ohne Ursache mich hassen; mächtig O. zahlreich sind meine Vertilger, die ohne Grund mir feind sind; was ich nicht geraubt habe, muß ich alsdann erstatten. 6 Du, o Gott, weißt um meine Torheit, und meine Vergehungen sind dir nicht verborgen. 7 Laß nicht durch mich beschämt werden, die auf dich harren, O. hoffen Herr, Jahwe der Heerscharen! Laß nicht durch mich zu Schanden werden, die dich suchen, Gott Israels! 8 Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. 9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern, und ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. 10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. 11 Als ich weinte, und meine Seele im Fasten war, da wurde es mir zu Schmähungen; 12 als ich mich in Sacktuch kleidete, da ward ich ihnen zum Sprichwort. 13 Die im Tore sitzen, reden über mich, und ich bin das Saitenspiel der Zecher. W. der Trinker starken Getränks 14 Ich aber, mein Gebet ist zu dir, Jahwe, zur Zeit der Annehmung. O. der Huld; eig. der Betätigung des Wohlgefallens O Gott, nach der Größe deiner Güte, erhöre mich nach der Wahrheit deines Heils! 15 Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke! Laß mich errettet werden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen! 16 Laß die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe mich nicht verschlingen; und laß die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen! 17 Erhöre mich, Jahwe! Denn gut ist deine Güte; wende dich zu mir nach der Größe deiner Erbarmungen! 18 Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte! Denn ich bin bedrängt; eilends erhöre mich! 19 Nahe meiner Seele, erlöse sie; erlöse Eig. kaufe mich los mich um meiner Feinde willen! 20 Du, du kennst meinen Hohn und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. 21 Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden. 22 Und sie gaben in O. als meine Speise Galle, O. Gift und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. 23 Es werde zur Schlinge vor ihnen ihr Tisch, und ihnen, den Sorglosen, zum Fallstrick! 24 Laß dunkel werden ihre Augen, daß sie nicht sehen; und laß beständig wanken ihre Lenden! 25 Schütte über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie! 26 Verwüstet sei ihre Wohnung, Eig. ihr Gehöft, Zeltlager in ihren Zelten sei kein Bewohner! 27 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und von dem Schmerze deiner Verwundeten erzählen sie. 28 Füge Ungerechtigkeit zu ihrer Ungerechtigkeit, und laß sie nicht kommen zu Eig. eingehen in deiner Gerechtigkeit! 29 Laß sie ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens, und nicht eingeschrieben mit den Gerechten! 30 Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, setze mich in Sicherheit! 31 Rühmen will ich den Namen Gottes im Liede, und ihn erheben mit Lob. O. Dank 32 Und es wird Jahwe wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Farre mit Hörnern und gespaltenen Hufen. 33 Die Sanftmütigen werden es sehen, sie werden O. Wenn die Sanftmütigen es sehen, so werden sie sich freuen; ihr, die ihr Gott suchet, es lebe euer Herz! O. euer Herz wird leben 34 Denn Jahwe hört auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. 35 Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! 36 Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden daselbst wohnen und es besitzen. 37 Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. 70 1 Dem Vorsänger. Von David, zum Gedächtnis. 2 Eile, Gott, mich zu erretten, Jahwe, zu meiner Hilfe! Vergl. [Ps 40,14-17] 3 Laß beschämt und mit Scham bedeckt werden, die nach meinem Leben trachten! Laß zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! 4 Laß umkehren ob ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! 5 Laß fröhlich sein und in dir sich freuen alle, die dich suchen! Und die deine Rettung lieben, laß stets sagen: Erhoben sei Gott! 6 Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Erretter bist du; Jahwe, zögere nicht! 71 1 Auf dich, Jahwe, traue ich: Laß mich nimmer beschämt werden! 2 In deiner Gerechtigkeit befreie mich und errette mich! Neige dein Ohr zu mir und schaffe mir Rettung! 3 Sei mir ein Fels zur Wohnung, um stets dahin zu gehen! Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Burg. 4 Mein Gott, errette mich aus der Hand des Gesetzlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewaltsamen! 5 Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jahwe; meine Zuversicht von meiner Jugend an. 6 Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschoße an, aus meiner Mutter Leibe zogest du mich hervor; von dir ist stets mein Lobgesang. 7 Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht. 8 Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobe, von deinem Ruhm den ganzen Tag. 9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht! 10 Denn meine Feinde haben von mir geredet, und die auf meine Seele lauern, miteinander geratschlagt; 11 und sie sagen: Gott hat ihn verlassen; verfolget und greifet ihn, denn kein Erretter ist da! 12 O Gott, sei nicht fern von mir; mein Gott, eile zu meiner Hilfe! 13 Laß beschämt werden, laß vergehen, die wider meine Seele sind! Laß mit Hohn und Schande bedeckt werden, Eig. in Hohn und Schande sich hüllen die mein Unglück suchen! 14 Ich aber will beständig harren und all dein Lob vermehren. 15 Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag deine Rettung; denn ich weiß sie nicht zu zählen. W. weiß keine Zahlen 16 Ich werde kommen mit den Machttaten des Herrn Jahwe, werde gedenken dh. rühmend gedenken deiner Gerechtigkeit, deiner allein. 17 Gott! Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis hierher habe ich deine Wundertaten verkündet. 18 Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlaß mich nicht, o Gott, bis ich verkünde deinen Arm dem künftigen Geschlecht, allen, die da kommen werden, deine Macht! 19 Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du große Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du? 20 Du, der du uns viele Bedrängnisse und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben, und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde. 21 Du wirst meine Größe mehren, und du wirst dich wenden und mich trösten. 22 Auch will ich dich preisen mit der Harfe, ja, deine Wahrheit, mein Gott! Ich will dir Psalmen singen mit der Laute, du Heiliger Israels! 23 Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast; 24 auch meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen. 72 1 Für O. von Salomo. O Gott, gib dem Könige deine Gerichte, O. Rechte, Urteile und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs! 2 Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine Elenden nach Recht. 3 Es werden dem Volke Frieden O. Wohlfahrt tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit. 4 Er wird Recht schaffen den Elenden des Volkes; er wird retten die Kinder des Armen, und den Bedrücker wird er zertreten. 5 Man wird dich fürchten von Geschlecht zu Geschlecht, so lange Sonne und Mond bestehen. 6 Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. 7 In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden O. Wohlfahrt wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. 8 Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde. O. des Landes 9 Vor ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub lecken; 10 die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die Könige von Scheba und Seba. 11 Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen. 12 Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der O. und den, der keinen Helfer hat; 13 Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. 14 Von Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer sein in seinen Augen. 15 Und er wird leben, und von dem Golde Schebas wird man O. er ihm geben; und man O. er wird beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 16 Es wird Überfluß an Getreide sein im Lande, O. auf der Erde auf dem Gipfel der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde. 17 Sein Name wird ewig sein; so lange die Sonne besteht, wird fortdauern sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen werden O. in ihm werden sich segnen alle Nationen, sie werden ihn glücklich preisen. 18 Gepriesen sei Jahwe, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! 19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen. 20 Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais. 73 1 Ein Psalm; von Asaph. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. 2 Ich aber, wenig fehlte, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären ausgeglitten meine Schritte. 3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich sah die Wohlfahrt der Gesetzlosen. 4 Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tode, und Wahrsch. ist zu lesen: Denn keine Qualen haben sie, vollkräftig wohlgenährt ist ihr Leib. 5 Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt. 6 Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. 7 Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens. 8 Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie. 9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde. 10 Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft. O. für sie ausgepreßt 11 Und sie sprechen: Wie wüßte es Gott, El und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten? 12 Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos, O. sicher ruhig erwerben sie sich Vermögen. 13 Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände. 14 Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war. 15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne. 16 Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen; 17 bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes El und jener Ende gewahrte. 18 Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern. 19 Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse! 20 Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten. 21 Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach, 22 da war ich dumm und wußte nichts; ein Tier Eig. Vieh war ich bei dir. 23 Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand; 24 durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit O. und nachher, in Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen. 25 Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. 26 Vergeht mein Fleisch und mein Herz, meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. 27 Denn siehe, es werden umkommen, die dir ferne sind; du vertilgst alle, die buhlerisch von dir abweichen. 28 Ich aber, Gott zu nahen ist mir gut; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, Jahwe, gesetzt, um zu erzählen alle deine Taten. 74 1 Ein Maskil; S. die Anm. zu [Ps 32] von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn wider die Herde deiner Weide? 2 Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil, W. als Stamm deines Erbes des Berges Zion, auf welchem du gewohnt hast! 3 Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt. 4 Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen O. Wunder; so auch [V. 9] als Zeichen O. Wunder; so auch [V. 9] gesetzt. 5 Sie erscheinen W. Er [dh. jeder einzelne von ihnen] wird wahrgenommen; od.: Es sieht sich an, wie wenn einer wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes; 6 und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern. 7 Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens. 8 Sie sprachen in ihrem Herzen: Laßt uns sie niederzwingen allesamt! Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes El im Lande. 9 Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, welcher weiß, bis wann. 10 Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? 11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende! O. vernichte sie 12 Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes. O. der Erde 13 Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. 14 Du zerschmettertest die Häupter des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volke, den Bewohnern der Wüste. dh. den Wüstentieren 15 Du ließest Quell und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus. 16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond Eig. die Leuchte und die Sonne hast du bereitet. 17 Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet. 18 Gedenke dessen: der Feind hat Jahwe gehöhnt, und ein törichtes O. gemeines, gottloses Volk hat deinen Namen verachtet. 19 Gib nicht dem Raubtiere hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiß nicht für immer! 20 Schaue hin auf den Bund! Denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat. 21 Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; laß den Elenden und Armen deinen Namen loben! 22 Stehe auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung von den Toren wie [Ps 14,1] den ganzen Tag! 23 Vergiß nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich wider dich erheben, steigt auf beständig. O. das beständig aufsteigt 75 1 Dem Vorsänger, »Verdirb nicht!« Ein Psalm von Asaph, ein Lied. 2 Wir preisen dich, o Gott, wir preisen dich; und nahe ist dein Name, deine Wundertaten verkündigen es. O. ihn; od. man erzählt deine Wundertaten 3 »Wenn ich die Versammlung empfangen werde, O. Wenn ich die bestimmte Zeit erreichen [W. erfassen] werde will ich in Geradheit richten. 4 Zerschmolzen sind die Erde und alle ihre Bewohner: Ich habe ihre Säulen festgestellt.« [Sela.] 5 Ich sprach zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig! und zu den Gesetzlosen: Erhebet nicht das Horn! 6 Erhebet nicht hoch euer Horn; redet nicht Freches mit gerecktem Halse! 7 Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her W. von der Wüste her; die Wüste liegt südlich von Palästina kommt Erhöhung. 8 Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er. 9 Denn ein Becher ist in der Hand Jahwes, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus: ja, seine Hefen müssen schlürfend trinken alle Gesetzlosen der Erde. 10 Ich aber, ich will es verkünden ewiglich, will Psalmen singen dem Gott Jakobs. 11 Und alle Hörner der Gesetzlosen werde ich abhauen; es werden erhöht werden die Hörner der Gerechten. 76 1 Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaph, ein Lied. 2 Bekannt ist Gott in Juda, in Israel groß sein Name. 3 Und in Salem ist Eig. ward seine Hütte, und seine Wohnung in Zion. 4 Dort zerbrach er des Bogens Blitze, Schild und Schwert und Krieg. [Sela.] 5 Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes. O. Glanzvoll bist du, herrlich von den Bergen des Raubes her 6 Zur Beute sind geworden die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der tapferen Männer fand seine Hände. 7 Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind in tiefen Schlaf gesunken sowohl Wagen als Roß. 8 Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst! 9 Du ließest Gericht hören dh. kündigtest Gericht an von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und ward stille. 10 Als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes. O. der Erde [Sela.] 11 Denn der Grimm des Menschen wird dich preisen; mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. 12 Tut und bezahlet Gelübde Jahwe, eurem Gott; mögen alle, die rings um ihn her sind, Geschenke bringen dem Furchtbaren! 13 Er wird abmähen den Geist O. das Schnauben der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde. 77 1 Dem Vorsänger, für Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm. 2 Meine Stimme ist zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme ist zu Gott, und er wird mir Gehör schenken. 3 Am Tage meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war des Nachts ausgestreckt und ließ nicht ab; O. erschlaffe nicht meine Seele weigerte sich getröstet zu werden. 4 Ich gedachte Gottes, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. [Sela.] 5 Du hieltest fest dh. offen die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht. 6 Ich durchdachte die Tage vor alters, die Jahre der Urzeit. 7 Ich gedachte meines Saitenspiels in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und es forschte mein Geist. 8 Wird der Herr auf ewig verwerfen, und hinfort keine Gunst mehr erweisen? 9 Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort dh. die Zusage, Verheißung aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? 10 Hat Gott El vergessen gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? [Sela.] 11 Da sprach ich: Das ist mein Kranksein. O. Weh Der Jahre der Rechten des Höchsten, 12 will ich gedenken, dh. rühmend gedenken. O. Das ist mein Kranksein: die Jahre der Rechten des Höchsten. Gedenken will ich usw der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; 13 und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. 14 Gott! Dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein großer Gott El wie Gott? 15 Du bist der Gott, El der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern. 16 Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. [Sela.] 17 Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es erzitterten die Tiefen. 18 Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk S. die Anm. zu [Hiob 35,6] ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. 19 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde. 20 Im Meere ist O. war dein Weg, und deine Pfade in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind O. waren nicht bekannt. 21 Du hast dein Volk geleitet wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons. 78 1 Ein Maskil; S. die Anm. zu [Ps 32] von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! O. meine Lehre Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes! 2 Ich will meinen Mund auftun zu W. mit einem Spruche, will Rätsel S. die Anm. zu [Ps 49,4] hervorströmen lassen aus der Vorzeit. 3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, 4 wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm O. die Ruhmestaten Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat. 5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun; 6 damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten; 7 und auf Gott El ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten; 8 und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, O. richtete, dh. ihm die rechte Richtung gab und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. El 9 Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes. 10 Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln; 11 und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen. 12 Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans. Eine Stadt in Unter-Ägypten 13 Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, und ließ die Wasser stehen wie einen Damm. 14 Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers. 15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen. O. wie mit Fluten 16 Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen. 17 Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste. 18 Und sie versuchten Gott El in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst. Eig. ihre Gier 19 Und sie redeten wider Gott; El sie sprachen: Sollte Gott El in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen? 20 Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen? 21 Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel; 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. 23 Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet 24 und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. 25 Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. 26 Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind; 27 und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere, 28 und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. 29 Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu. 30 Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde, 31 da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen O. Jünglinge Israels streckte er nieder. 32 Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch O. an seine Wunderwerke. 33 Da ließ er in Eitelkeit Eig. im Hauch hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken. 34 Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott El eifrig; 35 und sie gedachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, El der Höchste, ihr Erlöser. 36 Und sie heuchelten ihm Eig. betrogen ihn mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm; 37 denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde. 38 Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte O. ist... vergibt... verderbt sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. 39 Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. 40 Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! 41 Und sie versuchten Gott El wiederum und kränkten den Heiligen Israels. 42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, 43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans: 44 Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so daß sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten. 45 Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie fraßen, und Frösche, die sie verderbten. 46 Und er gab der Grille Eig. dem Vertilger; eine Heuschreckenart ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke. 47 Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen. 48 Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen. 49 Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar Eig. Sendung von Unglücksengeln. 50 Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis. 51 Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. 52 Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste; 53 und er führte sie sicher, so daß sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. 54 Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, dh. in sein heiliges Land zu diesem Berge, den seine Rechte erworben. 55 Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. 56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht. 57 Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen. 58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. 59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete O. verwarf Israel sehr. 60 Und er verließ O. gab auf die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. 61 Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers. 62 Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. 63 Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen; dh. in Hochzeitsliedern 64 seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht. dh. konnten keine Totenklage halten 65 Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein; 66 und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach. 67 Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht; 68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. 69 Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. 70 Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe; 71 hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil. 72 Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. 79 1 Ein Psalm; von Asaph. Gott! Die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. 2 Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. 3 Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub. 4 Wir sind ein Hohn geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. 5 Bis wann, Jahwe? Willst du immerfort zürnen, soll wie Feuer brennen dein Eifer? 6 Schütte deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen! 7 Denn man hat Jakob aufgezehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet. 8 Gedenke uns nicht die Ungerechtigkeiten der Vorfahren; laß eilends uns entgegenkommen deine Erbarmungen! Denn sehr gering O. schwach sind wir geworden. 9 Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit O. Ehre deines Namens willen; und errette uns, und vergib unsere Sünden um deines Namens willen! 10 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Laß unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte! 11 Laß vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Größe deines Armes laß übrigbleiben die Kinder des Todes! 12 Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, gehöhnt haben, siebenfach in ihren Busen zurück! 13 So werden wir, dein Volk, und die Herde deiner Weide, dich preisen O. dir danken ewiglich, dein Lob erzählen von Geschlecht zu Geschlecht. 80 1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim-Eduth. Von Asaph, O. nach Schoschannim [Lilien]. Ein Zeugnis von Asaph ein Psalm. 2 Hirte Israels, nimm zu Ohren! Der du Joseph leitest wie eine Herde, der du thronst zwischen O. über; vergl. [1.Chr 28,18]; [Hes 10,1] den Cherubim, strahle hervor! 3 Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung! 4 O Gott! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 5 Jahwe, Gott der Heerscharen! Bis wann raucht dein Zorn wider das O. beim Gebet deines Volkes? 6 Du hast sie mit Tränenbrot gespeist, und sie maßweise getränkt mit Zähren. 7 Du setztest uns zum Streit dh. zum Gegenstand des Streites, der Anfeindung unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten untereinander. 8 O Gott der Heerscharen! Führe uns zurück, und laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 9 Einen Weinstock zogest du Eig. rissest du heraus aus Ägypten, vertriebest Nationen und pflanztest ihn. 10 Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfüllte das Land; 11 die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, und seine Äste waren gleich Zedern Gottes; Und. üb.: und von seinen Ästen Zedern Gottes dh. mächtige Zedern 12 er streckte seine Reben aus bis ans Meer, und bis zum Strome hin seine Schößlinge. 13 Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so daß ihn berupfen alle, die des Weges vorübergehen? 14 Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Walde, und das Wild des Gefildes weidet ihn ab. 15 Gott der Heerscharen! Kehre doch wieder; schaue vom Himmel und sieh, und suche heim diesen Weinstock, O. nimm dich dieses Weinstocks an 16 und den Setzling, den Und. üb.: und beschütze was deine Rechte gepflanzt, und das Reis, das du dir gestärkt hattest! 17 Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen O. kamen sie um. 18 Deine Hand sei auf dem Manne deiner Rechten, auf dem Menschensohne, den du dir gestärkt hast! 19 So werden wir nicht von dir abweichen; belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen. 20 Jahwe, Gott der Heerscharen! Führe uns zurück; laß dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. 81 1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von Asaph. 2 Jubelt Gott, unserer Stärke! Jauchzet dem Gott Jakobs! 3 Erhebet Gesang und lasset das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe! 4 Stoßet am Neumonde in die Posaune, am Vollmonde zum Tage unseres Festes! 5 Denn eine Satzung für Israel ist es, eine Verordnung des Gottes Jakobs. 6 Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten, wo ich eine Sprache hörte, die ich nicht kannte. 7 Ich entzog der Last seine Schulter, seine Hände entgingen dem Tragkorbe. 8 In der Bedrängnis riefest du, und ich befreite dich; ich antwortete dir in des Donners Hülle; Eig. Verborgenheit ich prüfte dich an den Wassern von Meriba. [Sela.] 9 Höre, mein Volk, und ich will wider dich zeugen. O Israel, wenn du mir gehorchtest! 10 Es soll kein fremder Gott El unter dir sein, und du sollst dich nicht bücken vor einem Gott El des Auslandes. 11 Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat; tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen. 12 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist nicht willig gegen mich gewesen. 13 Und ich gab sie dahin der Verstocktheit ihres Herzens; sie wandelten nach ihren Ratschlägen. 14 O daß mein Volk auf mich gehört, daß Israel in meinen Wegen gewandelt hätte! 15 Bald würde ich ihre Feinde gebeugt und meine Hand gewendet haben gegen ihre Bedränger. 16 Die Hasser Jahwes würden sich ihm mit Schmeichelei unterworfen haben, und S. die Anm. zu [Ps 18,44] ihre Zeit würde ewig gewesen sein; 17 und mit dem Fette des Weizens würde er Und. l.: ich es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich gesättigt haben. 82 1 Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung Anderswo üb.: Gemeinde Gottes, El inmitten der Götter dh. der Richter; vergl. [2.Mose 21,6] richtet er. 2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Person der Gesetzlosen ansehen? [Sela.] 3 Schaffet Recht dem Geringen und der Waise; dem Elenden und dem Armen lasset Gerechtigkeit widerfahren! 4 Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen! 5 Sie wissen nichts und verstehen nichts, in Finsternis wandeln sie einher: es wanken alle Grundfesten der Erde. O. des Landes 6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle! 7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen. 8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du wirst zum Erbteil haben alle Nationen. 83 1 Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Von Asaph. 2 Gott, schweige nicht; verstumme nicht und sei nicht Eig. sei nicht ruhig, untätig stille, o Gott! El 3 Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. 4 Wider dein Volk machen sie listige Anschläge, und beraten sich wider deine Geborgenen. O. Schützlinge 5 Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, daß sie keine Nation mehr seien, daß nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! 6 Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wider dich gemacht: 7 Die Zelte Edoms und die O. der Ismaeliter, Moab und die Hageriter, 8 Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus; 9 auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. [Sela.] 10 Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bache Kison; 11 die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden! 12 Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Herrscher! Eig. Eingesetzte 13 Weil sie O. Welche gesagt haben: Lasset uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes! 14 Mein Gott, mache sie gleich einem Staubwirbel, gleich Stoppeln vor dem Winde! 15 Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie eine Flamme die Berge entzündet, 16 also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg! 17 Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jahwe, suchen! 18 Laß sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer, und mit Scham bedeckt werden und umkommen, 19 und erkennen, O. damit sie erkennen daß du allein, dessen Name Jahwe ist, der Höchste bist über die ganze Erde! 84 1 Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, Jahwe der Heerscharen! 3 Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwes; mein Herz und mein Fleisch rufen laut nach dem lebendigen Gott. El 4 Selbst der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt... deine Altäre, Jahwe der Heerscharen, mein König und mein Gott! 5 Glückselig, die da wohnen in deinem Hause! Stets werden sie dich loben. [Sela.] 6 Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! 7 Durch das Tränental Hebr. Bakatal gehend, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. 8 Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion. 9 Jahwe, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet; nimm zu Ohren, du Gott Jakobs! [Sela.] 10 Du, unser Schild, sieh, o Gott; und schaue an das Antlitz deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen. Eig. der Gesetzlosigkeit 12 Denn Jahwe, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jahwe geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit O. Vollkommenheit, Tadellosigkeit wandeln. 13 Jahwe der Heerscharen! Glückselig der Mensch, der auf dich vertraut! 85 1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. 2 Jahwe, du hast Gunst erzeigt deinem Lande, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet; 3 du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. [Sela.] 4 Du hast zurückgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewendet von der Glut deines Zornes. 5 Führe uns zurück, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende! 6 Willst du ewiglich wider uns zürnen? Willst du deinen Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht? 7 Willst du uns nicht wieder beleben, daß dein Volk sich in dir erfreue? 8 Laß uns, Jahwe, deine Güte sehen, und dein Heil gewähre uns! 9 Hören will ich, was Gott, El Jahwe, reden wird; denn O. ja Frieden wird er reden zu seinem Volke und zu seinen Frommen, nur daß sie nicht zur Torheit zurückkehren! 10 Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit wohne in unserem Lande. 11 Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt. 12 Wahrheit wird sprossen aus der Erde, und Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel. 13 Auch wird Jahwe das Gute geben, und unser Land wird darreichen seinen Ertrag. 14 Die Gerechtigkeit wird vor ihm einhergehen und ihre Tritte zu seinem Wege machen. O. seine Tritte zu ihrem Wege machen, dh. ihm nachfolgen 86 1 Ein Gebet. Von David. Neige, Jahwe, dein Ohr, erhöre mich! Denn ich bin elend und arm. 2 Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm; rette du, mein Gott, deinen Knecht, der auf dich vertraut! 3 Sei mir gnädig, Herr! Denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. 4 Erfreue die Seele deines Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. 5 Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, W. vergebend und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen. 6 Nimm zu Ohren, Jahwe, mein Gebet, und horche auf die Stimme meines Flehens! 7 Am Tage meiner Bedrängnis werde ich dich anrufen, denn du wirst mich erhören. 8 Keiner ist wie du, Herr, unter den Göttern, und nichts gleich deinen Werken. 9 Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. 10 Denn groß bist du und Wunder tuend, du bist Gott, du allein. 11 Lehre mich, Jahwe, deinen Weg: ich werde wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens. 12 Ich will dich priesen, O. dir danken Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich. 13 Denn deine Güte ist groß gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem untersten Scheol. 14 Gott! Übermütige sind wider mich aufgestanden, und der Gewalttätigen Rotte trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt. 15 Du aber, Herr, bist ein Gott, El barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit. 16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem Knechte deine Kraft und rette den Sohn deiner Magd! 17 Erweise mir ein Zeichen zum Guten, daß meine Hasser es sehen und beschämt werden, weil du, Jahwe, mir geholfen und mich getröstet hast. 87 1 Von den Söhnen Korahs, ein Psalm, ein Lied. Eig. ein Lied-Psalm Seine Gründung dh. das was Jahwe gegründet hat ist auf den Bergen der Heiligkeit; 2 Jahwe liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs. 3 Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. [Sela.] 4 Erwähnen will ich Rahabs dh. Ägyptens und Babels bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus samt Äthiopien: dieser ist daselbst geboren. 5 Und von Zion wird gesagt werden: Der und der ist darin geboren; und der Höchste, er wird es befestigen. 6 Jahwe wird schreiben beim Verzeichnen O. aufzählen beim Einschreiben der Völker: Dieser ist daselbst geboren. [Sela.] 7 Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir! 88 1 Ein Lied, ein Psalm Eig. Psalm-Lied von den Söhnen Korahs; dem Vorsänger, nach Machalath Leannoth; Leannoth bedeutet wahrsch.: mit gedämpfter Stimme vorzutragen; zu Machalath s. die Anm. zu [Ps 53] ein Maskil, S. die Anm. zu [Ps 32] von Heman, dem Esrachiter. 2 Jahwe, Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrieen O. schreie ich und des Nachts vor dir. 3 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! 4 Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol. Eig. am Scheol angelangt 5 Ich bin gerechnet zu denen, O. denen gleich geachtet die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat; 6 unter den Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst; denn sie sind von deiner Hand Eig. von deiner Hand weg abgeschnitten. 7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. 8 Auf mir liegt schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. [Sela.] 9 Meine Bekannten O. Vertrauten; so auch [V. 18] hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Greuel gesetzt; ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen. 10 Mein Auge verschmachtet vor Elend; zu dir, Jahwe, habe ich jeden Tag gerufen, zu dir habe ich meine Hände ausgebreitet. 11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Schatten Eig. die hingestreckten, Schlaffen; daher: die Abgeschiedenen aufstehen, dich preisen? [Sela.] 12 Wird deine Güte erzählt werden im Grabe, im Abgrund Eig. Verlorensein, Untergang; dann: Ort des verlorenseins; Untergangs; Hebr. Abaddon. Vergl. [Hiob 26,6]; [28,22]; [Off. 9,11] deine Treue? 13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit in dem Lande der Vergessenheit? 14 Ich aber, Jahwe, schreie zu dir, und am Morgen kommt mein Gebet dir zuvor. O. entgegen 15 Warum, Jahwe, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir? 16 Elend bin ich und verscheidend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin verwirrt. Und. l.: erstarrt 17 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet. 18 Sie haben mich umringt wie Wasser den ganzen Tag, sie haben mich umgeben allesamt. 19 Freund und Genossen hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis. 89 1 Ein Maskil; von Ethan, dem Esrachiter. 2 Die Gütigkeiten Jahwes will ich besingen ewiglich, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde kundmachen deine Treue. 3 Denn ich sagte: Auf ewig wird die Güte gebaut werden; die Himmel, in ihnen wirst du feststellen deine Treue. 4 Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten gemacht, habe David, meinem Knechte, geschworen: 5 »Bis in Ewigkeit will ich feststellen deinen Samen, und auf alle Geschlechter hin bauen deinen Thron.« [Sela.] 6 Und die Himmel werden deine Wunder preisen, Jahwe, und deine Treue in der Versammlung der Heiligen. 7 Denn wer in den Wolken ist mit Jahwe zu vergleichen? Wer ist Jahwe gleich unter den Söhnen der Starken? 8 Er ist ein Gott, El gar erschrecklich in der Versammlung Eig. im vertrauten Kreise der Heiligen, und furchtbar über alle, die rings um ihn her sind. 9 Jahwe, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, o Jah? Und deine Treue ist rings um dich her. 10 Du beherrschest des Meeres Toben; Eig. Übermut erheben sich seine Wogen, du stillest sie. 11 Du hast Rahab dh. Ägypten zertreten wie einen Erschlagenen; mit deinem starken Arme hast du deine Feinde zerstreut. 12 Dein sind die Himmel und dein die Erde; der Erdkreis und seine Fülle, du hast sie gegründet. 13 Norden und Süden, du hast sie erschaffen; Tabor und Hermon jubeln in deinem Namen. O. wegen deines Namens 14 Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, hoch deine Rechte. 15 Gerechtigkeit und Gericht O. Recht sind deines Thrones Grundfeste; Güte und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her. 16 Glückselig das Volk, das den Jubelschall kennt! Jahwe, im Lichte deines Angesichts wandeln sie. 17 In deinem Namen O. wegen deines Namens frohlocken sie den ganzen Tag, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht. 18 Denn die Zierde O. der Ruhm, Stolz ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird erhöht werden Nach and. Lesart: wirst du erhöhen unser Horn. 19 Denn Jahwe O. Jahwes ist unser Schild, und der Heilige O. des Heiligen Israels unser König. 20 Dazumal redetest du im Gesicht von deinem Frommen Nach and. Lesart: zu deinen Frommen und sagtest: Hilfe habe ich auf einen Mächtigen O. Helden gelegt, ich habe einen Auserwählten erhöht aus dem Volke. 21 Ich habe David gefunden, meinen Knecht, mit meinem heiligen Öle habe ich ihn gesalbt 22 mit welchem fest bleiben soll meine Hand, und mein Arm soll ihn stärken. 23 Nicht soll ihn drängen O. überfallen der Feind, und der Sohn der Ungerechtigkeit ihn nicht bedrücken; 24 und ich will seine Bedränger vor ihm zerschmettern, und seine Hasser will ich schlagen. 25 Und meine Treue und meine Güte werden mit ihm sein, und durch meinen Namen wird sein Horn erhöht werden. 26 Und ich will seine Hand an das Meer legen, und seine Rechte an die Ströme. 27 Er wird mir zurufen: Mein Vater bist du, mein Gott, El und der Fels meiner Rettung! 28 So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige der Erde. 29 Ewig will ich ihm meine Güte bewahren, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 30 Und ich will seinen Samen einsetzen für immer, und seinen Thron wie die Tage der Himmel. 31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in meinen Rechten, 32 wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten, 33 so werde ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung, und mit Schlägen ihre Ungerechtigkeit. 34 Aber meine Güte werde ich nicht von ihm weichen lassen, und nicht verleugnen meine Treue. 35 Nicht werde ich entweihen meinen Bund, und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen. 36 Einmal O. Eines habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit: Wenn ich dem David lüge! 37 Sein Same wird ewig sein, und sein Thron wie die Sonne vor mir; 38 ewiglich wird er feststehen wie der Mond; und der Zeuge in den Wolken ist treu. [Sela.] 39 Du aber hast verworfen und verstoßen, bist sehr zornig gewesen gegen deinen Gesalbten; 40 Du hast verworfen den Bund deines Knechtes, hast zu Boden entweiht seine Krone; 41 Du hast niedergerissen alle seine Mauern, hast seine Festen in Trümmer gelegt. 42 Es haben ihn beraubt alle, die des Weges vorübergehen; er ist zum Hohn geworden seinen Nachbarn. 43 Du hast erhöht die Rechte seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde; 44 auch hast du zurückgewandt die Schärfe seines Schwertes, und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampfe; 45 Du hast aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron; 46 Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach hast du ihn bedeckt. [Sela.] 47 Bis wann, Jahwe, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm? 48 Gedenke, was meine Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! 49 Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird seine Seele befreien von der Gewalt des Scheols? [Sela.] 50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gütigkeiten, die du David zugeschworen hast in deiner Treue? 51 Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, daß ich in meinem Busen trage den Hohn all der vielen Und. l.: trage den Schimpf vieler Völker, 52 womit deine Feinde gehöhnt haben, Jahwe, womit sie gehöhnt haben die Fußstapfen deines Gesalbten! 53 Gepriesen sei Jahwe ewiglich! Amen, ja, Amen! 90 1 Ein Gebet von Mose, dem Manne Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. 2 Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen Eig. geboren hattest ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott. El 3 Du lässest zum Staube Eig. zur Zermalmung zurückkehren den Menschen, und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. 5 Du schwemmst sie hinweg, sie sind wie ein Schlaf, am Morgen wie Gras, das aufsproßt; Eig. nachsproßt; so auch [V. 6] 6 am Morgen blüht es und sproßt auf; am Abend wird es abgemäht O. welkt es und verdorrt. 7 Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt. O. bestürzt 8 Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm, wir bringen unsere Jahre zu wie einen Gedanken. O. ein Lispeln 10 Die Tage unserer Jahre, ihrer sind siebzig Jahre, und, wenn in Kraft, Und.: wenn vollzählig achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin. 11 Wer erkennt die Stärke deines Zornes, und, deiner Furcht gemäß, deinen Grimm? 12 So lehre uns denn zählen unsere Tage, auf daß wir ein weises Herz erlangen! 13 Kehre wieder, Jahwe! Bis wann? Und laß dich's gereuen O. erbarme dich über deine Knechte! 14 Sättige uns früh W. am Morgen mit deiner Güte, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen. 15 Erfreue uns nach den Tagen, da du uns gebeugt hast, nach den Jahren, da wir Übles gesehen! 16 Laß deinen Knechten erscheinen dein Tun, und deine Majestät ihren Söhnen! Eig. über ihren Söhnen 17 Und die Huld O. Lieblichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! Und befestige über uns das Werk unserer Hände; ja, das Werk unserer Hände, befestige es! 91 1 Wer im Schirm Eig. im Verborgenen des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. 2 Ich sage von O. zu Jahwe: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen. O. auf den ich vertraue 3 Denn er wird dich erretten von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. 4 Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirst Zuflucht finden unter seinen Flügeln; Schild und Tartsche ist seine Wahrheit. 5 Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern wandelt, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet. 7 Tausend werden fallen an deiner Seite, und zehntausend an deiner Rechten, dich wird es nicht erreichen. 8 Nur schauen wirst du es mit deinen Augen, und wirst sehen die Vergeltung der Gesetzlosen. 9 Weil du Jahwe, meine Zuflucht, den Höchsten, gesetzt hast O. Denn du, Jahwe, bist meine Zuflucht. Du hast den Höchsten gesetzt zu deiner Wohnung, 10 so wird dir kein Unglück widerfahren, und keine Plage deinem Zelte nahen; 11 denn er wird seinen Engeln über dir befehlen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. 12 Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 13 Auf Löwen und Ottern wirst du treten, junge Löwen und Schlangen wirst du niedertreten. 14 Weil er Wonne an mir hat, W. Weil er an mir hängt will ich ihn erretten; ich will ihn in Sicherheit setzen, weil er meinen Namen kennt. 15 Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis; ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen. 16 Ich werde ihn sättigen mit Länge des Lebens W. der Tage und ihn schauen lassen meine Rettung. O. mein Heil 92 1 Ein Psalm, ein Lied. Für den Tag des Sabbaths. 2 Es ist gut, Jahwe zu preisen, O. zu danken und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster! 3 Am Morgen zu verkünden deine Güte, und deine Treue in den Nächten, 4 zum Zehnsait und zur Harfe, zum Saitenspiel mit der Laute. 5 Denn du hast mich erfreut, Jahwe, durch dein Tun; über die Werke deiner Hände will ich jubeln. 6 Wie groß sind deine Werke, Jahwe! Sehr tief sind deine Gedanken. 7 Ein unvernünftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht solches nicht. 8 Wenn die Gesetzlosen sprossen wie Gras, Eig. Kraut und alle, die Frevel tun, blühen, so geschieht es, damit sie vertilgt werden für immer. 9 Du aber bist erhaben auf ewig, Jahwe! 10 Denn siehe, deine Feinde, Jahwe, denn siehe, deine Feinde werden umkommen; es werden zerstreut werden alle, die Frevel tun. 11 Aber du wirst mein Horn erhöhen gleich dem eines Wildochsen; mit frischem Öle werde ich übergossen werden. 12 Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden, Eig. Laurern meine Ohren werden ihre Lust hören an den Übeltätern, die wider mich aufstehen. 13 Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. 14 Die gepflanzt sind in dem Hause Jahwes, werden blühen O. Gepflanzt in... werden sie blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. 15 Noch im Greisenalter treiben sie, sind saftvoll und grün, 16 um zu verkünden, daß Jahwe gerecht Eig. gerade ist. Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist in ihm. 93 1 Jahwe regiert, er hat sich bekleidet mit Hoheit; Jahwe hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Stärke; auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. 2 Dein Thron steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. 3 Ströme erhoben, Jahwe, Ströme erhoben ihre Stimme, Ströme erhoben ihre Brandung. 4 Jahwe in der Höhe ist gewaltiger als die Stimmen großer Wasser, als die gewaltigen Wogen des Meeres. 5 Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Hause geziemt Heiligkeit, Jahwe, auf immerdar. W. auf Länge der Tage 94 1 Gott El der Rache, Eig. der Rache, dh. der Rache-Vollstreckungen Jahwe, Gott El der Rache, strahle hervor! 2 Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen ihr Tun! 3 Bis wann werden die Gesetzlosen, Jahwe, bis wann werden die Gesetzlosen frohlocken, 4 werden übersprudeln, Freches reden, sich rühmen alle, die Frevel tun? 5 Dein Volk, Jahwe, zertreten und dein Erbteil bedrücken sie. 6 Sie töten die Witwe und den Fremdling, und sie ermorden die Waisen, 7 und sagen: Jah sieht es nicht, und der Gott Jakobs merkt es nicht. 8 Habet Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volke! Und ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? 9 Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gebildet, sollte er nicht sehen? 10 Der die Nationen zurechtweist, O. züchtigt, wie [V. 12] sollte er nicht strafen, er, der Erkenntnis lehrt den Menschen? 11 Jahwe kennt die Gedanken des Menschen, daß sie Eitelkeit Eig. ein Hauch sind. 12 Glückselig der Mann, den du züchtigst, Jahwe, Hebr. Jah und den du belehrst aus deinem Gesetz, 13 um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem Gesetzlosen die Grube gegraben wird! 14 Denn Jahwe wird sein Volk nicht verstoßen, und nicht verlassen sein Erbteil; 15 denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Gericht, und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm dh. dem Gericht folgen. 16 Wer wird für mich aufstehen wider die Übeltäter? Wer wird für mich auftreten wider die, welche Frevel tun? 17 Wäre nicht Jahwe mir eine Hilfe gewesen, wenig fehlte, so hätte im Schweigen gewohnt meine Seele. 18 Wenn ich sagte: Mein Fuß wankt, so unterstützte mich deine Güte, Jahwe. 19 Bei der Menge meiner Gedanken O. Sorgen, Kümmernisse in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. 20 Sollte mit dir vereint sein der Thron des Verderbens, der aus Frevel eine Satzung macht? 21 Sie dringen ein auf die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie. 22 Doch Jahwe ist meine hohe Feste, und mein Gott der Fels meiner Zuflucht. 23 Und er läßt ihre Ungerechtigkeit auf sie zurückkehren, und durch O. für ihre Bosheit wird er sie vertilgen; vertilgen wird sie Jahwe, unser Gott. 95 1 Kommet, lasset uns Jahwe zujubeln, lasset uns zujauchzen dem Felsen unseres Heils! 2 Lasset uns ihm entgegengehen mit Lob, O. Dank lasset uns mit Psalmen ihm zujauchzen! 3 Denn ein großer Gott El ist Jahwe, und ein großer König über alle Götter; 4 in dessen Hand die Tiefen der Erde, und dessen die Höhen der Berge sind; 5 dessen das Meer ist, er hat es ja gemacht; und das Trockene, seine Hände haben es gebildet. 6 Kommet, lasset uns anbeten und uns niederbeugen, lasset uns niederknien vor Jahwe, der uns gemacht hat! 7 Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme höret, 8 verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste; 9 als eure Väter mich versuchten, mich prüften, und sie sahen doch mein Werk! 10 Vierzig Jahre hatte ich Ekel an dem Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie. Aber sie haben meine Wege nicht erkannt; 11 so daß ich schwur in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden! 96 1 Singet Jahwe ein neues Lied, singet Jahwe, ganze Erde! Vergl. [1.Chr 16,23-33] 2 Singet Jahwe, preiset seinen Namen, verkündet Eig. verkündet als frohe Botschaft von Tag zu Tag seine Rettung! 3 Erzählet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! 4 Denn groß ist Jahwe und sehr zu loben, furchtbar ist er über alle Götter. 5 Denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten, O. Götzen aber Jahwe hat die Himmel gemacht. 6 Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. 7 Gebet Jahwe, ihr Völkerstämme, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! 8 Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; bringet eine Opfergabe und kommet in seine Vorhöfe! 9 Betet Jahwe an in heiliger Pracht! Erzittert vor ihm, ganze Erde! 10 Saget unter den Nationen: Jahwe regiert! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker richten in Geradheit. 11 Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fülle! 12 Es frohlocke das Gefilde und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln alle Bäume des Waldes 13 vor Jahwe; denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, und die Völker in seiner Treue. 97 1 Jahwe regiert. Es frohlocke die Erde, mögen sich freuen die vielen Inseln! 2 Gewölk und Dunkel sind um ihn her; Gerechtigkeit und Gericht O. Recht sind seines Thrones Grundfeste. 3 Feuer geht vor ihm her und entzündet seine Feinde ringsum. 4 Seine Blitze erleuchteten den Erdkreis: die Erde sah es und bebte. 5 Die Berge zerschmolzen wie Wachs, vor Jahwe, vor dem Herrn der ganzen Erde. 6 Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit. 7 Mögen beschämt werden alle Diener der Bilder, die der Nichtigkeiten O. Götzen sich rühmen; fallet vor ihm nieder, ihr Götter O. Engel; wie [Ps 8,5] alle! 8 Zion hörte es und freute sich, und es frohlockten die Töchter Judas, wegen deiner Gerichte, Jahwe. 9 Denn du, Jahwe, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr erhaben über alle Götter. 10 Die ihr Jahwe liebet, hasset das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen; aus der Hand der Gesetzlosen errettet er sie. 11 Licht ist gesät dem Gerechten, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. 12 Freuet euch, ihr Gerechten, in Jahwe, und preiset sein heiliges Gedächtnis! S. die Anm. zu [Ps 30,4] 98 1 Ein Psalm. Singet Jahwe ein neues Lied! Denn er hat Wunder getan; Rettung hat ihm verschafft seine Rechte und sein heiliger Arm. 2 Jahwe hat kundgetan seine Rettung, vor den Augen der Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. 3 Er hat seiner Güte und seiner Treue gedacht dem Hause Israel; alle Enden der Erde haben die Rettung unseres Gottes gesehen. 4 Jauchzet Jahwe, ganze Erde! Brechet in Jubel aus und singet Psalmen! 5 Singet Psalmen Jahwe mit der Laute mit der Laute und der Stimme des Gesanges! 6 Mit Trompeten und dem Schall der Posaune jauchzet vor dem König Jahwe! 7 Es brause das Meer und seine Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen! 8 Mögen die Ströme in die Hände klatschen, mögen jubeln die Berge allzumal 9 vor Jahwe! Denn er kommt, die Erde zu richten: Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit. 99 1 Jahwe regiert: es zittern die Völker; er thront zwischen O. über den Cherubim: es wankt die Erde. 2 Groß ist Jahwe in Zion, und hoch ist er über alle Völker. 3 Preisen sollen sie deinen Namen, den großen und furchtbaren, heilig ist er! 4 Und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du stellst fest die Geradheit, du übst Recht und Gerechtigkeit in Jakob. 5 Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füße! Heilig ist er. 6 Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen, riefen zu Jahwe, und er antwortete ihnen. 7 In der Wolkensäule redete er zu ihnen; sie bewahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gegeben. 8 Jahwe, unser Gott, du hast ihnen geantwortet! Ein vergebender Gott El warst du ihnen, und ein Rächer ihrer Taten. 9 Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder an seinem heiligen Berge! Denn heilig ist Jahwe, unser Gott. 100 1 Ein Lobpsalm. O. Ein Psalm beim Dankopfer Jauchzet Jahwe, ganze Erde! 2 Dienet Jahwe mit Freuden; kommet vor sein Angesicht mit Jubel! 3 Erkennet, daß Jahwe Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, Nach and. Lesart: und wir sind sein sein Volk und die Herde seiner Weide. 4 Kommet in seine Tore mit Lob, O. Dank in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Lobet ihn, O. Danket ihm preiset seinen Namen! 5 Denn gut ist Jahwe; seine Güte währt ewiglich, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. 101 1 Von David; ein Psalm. Von Güte und Recht will ich singen; dir, Jahwe, will ich Psalmen singen. 2 Ich will weislich handeln auf vollkommenem Wege; O. achtsam sein auf den Weg der Vollkommenheit wann wirst du zu mir kommen? im Innern meines Hauses will ich wandeln in Lauterkeit meines Herzens. 3 Ich will kein Belialsstück vor meine Augen stellen; das Tun der Abtrünnigen O. Übertretungen zu begehen hasse ich: es soll mir nicht ankleben. 4 Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen, den Bösen O. das Böse will ich nicht kennen. 5 Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und hochmütigen Eig. aufgeblasenen Herzens ist, den will ich nicht dulden. 6 Meine Augen werden gerichtet sein auf die Treuen im Lande, damit sie bei mir wohnen; wer auf vollkommenem Wege wandelt, der soll mir dienen. 7 Nicht soll wohnen im Innern meines Hauses, wer Trug übt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 8 Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gesetzlosen des Landes, um aus der Stadt Jahwes auszurotten alle, die Frevel tun. 102 1 Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor Jahwe ausschüttet. 2 Jahwe, höre mein Gebet, und laß zu dir kommen mein Schreien! 3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! 4 Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. 5 Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, daß ich vergessen habe, O. denn ich habe vergessen mein Brot zu essen. 6 Ob der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische. 7 Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden. O. der Trümmer 8 Ich wache, und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die wider mich rasen, schwören bei mir. 10 Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen 11 vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen. 12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut. 13 Du aber, Jahwe, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis Vergl. [2.Mose 3,15] ist von Geschlecht zu Geschlecht. 14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit; 15 denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt. 16 Und die Nationen werden den Namen Jahwes fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. 17 Denn Jahwe wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit; 18 Er wird sich wenden zum Gebete des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. 19 Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jahwe Hebr. Jah loben. 20 Denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, Jahwe hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, 21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes; 22 damit man den Namen Jahwes verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob, 23 wenn die Völker sich versammeln werden allzumal, und die Königreiche, um Jahwe zu dienen. 24 Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Wege, hat verkürzt meine Tage. 25 Ich sprach: Mein Gott, El nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre. 26 Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 27 Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln, O. wechseln und sie werden verwandelt werden; 28 Du aber bist derselbe, O. er; od.: der da ist, dh. der unveränderlich in sich selbst ewig besteht; vergl. [5.Mose 32,39]; [Neh 9,6] und deine Jahre enden nicht. 29 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen, dh. im Lande und ihr Same wird vor dir feststehen. 103 1 Von David. Preise Jahwe, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! 2 Preise Jahwe, meine Seele, und vergiß nicht alle seine Wohltaten! 3 Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten; 4 der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen; 5 der mit Gutem O. mit Gütern sättigt dein Alter; Eig. deine Zierde; der Sinn des hebr. Wortes ist hier ungewiß deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers. W. wie der Adler 6 Jahwe übt Gerechtigkeit Eig. Gerechtigkeiten; vergl. [Ps 11,7] und schafft Recht allen, die bedrückt werden. 7 Er tat seine Wege kund dem Mose, den Kindern Israel seine Taten. 8 Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langsam zum Zorn und groß an Güte; 9 Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen. 10 Er hat uns nicht getan nach unseren Sünden, und nach unseren Ungerechtigkeiten uns nicht vergolten. 11 Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über die, welche ihn fürchten; 12 so weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen. 13 Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jahwe über die, welche ihn fürchten. 14 Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, daß wir Staub sind. 15 Der Mensch, wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, also blüht er. 16 Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. 17 Die Güte Jahwes aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, welche ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin; 18 für die, welche seinen Bund halten, und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun. 19 Jahwe hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles. 20 Preiset Jahwe, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes! 21 Preiset Jahwe, alle seine Heerscharen, ihr seine Diener, Täter seines Wohlgefallens! 22 Preiset Jahwe, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise Jahwe, meine Seele! 104 1 Preise Jahwe, meine Seele! Jahwe, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet; 2 Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke; 3 der seine Obergemächer bälkt in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Gefährt, der da einherzieht auf den Fittichen des Windes; 4 der seine Engel zu Winden Und.: zu Geistern macht, seine Diener zu flammendem Feuer. 5 Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich. 6 Mit der Tiefe S. die Anm. zu [Ps 33,7] hattest du sie bedeckt wie mit einem Gewande; die Wasser standen über den Bergen. 7 Vor deinem Schelten flohen sie, vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg 8 die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler an den Ort, den du ihnen festgesetzt. 9 Du hast ihnen eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten werden; sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. 10 Du, der Quellen entsendet in die Täler; zwischen den Bergen fließen sie dahin; 11 sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst; 12 An denselben wohnen die Vögel des Himmels, zwischen den Zweigen hervor lassen sie ihre Stimme erschallen. 13 Du, der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern; von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt. 14 Der Gras hervorsprossen läßt für das Vieh, und Kraut zum Dienste der Menschen: um Brot O. Speise hervorzubringen aus der Erde. 15 und damit Wein des Menschen Herz erfreue; um das Angesicht glänzen zu machen von Öl, und damit Brot des Menschen Herz stärke. 16 Es werden gesättigt die Bäume Jahwes, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, 17 woselbst die Vögel nisten; der Storch, Zypressen sind sein Haus. 18 Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht für die Klippendächse. 19 Er hat den Mond gemacht für die bestimmten Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang. 20 Du machst Finsternis, und es wird Nacht; in ihr regen sich alle Tiere des Waldes; 21 die jungen Löwen brüllen nach Raub und fordern von Gott El ihre Speise. 22 Die Sonne geht auf: sie ziehen sich zurück und lagern sich in ihre Höhlen. 23 Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend. 24 Wie viele sind deiner Werke, Jahwe! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, voll ist die Erde deiner Reichtümer. O. Geschöpfe 25 Dieses Meer, groß und ausgedehnt nach allen Seiten hin: daselbst wimmelt's, ohne Zahl, von Tieren klein und groß. 26 Daselbst ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du gebildet hast, um sich darin zu tummeln. 27 Sie alle warten auf dich, daß du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit. 28 Du gibst ihnen: sie sammeln ein; du tust deine Hand auf: sie werden gesättigt mit Gutem. O. mit Gütern 29 Du verbirgst dein Angesicht: sie erschrecken; du nimmst ihren Odem hinweg: sie hauchen aus und kehren zurück zu ihrem Staube. 30 Du sendest deinen Odem Eig. Hauch, od. Geist aus: sie werden erschaffen, und du erneuerst die Fläche O. das Aussehen des Erdbodens. 31 Jahwes Herrlichkeit wird ewig sein, Jahwe wird sich freuen seiner Werke; 32 der die Erde anschaut, und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. 33 Singen will ich Jahwe mein Leben lang, will meinem Gott Psalmen singen, solange ich bin. 34 Möge ihm angenehm sein mein Sinnen! O. mein Gedicht, meine Rede Ich, ich werde mich in Jahwe erfreuen. 35 Die Sünder werden O. mögen sollen schwinden von der Erde, und die Gesetzlosen nicht mehr sein. Preise Jahwe, meine Seele! Lobet Jahwe! Hebr. Jah [Hallelu-Jah] 105 1 Preiset O. Danket Jahwe, rufet an seinen Namen, machet kund unter den Völkern seine Taten! Vergl. [1.Chr 16,8-22] 2 Singet ihm, singet ihm Psalmen; sinnet über alle O. redet von allen seine Wunderwerke! 3 Rühmet euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! 4 Trachtet nach Jahwe und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig! 5 Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunderzeichen und der Gerichte O. Urteile, Rechte seines Mundes! 6 Du Same Abrahams, seines Knechtes, O. sein Knecht ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! 7 Er, Jahwe, ist unser Gott; seine Gerichte sind auf der ganzen Erde. 8 Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin, 9 Den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat. W. seines Eides an Isaak 10 Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, 11 indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils; 12 als sie ein zählbares Häuflein Eig. eine zählbare Mannschaft waren, gar wenige und Fremdlinge darin; 13 und als sie wanderten von Nation zu Nation, von einem Reiche zu einem anderen Volke. 14 Er ließ keinem Menschen zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige: 15 »Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!« 16 Und er rief eine Hungersnot über das Land herbei; jede Stütze des Brotes zerbrach er. 17 Er sandte einen Mann vor ihnen her, Joseph wurde zum Knechte verkauft. 18 Man preßte seine Füße in den Stock, Eig. in das Fußeisen er W. seine Seele kam in das Eisen. 19 Bis zur Zeit, da sein Wort eintraf; das Wort Jahwes läuterte ihn. O. ihn geläutert hatte 20 Der König sandte hin und ließ ihn los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn; 21 er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, und zum Herrscher über all sein Besitztum, 22 um seine Fürsten zu fesseln nach seiner Lust, und daß er seine Ältesten Weisheit lehre. 23 Und Israel kam nach Ägypten, und Jakob hielt sich auf im Lande Hams. 24 Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, und machte es stärker O. zahlreicher als seine Bedränger. 25 Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten. 26 Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwählt hatte. 27 Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und Wunder im Lande Hams. 28 Er sandte Finsternis und machte finster; und sie waren nicht widerspenstig gegen seine Worte. 29 Er verwandelte ihre Wasser in Blut, und ließ sterben ihre Fische. 30 Es wimmelte ihr Land von Fröschen, in den Gemächern ihrer Könige. 31 Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmücken in alle ihre Grenzen. 32 Er gab ihnen Hagel als Regen, flammendes Feuer in ihrem Lande; 33 und er schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume, und zerbrach die Bäume ihres Landes. Eig. ihrer Grenzen 34 Er sprach, und es kamen Heuschrecken und Grillen Eig. Abfresser; eine Heuschreckenart ohne Zahl; 35 und sie fraßen alles Kraut in ihrem Lande und fraßen die Frucht ihres Bodens. 36 Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge all ihrer Kraft. 37 Und er führte sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war in seinen Stämmen. 38 Froh war Ägypten, daß O. als sie auszogen; denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. 39 Er breitete eine Wolke aus zur Decke, und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. 40 Sie forderten, und er ließ Wachteln kommen; und mit Himmelsbrot sättigte er sie. 41 Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus; sie liefen in den dürren Örtern wie ein Strom. 42 Denn er gedachte seines heiligen Wortes, Abrahams, seines Knechtes; 43 und er führte sein Volk heraus mit Freuden, mit Jubel seine Auserwählten. 44 Und er gab ihnen die Länder der Nationen, und das von den Völkerschaften Errungene Eig. die Mühe der Völkerschaften nahmen sie in Besitz; 45 damit sie seine Satzungen beobachteten und seine Gesetze bewahrten. Lobet Jahwe! Hallelujah 106 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Preiset O. Danket Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 2 Wer wird aussprechen die Machttaten Gottes, hören lassen all sein Lob? O. all seinen Ruhm 3 Glückselig die das Recht bewahren, der Gerechtigkeit übt zu aller Zeit! 4 Gedenke meiner, Jahwe, mit der Gunst gegen dein Volk; suche mich heim mit deiner Rettung! 5 Daß ich anschaue die Wohlfahrt deiner Auserwählten, mich erfreue an O. mit der Freude deiner Nation, mich rühme mit deinem Erbteil. 6 Wir haben gesündigt samt unseren Vätern, O. wie unsere Väter haben unrecht getan, Eig. verkehrt gehandelt haben gesetzlos gehandelt. 7 Unsere Väter in Ägypten beachteten nicht deine Wundertaten, gedachten nicht der Menge deiner Gütigkeiten und waren widerspenstig am Meere, beim Schilfmeere. 8 Aber er rettete sie um seines Namens willen, um kundzutun seine Macht. 9 Und er schalt das Schilfmeer, und es ward trocken; und er ließ sie durch die Tiefen O. Fluten; s. die Anm. zu [Ps 33,7] gehen wie durch eine Wüste. 10 Und er rettete sie aus der Hand des Hassers, und erlöste sie aus der Hand des Feindes. 11 Und die Wasser bedeckten ihre Bedränger, nicht einer von ihnen blieb übrig. 12 Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein Lob. 13 Schnell vergaßen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Rat; Hier in dem Sinne von Plan, Ratschluß 14 und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott El in der Einöde. 15 Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen. 16 Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen Jahwes. 17 Die Erde tat sich auf, und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams; 18 und ein Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die Gesetzlosen. 19 Sie machten ein Kalb am Horeb und bückten sich vor einem gegossenen Bilde; 20 und sie vertauschten ihre Herrlichkeit gegen das Bild eines Stieres, der Gras frißt. 21 Sie vergaßen Gottes, El ihres Retters, der Großes getan in Ägypten, 22 Wundertaten im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer. 23 Da sprach er, daß er sie vertilgen wollte, wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in dem Riß gestanden hätte, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. 24 Und sie verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Worte; 25 und sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme Jahwes. 26 Da schwur er ihnen, Eig. erhob er ihnen seine Hand sie niederzuschlagen in der Wüste, 27 und ihren Samen niederzuschlagen unter den Und. l.: zu vertreiben unter die Nationen und sie zu zerstreuen in die Länder. 28 Und sie hängten sich an Baal-Peor und aßen Schlachtopfer der Toten; dh. der toten Götzen 29 und sie erbitterten ihn durch ihre Handlungen, und eine Plage brach unter sie ein. 30 Da stand Pinehas auf und übte Gericht, und der Plage ward gewehrt. 31 Und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. 32 Und sie erzürnten ihn an dem Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen; 33 denn sie reizten seinen Geist, so daß er O. weil sie widerspenstig waren gegen seinen Geist, und er unbedacht redete mit seinen Lippen. 34 Sie vertilgten die Völker nicht, wie doch W. welche Jahwe ihnen gesagt hatte; 35 und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke; 36 und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick. 37 Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen. 38 Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, welche sie den Götzen Kanaans opferten; und das Land wurde durch Blut entweiht. 39 Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke und hurten durch ihre Handlungen. 40 Da entbrannte der Zorn Jahwes wider sein Volk, und er verabscheute sein Erbteil; 41 und er gab sie in die Hand der Nationen, und ihre Hasser herrschten über sie; 42 und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden gebeugt unter ihre Hand. 43 Oftmals errettete er sie; sie aber waren widerspenstig in ihren Anschlägen, Eig. in ihrem Ratschlag und sie sanken hin durch ihre Ungerechtigkeit. 44 Und er sah an ihre Bedrängnis, wenn er ihr Schreien hörte; 45 und er gedachte ihnen zugut an seinen Bund, und es reute ihn nach der Menge seiner Gütigkeiten. 46 Und er ließ sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangen weggeführt hatten. 47 Rette uns, Jahwe, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daß wir deinen heiligen Namen preisen, daß wir uns rühmen deines Lobes! 48 Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Lobet Jahwe! Hallelujah 107 1 Preiset O. Danket Jahwe, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich! 2 So sollen sagen die Erlösten Jahwes, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst, 3 und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meere. 4 Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Wege, sie fanden keine Wohnstadt. 5 Hungrig waren sie und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. 6 Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen errettete er sie. 7 Und er leitete sie auf rechtem Wege, daß sie zu einer Wohnstadt gelangten. 8 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! 9 Denn er hat die durstende Seele gesättigt und die hungernde Seele mit Gutem O. mit Gütern erfüllt. 10 Die Bewohner der Finsternis und des Todesschattens, gefesselt in Elend und Eisen: 11 Weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte Gottes El und verachtet hatten den Rat des Höchsten, 12 so beugte er ihr Herz durch Mühsal; sie strauchelten, und kein Helfer war da. 13 Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie. 14 Er führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten, und zerriß ihre Fesseln. 15 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! 16 Denn er hat zerbrochen die ehernen Türen und die eisernen Riegel zerschlagen. 17 Die Toren leiden ob des Weges ihrer Übertretung und ob ihrer Ungerechtigkeiten. 18 Ihre Seele verabscheut jede Speise, und sie kommen bis an die Pforten des Todes. 19 Dann schreien O. litten... verabscheute... kamen.... Da schrieen usw. bis [V. 21] sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettet er sie. 20 Er sendet sein Wort und heilt sie, und er errettet sie aus ihren Gruben. 21 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern; 22 und Opfer des Lobes O. Dankopfer; wie [3.Mose 7,12] opfern und mit Jubel erzählen seine Taten! 23 Die sich auf Schiffen aufs Meer hinabbegeben, auf großen Wassern Handel treiben, 24 diese sehen die Taten Jahwes und seine Wunderwerke in der Tiefe: 25 Er spricht O. sich hinabbegaben... trieben... sahen... sprach und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen. 26 Sie fahren hinauf zum Himmel, sinken hinab in die Tiefen; es zerschmilzt in der Not ihre Seele. 27 Sie taumeln und schwanken wie ein Trunkener, und zunichte wird alle ihre Weisheit. 28 Dann schreien sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und er führt sie heraus aus ihren Drangsalen. 29 Er verwandelt den Sturm in Stille, O. Säuseln und es legen sich die W. ihre Wellen. 30 Und sie freuen sich, daß sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen. 31 Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte, und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern. 32 Und ihn erheben in der Versammlung des Volkes, und in der Sitzung der Ältesten ihn loben! 33 Er macht O. machte; so auch [V. 35] Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürrem Lande, 34 fruchtbares Land zur Salzsteppe wegen der Bosheit der darin Wohnenden. 35 Er macht zum Wasserteich die Wüste und dürres Land zu Wasserquellen; 36 und er läßt Hungrige daselbst wohnen und sie gründen eine Wohnstadt. 37 Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, welche Frucht bringen als Ertrag; 38 und er segnet sie, und sie mehren sich sehr, und ihres Viehes läßt er nicht wenig sein. 39 Und sie vermindern sich und werden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Jammer. 40 Er schüttet Verachtung auf Fürsten, und läßt sie umherirren in pfadloser Einöde; 41 und er hebt den Armen empor aus dem Elend, und macht Herden gleich seine Geschlechter. 42 Die Aufrichtigen werden es sehen und sich freuen, O. sehen es und freuen sich und alle Ungerechtigkeit wird ihren Mund verschließen. 43 Wer weise ist, der wird dieses beachten, und verstehen werden sie O. der beachte dieses, und verstehen mögen sie die Gütigkeiten Jahwes. 108 1 Ein Lied, ein Psalm. Eig. Ein Psalm-Lied Von David. 2 Befestigt O. Fest; vergl. [Ps 57,7-11] ist mein Herz, o Gott! Ich will singen und Psalmen singen; auch meine Seele. S. die Anm. zu [Ps 16,9] 3 Wachet auf, Harfe und Laute! Ich will aufwecken die Morgenröte. 4 Ich will dich preisen unter den Völkern, Jahwe, und dich besingen unter den Völkerschaften; 5 denn groß ist deine Güte über die Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. 6 Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! 7 Damit Vergl. [Ps 60,5-12] befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns! 8 Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen, und das Tal Sukkoth ausmessen. 9 Mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab. Und. üb.: Gesetzgeber 10 Moab ist mein Waschbecken; auf Edom will ich meine Sandale werfen, über Philistäa will ich jauchzen. 11 Wer wird mich führen in die befestigte Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? 12 Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren? 13 Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis! O. vom Bedränger Menschenrettung ist ja eitel. 14 Mit Gott werden wir mächtige Taten Eig. Mächtiges tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten. 109 1 Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Gott meines Lobes, O. Ruhmes schweige nicht! 2 Denn der Mund des Gesetzlosen und der Mund des Truges haben sich wider mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet; 3 Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben wider mich gestritten ohne Ursache. 4 Für meine Liebe feindeten sie mich an; ich aber bin stets im Gebet. 5 Und sie haben mir Böses Eig. haben Böses... auf mich gelegt für Gutes erwiesen und Haß für meine Liebe. 6 Bestelle einen Gesetzlosen über ihn, und ein Widersacher O. Satan; dasselbe Wort wie in [V. 20] und [29] stehe zu seiner Rechten! 7 Wenn er gerichtet wird, gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde! dh. werde ihm als Sünde angerechnet 8 Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! 9 Seine Söhne seien Waisen, und sein Weib eine Witwe! 10 Und mögen seine Söhne umherschweifen und betteln und fern von ihren verwüsteten Wohnungen W. ihren Trümmern nach Brot suchen! 11 Der Wucherer umgarne alles, was er hat, und Fremde mögen rauben seine Arbeit! S. die Anm. zu [Ps 105,44] 12 Er habe niemand, der ihm Güte bewahre, Eig. fortdauern lasse und es sei niemand, der seinen Waisen gnädig sei! O. und seine Waisen niemand, der ihnen gnädig sei 13 Seine Nachkommen mögen ausgerottet werden; im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name! 14 Gedacht werde vor Jahwe der Ungerechtigkeit seiner Väter, und nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter! 15 Sie seien beständig vor Jahwe, und er rotte ihr Gedächtnis aus von der Erde! 16 Darum daß er nicht gedachte, Güte zu üben, und verfolgte den elenden und armen Mann, und den, der verzagten Herzens war, um ihn zu töten. 17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! 18 Und er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er O. und er kam auf ihn... und er war fern von ihm... und er drang usw wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! 19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet! 20 Das sei der Lohn meiner Widersacher von seiten Jahwes, und derer, die Böses reden wider meine Seele! 21 Du aber, Jahwe, Herr, wirke für mich W. tue mit mir um deines Namens willen; weil deine Güte gut ist, errette mich! 22 Denn ich, ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. 23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde hinweggescheucht wie die Heuschrecke. 24 Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert. Eig. hat an Fett abgenommen 25 Und ich, ich bin ihnen zum Hohn geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. 26 Hilf mir, Jahwe, mein Gott! Rette mich nach deiner Güte! 27 Damit sie wissen, daß dies deine Hand ist, daß du, Jahwe, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so laß sie beschämt werden, und deinen Knecht sich freuen! 29 Laß meine Widersacher bekleidet werden O. Meine Widersacher werden bekleidet werden mit Schande, und in ihre Schmach sich hüllen wie in einen Mantel! Eig. ein Oberkleid 30 Ich werde Jahwe sehr preisen mit meinem Munde, und inmitten vieler werde ich ihn loben. 31 Denn er stand zur Rechten des Armen, um ihn zu retten von denen, die seine Seele richteten. 110 1 Von David. Ein Psalm. Jahwe sprach Eig. Spruch Jahs zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße! 2 Den Stab deiner Macht wird Jahwe aus Zion senden; O. weithin strecken herrsche inmitten deiner Feinde! 3 Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht; O. deines Heerzuges in heiliger Pracht, aus dem Schoße der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend dh. deiner jungen Manschaft kommen. 4 Geschworen hat Jahwe, und es wird ihn nicht gereuen: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!« 5 Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. 6 Er wird richten unter den Nationen, er füllt alles mit O. voll ist es von Leichen; das Haupt über ein großes Land zerschmettert er. 7 Auf dem Wege wird er trinken aus dem Bache, O. Aus dem Bache am Wege darum wird er das Haupt erheben. 111 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Preisen will ich Jahwe von ganzem Herzen im Kreise Dasselbe Wort wie [Ps 89,7] der Aufrichtigen O. Rechtschaffenen; so auch [Ps 112,2.4] und in der Gemeinde. Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung 2 Groß sind die Taten Jahwes, sie werden erforscht von allen, die Lust an ihnen haben. 3 Majestät und Pracht ist sein Tun; und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. 4 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seinen Wundertaten; gnädig und barmherzig ist Jahwe. 5 Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten; er gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. 6 Er hat seinem Volke kundgemacht die Kraft seiner Taten, um ihnen zu geben O. indem er ihnen gab das Erbteil der Nationen. 7 Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht; zuverlässig sind alle seine Vorschriften, 8 festgestellt auf immer, auf ewig, ausgeführt in Wahrheit und Geradheit. 9 Er hat Erlösung gesandt seinem Volke, seinen Bund verordnet auf ewig; heilig und furchtbar ist sein Name. 10 Die Furcht Jahwes ist der Weisheit Anfang; gute Einsicht haben alle, die sie dh. die Vorschriften [V. 7] ausüben. Sein Lob O. Ruhm besteht ewiglich. 112 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Glückselig der Mann, der Jahwe fürchtet, der große Lust hat an seinen Geboten! Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung 2 Sein Same wird mächtig sein im Lande; O. auf Erden es wird gesegnet werden das Geschlecht der Aufrichtigen. 3 Vermögen und Reichtum wird in seinem Hause sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. 4 Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis; er ist gnädig und barmherzig und gerecht. 5 Wohl dem Manne, der gnädig ist und leiht! Er wird seine Sachen durchführen im Gericht; 6 denn in Ewigkeit wird er nicht wanken. Zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein. 7 Nicht wird er sich fürchten vor böser Kunde; fest ist sein Herz, vertrauend auf Jahwe. 8 Befestigt O. Gestützt ist sein Herz; er fürchtet sich nicht, bis er seine Lust sieht an seinen Bedrängern. 9 Er streut aus, gibt den Armen; seine Gerechtigkeit besteht ewiglich; sein Horn wird erhöht werden in Ehre. 10 Der Gesetzlose wird es sehen und sich ärgern; mit seinen Zähnen wird er knirschen und vergehen; das Begehren der Gesetzlosen wird untergehen. 113 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobet, ihr Knechte Jahwes, lobet den Namen Jahwes! 2 Gepriesen sei der Name Jahwes von nun an bis in Ewigkeit! 3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name Jahwes! 4 Hoch über alle Nationen ist Jahwe, über die Himmel seine Herrlichkeit. 5 Wer ist wie Jahwe, unser Gott, der hoch oben thront; 6 der sich herabneigt, um auf die Himmel und auf die Erde zu schauen? 7 Der aus dem Staube emporhebt den Geringen, aus dem Kote erhöht den Armen, 8 um ihn sitzen zu lassen bei den Edlen, Vergl. [1.Sam 2,8] bei den Edlen seines Volkes. 9 Der die Unfruchtbare des Hauses dh. das unfruchtbare Eheweib wohnen läßt als eine fröhliche Mutter von Söhnen. Lobet Jahwe! Hallelujah 114 1 Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volke fremder Sprache, 2 da war Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. 3 Das Meer sah es und floh, der Jordan wandte sich zurück; 4 die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe. 5 Was war dir, du Meer, daß du flohest? Du Jordan, daß du dich zurückwandtest? 6 Ihr Berge, daß ihr hüpftet wie Widder? ihr Hügel, wie junge Schafe? 7 Erbebe vor dem Herrn, du Erde, vor dem Gott Eloah Jakobs, 8 Der den Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in einen Wasserquell! 115 1 Nicht uns, Jahwe, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Güte, um deiner Wahrheit willen! 2 Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist denn ihr Gott? 3 Aber unser Gott ist in den Himmeln; alles was ihm wohlgefällt, tut er. 4 Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. 5 Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; 6 Ohren haben sie und hören nicht; eine Nase haben sie und riechen nicht; 7 sie haben Hände und tasten nicht, Füße, und sie gehen nicht; keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. 8 Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. 9 Israel, vertraue auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 10 Haus Aaron, vertrauet auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 11 Ihr, die ihr Jahwe fürchtet, vertrauet auf Jahwe! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. 12 Jahwe hat unser gedacht, er wird segnen; er wird segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. 13 Er wird segnen, die Jahwe fürchten, die Kleinen mit den Großen. 14 Jahwe wird zu euch hinzufügen, zu euch und zu euren Kindern. 15 Gesegnet seid ihr von Jahwe, der Himmel und Erde gemacht hat. 16 Die Himmel sind die Himmel Jahwes, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. 17 Die Toten werden Jahwe Hebr. Jah nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabfahren; 18 wir aber, wir werden Jahwe Hebr. Jah preisen von nun an bis in Ewigkeit. Lobet Jahwe! Hallelujah 116 1 Ich liebe Jahwe; denn er hörte O. hört meine Stimme, mein Flehen; 2 denn er hat zu mir geneigt sein Ohr; und ich will ihn anrufen in allen meinen Tagen. 3 Es umfingen mich die Bande des Todes, und die Bedrängnisse des Scheols erreichten mich; ich fand Drangsal und Kummer. 4 Und ich rief an den Namen Jahwes: Bitte, Jahwe, errette meine Seele! 5 Gnädig ist Jahwe und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. 6 Jahwe bewahrt die Einfältigen; ich war elend, O. schwach und er hat mich gerettet. 7 Kehre wieder, meine Seele, zu deiner Ruhe! Eig. vollen Ruhe Denn Jahwe hat wohlgetan an dir. 8 Denn du hast meine Seele errettet vom Tode, meine Augen von Tränen, meinen Fuß vom Sturz. 9 Ich werde wandeln vor Jahwe in dem Lande W. den Ländern der Lebendigen. 10 Ich glaubte, darum redete ich. Eig. denn ich redete Ich bin sehr gebeugt gewesen. 11 Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner! 12 Wie soll ich Jahwe alle seine Wohltaten an mir vergelten? 13 Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jahwes. 14 Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. 15 Kostbar ist in den Augen Jahwes der Tod seiner Frommen. 16 Bitte, Jahwe! Denn ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; gelöst hast du meine Bande. 17 Dir will ich Opfer des Lobes S. die Anm. zu [Ps 107,22] opfern, und anrufen den Namen Jahwes. 18 Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. 19 In den Vorhöfen des Hauses Jahwes, in deiner Mitte, Jerusalem. Lobet Jahwe! Hallelujah 117 1 Lobet Jahwe, alle Nationen! Rühmet ihn, alle Völker! 2 Denn mächtig über uns ist seine Güte; und die Wahrheit Jahwes währt ewiglich. Lobet Jahwe! Hallelujah 118 1 Preiset O. Danket Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 2 Es sage doch Israel: denn seine Güte währt ewiglich. 3 Es sage doch das Haus Aaron: denn seine Güte währt ewiglich. 4 Es sagen doch, die Jahwe fürchten: denn seine Güte währt ewiglich. 5 Aus der Bedrängnis rief ich zu Jah; Jah erhörte mich und setzte mich in einen weiten Raum. 6 Jahwe ist für mich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? 7 Jahwe ist für mich unter meinen Helfern, S. die Anm. zu [Ps 54,4] und ich werde meine Lust sehen an meinen Hassern. 8 Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf den Menschen. 9 Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf Fürsten. 10 Alle Nationen hatten mich umringt; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 11 Sie hatten mich umringt, ja, mich umringt; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 12 Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiß, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. 13 Hart hast du mich gestoßen, um mich zu Fall zu bringen; aber Jahwe hat mir geholfen. 14 Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, und er ist mir zur Rettung geworden. 15 Die Stimme des Jubels und der Rettung ist in den Zelten der Gerechten; die Rechte Jahwes tut mächtige Taten. Eig. Mächtiges 16 Die Rechte Jahwes ist erhoben, die Rechte Jahwes tut mächtige Taten. Eig. Mächtiges 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. 18 Hart O. Wohl hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tode hat er mich nicht übergeben. 19 Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. O. danken; so auch [V. 21.28.29] 20 Dies ist das Tor Jahwes: Die Gerechten werden durch dasselbe eingehen. 21 Ich will dich preisen, denn O. daß du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden. 22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein W. Haupt der Ecke, dh. Eck- und Hauptstein; ein Ausdruck, der nur hier vorkommt geworden. 23 Von Jahwe ist dies geschehen; wunderbar ist es O. er in unseren Augen. 24 Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht hat; frohlocken wir und freuen wir uns in ihm. 25 Bitte, Jahwe, rette doch! Bitte, Jahwe, gib doch Wohlfahrt! 26 Gesegnet, der da kommt im Namen Jahwes! Von dem Hause Jahwes aus haben wir euch gesegnet. O. segnen wir euch 27 Jahwe ist Gott, El und er hat uns Licht gegeben; bindet das Festopfer mit Stricken bis an die O. und führet es bis zu den Hörner des Altars. 28 Du bist mein Gott, und ich will dich preisen; mein Gott, ich will dich erheben. 29 Preiset Jahwe! Denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. 119 1 Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jahwes! Die Anfangsbuchstaben der Abteilungen dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung, und zwar beginnen alle 8 Verse jeder Abteilung mit demselben Buchstaben 2 Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen, 3 Die auch kein Unrecht tun, in seinen Wegen wandeln! 4 Du hast deine Vorschriften geboten, um sie fleißig zu beobachten. 5 O daß meine Wege gerichtet wären, dh. daß ihnen die rechte Richtung gegeben wäre; vergl. [Hiob 11,13] um deine Satzungen zu beobachten! 6 Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote. 7 Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit O. Geradheit des Herzens, wenn ich gelernt habe die Rechte dh. die Urteile, Entscheidungen; so auch [V. 43.52.62] deiner Gerechtigkeit. 8 Deine Satzungen werde ich beobachten; verlaß mich nicht ganz und gar! 9 Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Eig. reinigen od. rein erhalten Indem er sich bewahrt Eig. auf der Hut ist nach deinem Worte. 10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: laß mich nicht abirren von deinen Geboten! 11 In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf daß ich nicht wider dich sündige. 12 Gepriesen seiest du, Jahwe! Lehre mich deine Satzungen! 13 Mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechte deines Mundes. 14 An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum. 15 Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade. 16 An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen. 17 Tue wohl an deinem Knechte, so werde ich leben; und ich will dein Wort bewahren. 18 Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in Eig. aus deinem Gesetz! Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz. 19 Ein Fremdling bin ich im Lande, O. auf Erden verbirg nicht vor mir deine Gebote! 20 Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit. 21 Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, welche abirren von deinen Geboten. 22 Wälze von mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. O. bewahre ich 23 Sitzen auch Fürsten und bereden sich wider mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen. 24 Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber. 25 Am Staube klebt meine Seele; belebe mich nach deinem Worte! 26 Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich erhört; lehre mich deine Satzungen! 27 Laß mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und sinnen will ich über deine Wundertaten. 28 Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen meine Seele; richte mich auf O. halte mich aufrecht nach deinem Worte! 29 Wende von mir ab den Weg der Lüge O. Falschheit; so auch [V. 104] und [128] und gewähre mir dein Gesetz! 30 Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich gestellt deine Rechte. 31 Ich hange an deinen Zeugnissen; Jahwe, laß mich nicht beschämt werden! 32 Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, wenn du Raum gemacht haben wirst meinem Herzen. 33 Lehre mich, Jahwe, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. 34 Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen. 35 Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! Denn an ihm habe ich meine Lust. 36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn! 37 Wende meine Augen ab, daß sie Eitles nicht sehen! Belebe mich in deinen Wegen! 38 Bestätige O. Halte aufrecht deinem Knechte deine Zusage, welche deiner Furcht entspricht! 39 Wende ab meinen Hohn, den ich fürchte! Denn deine Rechte sind gut. 40 Siehe, ich verlange nach deinen Vorschriften; belebe mich in deiner Gerechtigkeit! 41 Und laß über mich kommen deine Gütigkeiten, Jahwe, deine Rettung nach deiner Zusage! 42 So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf dein Wort. 43 Und entziehe meinem Munde nicht gänzlich das Wort der Wahrheit! Denn ich harre auf deine Rechte. 44 Und halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich. 45 Und ich werde wandeln in weitem Raume; denn nach deinen Vorschriften habe ich getrachtet. 46 Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen. 47 Und ich werde meine Wonne haben an deinen Geboten, die ich liebe, 48 und werde meine Hände aufheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und über deine Satzungen will ich sinnen. 49 Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hast harren lassen! 50 Dies ist mein Trost in meinem Elende, daß deine Zusage mich belebt hat. O. Das ist..., denn deine Zusage hat mich belebt 51 Die Übermütigen haben mich über die Maßen verspottet; von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. 52 Ich gedachte, Jahwe, deiner Rechte von alters her, und ich tröstete mich. 53 Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gesetzlosen, die dein Gesetz verlassen. 54 Deine Satzungen sind meine Gesänge gewesen im Hause meiner Fremdlingschaft. 55 Des Nachts habe ich deines Namens gedacht, Jahwe, und ich habe dein Gesetz gehalten. 56 Dies ist mir geschehen, weil O. mir geworden, daß ich deine Vorschriften bewahrt habe. 57 Mein Teil, Jahwe, habe ich gesagt, ist, deine Worte zu bewahren. O. Mein Teil ist Jahwe, habe ich gesagt, um deine Worte zu bewahren 58 Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage! 59 Ich habe meine Wege überdacht, und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen. 60 Ich habe geeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu halten. 61 Die Bande der Gesetzlosen haben mich umgeben; dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Rechte deiner Gerechtigkeit. 63 Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten. 64 Von deiner Güte, Jahwe, ist die Erde erfüllt; lehre mich deine Satzungen! 65 Du hast Gutes getan an deinem Knechte, Jahwe, nach deinem Worte. 66 Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! Denn ich habe deinen Geboten geglaubt. 67 Bevor ich gedemütigt ward, irrte ich; jetzt aber bewahre ich dein Wort. 68 Du bist gut und guttätig; lehre mich deine Satzungen! 69 Lügen haben die Übermütigen wider mich erdichtet; ich bewahre O. werde bewahren deine Vorschriften von ganzem Herzen. 70 Ihr Herz ist dick geworden wie Fett; ich habe meine Wonne an deinem Gesetz. 71 Es ist gut für mich, daß ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte. 72 Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. 73 Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Einsicht, und ich will deine Gebote lernen. 74 Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen; denn ich habe auf dein Wort geharrt. 75 Ich weiß, Jahwe, daß deine Gerichte Gerechtigkeit sind und daß du mich gedemütigt hast in Treue. 76 Laß doch deine Güte mir zum Troste sein, nach deiner Zusage an deinen Knecht! 77 Laß deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben; denn dein Gesetz ist meine Wonne. 78 Laß beschämt werden die Übermütigen! Denn sie haben mich gebeugt dh. in meinem Rechte ohne Grund; ich, ich sinne über deine Vorschriften. 79 Laß sich zu mir kehren, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen! 80 Laß mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde! 81 Meine Seele schmachtet nach deiner Rettung, ich harre auf dein Wort. 82 Meine Augen schmachten nach deiner Zusage, indem ich spreche: Wann wirst du mich trösten? 83 Denn wie ein Schlauch im Rauche bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen. 84 Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern? 85 Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind. 86 Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund: hilf mir! 87 Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; O. im Lande ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen. 88 Belebe mich nach deiner Güte, und ich will bewahren das Zeugnis deines Mundes. 89 In Ewigkeit, Jahwe, steht dein Wort fest in den Himmeln; 90 von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht. 91 Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge Eig. das Ganze, dh. das ganze Weltall dienen dir. 92 Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann würde ich umgekommen sein in meinem Elende. 93 Nimmermehr werde ich deine Vorschriften vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. 94 Ich bin dein, rette mich! Denn ich habe nach deinen Vorschriften getrachtet. 95 Die Gesetzlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen; ich achte auf deine Zeugnisse. 96 Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen; sehr ausgedehnt ist dein Gebot. 97 Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag. 98 Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. W. denn ewiglich sind sie mein 99 Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen. 100 Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt. 101 Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. 102 Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen. 103 Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde! 104 Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad. 105 Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad. 106 Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Rechte deiner Gerechtigkeit. 107 Ich bin über die Maßen gebeugt; Jahwe, belebe mich nach deinem Worte! 108 Laß dir doch wohlgefallen, Jahwe, die freiwilligen Opfer meines Mundes, lehre mich deine Rechte! 109 Mein Leben ist stets in meiner Hand, dh. stets in Gefahr aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 110 Die Gesetzlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt. 111 Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil genommen auf ewig, denn meines Herzens Freude sind sie. 112 Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende. 113 Die Doppelherzigen hasse ich, und ich liebe dein Gesetz. 114 Mein Bergungsort und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich. 115 Weichet von mir, ihr Übeltäter: ich will die Gebote meines Gottes bewahren. 116 Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und laß mich nicht beschämt werden in meiner Hoffnung! 117 Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen. 118 Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug. 119 Wie Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum liebe ich deine Zeugnisse. 120 Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten. O. Urteilen, Rechten 121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlaß mich nicht meinen Bedrückern! 122 Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten; laß die Übermütigen mich nicht bedrücken! 123 Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit. 124 Handle mit deinem Knechte nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen! 125 Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen. 126 Es ist Zeit für Jahwe zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen. 127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold; 128 darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich. 129 Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. 130 Die Eröffnung Und. übers.: Der Eingang deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen. 131 Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten. 132 Wende dich zu mir und sei mir gnädig, nach dem Rechte derer, O. wie es denen gebührt die deinen Namen lieben! 133 Befestige meine Schritte in deinem Worte, O. durch dein Wort und laß kein Unrecht mich beherrschen! Und.: über mich herrschen 134 Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten. 135 Laß dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen! 136 Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten. 137 Gerecht bist du, Jahwe, und gerade sind deine Gerichte. O. Urteile, Rechte 138 Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr. 139 Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen. 140 Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht hat es lieb. 141 Gering bin ich und verachtet; deine Vorschriften habe ich nicht vergessen. 142 Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. 143 Angst und Bedrängnis haben mich erreicht; deine Gebote sind meine Wonne. 144 Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse ewiglich; gib mir Einsicht, so werde ich leben. 145 Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jahwe! Ich will deine Satzungen beobachten. 146 Zu dir habe ich gerufen, rette mich! Und ich will deine Zeugnisse bewahren. 147 Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe geschrieen; auf dein Wort habe ich geharrt. 148 Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um zu sinnen über dein Wort. 149 Höre meine Stimme nach deiner Güte; Jahwe, belebe mich nach deinen Rechten! 150 Es haben sich genaht, die bösen Plänen O. Schandbarem nachjagen; fern sind sie von deinem Gesetz. 151 Du bist nahe, Jahwe; und alle deine Gebote sind Wahrheit. 152 Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen gewußt, daß du sie gegründet hast auf ewig. 153 Sieh an mein Elend und befreie mich! Denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen. 154 Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! Belebe mich nach deiner Zusage! 155 Fern ist von den Gesetzlosen Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht. 156 Deiner Erbarmungen sind viele, Jahwe; belebe mich nach deinen Rechten! 157 Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen. 158 Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten. 159 Sieh, daß ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jahwe, belebe mich! 160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht O. jede Entscheidung, Verordnung deiner Gerechtigkeit währt ewiglich. 161 Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet. 162 Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet. 163 Lüge O. Falschheit hasse und verabscheue ich; ich liebe dein Gesetz. 164 Siebenmal des Tages lobe ich dich um der Rechte deiner Gerechtigkeit willen. 165 Große Wohlfahrt O. Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie. 166 Ich habe auf deine Rettung gewartet, O. gehofft Jahwe; und deine Gebote habe ich getan. 167 Meine Seele hat deine Zeugnisse bewahrt, und ich liebe sie sehr. 168 Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich bewahrt, denn alle meine Wege sind vor dir. 169 Laß mein Schreien nahe vor dich kommen, Jahwe; gib mir Einsicht nach deinem Worte! 170 Laß vor dich kommen mein Flehen; errette mich nach deiner Zusage! 171 Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen, wenn du mich gelehrt hast O. weil du mich lehrst deine Satzungen. 172 Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte, Eig. dein Wort anheben, anstimmen denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. 173 Laß deine Hand mir zu Hilfe kommen! Denn ich habe deine Vorschriften erwählt. 174 Ich sehne mich nach deiner Rettung, Jahwe; und dein Gesetz ist meine Wonne. 175 Laß meine Seele leben, und sie wird dich loben; O. daß sie dich lobe und deine Rechte mögen mir helfen! 176 Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht! Denn ich habe deine Gebote nicht vergessen. 120 1 Ein Stufenlied. Zu Jahwe rief ich in meiner Bedrängnis, und er erhörte mich. 2 Jahwe, errette meine Seele von der Lippe der Lüge, von der Zunge des Truges! 3 Was soll man O. er Gott dir geben und was dir hinzufügen, du Zunge des Truges? 4 Scharfe Pfeile eines Gewaltigen, samt glühenden Kohlen der Ginster. 5 Wehe mir, daß ich weile in Mesech, daß ich wohne bei den Zelten Kedars! 6 Lange O. Genug hat meine Seele bei denen gewohnt, die den Frieden hassen. 7 Ich will nur Frieden; W. Ich bin Friede aber wenn ich rede, so sind sie für Krieg. 121 1 Ein Stufenlied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher meine Hilfe kommen wird. O. woher wird meine Hilfe kommen 2 Meine Hilfe kommt von Jahwe, der Himmel und Erde gemacht hat. 3 Er wird nicht zulassen, daß dein Fuß wanke; dein Hüter schlummert nicht. 4 Siehe, der Hüter Israels, nicht schlummert noch schläft er. 5 Jahwe ist dein Hüter, Jahwe ist dein Schatten über deiner rechten Hand. 6 Nicht wird die Sonne dich stechen des Tages, noch der Mond des Nachts. 7 Jahwe wird dich behüten vor allem Übel, er wird behüten deine Seele. 8 Jahwe wird behüten deinen Ausgang und deinen Eingang, von nun an bis in Ewigkeit. 122 1 Ein Stufenlied. Von David. Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasset uns zum Hause Jahwes gehen! 2 Unsere Füße werden in deinen Toren stehen, Jerusalem! 3 Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, 4 wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme Jahs, ein Zeugnis für Israel, zu preisen den Namen Jahwes! 5 Denn daselbst stehen die Throne zum Gericht, die Throne des Hauses Davids. 6 Bittet um die Wohlfahrt O. den Frieden; so auch [V. 7.8]; [125,5] Jerusalems! O. Wünschet Jerusalem Frieden zu Es gehe wohl denen, O. In sicherer Ruhe seien die die dich lieben! 7 Wohlfahrt sei in deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen! 8 Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: Wohlfahrt sei in dir! 9 Um des Hauses Jahwes, unseres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen. 123 1 Ein Stufenlied. Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du thronst O. wohnst in den Himmeln! 2 Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, also sind unsere Augen gerichtet auf Jahwe, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. 3 Sei uns gnädig, Jahwe, sei uns gnädig! Denn reichlich O. genugsam sind wir mit Verachtung gesättigt; 4 reichlich O. genugsam ist unsere Seele gesättigt mit dem Spotte der Sorglosen, mit der Verachtung der Hoffärtigen. 124 1 Ein Stufenlied. Von David. Wenn nicht Jahwe für uns gewesen wäre, sage doch Israel, 2 wenn nicht Jahwe für uns gewesen wäre, als die Menschen wider uns aufstanden, 3 dann würden sie uns lebendig verschlungen haben, als ihr Zorn gegen uns entbrannte; 4 dann würden die Wasser uns überflutet haben, würde ein Strom Eig. ein Wildbach über unsere Seele gegangen sein; 5 dann würden über unsere Seele gegangen sein die stolzen Wasser. 6 Gepriesen sei Jahwe, der uns nicht zum Raube gab ihren Zähnen! 7 Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller; die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. 8 Unsere Hilfe ist im Namen Jahwes, der Himmel und Erde gemacht hat. 125 1 Ein Stufenlied. Die auf Jahwe vertrauen, sind gleich dem Berge Zion, der nicht wankt, der ewiglich bleibt. 2 Jerusalem, Berge sind rings um sie her: so ist Jahwe rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. 3 Denn die Rute O. das Zepter der Gesetzlosigkeit wird auf dem Lose der Gerechten nicht ruhen, damit die Gerechten ihre Hände nicht ausstrecken nach Unrecht. 4 Tue Gutes, Jahwe, den Guten und denen, die aufrichtig sind in ihren Herzen! 5 Die aber auf ihre krummen Wege abbiegen, die wird Jahwe dahinfahren lassen O. die lasse Jahwe dahinfahren mit denen, welche Frevel tun. Wohlfahrt über Israel! 126 1 Ein Stufenlied. Als Jahwe die Gefangenen Eig. die Heimkehrenden Zions zurückführte, waren wir wie Träumende. 2 Da ward unser Mund voll Lachens, und unsere Zunge voll Jubels; da sagte man unter den Nationen: Jahwe hat Großes an ihnen Eig. diesen getan! 3 Jahwe hat Großes an uns getan: wir waren fröhlich! 4 Führe unsere Gefangenen zurück, Jahwe, gleich Bächen im Mittagslande! 5 Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. 6 Er geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat; er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben. 127 1 Ein Stufenlied. Von Salomo. Wenn Jahwe das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute; wenn Jahwe die Stadt nicht bewacht, vergeblich wacht der Wächter. 2 Vergeblich ist es für euch, daß ihr früh aufstehet, spät aufbleibet, das Brot der Mühsal Eig. das Brot der Mühen, dh. das sauer erworbene Brot esset; also gibt er seinem Geliebten im O. den Schlaf. 3 Siehe, ein Erbteil Jahwes sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht; 4 wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend: 5 Glückselig der Mann, der mit ihnen seinen Köcher gefüllt hat! Sie werden nicht beschämt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tore. 128 1 Ein Stufenlied. Glückselig ein jeder, der Jahwe fürchtet, der da wandelt in seinen Wegen! 2 Denn essen wirst du die Arbeit deiner Hände; glückselig wirst du sein, und es wird dir wohlgehen. 3 Dein Weib wird gleich einem fruchtbaren Weinstock sein im Innern deines Hauses, deine Söhne gleich Ölbaumsprossen rings um deinen Tisch. 4 Siehe, also wird gesegnet sein der Mann, der Jahwe fürchtet. 5 Segnen wird dich Jahwe von Zion aus, und du wirst das Wohl Jerusalems schauen O. Es segne dich... und mögest du schauen alle Tage deines Lebens, 6 und sehen deiner Kinder Kinder. Wohlfahrt über Israel! 129 1 Ein Stufenlied. Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an, sage doch Israel, 2 oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an; dennoch haben sie mich nicht übermocht. 3 Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben lang gezogen ihre Furchen. 4 Jahwe ist gerecht; er hat durchschnitten das Seil der Gesetzlosen. 5 Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! 6 Mögen sie sein wie das Gras der Dächer, welches verdorrt, ehe man es ausrauft, O. ehe es aufgeschlossen ist 7 womit der Schnitter seine Hand nicht füllt, noch der Garbenbinder seinen Schoß; 8 und die Vorübergehenden sagen nicht: Jahwes Segen über euch! Wir segnen euch im Namen Jahwes. 130 1 Ein Stufenlied. Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Jahwe! 2 Herr, höre auf meine Stimme! Laß deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! 3 Wenn du, Jahwe, Hebr. Jah merkst auf O. behälst die Ungerechtigkeiten: Herr, wer wird bestehen? 4 Doch bei dir ist Vergebung, Eig. das Vergeben damit du gefürchtet werdest. 5 Ich warte O. hoffe... hofft auf Jahwe, meine Seele wartet; O. hoffe... hofft und auf sein Wort harre ich. 6 Meine Seele harrt auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen. 7 Harre, Israel, auf Jahwe! Denn bei Jahwe ist die Güte, und viel Erlösung bei ihm. 8 Und er, er wird Israel erlösen von allen seinen Ungerechtigkeiten. 131 1 Ein Stufenlied. Von David. Jahwe! Nicht hoch ist mein Herz, noch tragen sich hoch meine Augen; und ich wandle nicht in Dingen, die zu groß und zu wunderbar für mich sind. 2 Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und gestillt? Gleich einem entwöhnten Kinde bei seiner Mutter, gleich dem entwöhnten Kinde ist meine Seele in mir. 3 Harre, Israel, auf Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit! 132 1 Ein Stufenlied. Gedenke, Jahwe, dem David alle seine Mühsal! 2 Welcher O. Wie er Jahwe schwur, ein Gelübde tat dem Mächtigen Jakobs: 3 »Wenn ich hineingehe in das Zelt meines Hauses, wenn ich steige auf das Lager meines Bettes; 4 wenn ich Schlaf gestatte meinen Augen, Schlummer meinen Augenlidern; 5 bis ich eine Stätte finde für Jahwe, Wohnungen für den Mächtigen Jakobs!« 6 Siehe, wir hörten von ihr dh. von der Bundeslade in Ephrata, wir fanden sie in dem Gefilde Jaars. Wahrsch. eine dichterische Bezeichnung für Kirjath-Jearim, welches im Gebiete von Ephrata lag 7 Lasset uns eingehen in seine Wohnungen, niederfallen vor dem Schemel seiner Füße! 8 Stehe auf, Jahwe, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke! 9 Laß deine Priester bekleidet werden mit Gerechtigkeit, und deine Frommen jubeln! 10 Um Davids, deines Knechtes, willen weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten! Vergl. [2.Chr 6,41.42] 11 Jahwe hat dem David geschworen in Wahrheit, er wird nicht davon abweichen: »Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen. 12 Wenn deine Söhne meinen Bund und meine Zeugnisse bewahren, welche ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne auf deinem Throne sitzen immerdar.« 13 Denn Jahwe hat Zion erwählt, hat es begehrt zu seiner Wohnstätte: 14 Dies ist meine Ruhe immerdar; hier will ich wohnen, denn ich habe es dh. Zion begehrt. 15 Seine Speise will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot sättigen. 16 Und seine Priester will ich bekleiden mit Heil, und seine Frommen werden laut jubeln. 17 Dort will ich das Horn Davids wachsen lassen, Eig. dem David ein Horn sprossen lassen habe eine Leuchte zugerichtet meinem Gesalbten. 18 Seine Feinde will ich bekleiden mit Schande, und auf ihm wird seine Krone blühen. O. glänzen 133 1 Ein Stufenlied. Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! 2 Wie das köstliche Öl auf dem Haupte, das herabfließt O. der herabfällt auf den Bart, auf den Bart Aarons, das herabfließt auf den Saum dh. den Halssaum seiner Kleider; 3 wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zions; denn dort hat Jahwe den Segen verordnet, Leben bis in Ewigkeit. 134 1 Ein Stufenlied. Siehe, preiset Jahwe, alle ihr Knechte Jahwes, die ihr stehet im Hause Jahwes in den Nächten! 2 Erhebet eure Hände im O. zum Heiligtum und preiset Jahwe! 3 Jahwe segne dich von Zion aus, der Himmel und Erde gemacht hat! 135 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobet den Namen Jahwes! Lobet, ihr Knechte Jahwes, 2 die ihr stehet im Hause Jahwes, in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes! 3 Lobet Jahwe! Hallelujah Denn gut ist Jahwe; singet Psalmen seinem Namen! Denn er O. es ist lieblich. 4 Denn Jahwe Hebr. Jah hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum. 5 Denn ich weiß, daß Jahwe groß ist, und unser Herr groß vor allen Göttern. 6 Alles, was Jahwe wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen; 7 der Dünste aufsteigen läßt vom Ende der Erde, der Blitze macht zum Regen, O. für den Regen, dh. um ihn anzukündigen; vergl. [Sach 10,1] der den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern; 8 der die Erstgeborenen Ägyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh, 9 Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten, wider den Pharao und wider alle seine Knechte; 10 der große Nationen schlug und starke Könige tötete: 11 Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von Basan, und alle Königreiche Kanaans; 12 und ihr Land als Erbteil gab, als Erbteil seinem Volke Israel. 13 Jahwe, dein Name währt ewiglich, Jahwe, dein Gedächtnis Vergl. [2.Mose 3,15] von Geschlecht zu Geschlecht. 14 Denn Jahwe wird sein Volk richten, O. seinem Volke Recht schaffen und er wird sich's gereuen lassen O. sich erbarmen über seine Knechte. Vergl. [5.Mose 32,36] 15 Die Götzen der Nationen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. 16 Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; 17 Ohren haben sie und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde. 18 Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. 19 Haus Israel, preiset Jahwe! Haus Aaron, preiset Jahwe! 20 Haus Levi, preiset Jahwe! Die ihr Jahwe fürchtet, preiset Jahwe! 21 Gepriesen sei Jahwe von Zion aus, der zu Jerusalem wohnt! Lobet Jahwe! Halleluja 136 1 Preiset Jahwe! Denn er ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich. 2 Preiset den Gott der Götter, denn seine Güte währt ewiglich. 3 Preiset den Herrn der Herren! Denn seine Güte währt ewiglich; 4 den, der große Wunder tut, er allein, denn seine Güte währt ewiglich; 5 Den, der die Himmel gemacht hat mit Einsicht, denn seine Güte währt ewiglich. 6 Den, der die Erde ausgebreitet hat über den Wassern, denn seine Güte währt ewiglich; 7 Den, der große Lichter gemacht hat, denn seine Güte währt ewiglich: 8 Die Sonne zur Beherrschung des Tages, O. zur Herrschaft am Tage... in der Nacht denn seine Güte währt ewiglich, 9 den Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht, O. zur Herrschaft am Tage... in der Nacht denn seine Güte währt ewiglich; 10 den, der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen, denn seine Güte währt ewiglich, 11 und Israel herausführte aus ihrer Mitte, denn seine Güte währt ewiglich, 12 mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm, denn seine Güte währt ewiglich; 13 den, der das Schilfmeer in zwei Teile zerteilte, denn seine Güte währt ewiglich; 14 und Israel mitten hindurchgehen ließ, denn seinen Güte währt ewiglich, 15 und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte, denn seine Güte währt ewiglich; 16 den, der sein Volk durch die Wüste führte, denn seine Güte währt ewiglich; 17 den, der große Könige schlug, denn seine Güte währt ewiglich, 18 und mächtige Könige schlug, denn seine Güte währt ewiglich, 19 Sihon, den König der Amoriter, denn seine Güte währt ewiglich, 20 und Og, den König von Basan, denn seine Güte währt ewiglich, 21 und ihr Land zum Erbteil gab, denn seine Güte währt ewiglich, 22 zum Erbteil seinem Knechte Israel, denn seine Güte währt ewiglich; 23 der unser gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Güte währt ewiglich, 24 und uns errettete von unseren Bedrängern, denn seine Güte währt ewiglich; 25 der Speise gibt allem Fleische, denn seine Güte währt ewiglich. 26 Preiset den Gott El der Himmel! Denn seine Güte währt ewiglich. 137 1 An den Flüssen Babels, da saßen wir und weinten, indem wir Zions gedachten. 2 An die Weiden in ihr hängten wir unsere Lauten. 3 Denn die uns gefangen weggeführt hatten, forderten daselbst von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen machten, O. uns peinigten Freude: »Singet uns eines von Zions Liedern!« 4 Wie sollten wir ein Lied Jahwes singen auf fremder Erde? 5 Wenn ich dein vergesse, Jerusalem, so vergesse meine Rechte! dh. sie versage ihren Dienst 6 Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden! O. zu meiner höchsten Freude 7 Gedenke, Jahwe, den Kindern Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Entblößet, entblößet sie bis auf ihre Grundfeste! Vergl. [Obadja 1,11] 8 Tochter Babel, du Verwüstete! Viell.: zu verwüstende Glückselig, der dir dasselbe vergilt, was du uns getan hast! 9 Glückselig, der deine Kindlein ergreift und sie hinschmettert an den Felsen! 138 1 Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, will dich besingen vor den Göttern. 2 Ich will anbeten gegen deinen heiligen Tempel, und deinen Namen preisen um deiner Güte und deiner Wahrheit willen; denn du hast dein Wort O. deine Zusage groß gemacht über all deinen Namen. 3 An dem Tage, da ich rief, antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: in meiner Seele war Kraft. 4 Alle Könige der Erde werden dich preisen, Jahwe, wenn sie gehört haben die Worte deines Mundes; 5 und sie werden die Wege Jahwes besingen, denn O. daß groß ist die Herrlichkeit Jahwes. 6 Denn Jahwe ist hoch, und er sieht den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von ferne. 7 Wenn ich inmitten der Drangsal wandle, wirst du mich beleben; wider den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten. 8 Jahwe wird's für mich vollenden. Jahwe, deine Güte währt ewiglich. Laß nicht O. Du wirst nicht lassen die Werke deiner Hände! 139 1 Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Jahwe! Du hast mich erforscht und erkannt. O. erforscht und kennst mich 2 Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von ferne. 3 Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen. 4 Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, Jahwe, du weißt es ganz. 5 Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt, und auf mich gelegt deine Hand. 6 Kenntnis, zu wunderbar für mich, zu hoch: ich vermag sie nicht zu erfassen! Eig. werde ihrer nicht mächtig 7 Wohin sollte ich gehen vor deinem Geiste, und wohin fliehen vor deinem Angesicht? 8 Führe ich auf zum Himmel, du bist da; und bettete ich mir in dem Scheol, siehe, du bist da. 9 Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, 10 auch daselbst würde deine Hand mich leiten, und deine Rechte mich fassen. 11 Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich umhüllen, und Nacht werde das Licht um mich her: 12 Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht. 13 Denn du besaßest O. bildetest meine Nieren; du wobest mich in meiner Mutter Leibe. 14 Ich preise dich darüber, daß ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß es sehr wohl. 15 Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. 16 Meinen Keim Eig. Knäuel, ungeformte Masse sahen deine Augen, und in dein Buch waren O. wurden sie dh. die Gebeine [V. 15] alle eingeschrieben; während vieler Tage wurden sie gebildet, als nicht eines O. eingeschrieben, die Tage, die vorentworfen waren, als nicht einer von ihnen war. 17 Und wie köstlich sind mir deine Gedanken, o Gott! El Wie gewaltig sind ihre Summen! 18 Wollte ich sie zählen, ihrer sind mehr als des Sandes. Ich erwache und bin noch bei dir. 19 Möchtest du, o Gott, Eloah den Gesetzlosen töten! Und ihr Blutmenschen, weichet von mir!... 20 Sie, die dich nennen zum Verbrechen, die zu Eitlem O. zur Lüge; vergl. [2.Mose 20,7] schwören, deine Feinde. 21 Hasse ich nicht, Jahwe, die dich hassen, und verabscheue ich nicht, O. sollte ich nicht hassen... verabscheuen die wider dich aufstehen? 22 Mit vollkommenem Hasse hasse ich sie; sie sind Feinde für mich. 23 Erforsche mich, Gott, El und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! 24 Und sieh, ob ein Weg der Mühsal Eig. des Schmerzes, dh. der zum Schmerze führt bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege! 140 1 Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. 2 Befreie mich, Jahwe, von dem bösen Menschen; vor dem Manne der Gewalttaten behüte mich! 3 Welche Bosheiten ersinnen im Herzen, täglich Krieg erregen. 4 Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange; Otterngift ist unter ihren Lippen. [Sela.] 5 Bewahre mich, Jahwe, vor den Händen des Gesetzlosen, vor dem Manne der Gewalttaten behüte mich, welche darauf sinnen, meine Tritte umzustoßen! 6 Die Hoffärtigen haben mir heimlich eine Schlinge und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des Weges, sie haben mir Fallen gestellt. [Sela.] 7 Ich sprach zu Jahwe: Du bist mein Gott! El Nimm zu Ohren, Jahwe, die Stimme meines Flehens! 8 Jahwe, der Herr, ist die Stärke meiner Rettung; du hast mein Haupt beschirmt am Tage der Waffen. O. am Tage der Rüstung, dh. an dem man sich zum Kampfe rüstet 9 Gewähre nicht, Jahwe, die Gelüste des Gesetzlosen, laß sein Vorhaben nicht gelingen: sie würden sich erheben. [Sela.] 10 Die Häupter derer, die mich umringen, Und. l.:...gelingen! Sela. Erheben die mich Umringenden das Haupt das Unheil ihrer Lippen bedecke sie! 11 Mögen feurige Kohlen auf sie herabfallen! Ins Feuer stürze er sie, in Wasserfluten, daß sie nicht aufstehen! 12 Der Mann von böser Zunge möge O. wird nicht feststehen im Lande; der Mann der Gewalttat, das Böse möge O. wird ihn jagen bis zum Sturz! O. in Sturmeseile 13 Ich weiß, daß Jahwe ausführen wird die Rechtssache des Elenden, das Recht der Armen. 14 Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden vor deinem S. die Anm. zu [Ps 16,11] Angesicht wohnen. 141 1 Ein Psalm. Von David. Jahwe! Zu dir habe ich gerufen, eile zu mir; nimm zu Ohren meine Stimme, wenn ich zu dir rufe! 2 Laß als Räucherwerk vor dir bestehen dh. gelten mein Gebet, die Erhebung meiner Hände als Abendopfer! Eig. Abend-Speisopfer 3 Setze, Jahwe, eine Wache meinem Munde; behüte die O. einen Hüter an die Tür meiner Lippen! 4 Neige nicht mein Herz zu einer bösen Sache, um in Gesetzlosigkeit Handlungen zu verüben mit Männern, die Frevel tun; und möge ich nicht essen von ihren Leckerbissen! 5 Der Gerechte schlage mich: es ist Güte, und er strafe O. schlage mich in Güte und Strafe mich: es ist Öl des Hauptes; nicht wird mein Haupt sich weigern; denn noch ist in ihren Unglücksfällen mein Gebet für sie. O. denn noch ist wider ihre [dh. der Gesetzlosen] bösen Handlungen mein Gebet 6 Sind ihre Richter die Felsen hinabgestürzt worden, so werden sie meine Worte hören, daß sie lieblich sind. 7 Wie einer die Erde schneidet und spaltet, so sind unsere Gebeine hingestreut am Rande O. Rachen des Scheols. 8 Doch O. Denn auf dich, Jahwe, Herr, sind meine Augen gerichtet, auf dich traue ich; gib meine Seele nicht preis! Eig. schütte meine Seele nicht aus 9 Bewahre mich vor der Schlinge, W. vor den Händen der Schlinge die sie mir gelegt haben, und vor den Fallstricken derer, die Frevel tun! 10 Laß die Gesetzlosen in ihre eigenen Netze fallen, während Eig. während zu gleicher Zeit ich vorübergehe! 142 1 Ein Maskil S. die Anm. zu [Ps 32] von David. Ein Gebet, als er in der Höhle war. 2 Mit meiner Stimme schreie ich zu Jahwe, mit meiner Stimme flehe ich zu Jahwe. 3 Ich schütte meine Klage vor ihm aus, meine Bedrängnis tue ich vor ihm kund. 4 Als mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad. Auf dem Wege, den ich wandelte, haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt. 5 Schaue zur Rechten, und sieh: ich habe ja niemand, der mich erkennt; O. beachtet verloren ist mir jede Zuflucht, niemand fragt nach meiner Seele. 6 Zu dir habe ich geschrieen, Jahwe! Ich habe gesagt: Du bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebendigen. 7 Horche auf mein Schreien, denn ich bin sehr elend; O. schwach errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig! 8 Führe aus dem Gefängnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen preise! Die Gerechten werden mich umringen, wenn du mir wohlgetan hast. O. weil du mir wohltun wirst 143 1 Ein Psalm. Von David. Jahwe! Höre mein Gebet, nimm zu Ohren mein Flehen; erhöre mich in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit! 2 Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte! Denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. 3 Denn der Feind verfolgt meine Seele, zertritt zur Erde mein Leben, macht mich wohnen in Finsternissen gleich den Toten der Urzeit. O. gleich ewig Toten; die nie wiederkommen 4 Und mein Geist ermattet in mir, mein Herz ist betäubt in meinem Innern. 5 Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun; ich sinne über das Werk deiner Hände. 6 Zu dir breite ich meine Hände aus; gleich einem lechzenden Lande lechzt meine Seele nach dir. [Sela.] 7 Eilends erhöre mich, Jahwe! Es verschmachtet mein Geist. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! Sonst werde ich denen gleich sein, die zur Grube hinabfahren. 8 Laß mich früh W. am Morgen hören deine Güte, denn auf dich vertraue ich; tue mir kund den Weg, den ich wandeln soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele! 9 Errette mich, Jahwe, von meinen Feinden! Zu dir nehme ich meine Zuflucht. 10 Lehre mich tun dein Wohlgefallen! Denn du bist mein Gott; dein guter Geist leite mich in ebenem Lande! 11 Um deines Namens willen, Jahwe, belebe mich; O. erhalte mich am Leben in deiner Gerechtigkeit führe meine Seele aus der Bedrängnis! 12 Und in deiner Güte vertilge meine Feinde, und alle Bedränger meiner Seele bringe um! Denn ich bin dein Knecht. 144 1 Von David. Gepriesen sei Jahwe, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Kriege: 2 Meine Güte und meine Burg, meine hohe Feste und mein Erretter; mein Schild und der, auf den ich traue, der mir mein Volk unterwirft! 3 Jahwe, was ist der Mensch, daß du Kenntnis von ihm nimmst, der Sohn des Menschen, daß du ihn beachtest? 4 Der Mensch gleicht dem Hauche; seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten. 5 Jahwe, neige deine Himmel und fahre hernieder; rühre die Berge an, daß sie rauchen! 6 Blitze mit Blitzen und zerstreue sie; schieße deine Pfeile und verwirre sie! 7 Strecke deine Hände aus von der Höhe; reiße mich und errette mich aus großen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde, 8 deren Mund Eitelkeit O. Falschheit redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist! 9 Gott! Ein neues Lied will ich dir singen, mit der Harfe von zehn Saiten will ich dir Psalmen singen; 10 dir, der Rettung gibt den Königen, der seinen Knecht David entreißt dem verderblichen Schwerte. 11 Reiße mich und errette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Eitelkeit O. Falschheit redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist; 12 daß unsere Söhne in ihrer Jugend seien gleich hochgezogenen Pflanzen, unsere Töchter gleich behauenen Ecksäulen O. buntverzierten Ecken nach der Bauart eines Palastes; 13 daß unsere Speicher voll seien, spendend von allerlei Art; daß unser Kleinvieh sich tausendfach mehre, zehntausendfach auf unseren Triften; 14 daß unsere Rinder trächtig seien; daß kein Einbruch O. Riß, in der Mauer und kein Ausfall Und.: keine Übergabe sei und kein Klaggeschrei auf unseren Straßen! 15 Glückselig O. Wenn unsere Söhne... sind... unsere Speicher voll... unser Kleinvieh sich mehrt... unsere Rinder trächtig sind... Straßen: Glückselig usw das Volk, dem also ist! Glückselig das Volk, dessen Gott Jahwe ist! 145 1 Ein Lobgesang. Von David. S. die Anm. zu [Ps 25] Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen preisen immer und ewiglich. 2 Jeden Tag will ich dich preisen, und deinen Namen loben immer und ewiglich. 3 Groß ist Jahwe und sehr zu loben, und seine Größe ist unerforschlich. 4 Ein Geschlecht wird dem anderen rühmen deine Werke, und deine Machttaten werden sie verkünden. 5 Reden will ich von der herrlichen Pracht deiner Majestät und von deinen Wundertaten. 6 Und sie werden sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine Großtaten werde ich erzählen. 7 Das Gedächtnis deiner großen Güte werden sie hervorströmen lassen, und deine Gerechtigkeit jubelnd preisen. 8 Gnädig und barmherzig ist Jahwe, langsam zum Zorn und groß an Güte. 9 Jahwe ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke. 10 Es werden dich loben, Jahwe, alle deine Werke, und deine Frommen dich preisen. 11 Sie werden sprechen von der Herrlichkeit deines Reiches und werden reden von deiner Macht, 12 um den Menschenkindern kundzutun seine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches. 13 Dein Reich ist ein Reich aller Zeitalter, und deine Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch. 14 Jahwe stützt alle Fallenden und richtet auf alle Niedergebeugten. 15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit; 16 Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr. O. mit Huld; wie [5.Mose 33,23] 17 Jahwe ist gerecht in allen seinen Wegen und gütig in allen seinen Taten. O. Werken 18 Nahe ist Jahwe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen in Wahrheit. 19 Er tut das Verlangen derer, die ihn fürchten; ihr Schreien hört er und rettet sie. 20 Jahwe bewahrt alle, die ihn lieben, und alle Gesetzlosen vertilgt er. 21 Mein Mund soll das Lob Jahwes aussprechen; und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen immer und ewiglich! 146 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobe Jahwe, meine Seele! 2 Loben will ich Jahwe mein Leben lang, will Psalmen singen meinem Gott, solange ich bin. 3 Vertrauet nicht auf Fürsten, auf einen Menschensohn, bei welchem keine Rettung ist! 4 Sein Geist geht aus, er kehrt wieder zu seiner Erde: an selbigem Tage gehen seine Pläne zu Grunde. 5 Glückselig der, dessen Hilfe der Gott El Jakobs, dessen Hoffnung auf Jahwe, seinen Gott, ist! 6 Der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist; der Wahrheit hält auf ewig; 7 der Recht schafft den Bedrückten, der Brot gibt den Hungrigen. Jahwe löst die Gebundenen. 8 Jahwe öffnet die Augen der Blinden, Jahwe richtet auf die Niedergebeugten, Jahwe liebt die Gerechten; 9 Jahwe bewahrt die Fremdlinge, die Waise und die Witwe hält er aufrecht; aber er krümmt den Weg der Gesetzlosen. dh. er läßt sie irregehen 10 Jahwe wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion, von Geschlecht zu Geschlecht. Lobet Jahwe! Hallelujah 147 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Denn es ist gut, unseren Gott zu besingen; denn es ist lieblich, es geziemt sich Lobgesang. 2 Jahwe baut Jerusalem, die Vertriebenen Israels sammelt er. 3 Der da heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und ihre Wunden verbindet; 4 der da zählt die Zahl der Sterne, sie alle nennt mit Namen. 5 Groß ist unser Herr, und groß O. reich an Macht; seiner Einsicht ist kein Maß. Eig. keine Zahl 6 Jahwe hält aufrecht die Elenden; er erniedrigt bis zur Erde die Gesetzlosen. 7 Stimmet Jahwe einen Lobgesang O. Dankeslied an, singet Psalmen unserem Gott mit der Laute! 8 Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt, der Regen bereitet für die Erde, der Gras sprossen läßt auf den Bergen; 9 der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die da rufen. 10 Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an den Beinen des Mannes; 11 Jahwe hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Güte harren. 12 Rühme, Jerusalem, Jahwe! Lobe, Zion, deinen Gott! 13 Denn er hat befestigt die Riegel deiner Tore, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte; 14 Er, der Frieden stellt in deine Grenzen, dich sättigt mit dem Fette des Weizens; 15 der seinen Befehl auf die Erde sendet: sehr schnell läuft sein Wort; 16 der Schnee gibt wie Wolle, Reif wie Asche streut; 17 der sein Eis dh. den Hagel wirft wie Brocken: wer kann bestehen vor seinem Frost? 18 Er sendet sein Wort und schmelzt sie; er läßt seinen Wind wehen: es rieseln die Wasser. 19 Er verkündet O. verkündete Jakob sein Wort, Israel seine Satzungen und seine Rechte. 20 Keiner Nation hat er also getan; und die Rechte, sie haben sie nicht gekannt. O. kennen sie nicht Lobet Jahwe! Hallelujah 148 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobet Jahwe von den Himmeln her; lobet ihn in den Höhen! 2 Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, alle seine Heerscharen! 3 Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle ihr leuchtenden Sterne! 4 Lobet ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! 5 Loben sollen sie den Namen Jahwes! Denn er gebot, und sie waren geschaffen; 6 und er stellte sie hin für immer und ewig; er gab ihnen eine Satzung, und sie werden sie nicht überschreiten. 7 Lobet Jahwe von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle Tiefen! 8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, du Sturmwind, der du ausrichtest sein Wort; 9 ihr Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern; 10 wildes Getier und alles Vieh, kriechende Tiere und geflügeltes Gevögel! 11 Ihr Könige der Erde und alle Völkerschaften, ihr Fürsten und alle Richter der Erde; 12 ihr Jünglinge und auch ihr Jungfrauen, ihr Alten samt den Jungen! 13 Loben sollen sie den Namen Jahwes! Denn sein Name ist hoch erhaben, er allein; seine Majestät ist über Erde und Himmel. 14 Und er hat erhöht das Horn seines Volkes, Eig. ein Horn seinem Volke das Lob O. den Ruhm all seiner Frommen, der Kinder Israel, des Volkes, das ihm nahe ist. Lobet Jahwe! Hallelujah 149 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Singet Jahwe ein neues Lied, sein Lob in der Versammlung der Frommen! 2 Israel freue sich seines Schöpfers; die Kinder Zions sollen frohlocken über ihren König! 3 Loben sollen sie seinen Namen mit Reigen, mit Tamburin und Laute ihm Psalmen singen! 4 Denn Jahwe hat Wohlgefallen an seinem Volke; er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung. 5 Es sollen jubeln die Frommen in O. über die Herrlichkeit, jauchzen auf ihren Lagern! 6 Lobeserhebungen Gottes El seien in ihrer Kehle, und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, 7 um Rache auszuüben an den Nationen, Bestrafungen an den Völkerschaften; 8 ihre Könige zu binden mit Ketten, und ihre Edlen mit eisernen Fesseln; Eig. Fußeisen 9 an ihnen auszuüben das geschriebene Gericht! Das ist die Ehre aller seiner Frommen. Lobet Jahwe! Hallelujah 150 1 Lobet Jahwe! Hallelujah Lobet Gott El in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste Das gleiche Wort wie »Ausdehnung«, [1.Mose 1,6-8] seiner Stärke! 2 Lobet ihn wegen seiner Machttaten; lobet ihn nach der Fülle seiner Größe! 3 Lobet ihn mit Posaunenschall; lobet ihn mit Harfe und Laute! 4 Lobet ihn mit Tamburin und Reigen; lobet ihn mit Saitenspiel und Schalmei! 5 Lobet ihn mit klingenden Zimbeln; lobet ihn mit schallenden Zimbeln! 6 Alles, was Odem hat, lobe Jah! Lobet Jahwe! Hallelujah